HP kündigt Unix-Verbesserungen an

04.12.2006
Hewlett-Packard bereitet sich auf Sicherheits- und Virtualisierungsverbesserungen des hauseigenen Unix vor. Dieses soll außerdem auf Itanium-Servern erheblich schneller werden.

Viele der Neuerungen werden laut Nick van der Zweep, Director of Virtualization and Integrity Server Software, mit der Version "HP-UX 11i Version 3" Einzug halten. Diese werde zwar noch in diesem Jahr ausgeliefert, aber frühestens in drei Monaten offiziell angekündigt.

HP-UX ist neben Solaris von Sun und AIX von der IBM eines von drei kommerziellen Unix-Derivaten für Server, die die Konsolidierung überlebt haben, der unter anderem Tru64 (ebenfalls HP), Irix (Silicon Graphics), Dynix/ptx (Sequent) oder DG/UX (Data General) zum Opfer gefallen sind. Es läuft auf Servern mit HPs "PA-RISC"-Prozessoren, deren Anwender der Hersteller auf seine neueren Maschinen mit Itanium-Prozessoren von Intel umzuziehen versucht.

Bislang hat sich der gemeinsam von Intel und HP enwickelte reine 64-Bit-Chip nicht so rasch und weit verbreitet wie erhofft. Die neue HP-UX-Version soll mit dazu beitragen, dass sich das ändert. Dank eines neuen Compilers sollen Programme auf "Integrity"-Servern unter HP-UX 11v3 im Schnitt 25 bis 35 Prozent schneller laufen, sagte van der Zweep dem Branchendienst "Cnet", bei Java sogar noch schneller. "Vor langer Zeit haben wir viel versprochen", so der HP-Mann. "Das haben wir im Stillen erledigt."

Die Version 3 von HP-UX 11i hatte HP zuvor verschoben, um einige besonders von Kunden gewünschte Features wie ein Cluster-Dateisystem oder On-the-fly-Dateiverschlüsselung bereits mit einem Update für Version 2 auszuliefern.

In Sachen Virtualisierung wird Version 3 - wenn auch nicht unbedingt vom Start weg - granularere Einstellmöglichkeiten bieten. Ein Admin kann dann einer Partition nicht nur wie bisher schon einen bestimmten Prozentsatz der Systemrechenleistung, sondern auch Speicher und I/O-Ressourcen zuteilen.

Was die Sicherheit angeht, wird das Management-Interface für Security-Einstellungen und das Abschalten nicht benötigter Systemdienste verbessert. Dazu werde das Interface der Lock-down-Technik "Bastille" mit dem normalen Verwaltungsbildschirm vereinheitlicht. Dabei wird auch eine Langzeitüberwachung möglich sein, um sicherzustellen, dass unerwünschte Dienste nicht eingeschaltet werden.

Van der Zweep zufolge sind Version 4 - mit "regelbasierendem Services-Provisioning" und "Zero-Downtime-Virtualisierung" - und auch die folgende Version 5 ebenfalls schon in der Mache. Solche neuen Versionen erscheinen alle zwei bis drei Jahre. An der übergeordneten Versionsnummer 11 hält HP fest, um die Binärkompatibilität von Anwendungen anzuzeigen. (Thomas Cloer/hal)