FPF: Neue Details zur Triple-Core-CPU der Xbox 360

26.10.2005
IBM gibt auf dem Fall Processor Forum neue Details über die CPU für Microsofts Xbox 360 bekannt. Der Prozessor verfügt über drei 3,2-GHz-PowerPC-Kerne. IBM kündigt auf dem Forum außerdem die Massenproduktion der Triple-Core-CPU an.

Am 3. November 2003 wurde die Zusammenarbeit von Microsoft und IBM für die Xbox-360-CPU beschlossen. Nach zirka zwei Jahren Entwicklungszeit startet der Verkauf der Xbox 360 am 22. November 2005 in den USA. In Deutschland ist die Konsole ab dem 2. Dezember 2005 erhältlich.

Die Rechenarbeit in Microsofts neuer Spielekonsole erledigt die auf IBMs PowerPC-Architektur basierende Xbox-360-CPU. Als Besonderheit verwendet die 64-Bit-CPU eine Triple-Core-Technologie. Alle drei Kerne sind laut Jeffrey Brown, IBM Chief Engineer Microsoft CPU Project, identisch ausgelegt. Die Taktfrequenz des PowerPC-Prozessors legte IBM auf 3,2 GHz fest.

Die drei Cores der Xbox-360-CPU sind über eine XBAR bezeichnete Crossbar mit dem gemeinsamen Shared-L2-Cache verbunden. Das Fassungsvermögen der zweiten Pufferstufe beträgt 1 MByte bei einer achtfach assoziativen Organisation. Die Cache-Kohärenz wird über das MESI-Protokoll gewährleistet. Jedem Core stehen 32 KByte L1-Cache in zweifach assoziativer Auslegung für Befehle zur Verfügung. Den L1-Daten-Cache dimensionierte IBM auf ebenfalls 32 KByte, allerdings in vierfach assoziativer Auslegung.

CPU mit 3D-Beschleunigung

Bei der Xbox-360-CPU kann jeder Core zusätzlich zwei Threads simultan bearbeiten. Insgesamt erlaubt der Prozessor somit sechs Threads gleichzeitig. IBM optimierte den Core der PowerPC-CPU für hohe Fließkommaberechnungen und spendiert eine Floating-Point-Unit sowie eine VMX-Engine.

Die VMX-AltiVec-Einheit wurde für den Xbox-360-Prozessor von 32 auf 128 Vector-Register erweitert. Die VMX-Unit fokussiert auf die Beschleunigung von 3D-Grafik und physikalische Berechnungen. Außerdem beherrscht VMX beispielsweise Direct3D-Pack- und Unpack-Befehle. Dabei bleibt die VMX-Engine kompatibel mit dem bisherigen VMX-Befehlssatz.

Der FSB der Xbox-360-CPU arbeitet mit einer Bandbreite von 21,6 GByte/s - pro Richtung überträgt der Bus Daten mit einer Geschwindigkeit von je 10,8 GByte/s. Der Link-Layer des Prozessorbusses ist 64 Bit breit und arbeitet mit einer Taktfrequenz von 1,35 GHz. Die CPU kommuniziert über den FSB direkt mit dem Grafikprozessor von ATI. Das Bus-Interface zur GPU arbeitet dabei mit 675 MHz Taktfrequenz bei der doppelten Busbreite. Die Bandbreite ist somit auf beiden Seiten wieder identisch. Als Grund für die unterschiedliche Anbindung der Link-Layer auf CPU- und GPU-Seite gibt IBM die verschiedenen Taktfrequenzen der Xbox-CPU und ATI-GPU an.

IBM fertigt den Xbox-360-Prozessor mit dem eigenen 90-nm-Prozess unter Verwendung von SOI. Die Triple-Core-CPU besteht aus 165 Millionen Transistoren. IBM benötigt für die CPU eine Die-Fläche von 168 mm².

Xbox 360 – Versionen & Preise

Ab dem 2. November verkauft Microsoft die Xbox 360 in Deutschland zu einem Preis von 299 Euro in der Standardversion. Im Preis enthalten sind neben der Konsole ein verkabelter Controller, eine austauschbare Frontplatte und ein Standard-AV-Kabel.

Daneben wird noch eine 399 Euro kostende Ausführung mit weiterem Zubehör angeboten. Dazu zählen unter anderem metallische Details, eine entnehmbare 20-GByte-Festplatte, ein drahtloser Controller, ein Headset, ein HD-AV-Kabel für High-Definition- und Standardverbindungen. Zusätzlich gibt es eine Xbox-Live-Silver-Mitgliedschaft sowie (nur eine begrenzte Zeit lang) eine universelle Fernbedienung, mit der man auch PCs mit Windows Media Center Edition 2005 steuern kann.


Weitere Details über Microsofts Xbox 360 können Sie bei tecCHANNEL in der Meldung Microsoft Xbox 360 – Daten und Fakten lesen. (cvi)

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