Schnappschüsse wie bei Apples Time Machine

FlyBack – Backup-Tool für Linux

14.06.2009 von Jürgen Donauer
Ab und an wünscht man sich eine Zeitmaschine, um einen älteren Stand einer Datei wieder herzustellen. Apples Time Machine strich für diese Funktionalität Lorbeeren ein. Auch Linux hat die notwendigen Tools an Bord, eine solche Maschine zu basteln. Mit FlyBack können Sie sogar Kommandozeilen-Orgien umgehen.

Funktionalität: FlyBack ist ein auf rsync basierendes Backup-Werkzeug. Es erstellt auf Wunsch multiple Sicherungen, die sich gezielt wiederherstellen lassen. Dabei denkt es auch an den Platzverbrauch. Unveränderte Dateien legt das Tool als so genannte „Hardlinks“ ab, deren Platzverbrauch zu vernachlässigen ist. Ebenso speichert es die Dateien nicht in kryptischen Dateiformaten. Sie können mit jedem Dateimanager auf die Sicherungen zugreifen. Via FlyBack haben Sie auch die Möglichkeit, einen Cronjob zu erstellen. Dieser führt zeitgesteuerte Sicherungen durch, ohne dass die FlyBack-GUI laufen muss.

FlyBack: Schnappschüsse ähnlich wie bei Apples Time Machine.

Installation: FlyBack benötigt einige Python-Pakete und rsync. Unter Ubuntu 9.04 sind das im Detail: python, python-glade2, python-gnome2, python-sqlite, python-gconf und rsync. Wobei in einer Standard-Installation lediglich python-sqlite fehlt. Im nächsten Schritt laden Sie sich den aktuellen FlyBack-Code herunter und packen diesen aus. Nach einem Wechsel in das eben entstandene Verzeichnis können Sie das Programm via python flyback.py aufrufen. Die bei Erststart auftretende Fehlermeldung können Sie getrost ignorieren. Als Sicherungsordner lässt sich jedes ins System eingebundene Verzeichnis verwenden. Sinnvollerweise benutzen Sie im Falle einer sterbenden Festplatte ein alternatives Speichermedium.

Bedienung: FlyBack ist nicht so hübsch wie Apples Time Machine und die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber nach einigen Minuten herumprobieren sollte der Umgang mit der Software einfach von der Hand gehen. Die Möglichkeit zeitgesteuerter Sicherungen ist sehr angenehm. Als Pendant ist das konfigurierbare Löschen von Sicherungen anzumerken. So nimmt Ihnen die Software Kopfschmerzen ab und löscht zum Beispiel alle Sicherungen, die älter als zwei Wochen sind. Etwas schade ist, dass man lediglich komplette Verzeichnisse als zu sichernd angeben kann und keine einzelnen Dateien. Das Wiederherstellen funktioniert allerdings mit einzelnen Dateien. Ein lästiger Bug verhindert ab und an, dass die Software die Snapshot-Liste nicht aktualisiert. Ein Schließen von FlyBack und erneutes Aufrufen rückt diesen Umstand ins rechte Licht.

Bildergalerie: FlyBack
Pakete installieren: Mit dem Paketmanager Ihrer Wahl stellen Sie dem System die erforderlichen Abhängigkeiten zur Verfügung.
Fehler ignorieren: Bei Erststart ist kein Sicherungs-Ordner angegeben. Dieser Umstand ruft eine Fehlermeldung auf den Plan.
Drinnen und draußen: In dieser Einstellungs-Seite bestimmen Sie, welche Verzeichnisse die Software sichern soll. Ebenso können Sie Muster hinterlegen, welche Dateien und Ordner außen vor gelassen werd
Terminplan: Sie können sowohl zeitgesteuerte Sicherungen vornehmen, als auch Backups beim Eintreffen bestimmter Kriterien ins Daten-Nirwana schicken.
Ich finde Dich: Linux versteckt gerade Konfigurations-Dateien gerne. Aber auch diese können Sie sich anzeigen und bei Bedarf sichern lassen.
Wiederherstellen: Sinnvollerweise lassen sich gezielt einzelne Dateien von den verschiedenen Sicherungspunkten wieder herstellen. Somit ist die Zeitmaschine perfekt.

Fazit: FlyBack ist ein komfortables Backup-Werkzeug für Linux. Der direkte Zugriff auf die Dateien der Sicherungen mit jedem Dateimanager ist praktisch. (mec)

Flyback

Version:

0.4.0

Hersteller:

Derek Anderson

Download Link:

Google code

Sprache:

Englisch

Preis:

Kostenlos

System:

GNU/Linux

Alternativen:

rsync