HOT CHIPS: AMD gibt mehr Details zum Quad-Core bekannt

22.08.2006
AMD präsentiert auf der HOT CHIPS die Vorteile seiner nächsten CPU-Generation. Die Quad-Core-Prozessoren bieten höhere Xfire-Bandbreiten, die Kerne arbeiten mit unabhängigem Takt, und es gibt deutlich mehr Performance bei gleichem Energiebedarf.

Mitte 2007 will AMD seine nächste AMD64-Generation auf den Markt bringen. Die Prozessoren besitzen dann einen nativen Quad-Core. Alle CPUs der neuen Generation erhalten eine neue Cache-Struktur. Neben jeweils einem 64 KByte fassenden L1-Cache und dem 512 KByte großen L2-Cache pro Core gibt es zusätzlich einen Shared L3-Cache. Die dritte Pufferstufe, auf die alle Cores zugreifen, dimensioniert AMD mit mindestens 2 MByte. Damit soll der Speicherzugriff entlastet werden.

Um die Speicherbandbreite in Systemen mit zwei oder mehr Prozessoren zu erhöhen, stattet AMD seine künftigen Quad-Core-Opterons mit bis zu vier statt wie bisher maximal drei 16-Bit-HyperTransport-Links aus. Sind mehrere Opterons via HyperTransport miteinander verbunden, kann jede CPU auch auf den Speicher der benachbarten zusätzlich zugreifen. Diese von AMD als Xfire bezeichnete Speicherbandbreite addiert sich zur lokalen Bandbreite der CPU.

Bei einem 4-Sockel-System steigt durch den vierten HyperTransport-Link die Xfire-Speicherbandbreite jedes Opterons von 14,9 GByte/s auf 29,9 GByte/s. Bei 8-Sockel-Systemen erhöht sich die Xfire-Bandbreite jeder CPU laut AMD um den Faktor 6, wenn gleichzeitig die dritte HyperTransport-Generation (4,4 GT/s) zum Einsatz kommt.

Quad-Core = mehr Performance, gleiche TDP

AMD zeigt auf der HOT CHIPS den Vorteil der Quad-Core-Technologie, indem die Rechenleistung und der Energiebedarf von zwei Quad-Core-Prozessoren mit zwei Dual-Core-CPUs verglichen werden. So bewirkt bei einem 2-Sockel-System mit zwei Dual-Core-Prozessoren eine 16 Prozent höhere Taktfrequenz laut AMD 14 Prozent mehr CPU-Performance. Gleichzeitig erhöht sich der Energiebedarf um 51 Prozent. Wird die Taktfrequenz dagegen um 16 Prozent reduziert, sinkt die Performance um 13 Prozent und der Energiebedarf um 51 Prozent.

Zwei Quad-Core-Prozessoren arbeiten bei einer im Vergleich zu den Dual-Core-CPUs 16 Prozent geringeren Taktfrequenz aber 73 Prozent schneller. Dabei benötigen die beiden Quad-Core-CPUs ein Prozent weniger Energie als die zwei Dual-Core-Prozessoren.

AMDs Topmodelle der aktuellen Dual-Core-Opterons (2220 SE und 8220 SE) sind mit 120 Watt TDP spezifiziert und arbeiten mit 2,8 GHz Taktfrequenz. Beim Quad-Core-Opteron will AMD eigenen Angaben zufolge bei den zirka 120 Watt TPD bleiben. Da AMD bei seiner Präsentation auf der HOT CHIPS für die Quad-Core-Opterons bei „gleichem“ Energiebedarf (99 Prozent) eine 16 Prozent geringere Taktfrequenz angibt, müssten die Vierkerner mit zirka 2,4 GHz arbeiten. Allerdings wird bis zum Launch der Quad-Core-Modelle noch ein knappes Jahr vergehen, so dass hier noch viel Spekulation im Raum ist.

Neue DICE-Technologie

Weniger Spekulation, sondern laut AMD Fakt bei den Quad-Core-Modellen ist die DICE-Technologie. Das „Dynamic Independent Core Engagement“ erlaubt die dynamische und individuelle Anpassung der Taktfrequenz jedes einzelnen Cores. Alle vier Kerne sowie die integrierte Northbridge besitzen eigene PLLs. Damit lässt sich die Taktfrequenz der Kerne unabhängig voneinander einstellen. So kann beispielsweise ein Core mit voller Taktfrequenz arbeiten, der zweite mit auf 50 Prozent reduziertem Arbeitstakt, und die Kerne drei und vier sind im Halt-Modus.

Passend zum Energiesparthema ist AMDs Werbekampagne, die im Silicon Valley öfter zu sehen ist: Laut AMD wurden demnach in den letzten drei Jahren weltweit 1,3 Milliarden Dollar an Energiekosten verschwendet, weil keine Opteron-basierenden Server eingesetzt wurden.

Weitere Informationen über AMDs Quad-Core-Prozessoren finden Sie bei tecCHANNEL in der Meldung AMD: Neue AMD64-Generation Mitte 2007. (cvi)

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