Die Tricks der Black-Hat-SEOs

Google-Optimierung - Die Schmutzigen Tricks

22.07.2008 von Matthias Sternkopf
Vorsicht! Diese Tricks zur Google-Optimierung sollten Sie mit Bedacht einsetzen. Sie können sich stark auf das Google-Ranking auswirken – sowohl positiv als auch negativ. Von Content-Spam über Hidden-Text bis hin zu Keyword-Stuffing – TecChannel erklärt die wichtigsten Methoden der Black-Hat-Google-Optimierung.

Die meisten Menschen kennen Spam nur im Zusammenhang mit E-Mails. Doch es gibt auch Formen des Spams, die ausschließlich der Optimierung des Rankings in Google dienen und möglichst viele Leute auf den eigenen Webauftritt locken sollen. Spam ist alles, was nicht dem menschlichen Besucher nutzt, sondern ausschließlich der Verbesserung des Rankings dient.

Google reagiert zunehmend gereizt auf jegliche Art von Spam. Wird ein Betrugsversuch erkannt, droht eine Abmahnung in Form einer Herabstufung im Ranking der Suchergebnisse. Im schlimmsten Fall blüht den Black-Hat-Google-Optimierern die Verbannung ihrer Seite aus dem Google-Index.

Die am höchsten gerankten Webseiten (Stand Feb 2008) finden Sie in unserer Bildergalerie:

Bildergalerie: Die Top-10 Webseiten mit dem höchsten PageRank.
Auf Platz 1 befindet sich Google.com mit einem PR10 und unglaublichen 2.730.000 Backlinks.
www.firstgov.gov schiebt sich mit beachtlichen 1.370.000 Backlinks auf Platz 2.
Das Massachusetts Institute of Technology befindet sich mit 577.000 Backlinks auf dem dritten Platz.
Die NASA ist mit 341.000 Backlinks auf Platz 4 (man beachte Herrn Schwarzenegger unten im Bild).
Der Real-Player beweist seine Bedeutung mit einem beachtlichen 5 Platz und 302.000 Backlinks.
www.energy.gov/ auf Platz 6 (282.000 Backlinks)
Mit www.whitehouse.gov/ auf Platz 7 und 84.100 Backlinks befindet sich eine weitere staatliche US-amerikanische Seite in den Top 10.
www.macromedia.com mit 67200 Backlinks auf Platz 8...
und direkt dahinter die Hauptseite von Adobe auf Platz 9 mit gleichvielen Backlinks, nämlich 67.200.
Auf dem zehnten Platz schafft es das World Wide Web Consortium mit 32.700 Backlinks.

Google erkennt Spam meist anhand automatischer Algorithmen. Wird eine Seite als Spam markiert, folgt eine manuelle Überprüfung durch einen Mitarbeiter von Google. Bestätigt dieser den Verdacht, folgt eine Bestrafung. Neben der automatischen Erkennung können verdächtige Seiten auch gemeldet werden. Diese Möglichkeit wird auch von Webmastern genutzt, um die Konkurrenz anzuschwärzen in der Hoffnung, dass die Seite aus dem Index entfernt und der eigene Webauftritt besser gelistet wird.

Auf den folgenden Seiten zeigt TecChannel Ihnen eine Auswahl der bekanntesten und beliebtesten Spam-Tricks der Google-Optimierer. Aber Achtung: Diese Tricks sind mit Vorsicht zu genießen! Sollten Sie sich für die absolut illegalen Tricks interessieren, hilft Ihnen der Artikel „Die verbotenen Spam-Methoden“ weiter. Im Artikel „Google-Optimierung – Fehler, Lügen, Mythen“ zeigt Ihnen TecChannel, welche Fehler der Suchmaschinenoptimierung Sie unbedingt vermeiden sollten.

Content-Spam – Inhalte stehlen

Um in Google gelistet zu werden, braucht jede Webseite Inhalte. Ohne Content kein Ranking. Aber guter Inhalt ist mit viel Arbeit verbunden. Ehrliche Seitenbetreiber werden keine Probleme haben, verwertbare Inhalte zu produzieren.

Anders sieht es bei Seiten aus, die nur darauf abzielen, zum Beispiel mit AdSense, Umsatz zu machen. Die Betreiber solcher Seiten greifen bevorzugt auf den Content-Spam zurück – sie klauen Inhalte von anderen. Oft wird dafür der von DMOZ kostenlos zur Verfügung gestellte Text genommen. Doch reines Kopieren reicht nicht mehr. Suchmaschinen wie Google erkennen identischen Inhalt, sogenannten Duplicate-Content, und verbannen die Seite aus dem Index.

Aber meist sind die Diebe dreister. Sie klauen wo es nur geht – auch in Foren und Gästebüchern. Denn was tatsächlich im Text steht, ist den Spammern nicht wichtig, lediglich, dass sie Content bekommen. Kaum einer macht sich heute noch die Mühe, den Inhalt mühsam manuell auszuwählen und zu kopieren. Den professionellen Spammern helfen kleine Tools – Content-Crabber genannt. Diese kleinen Programme steuern automatisch zufällige Webseiten an und sammeln Texte ein.

Projekt gegen Web-Spam: Bot-Trap.de hilft ehrenamtlich gegen Content-Spam und mehr.

Der Content-Spam gehört zu den beliebtesten und effektivsten, aber auch nervigsten Spam-Methoden. Jedoch es gibt esauch Möglichkeiten, den eigenen Inhalt gegen Content-Crapper zu schützen. Die simpelste Variante ist das Überprüfen der Server-Logfiles und das manuelle Aussperren der Bots mithilfe der .htaccess-Datei. Dennoch gibt es auch elegantere Varianten.

So findet sich auf Bot-Trap.de ein frei erhältliches PHP-Skript. Dieses kann in die eigene Webpräsenz eingebunden werden und blockiert die Schädlinge. Das Skript aktualisiert sich ähnlich wie ein Virenscanner von selbst mit neuen Sperrmerkmalen und Versionen und bietet damit immer einen aktuellen Spam-Schutz für Webmaster.

Keyword-Stuffing – Suchbegriffe wiederholen

Hier machen sich Google-Optimierer eine elementare Eigenschaft von Google zunutze. Denn Google denkt, ein Begriff ist umso repräsentativer für den Inhalt, je öfter er im Text wiederholt wird. Kein Wunder also, dass eine der beliebtesten Spam-Methoden darin besteht, Suchbegriffe permanent zu wiederholen und damit die Relevanz eines Suchbegriffs künstlich zu erhöhen.

Für Google ist die Worthäufigkeit im Verhältnis zur Textlänge, auch relative Worthäufigkeit oder Keyword-Dichte genannt, besonders wichtig. Um diesen Wert zu optimieren, bietet es sich an, das Suchwort für den Benutzer unsichtbar im Dateikopf zu platzieren. Klassischerweise verwendet man dafür den <title>-Tag und die beiden Meta-Tags <description> und <keywords>.

Google hat von dieser Methode längst Wind bekommen und reduziert die Bedeutung der Meta-Tags deutlich. Eine elegante Möglichkeit bietet die Verbindung von Schlüsselwörtern mit den Attributen alt und title innerhalb von Grafikdefinitionen.

Alternative deutsche Suchmaschinen finden Sie in unserer Bildergalerie:

Bildergalerie: Alternative deutsche Suchmaschinen.
Abacho - Bietet neben der allgemeinen Suche auch thematische Suchen mit speziell darauf zugeschnittenen Suchformularen.
Acoon - Deutschsprachige Suchmaschine mit Katalog.
Ask.com Deutschland - Deutschsprachige Version der Suchmaschine Ask. Die Daten umfassen Website-, Bilder-, Blog- und Produktsuche sowie Software Downloads.
DeutscheSeiten.de - Suchmaschine und Webkatalog mit einem Schwerpunkt auf deutschsprachige Seiten.
Exalead - Suchmaschine mit einem sehr umfangreichen Index.
fastbot - Suchmaschine mit der Möglichkeit, Ergebnisse anonym zu öffnen.
Fireball - Neben einer Volltextsuche im Internet werden ein nach Rubriken sortiertes Katalogverzeichnis, spezielle Zeitungs- und Produktsuchen sowie eine Bildersuche geboten.
Insitor - Datenbestand mit redaktioneller Überprüfung.
Live.com - Suchmaschine von Microsoft.
Lycos Suche - Mit der Suchfunktion des Portals findet man Bilder, PDF-Dokumente, Multimedia-Dateien und Lycos-Inhalte. Die Suchergebnisse lassen sich mit einem Familienfilter belegen und anhand verschiedener Optionen näher eingrenzen.
Meteora - Die Reise-Suchmaschine Meteora ist spezialisiert auf die Suche nach deutschsprachigen Seiten zum Thema Reisen in Europa.
netluchs.de - Suchmaschine für deutschsprachige Websites mit automatischer Cluster-Funktion.
Qualigo - Pay per Click Suchmaschine mit eigenem Index. Positionen werden auch bei anderen Deutschen Suchmaschinen eingeblendet.
Searchcode.de - Dieses Verzeichnis hat die Besonderheit für jede in der Datenbank befindliche Suchmaschine den entsprechenden Abfrage-HTML-Code bereit zu halten. Des Weiteren kann sich jeder User eine persönliche Übersichtsseite mit individuell ausgesuchten Such-Formularen erstellen.
Seekport - Deutsche Suchmaschine mit automatischer Zuordnung von Themengebieten.
Semager - Deutsche Suchmaschine mit semantischen Keywords.
Softlook - Suchergebnisse werden als zusätzlich als Screenshot angezeigt.
Spiderjack - SpiderJack ist eine Suchmaschine mit einem Webkatalog.
suchen.de - Suchen.de ist eine lokale Suchmaschine für Deutschland, die aus dem Auskunftsportal der Deutschen Telekom hervorgegangen ist.
Suchmaschinen.tv - Ergänzend zum dem thematisch und regional sortierten Suchmaschinenverzeichnis werden aktuelle Nachrichten aus dem Suchmaschinenbereich und ein Positions-Check angeboten.
UmkreisFinder - Die Suchmaschine bietet eine Volltext-Umkreissuche über deutsche Webseiten an. Auf Stadtportalen für alle deutschen Städte und Gemeinden wird eine Umkreissuche um den jeweiligen Ort angeboten.
Webrover - Suchmaschine mit eigenem Index und Volltextsuche.
Witch - Nebem einem Zugriff auf den deutschsprachigen Teil des ODP werden eine normale Suchfunktion und eine Bildersuche geboten.
Yahoo Suche - Die Suchmaschine bietet neben einer Volltextsuche die Suche nach Bildern, Videos, Nachrichten und Produkten, sowie eine Suche im Verzeichnis und nach lokalen Gesichtspunkten an.

Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Google vergleicht längst die Keyword-Dichte mit einer maximal erlaubten Worthäufigkeit. Überschreitet der Begriff diese Grenze, wird das Dokument als Spam eingestuft. Genaue Werte sind nicht bekannt. Als Faustregel gilt, dass die relative Worthäufigkeit einen Wert von acht Prozent nicht überschreiten sollte.

Hidden Text – unsichtbare Texte

Um eine unnatürlich hohe Keyword-Dichte vor dem Leser zu verstecken und dennoch den Webcrawlern von Google zugänglich zu machen, greifen Google-Optimierer gern zu Mitteln des Hidden Text zurück. Mit der heute reichlich veralteten Variante wird der Text mittels eines <font>-Tags an die Farbe des Hintergrunds angepasst.

Eine andere Möglichkeit Text zu verstecken besteht in der Variation der Textgröße. Denkbar wäre es zum Beispiel, den Text in sehr kleiner Schrift zu definieren. Kombiniert mit einer ähnlichen Hintergrundfarbe wird er so von Besucher kaum wahrgenommen. Um solche Texte dennoch sichtbar zu machen genügt es jedoch in den meisten Browsern, den Text mit der Tastenkombination [Strg + A] zu markieren. Eine weitere Möglichkeit findet sich mit dem Verstecken des Textes hinter einem Bild.

Hidden Text: Ein zugegebenermaßen etwas plumper HTML-Code um einen Text der Hintergrundfarbe anzupassen.

Derartige Mittel gibt es zuhauf. Über den Sinn lässt sich allerdings streiten. Jedem Google-Optimierer sollte klar sein, dass diese Spam-Methoden im Großen und Ganzen recht plump sind. Die SEO-Experten gehen heute davon aus, dass Google und andere Suchmaschinen solche Betrugsversuche erkennen und dementsprechend darauf reagieren.

Google hat eine Sehschwäche

Allerdings ist Google und Co. auf einem Auge blind – es kann keine CSS-Formatierungen auslesen. Das öffnet Spammern Tür und Tor. Dazu wird auf der Seite normaler, unformatierter HTML-Code definiert. Die verräterischen Formatierungen werden ausschließlich in einer externen CSS-Datei vorgenommen. Dort kann dann zum Beispiel ein <display:none>-Tag den Text für den Leser verschwinden lassen. Für Google ist das ein schöner, sauberer HTML-Code, an dem es nichts auszusetzen gibt.

Um dem Webcrawler von Google das Aufdecken des Spam-Versuchs zu erschweren, wird der CSS-Code meist auf eine externe Datei ausgelagert. Zusätzlich kann diese CSS-Datei noch mit entsprechender Anweisung der Datei robots.txt vom Indexieren ausgeschlossen werden.

Aber Vorsicht! Auch wenn Google CSS nicht auswerten kann – beim manuellen Überprüfen können solche Methoden auffallen. Dennoch hilft das Wissen über die Möglichkeit, die Konkurrenz auf diese illegale Methoden zu analysieren. Und Webmastern sind nicht die Hände gebunden. Google bietet die Möglichkeit, Spammer zu melden. Mehr dazu am Ende des Artikels.

Hidden Links – versteckte Links

Nicht nur Text kann effektiv versteckt werden. Auch Links lassen sich mit relativ einfachen Mitteln vor dem Besucher verstecken. Diese Hidden Links stellen eine gute Möglichkeit dar, die Linkpopularität zu manipulieren.

Meistens werden dafür einzelne Zeichen als Link genutzt. Im folgenden Beispiel ist lediglich der Punkt ein aktiver Hyperlink und wird dadurch vom Benutzer kaum wahrgenommen.

Nur der Punkt ist ein Link <a href=“verlinkte_seite.html“>.</a>

Genauso wie das Satzzeichen kann auch eine transparente Ein-Pixel-Grafik oder Ähnliches verwendet werden. Das muss übrigens nicht immer im Zusammenhang mit Spam stehen. Diese Art der Verlinkung wird häufig verwendet, um zum Beispiel eine auf Flash basierende Navigation für den Webcrawler von Google sichtbar zu machen. Die Suchmaschinenexperten sind sich relativ einig, dass mit dieser Methode derzeit für Google kein Spam-Verdacht entsteht.

Bait-and-Switch

Die Bait-and-Switch-Methode ist eine vergleichsweise harmlose Spam-Variante, die meist auf Flash-Seiten angewendet wird, da diese im Gegensatz zu HTML-Seiten geringe Chancen auf eine Top-Platzierung haben.

Das Prinzip ist simpel: Zunächst wird eine für Google optimierte HTML-Seite angelegt und gewartet, bis diese unter Google die gewünschte Top-Platzierung erreicht hat. Jetzt legt der SEO unter der gleichen URL eine für den Google-Crawler schlecht zu lesende Flash-Seite ab. Und schon „erbt“ diese das Ranking der „alten“ Seite.

Dieser Erfolg ist aber nur von kurzer Dauer; sobald der Google-Crawler die Seite erneut besucht, passt er das Ranking an. Will man seine (Flash)-Seite allerdings kurzfristig gut platzieren, ist ihr Einsatz eine Überlegung wert.

Hierbei handelt es sich nicht um Spam im eigentlichen Sinn. Google kann nicht zwischen einem tatsächlichen Update der Seite und einem Täuschungsmanöver unterscheiden.

Diese Methode verliert immer mehr an Bedeutung, da Googles Webcrawler Seiten in immer kürzeren und vor allem nicht vorhersehbaren Intervallen durchsucht. Hochfrequentierte Internet-Seiten wie TecChannel.de besucht der Google-Bot mehrere Tausend Mal am Tag.

Spammer melden

Google hasst Spam – verständlicherweise. Spam spült potenziell minderwertige Seiten an die Spitze des Google-Ranking. Das will die Suchmaschine unter allen Umständen vermeiden, verschlechtert es doch die Qualität der Suchergebnisse deutlich und schadet damit dem Ruf.

Wird ein Betrugsversuch erkannt, wird in der Regel erst abgemahnt. Reagiert der Webmaster nicht umgehend auf diese Warnung, nimmt Google die Seite blitzschnell aus dem Index. Das sollten sich ehrliche Seitenbetreiber zunutze machen. Denn schließlich verschlechtert sich durch die zwielichtigen Machenschaften der Spammer ihr eigenes Ranking. Zum Beispiel bei Online-Shops kann sich das direkt auf den Umsatz auswirken.

Als Seitenbetreiber hat man die Möglichkeit, Spam-Seiten bei Google zu melden. Allzu viel sollten Webmaster davon allerdings nicht erwarten – Google reagiert meist nur in extremen Fällen, kleine Verstöße lässt man oft durchgehen. Dennoch: Google schaut sich die gemeldeten Seiten genau an und nutzt diese Informationen, um seinen Algorithmus zur Spam-Erkennung zu verbessern.

Um sicherzugehen, dass Sie sich an die Vorgaben halten, empfiehlt es sich, Googles Richtlinien für Webmaster intensiv zu lesen.

Google hilft: Hier können Sie Spammer melden.

Der nächste Teil zur Google-Optimierung „Die verbotenen Spam-Methoden“ beschäftigt sich mit den Tricks, die Google-Optimierer auf jeden Fall vermeiden sollten. Dort werden die Grundlagen zu Cloaking, Site-Hacking, Log-Spam und anderen gewagten Methoden erklärt. Diese Tricks sind nicht nur schmutzig – sie sind verboten.