Gruppenrichtlinien und Benutzerprofile

01.01.2007 von Martin Kuppinger
Zu den komplexeren Bereichen der Verwaltung von Clients gehört die Verwendung von wandernden Benutzerprofilen. Ein Benutzerprofil speichert Informationen für einen Benutzer. Bei wandernden Profilen steht es auf verschiedenen Systemen zur Verfügung.

Die Gruppenrichtlinien können verwendet werden, um das Verhalten zu konfigurieren. Der Mechanismus der wandernden oder auch serverbasierenden Benutzerprofile wurde bereits zu frühen Windows NT-Zeiten eingeführt. Und dennoch ist er – soweit er zum Einsatz kommt – immer noch eine Herausforderung für die Administration.

Die richtige Konfiguration von Gruppenrichtlinien hilft dabei, die Probleme durch wandernde Benutzerprofile zu begrenzen. Die erste Frage ist, ob man überhaupt wandernde Benutzerprofile benötigt. Die Antwort ist davon abhängig, ob alle Benutzer immer nur an einem Rechner arbeiten oder ob zumindest ein Teil der Benutzer sich immer wieder an unterschiedlichen Systemen anmeldet.

Wandernde Benutzerprofile

In Zeiten von Notebooks und einer doch recht weitgehenden Versorgung mit PCs in den Unternehmen sind Konstellationen, in denen man wandernde Benutzerprofile benötigt, sicher etwas seltener geworden. Über den „normalen“ Benutzer hinaus gibt es aber zwei Bereiche, die man beachten muss:

Wesentlich mehr Bedeutung haben die wandernden Benutzerprofile dagegen beispielsweise im Ausbildungsbereich, wo Auszubildende und Studenten häufiger in Rechnerräumen arbeiten und dort idealerweise immer das gleiche Profil für sich vorfinden, egal, in welchem Raum und an welchem Rechner sie sich gerade befinden.

Das Konzept

Benutzerprofile gibt es bei Windows in jedem Fall. Sie werden standardmäßig unterhalb von Dokumente und Einstellungen sowie in den benutzerspezifischen Bereichen der Registry abgelegt. Wandernde Benutzerprofile unterscheiden sich dadurch, dass diese Informationen auf einen Server kopiert werden.

Bild 1: Angabe eines Profilpfads bei den Eigenschaften eines Benutzers im Active Directory.

Die Aktivierung erfolgt einfach dadurch, dass man im Profil eines Benutzers im Active Directory im Register Profil einen Profilpfad angibt (Bild 1). Dabei ist allerdings zu beachten, dass das zu Problemen führt, wenn ein Benutzer bereits auf mehr als einem System über ein lokales Benutzerprofil verfügt, da diese Profile nicht unbedingt korrekt kombiniert werden.

Die Einstellungen in den Gruppenrichtlinien

In den Gruppenrichtlinien gibt es nun in zwei Bereichen Einstellungen für die Benutzerprofile. Zum einen finden sich Parameter in Computerkonfiguration/ Administrative Vorlagen/System/Benutzerprofile (Bild 2), zum anderen auch einige Einträge im parallelen Pfad unterhalb von Benutzerkonfiguration.

Bild 2: Die Einstellungen für Benutzerprofile in den Gruppenrichtlinien.

Mit diesen Einstellungen lassen sich etliche Aspekte der Verarbeitung von Benutzerprofilen steuern. Die meisten Einstellungen sind nur für wandernde oder eben servergespeicherte Benutzerprofile relevant. Folgende Einstellungen werden im Bereich Computerkonfiguration vorgenommen:

Einstellungen für Profile

Bild 3: Die Angaben von Zeitlimits für langsame Netzwerkverbindungen.

Einstellungen für Profile II

Bild 4: Die Parameter für die Beschränkung der Größe von Benutzerprofilen.

Im Bereich Benutzerkonfiguration finden sich folgende Parameter: