Gartner: Linux braucht noch zwei Jahre

09.09.2005
Gartners Hype-Zyklus-Kurve für die Entwicklung von Linux verdeutlicht, wie sich das quelloffene Betriebssystem gemausert hat. Dies gilt insbesondere für Server-Umgebungen auf Ein- bis Vier-Prozessor-Maschinen.

Auf Acht-Wege-Servern muss Linux nach Ansicht des Marktforschers noch seine Daseinsberechtigung unter Beweis stellen. Basierend auf der neuesten Kernel-Version 2.5 fehlt es noch an tatkräftigen Beweisen für die Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Anwendungsfreundlichkeit der Open-Source-Plattform. Laut Gartner hat Linux als Datenzentrums-Server für unternehmenskritische Anwendungen noch nicht überzeugt.

Die Hype-Kurve zeigt Linux erst auf dem halben Weg dahin. Derzeit befindet sich das quelloffene Betriebssystem immer noch in der Bekanntmachungsphase. Hier gab es zwar schon einige Fortschritte seit 2004, aber sogar technologiefreundliche Unternehmen haben erst jetzt begonnen, Linux als Grundlage für "ernsthafte" Applikationen einzusetzen.

Ende 2005 erwartet Gartner eine Zunahme des kommerziellen Einsatzes des Unix-Derivats, etwa in Speicher-Umgebungen und beim System-Management. Derzeit wird Linux hauptsächlich als Basis WebSphere und für Infrastruktur-Anwendungen auf IBM-Mainframes verwendet. Hinzu kommen Web-Services auf Blade-Servern und in Rack-Systemen, auf Clustern und unter RISC-Architekturen.

Für Desktop-Migration zu teuer?

Auf Desktop-PCs wird die Position von Linux von dessen Funktionsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit bestimmt. Wenn es nur die einfache Dateneingabe betrifft, so hat hier das quelloffene Betriebssystem bereits das "Tal der Desillusionierung" überschritten.

Was den Gebrauch von Linux-Desktops für "Normalnutzer" betrifft, so übersteigen hier die Migrationskosten immer noch die möglichen Einsparungen. Diese Phase, von Gartner auch "übertriebene Erwartung" genannt, ist von nicht begründetem Enthusiasmus und unrealistischen Projektionen gekennzeichnet. Einige wenige Erfolgsgeschichten überschatten hier die nicht realisierbaren Projekte. Derzeit kann Linux als Desktop-Plattform mit Windows nicht mithalten.

Dennoch gibt es Hoffnungsschimmer für die Open-Source-Community: Bei Blade-Servern und in rechenintensiven geclusterten Umgebungen kann sich Linux sehr gut behaupten, so Gartner. Andererseits fehlt es dem quelloffenen Betriebssystem noch an Werkzeugen zur effizienten Verwaltung von Systemen und zur Aufrechterhaltung derer Verfügbarkeit. (ComputerPartner/mec)

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