Die meisten Menschen kennen Spam nur im Zusammenhang mit E-Mails. Doch es gibt auch Formen des Spams, die ausschließlich der Optimierung des Rankings in Google dienen und möglichst viele Leute auf den eigenen Webauftritt locken sollen. Spam ist alles, was nicht dem menschlichen Besucher nutzt, sondern ausschließlich der Verbesserung des Rankings dient.
Google reagiert zunehmend gereizt auf jegliche Art von Spam. Wird ein Betrugsversuch erkannt, droht eine Abmahnung in Form einer Herabstufung im Ranking der Suchergebnisse. Im schlimmsten Fall blüht den Black-Hat-Google-Optimierern die Verbannung ihrer Seite aus dem Google-Index.
Die am höchsten gerankten Webseiten (Stand Feb 2008) finden Sie in unserer Bildergalerie:
Google erkennt Spam meist anhand automatischer Algorithmen. Wird eine Seite als Spam markiert, folgt eine manuelle Überprüfung durch einen Mitarbeiter von Google. Bestätigt dieser den Verdacht, folgt eine Bestrafung. Neben der automatischen Erkennung können verdächtige Seiten auch gemeldet werden. Diese Möglichkeit wird auch von Webmastern genutzt, um die Konkurrenz anzuschwärzen in der Hoffnung, dass die Seite aus dem Index entfernt und der eigene Webauftritt besser gelistet wird.
Auf den folgenden Seiten zeigt TecChannel Ihnen eine Auswahl der bekanntesten und beliebtesten Spam-Tricks der Google-Optimierer. Aber Achtung: Diese Tricks sind mit Vorsicht zu genießen! Sollten Sie sich für die absolut illegalen Tricks interessieren, hilft Ihnen der Artikel „Die verbotenen Spam-Methoden“ weiter. Im Artikel „Google-Optimierung – Fehler, Lügen, Mythen“ zeigt Ihnen TecChannel, welche Fehler der Suchmaschinenoptimierung Sie unbedingt vermeiden sollten.
Content-Spam – Inhalte stehlen
Um in Google gelistet zu werden, braucht jede Webseite Inhalte. Ohne Content kein Ranking. Aber guter Inhalt ist mit viel Arbeit verbunden. Ehrliche Seitenbetreiber werden keine Probleme haben, verwertbare Inhalte zu produzieren.
Anders sieht es bei Seiten aus, die nur darauf abzielen, zum Beispiel mit AdSense, Umsatz zu machen. Die Betreiber solcher Seiten greifen bevorzugt auf den Content-Spam zurück – sie klauen Inhalte von anderen. Oft wird dafür der von DMOZ kostenlos zur Verfügung gestellte Text genommen. Doch reines Kopieren reicht nicht mehr. Suchmaschinen wie Google erkennen identischen Inhalt, sogenannten Duplicate-Content, und verbannen die Seite aus dem Index.
Aber meist sind die Diebe dreister. Sie klauen wo es nur geht – auch in Foren und Gästebüchern. Denn was tatsächlich im Text steht, ist den Spammern nicht wichtig, lediglich, dass sie Content bekommen. Kaum einer macht sich heute noch die Mühe, den Inhalt mühsam manuell auszuwählen und zu kopieren. Den professionellen Spammern helfen kleine Tools – Content-Crabber genannt. Diese kleinen Programme steuern automatisch zufällige Webseiten an und sammeln Texte ein.
Der Content-Spam gehört zu den beliebtesten und effektivsten, aber auch nervigsten Spam-Methoden. Jedoch es gibt esauch Möglichkeiten, den eigenen Inhalt gegen Content-Crapper zu schützen. Die simpelste Variante ist das Überprüfen der Server-Logfiles und das manuelle Aussperren der Bots mithilfe der .htaccess-Datei. Dennoch gibt es auch elegantere Varianten.
So findet sich auf Bot-Trap.de ein frei erhältliches PHP-Skript. Dieses kann in die eigene Webpräsenz eingebunden werden und blockiert die Schädlinge. Das Skript aktualisiert sich ähnlich wie ein Virenscanner von selbst mit neuen Sperrmerkmalen und Versionen und bietet damit immer einen aktuellen Spam-Schutz für Webmaster.
Keyword-Stuffing – Suchbegriffe wiederholen
Hier machen sich Google-Optimierer eine elementare Eigenschaft von Google zunutze. Denn Google denkt, ein Begriff ist umso repräsentativer für den Inhalt, je öfter er im Text wiederholt wird. Kein Wunder also, dass eine der beliebtesten Spam-Methoden darin besteht, Suchbegriffe permanent zu wiederholen und damit die Relevanz eines Suchbegriffs künstlich zu erhöhen.
Für Google ist die Worthäufigkeit im Verhältnis zur Textlänge, auch relative Worthäufigkeit oder Keyword-Dichte genannt, besonders wichtig. Um diesen Wert zu optimieren, bietet es sich an, das Suchwort für den Benutzer unsichtbar im Dateikopf zu platzieren. Klassischerweise verwendet man dafür den <title>-Tag und die beiden Meta-Tags <description> und <keywords>.
Google hat von dieser Methode längst Wind bekommen und reduziert die Bedeutung der Meta-Tags deutlich. Eine elegante Möglichkeit bietet die Verbindung von Schlüsselwörtern mit den Attributen alt und title innerhalb von Grafikdefinitionen.
Alternative deutsche Suchmaschinen finden Sie in unserer Bildergalerie:
Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Google vergleicht längst die Keyword-Dichte mit einer maximal erlaubten Worthäufigkeit. Überschreitet der Begriff diese Grenze, wird das Dokument als Spam eingestuft. Genaue Werte sind nicht bekannt. Als Faustregel gilt, dass die relative Worthäufigkeit einen Wert von acht Prozent nicht überschreiten sollte.
Hidden Text – unsichtbare Texte
Um eine unnatürlich hohe Keyword-Dichte vor dem Leser zu verstecken und dennoch den Webcrawlern von Google zugänglich zu machen, greifen Google-Optimierer gern zu Mitteln des Hidden Text zurück. Mit der heute reichlich veralteten Variante wird der Text mittels eines <font>-Tags an die Farbe des Hintergrunds angepasst.
Eine andere Möglichkeit Text zu verstecken besteht in der Variation der Textgröße. Denkbar wäre es zum Beispiel, den Text in sehr kleiner Schrift zu definieren. Kombiniert mit einer ähnlichen Hintergrundfarbe wird er so von Besucher kaum wahrgenommen. Um solche Texte dennoch sichtbar zu machen genügt es jedoch in den meisten Browsern, den Text mit der Tastenkombination [Strg + A] zu markieren. Eine weitere Möglichkeit findet sich mit dem Verstecken des Textes hinter einem Bild.
Derartige Mittel gibt es zuhauf. Über den Sinn lässt sich allerdings streiten. Jedem Google-Optimierer sollte klar sein, dass diese Spam-Methoden im Großen und Ganzen recht plump sind. Die SEO-Experten gehen heute davon aus, dass Google und andere Suchmaschinen solche Betrugsversuche erkennen und dementsprechend darauf reagieren.
Google hat eine Sehschwäche
Allerdings ist Google und Co. auf einem Auge blind – es kann keine CSS-Formatierungen auslesen. Das öffnet Spammern Tür und Tor. Dazu wird auf der Seite normaler, unformatierter HTML-Code definiert. Die verräterischen Formatierungen werden ausschließlich in einer externen CSS-Datei vorgenommen. Dort kann dann zum Beispiel ein <display:none>-Tag den Text für den Leser verschwinden lassen. Für Google ist das ein schöner, sauberer HTML-Code, an dem es nichts auszusetzen gibt.
Um dem Webcrawler von Google das Aufdecken des Spam-Versuchs zu erschweren, wird der CSS-Code meist auf eine externe Datei ausgelagert. Zusätzlich kann diese CSS-Datei noch mit entsprechender Anweisung der Datei robots.txt vom Indexieren ausgeschlossen werden.
Aber Vorsicht! Auch wenn Google CSS nicht auswerten kann – beim manuellen Überprüfen können solche Methoden auffallen. Dennoch hilft das Wissen über die Möglichkeit, die Konkurrenz auf diese illegale Methoden zu analysieren. Und Webmastern sind nicht die Hände gebunden. Google bietet die Möglichkeit, Spammer zu melden. Mehr dazu am Ende des Artikels.
Hidden Links – versteckte Links
Nicht nur Text kann effektiv versteckt werden. Auch Links lassen sich mit relativ einfachen Mitteln vor dem Besucher verstecken. Diese Hidden Links stellen eine gute Möglichkeit dar, die Linkpopularität zu manipulieren.
Meistens werden dafür einzelne Zeichen als Link genutzt. Im folgenden Beispiel ist lediglich der Punkt ein aktiver Hyperlink und wird dadurch vom Benutzer kaum wahrgenommen.
Nur der Punkt ist ein Link <a href=“verlinkte_seite.html“>.</a>
Genauso wie das Satzzeichen kann auch eine transparente Ein-Pixel-Grafik oder Ähnliches verwendet werden. Das muss übrigens nicht immer im Zusammenhang mit Spam stehen. Diese Art der Verlinkung wird häufig verwendet, um zum Beispiel eine auf Flash basierende Navigation für den Webcrawler von Google sichtbar zu machen. Die Suchmaschinenexperten sind sich relativ einig, dass mit dieser Methode derzeit für Google kein Spam-Verdacht entsteht.
Bait-and-Switch
Die Bait-and-Switch-Methode ist eine vergleichsweise harmlose Spam-Variante, die meist auf Flash-Seiten angewendet wird, da diese im Gegensatz zu HTML-Seiten geringe Chancen auf eine Top-Platzierung haben.
Das Prinzip ist simpel: Zunächst wird eine für Google optimierte HTML-Seite angelegt und gewartet, bis diese unter Google die gewünschte Top-Platzierung erreicht hat. Jetzt legt der SEO unter der gleichen URL eine für den Google-Crawler schlecht zu lesende Flash-Seite ab. Und schon „erbt“ diese das Ranking der „alten“ Seite.
Dieser Erfolg ist aber nur von kurzer Dauer; sobald der Google-Crawler die Seite erneut besucht, passt er das Ranking an. Will man seine (Flash)-Seite allerdings kurzfristig gut platzieren, ist ihr Einsatz eine Überlegung wert.
Hierbei handelt es sich nicht um Spam im eigentlichen Sinn. Google kann nicht zwischen einem tatsächlichen Update der Seite und einem Täuschungsmanöver unterscheiden.
Diese Methode verliert immer mehr an Bedeutung, da Googles Webcrawler Seiten in immer kürzeren und vor allem nicht vorhersehbaren Intervallen durchsucht. Hochfrequentierte Internet-Seiten wie TecChannel.de besucht der Google-Bot mehrere Tausend Mal am Tag.
Spammer melden
Google hasst Spam – verständlicherweise. Spam spült potenziell minderwertige Seiten an die Spitze des Google-Ranking. Das will die Suchmaschine unter allen Umständen vermeiden, verschlechtert es doch die Qualität der Suchergebnisse deutlich und schadet damit dem Ruf.
Wird ein Betrugsversuch erkannt, wird in der Regel erst abgemahnt. Reagiert der Webmaster nicht umgehend auf diese Warnung, nimmt Google die Seite blitzschnell aus dem Index. Das sollten sich ehrliche Seitenbetreiber zunutze machen. Denn schließlich verschlechtert sich durch die zwielichtigen Machenschaften der Spammer ihr eigenes Ranking. Zum Beispiel bei Online-Shops kann sich das direkt auf den Umsatz auswirken.
Als Seitenbetreiber hat man die Möglichkeit, Spam-Seiten bei Google zu melden. Allzu viel sollten Webmaster davon allerdings nicht erwarten – Google reagiert meist nur in extremen Fällen, kleine Verstöße lässt man oft durchgehen. Dennoch: Google schaut sich die gemeldeten Seiten genau an und nutzt diese Informationen, um seinen Algorithmus zur Spam-Erkennung zu verbessern.
Um sicherzugehen, dass Sie sich an die Vorgaben halten, empfiehlt es sich, Googles Richtlinien für Webmaster intensiv zu lesen.
Der nächste Teil zur Google-Optimierung „Die verbotenen Spam-Methoden“ beschäftigt sich mit den Tricks, die Google-Optimierer auf jeden Fall vermeiden sollten. Dort werden die Grundlagen zu Cloaking, Site-Hacking, Log-Spam und anderen gewagten Methoden erklärt. Diese Tricks sind nicht nur schmutzig – sie sind verboten.