SaaS-CRM-Markt

Gartner korrigiert Prognose nach unten

19.11.2009 von Diego Wyllie
Der weltweite Markt für Software as a Service (SaaS) wächst unaufhaltsam weiter: Das Mietgeschäft mit CRM-Lösungen soll in diesem Jahr um knapp 22 Prozent zulegen, prognostiziert IT-Marktforscher Gartner. Gerade im Kundenmanagement entwickelt sich das Mietmodell zu einem entscheidenden Treiber für das gesamte Marktsegment.

Trotz oder gerade wegen der Krise nutzen weltweit immer mehr Anwender Software-Lösungen über das Internet. Niedrigere Anfangsinvestitionen, Kostentransparenz durch fixe Gebühren sowie kurze Vertragslaufzeiten zählen zu den wichtigsten Vorteilen des Mietkonzepts. In der aktuellen, von Ungewissheit geprägten Wirtschaftslage scheinen diese Vorzüge immer mehr Anwenderunternehmen überzeugen zu können. So prognostizieren die Marktforscher von Gartner, dass die Umsätze am weltweiten SaaS-Markt 2009 gegenüber dem Vorjahr um knapp 18 Prozent von 6,4 Milliarden Dollar auf rund 7,5 Milliarden Dollar zulegen werden. Bis zum Jahr 2013 sollen die globalen SaaS-Geschäfte auf ein Volumen von rund 13 Milliarden Dollar anwachsen.

Löwenanteil für Kommunikations- und Collaborations-Lösungen

Die aktuelle Prognose fällt allerdings schlechter aus als noch vor einigen Monaten: Im Mai hatten die Marktforscher für 2009 noch ein Wachstum von fast 22 Prozent auf gut acht Milliarden Dollar vorhergesagt. Insgesamt prognostizierte Gartner dem Markt bis 2013 ein Volumen von 16 Milliarden Dollar.

Den größten Anteil im weltweiten SaaS-Geschäft, so Gartner weiter, machen mit etwa 2,6 Milliarden Dollar Kommunikations- und Collaborations-Lösungen aus. Im Vergleich zum Vorjahr sollen nun die Anbieter in diesem Segment ihre Umsätze um rund 20 Prozent steigern können. Ein noch stärkeres Wachstum erwarten die Marktforscher jedoch im CRM-Segment. So soll das SaaS-Geschäft mit Web-basierten Kundenmanagement-Systemen von knapp 1,9 Milliarden Dollar um etwa 22 Prozent auf fast 2,3 Milliarden Dollar steigen. Auf den weiteren Plätzen folgen ERP- und SCM-Lösungen (Supply Chain Management), die Gartner zufolge mit Umsätzen von 1,2 beziehungsweise 0,8 Milliarden Dollar allerdings unterdurchschnittlich wachsen.

Eine eher untergeordnete Rolle spielen SaaS-Produkte in den Segmenten Office und Multimedia. Hier erwarten die Analysten im laufenden Jahr Einnahmen von 68 beziehungsweise 62 Millionen Dollar. "Die SaaS-Landschaft entwickelt sich laufend weiter", beobachtet Gartner-Analystin Sharon Mertz. "Die Anbieter expandieren in neue Regionen und bauen den Anteil am Software-Portfolio ihrer Kunden kontinuierlich aus. Zudem bieten sie selbst beziehungsweise deren Partner verstärkt Speziallösungen für bestimmte Branchen an". Auch das Angebot von Platform as a Service-Lösungen trage zur weiteren Verbreitung von SaaS bei. Damit bieten Systemhäuser ihren Kunden die Möglichkeit, selbst eigene SaaS-Anwendungen auf den Markt bringen zu können.

Konkurrenzdruck fächert Produktangebot auf

Gerade im Kundenmanagement hat sich SaaS zu einem entscheidenden Treiber für das gesamte Marktsegment entwickelt. Während CRM-Anbieter weltweit im Jahr 2005 mit On Demand-Angeboten weniger als 500 Millionen Dollar erwirtschaftet haben, konnten sie 2008 einen Umsatz von zirka 1,9 Milliarden Dollar erzielen. Damit hat sich der SaaS-Anteil am gesamten CRM-Markt von acht auf rund 20 Prozent erhöht. Und der Trend soll sich weiter fortsetzen: Für dieses Jahr geht Gartner von einem SaaS-Marktanteil in Höhe von rund 24 Prozent aus.

Anbieter wie Oracle, Microsoft und Salesforce.com, die zu den "Leaders" im aktuellen "Magic Quadrant for CRM Customer Service Centers" von Gartner zählen, hätten mit ihren On-Demand-Angeboten die Wettbewerber dazu gezwungen, eigene SaaS-Anwendungen zu entwickeln beziehungsweise entsprechende Anbieter zu übernehmen, um ihr Software-Portfolio zu erweitern, begründet Mertz die positive Entwicklung.