Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit

15.06.2006 von Martin Kuppinger
Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit sind zwei der Herausforderungen, die es in jedem größeren Netzwerk zu adressieren gilt. Der Artikel gibt einen generellen Überblick über die Gegebenheiten und Lösungsansätze für diese Problemstellungen.

Anwendungen wie Lotus Domino sind längst unternehmenskritisch. Kaum ein Benutzer möchte heute noch längere Zeit auf seine E-Mail verzichten, ebenso wenig wie viele der Anwendungen auf Basis von Lotus Domino längere Zeit offline sein dürfen. Bei Webanwendungen auf Basis von Domino sind die Anforderungen an Verfügbarkeit und Skalierbarkeit oft noch höher. Das liegt einerseits daran, dass Benutzer im Gegensatz zu Notes-Anwendern – außer bei der Verwendung von DOLS – nicht offline auf Basis von Repliken arbeiten können. Zum anderen kann vor allem bei Anwendungen, die über das Internet erreichbar sind und beispielsweise von Kunden genutzt werden, die Anzahl der Benutzer auch deutlich höher sein als bei rein intern eingesetzten Anwendungen, die über den Notes- Client genutzt werden.

Verfügbarkeit

Verfügbarkeit ist, wenn man einen Vergleich ziehen möchte, die wichtigere der beiden Anforderungen, denn ein langsamer Zugriff ist immer noch besser als überhaupt kein Zugriff.

Die Verfügbarkeit kann durch eine Reihe von Maßnahmen erhöht werden:

Wenn eine hohe Verfügbarkeit erforderlich ist, wird das in der Regel durch die Kombination mehrerer Maßnahmen erreicht.

Zu beachten ist, dass ein Ansatz wie die Replikation auch Risiken birgt. Wenn in einer Replik fehlerhafte Daten auftreten, werden diese automatisch auch auf andere Systeme repliziert.

Skalierbarkeit

Die zweite Herausforderung ist die Skalierbarkeit, also die Fähigkeit, auch steigende Anforderungen erfüllen zu können und gute Antwortzeiten zu liefern. Eine höhere Skalierbarkeit lässt sich ebenfalls über verschiedene Ansätze erreichen, wobei die meisten potenziell auch die Verfügbarkeit erhöhen.

So können Cluster genutzt werden, um die Zugriffe auf mehrere Instanzen von Datenbanken zu verteilen. Durch die spezielle Cluster-Replikation geht das innerhalb von Domino-Clustern auch. Bei normaler Replikation würden sich Probleme ergeben, weil die Daten auf verschiedenen Servern nicht synchron wären.

Die einzige Technologie, die zwar die Skalierbarkeit, nicht aber die Verfügbarkeit erhöht, sind Mehrprozessorsysteme.

Weitere Vorteile von Clustern

Ein weiterer wichtiger Vorteil von Clustern ist, dass Änderungen an Hard- und Software schrittweise erfolgen können. Dazu können jeweils einzelne Knoten im Cluster offline genommen und aktualisiert werden. Die Aufgaben dieser Knoten übernehmen in der Zwischenzeit andere Systeme. So gesehen spricht viel dafür, mit Clustern zu arbeiten. Domino Cluster bieten dabei einige spezifische Vorteile wie die schnelle Replikation und die Kombinationsmöglichkeit unterschiedlicher Hardware und Serverbetriebssysteme.

In den folgenden Artikeln des Schwerpunkts werden verschiedene Aspekte des Clustering in Verbindung mit Lotus Domino erläutert. In den folgenden Ausgaben von Expert’s inside Lotus Notes/Domino werden wir auf weitere wichtige Themen in diesem Zusammenhang eingehen.