Google, Yahoo & Co.: Internet-Handy fordert Suchmaschinen heraus

31.08.2007
Die Suchmaschinenbetreiber leben von Online-Werbung. Wer erfolgreich sein will muss die Onlinesuche an die Besonderheiten mobiler Endgeräte anpassen. Aber die Anforderungen der mobilen Nutzer unterscheiden sich signifikant von denen der stationären Suche am PC.

Die Online-Werbung der Zukunft wird sich im Kampf um die jungen Käufer den Bedürfnissen des Mobilfunks anpassen müssen. Immer mehr Jüngere surfen dank schneller Datenverbindungen und attraktiver Tarife häufiger per Handy im Internet, wie aus einer Umfrage von PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. In der Gruppe der 14- bis 34-Jährigen steht die Onlinefähigkeit für zwei Drittel auf der Wunschliste beim Kauf eines Handys. Schon heute gibt es deutlich mehr Handys als Computer mit Internetzugang.

"Für Suchmaschinen- und Portalbetreiber wie Google, MSN und Yahoo hat die nächste Runde im Wettbewerb um Onlinekunden und Werbeerlöse begonnen. Den größten Erfolg wird der Anbieter haben, der sich am besten auf die technischen Möglichkeiten des Handys einstellt und Nutzern beispielsweise Geschäfte, Restaurants oder Kinos in der Nähe ihres gegenwärtigen Aufenthaltsortes nennen kann", erwartet Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers.

Seit Jahren freuen sich vor allem Suchmaschinenbetreiber über beständiges Wachstum und neue Werbeformen werden immer beliebter. Die anhaltende Bedeutung des Internets zur Informationsbeschaffung, Unterhaltung und Kommunikation treibt den Trend zur Verlagerung der Werbegelder aus den klassischen Medien ins Internet. In Deutschland erreichten die Erlöse aus Online-Werbung im Jahr 2006 gut 530 Millionen US-Dollar. Rund 17 Prozent Wachstum pro Jahr prognostiziert PwC im aktuellen "Global Entertainment and Media Outlook 2007-2011" für diesen Bereich.

Besondere Anforderungen

Nachdem sich WAP als vereinfachter Internet-Standard für Mobilfunkgeräte nicht durchsetzen konnte, bieten immer mehr Handyhersteller Hardware mit Browsern für den Abruf von vollwertigen HTML-Internetseiten an. "In der Praxis treten dennoch Kompatibilitätsprobleme auf. Auch mit Handys der neuesten Generation lässt sich keineswegs jede Internetseite öffnen, was bei vielen Nutzern zu Frustrationen führt", erläutert Ballhaus.

Viele Suchmaschinenbetreiber haben auf dieses Problem reagiert und spezielle Portale für Mobilgeräte eingerichtet. Zwar limitieren die kleine Bildschirmgröße, die beschränkten Eingabemöglichkeiten und die vergleichsweise geringeren Datenübertragungsraten die Suchoptionen, die Möglichkeit der Individualisierung und Lokalisierung der Nutzer hilft aber gleichzeitig, die Suchergebnisse - und auch die entsprechende Werbung - an die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer anzupassen und zu optimieren.

Im Mai 2007 startete Yahoo! eine für die mobile Internetsuche entwickelte Internet-Suche (Yahoo! oneSearch). Zeitgleich arbeitet Google an einer Handysoftware, in die die bestehenden Internetanwendungen integriert sind, entwickelt ein eigenes Handy und sucht nach Kooperationspartnern im Mobilfunkbereich, um sein Onlinesuchangebot mit mobilen Diensten zu ergänzen. In den USA zieht Google sogar die anstehende Bewerbung an der Vergabe der Mobilfunkfrequenzen im Januar 2008 in Erwägung.

Chancen für Netzbetreiber

Die Mobilfunkprovider dürften von der Handy-Offensive der Suchmaschinenbetreiber über höhere Nutzungsentgelte profitieren, so PwC. Angesichts sinkender Erlöse aus Telefongesprächen setzen fast alle Netzbetreiber auf steigende Einnahmen durch Datendienste. Noch ist deren Umsatzbeitrag zwar gering, die Wachstumsraten sind aber viel versprechend. Im Jahr 2006 hatte der Markt für Telekommunikationsdienste in Deutschland ein Volumen von 30 Milliarden Euro. Bereits rund 6 Prozent davon entfielen auf Datenumsätze. (mec).

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