Marten Mickos wird Cloud-Chef

HP kauft Cloud-Startup Eucalyptus

12.09.2014 von Thomas  Cloer
Hewlett-Packard übernimmt das Cloud-Startup Eucalytpus und macht dessen Chef Marten Mickos zum Herrn über sein Cloud-Geschäft.

HP wage sich damit langsam wieder zurück in den Markt für Mergers & Acquisitions, schreibt das Blog "Re/code", nachdem es sich an der verunglückten Übernahme von Autonomy für 11 Milliarden Dollar ordentlich die Finger verbrannt hatte. Der Preis für Eucalyptus soll aber Insidern zufolge bei weniger als 100 Millionen Dollar gelegen haben. Ohnehin handele es sich eher um eine "Acqhire"-Transaktion; bei Eucalyptus arbeiten weniger als 100 Mitarbeiter.

Immerhin wird Eucalyptus-Chef Marten Mickos nun Senior Vice President von HP und Leiter der Cloud-Sparte. Die unterstand zuletzt interimistisch Martin Fink, nachdem der frühere Chef Biri Singh HP Ende vergangenen Jahres verlassen hatte. Mickos wird direkt an HP-Chefin Meg Whitman berichten. Er ist in der Branche wahrlich kein Unbekannter, unter anderem weil er von 2001 bis zur Übernahme durch Sun 2008 Chef von MySQL war und im Verwaltungsrat von Nokia sitzt. In der Vergangenheit habe Mickos öffentlich des öfteren ordentlich gegen OpenStack vom Leder gezogen, berichtet "GigaOM" - das ist nun allerdings genau die Cloud-Plattform, auf die HP wettet.

Mit der quelloffenen Software von Eucalyptus kann man besonders einfach Workloads zwischen privaten, hybriden und Public Clouds wie Amazon Web Services umziehen. Die Firma hatte vor der Übernahme durch HP in drei Finanzierungsrunden insgesamt 55 Millionen Dollar Wagniskapital eingesammelt.

Zehn Private-Cloud-Lösungen im Test
Zehn Private-Cloud-Lösungen im Test
Folgende Anbieter wurden von Forrester genauer analysiert: <br/><br/> - ASG Software <br/> - BMC Software <br/> - CA Technologies <br/> - Cisco Systems Citrix Systems <br/> - Eucalyptus Systems <br/> - Hewlett-Packard (HP) <br/> - IBM<br/> - Microsoft <br/> - VMware <br/>
Die Ergebnisse im Überblick
Für die Bewertung mussten die Anbieter und ihre Lösungen diverse Prüfprozesse durchlaufen. Unter anderem mussten die Hersteller vorstellig werden und die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte demonstrieren. Insgesamt gab es 61 Bewertungskriterien (etwa Management-Funktionen, Security, Produktfahrplan, Hosting-Optionen und Kundenbasis).
ASG betont den Portalgedanken
Die CloudFactory von ASG, die im Übrigen auf die Übernahme des deutschen Cloud-Startups Visionapp zurückgeht, ist vor allem auf das Einrichten von Servicekatalogen und -portalen ausgerichtet. Für umfangreiche Privat-Cloud-Installationen ist das zu wenig, bemängelt Forrester.
Citrix garantiert schnelles Provisioning
Die Citrix-Lösungen basieren auf dem Apache CloudStack. Punkten kann Citrix in den Kategorien Standardprofile, Verzeichnisdienste, Kosten und Referenzkunden. Schwächen zeigt der Anbieter unter anderem, wenn hybriden Cloud-Umgebungen gewünscht sind.
CA umgarnt Admins
Die CA Automation Suite for Clouds stellt sehr gute Kontrollfunktionen sowie ausgefeilte Optionen bereit, um Rollen, Genehmigungs- und Freigabeprozesse sowie Reports zu gestalten. Doch sie hakt ein wenig, wenn hybride Installationen betrieben werden sollen. Auch die ab Werk formulierten Rollen, Sicherheits-Features und Monitoring-Tools lassen sich besser umsetzen
Eucalyptus bindet sich an Amazon
Das quelloffene IaaS-Produkt Eucalyptus konzentriert sich auf die Nutzung innerhalb der Amazon Web Services (AWS). Wer AWS mag, ist bei Eucalyptus gut aufgehoben.
VMware: Umfangreich mit wenig Schwächen
Die vCloud Suite ist ein Werkzeug mit einem Funktionsspektrum, das seinesgleichen sucht. Schwächen konnten die Prüfer nur wenige entdecken. Dazu zählen etwa die unternehmensweiten Management-Tools sowie die Kontrollfunktionen.
Microsoft zeigt sich offen
Microsoft pflegt ein sehr umfangreiches Cloud-Portfolio und verfolgt eine ausgereifte Strategie, loben die Forrester-Experten. <br/><br/> Bonuspunkte verteilte Forrester unter anderem für Vertragswerk, Kosten, Automatisierung-Optionen und Hybrid-Cloud-Funktionen. Abzüge gab es etwa bei der Integration von Management-Tools und der API-Kompatibilität.
Überzeugende Cisco-Strategie
Stärken zeigt Private-Cloud-Portfolio beim rollenbasierenden Zugang, den Kontrollfunktionen sowie der Automatisierung. Schwächen konstatieren die Prüfer in den Bereichen Template-Gestaltung, beim Netz-Support und bei Servicezeiten. <br/><br/> Insgesamt wurden Ciscos Strategie und Portfolio besonders gut bewertet.