HOT CHIPS: Xeon Tulsa 70 Prozent schneller mit 16 MByte großem L3-Cache

23.08.2006
Intel gibt auf der HOT CHIPS neue Details zum Xeon-7000-Nachfolger „Tulsa“ bekannt. Der Xeon für Mehrwegesysteme soll mit seinem 16 MByte großen L3-Cache 70 Prozent mehr Performance in existierenden Plattformen bieten. Der Launch ist am 29. August 2006.

Beim Xeon MP „Tulsa“ für Systeme mit vier oder mehr Sockeln handelt es sich um den Nachfolger der aktuellen Xeon-7000-Serie. Tulsa ist der erste Xeon MP mit 65 nm Strukturbreite. Die Dual-Core-CPU setzt weiterhin auf die NetBurst-Architektur und verfügt über je 1 MByte L2-Cache pro Core. Zusätzlich spendiert Intel dem Tulsa einen 16 MByte großen L3-Cache, den sich beide Cores teilen.

Intel will den Xeon 7000 „Tulsa“ eigenen Angaben zufolge am 29. August 2006 vorstellen. Das noch aktuelle Topmodell der Xeon-MP-Dual-Core-Serie 7041 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz und je 2 MByte L2-Cache pro Kern. Tulsa wird mit einer Taktfrequenz von 3,4 GHz an den Start gehen, wie Intel auf der HOT CHIPS mitteilt. Neben Modellen mit 150 Watt TDP will Intel zusätzlich Tulsa-Prozessoren mit 95 Watt maximalem Energiebedarf anbieten. Zum Vergleich: Die aktuelle Xeon-7000-Serie im 90-nm-Prozess spezifiziert Intel mit 165 Watt TDP.

Intel stattet Tulsa mit der Virtualisierungstechnologie Vanderpool aus. Außerdem erhält die CPU die Pellston-Technologie des Itanium 2 9000 „Montecito“. Pellston dient zur Erhöhung der Zuverlässigkeit des Cache. Die Technologie erlaubt dem Prozessor, Defekte in Cache-Lines zu entdecken. Wird ein Defekt registriert, so werden diese Zeilen automatisch deaktiviert und im weiteren Betrieb nicht mehr verwendet. Defekte im Cache führen mit der Pellston-Technologie nicht mehr zum Absturz - der Betrieb geht normal weiter.

Die Pellston-Technologie ist durch den sehr großen L3-Cache ein sinnvolles Feature für den Xeon MP „Tulsa“. Die 16 MByte große dritte Pufferstufe belegt beim Tulsa zudem das Gros der Die-Fläche von 424 mm². Laut Intel ist der Tulsa aus 1,38 Milliarden Transistoren aufgebaut.

Performance-Boost für Truland-Plattform

Intels Xeon MP „Tulsa“ setzt weiterhin auf die Truland-Plattform mit dem E8500-Chipsatz. Der Chipsatz unterstützt als Besonderheit Quad-Channel-DDR2-400-Speicher und steuert die CPUs über zwei unabhängige Prozessorbusse an. Die FSB-Taktfrequenz beträgt beim E8500 667 MHz und bei der Version E8501 800 MHz. Intel wird den Xeon Tulsa in beiden FSB-Versionen anbieten.

Durch den 16 MByte großen L3-Cache sollen laut Intel besonders OLTP-Anwendungen wie TPC-C mit SQL2005, Java-Applikationen oder Programme aus dem Bereich Technical Computing profitieren. Hier sollen Performance-Steigerungen von über 70 Prozent möglich sein – im Vergleich zum Xeon 7041 mit 3,0 GHz Taktfrequenz.

Bei CRM-Anwendungen skaliert die Performance des Tulsa bei Einsatz eines zweiten Prozessors laut Intel um den Faktor 1,95. Bei vier Tulsas erhöhe sich hier die Geschwindigkeit um den Faktor 3,68. Software für ERP (Enterprise Resource Planning) soll ein zweiter Tulsa um 98 Prozent beschleunigen. In einem 4-Sockel-System will Intel 3,80-mal mehr Speed erreichen als mit einem Xeon Tulsa.

Nach dem Launch des Xeon Tulsa am 29. August 2006 wird es voraussichtlich keine Neuvorstellungen mehr geben, die noch auf Intels NetBurst-Architektur setzen. (cvi)

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