VM, Virtuelle PCs

Für Profis: Erste Schritte mit VMware Workstation

16.11.2015 von Peter-Uwe Lechner
Für professionelle Anwender ist die rund 250 Euro teure VMware Workstation seit Jahren erste Wahl, wenn es um die Desktop-Virtualisierung geht. Allerdings schrumpft der Vorsprung auf die Gratis-Konkurrenz.

1. Testversion installieren

Bevor Sie die 30-Tage-Testversion von VMware Workstation 12 installieren, müssen Sie vom Hersteller einen Lizenzschlüssel anfordern. Öffnen Sie im Browser die Seite www.vmware.com/products/workstation/ workstation-evaluation. Registrieren Sie sich für eine Seriennummer. Sie erhalten dann eine Mail an die bei der Registrierung angegebene Adresse. Klicken Sie auf den Link „Activate My Evaluation“ im Nachrichtentext. Auf der folgenden Webseite übernehmen Sie die Seriennummer im Bereich „Licensing Download Information“ zur Freischaltung der Software im Installations-Dialog.

Starten Sie die Installation der Testversion von VMware Workstation 12. Im Begrüßungsfenster klicken Sie auf „Next“. Im Fenster „Setup-Type“ belassen Sie die Voreinstellung „Typical“ und fahren mit einem Klick auf „Next“ fort. Bestätigen Sie im weiteren Verlauf das vom Setup-Assistenten vorgeschlagene Zielverzeichnis auf Festplatte und danach das Anlegen der Verknüpfungen auf dem Windows-Desktop, im Startmenü und in der Schnellstartleiste jeweils mit „Next“. Beginnen Sie die Installation per Klick auf den Button „Install“. Tragen Sie im Fenster „Registration Information“ die Seriennummer für den 30-Tage-Test ein und beenden Sie das Setup.

2. Neuer virtueller PC

Im Programmfenster der VMware Workstation klicken Sie im rechten Bereich auf das Symbol „New Virtual Machine“. Es öffnet sich der Assistent. Im folgenden Dialog klicken Sie auf „Typical“ und „Next“. Im nächsten Fenster nutzen wie die „Easy-Install“-Funktion. Die notwendigen Einstellungen legt der Assistent dann beispielsweise für Windows 10 automatisch fest. Im folgenden Dialog tippen Sie den Windows-Produktschlüssel, den gewünschten Benutzernamen und optional auch das Passwort ein. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Next” geht’s weiter.

Für erkannte Betriebssysteme lässt sich die Installation in einer virtuellen Maschine weitgehend automatisieren und vereinfachen.

Übernehmen Sie den Namen der virtuellen Maschine (VM) und sein Zielverzeichnis auf Festplatte. Klicken Sie auf „Next“ und übernehmen Sie im nächsten Fenster die Vorgaben für die virtuelle Festplatte. Der Assistent schlägt eine Snapshots sichern Sie aktuelle Systemzustände und kehren jederzeit wieder zu einer solchen Sicherung zurück. Ein virtueller PC lässt sich klonen. Ein Assistent begleitet Sie dabei. Größe von 60 GB vor. Erhöhen Sie diesen Wert, wenn Sie ausreichend freien Speicherplatz auf Ihrer echten Festplatte haben und die Installation umfangreicher Programme im virtuellen PC planen. Die anderen Optionen belassen Sie. Nach Klicks auf „Next“ und „Finish” ist der virtuelle Rechner mit Windows 10 startklar. Er taucht links in der VMware-Konsole unter „Favorites“ auf. Im rechten Fenster werden die Details zur virtuellen Maschine angezeigt. Starten Sie das Gastsystem und installieren Sie im Menü „VM“ die VMware-Tools.

3. Snapshots sichern

Mit Snapshots sichern Sie aktuelle Systemzustände und kehren jederzeit wieder zu einer solchen Sicherung zurück.

Zu den Besonderheiten der VMware Workstation zählt die Snapshot-Funktion. Damit wird der aktuelle Status des virtuellen PCs gespeichert, sodass Sie jederzeit zu ihm zurück kehren können. Dazu wählen Sie „VM -> Snapshot -> Take Snapshot“, vergeben einen Namen und eine Beschreibung. Zum Speichern klicken Sie auf „OK“. Für automatische Sicherungen schalten Sie im Snapshot Manager die Option „AutoProtect an...“. Im folgenden Fenster setzen Sie ein Häkchen vor „Enable Auto Protect“ und stellen das gewünschte Intervall ein.

4. Weitere Extras nutzen

Um den Bildschirm des virtuellen PCs im Format PNG (Portable Network Graphics) zu fotografieren, wählen Sie „VM -> Capture Screen“ und legen den Speicherort für die Ausgabedatei fest. Klicken Sie auf „Speichern“.

Legen Sie 1:1-Kopien einer VM an. Klicken Sie dazu links in der Sidebar mit der rechten Maustaste auf den virtuellen PC, den Sie klonen möchten. Wählen Sie im Kontextmenü den Eintrag „Manage -> Clone ...“ mit der Option „The current state in the virtual machine“, um eine Kopie ausgehend vom aktuellen Zustand anzufertigen. Übernehmen Sie „Create a full clone“ und legen Sie den Speicherort fest. „Weiter“ startet die Aktion. Sobald der Vorgang abgeschlossen ist klicken Sie auf „Close“.

Ein virtueller PC lässt sich klonen. Ein Assistent begleitet Sie dabei.

Eine Spezialität von VMware Workstation sind maßgeschneiderte virtuelle Maschinen, die beispielsweise für den Einsatz in Arbeitsgruppen oder in umfangreichen Testumgebungen benötigt werden. Diese eingeschränkte VMs lassen sich individuell einrichten. Beispielsweise kann der virtuelle Rechner verschlüsselt und mit einem Kennwort gegen unbefugte oder unabsichtliche Änderungen geschützt werden. Zudem lässt sich der USB-Zugriff beschränken und es ist ferner möglich, eine strikte Trennung zwischen Host- und Gast-Betriebssystem festzulegen. Außerdem lassen sich VMs mit einem festen Ablaufdatum versehen.

Vmware Workstation 12: Evolution (wieder) nur auf kleiner Flamme

Wie schon bei der letzten Version 11 der VMware Workstation fallen die Neuerungen zur Vorgängerversion beim 12er-Release der Virtualisierungs-Software relativ bescheiden aus.

Hier und da ein wenig mehr Geschwindigkeit und eine Unterstützung für aktuellere Betriebssystemgäste, das waren die Neuerungen in der 11er-Version. Eine der wohl wichtigsten neuen Funktionen in VMware Workstation 12 ist eine vollständige Unterstützung von Windows 10. Zudem bietet Vmware Workstation 12 Pro eine Unterstützung für Microsoft DirectX 10 und OpenGL 3.3. Mit bis zu dreifacher Geschwindigkeit beim Pausieren und Starten verschlüsselter virtueller Maschinen und bis zu 36 Prozent schnellerer 3D-Grafik will die Workstation Punkte sammeln. Laut Hersteller wurde die Unterstützung von hochauflösenden 4K UHD-Desktop-Displays und QHD+-Laptop-Displays sowie x86-Tablets optimiert. Zudem wurde das Zusammenspiel bei der Nutzung von gemischten Umgebungen aus PCs mit Standard-Auflösungen und 4K-Displays verbessert.

Unter dem Strich bleibt festzuhalten: An den einst riesigen technologischen Vorsprung, den der VMware-Primus gegenüber kostenlosen Konkurrenten wie Microsoft Hyper-V und Oracle Virtualbox früher einmal hatte, kann der Hersteller mit der neuen Version abermals nicht ganz anknüpfen. Stattdessen gibt es nur wenige bedeutende Neuerungen, für die der Kunde fürstlich zur Kasse gebeten wird.

(PC-Welt/ad)