Flash 5.0 vs. LiveMotion 1.0

12.10.2000 von STEFAN D'AMORE 
Macromedias Flash-Technologie sorgt nicht nur im Web für Bewegung. Zwischen Adobe und Macromedia wird mit harten Bandagen gekämpft. Die Konkurrenten im Animationsbereich: LiveMotion 1.0 und Flash 5.0.

Macromedia kann auf langjährige Erfahrungen im Flash-Bereich zurückblicken. Das seit 1997 verfügbare Animationsprogramm hat sich inzwischen als Standardprogramm für Webanimationen auf Vektorbasis etabliert - Macromedia ist im Entwicklungszyklus inzwischen bei der fünften Version angelangt.

Adobe hingegen hat sehr spät auf diese Entwicklung im Internet reagiert und stellt mit LiveMotion 1.0 ein eigenständiges Animationsprogramm mit Flash-Export zur Verfügung. Dieses in der Gerüchteküche oft als "Flash-Killer" bezeichnete Programm wurde mit Spannung erwartet, weil es Macromedias Monopolstellung durchbricht und als erstes wirkliches Konkurrenzprodukt fungiert.

Den meisten Surfern dürfte Flash ein Begriff sein: sie verwenden tagtäglich das entsprechende Flash-Plug-in. Dieses Plug-in ist zur Anzeige von Flash-Dateien nötig und in den neuesten Browserversionen, sei es Internet Explorer oder Netscape Navigator, inzwischen standardmäßig integriert. Nach Angaben von Macromedia verwenden inzwischen 91,8 Prozent aller Webuser das Anzeigemodul. Sollte Ihr Browser unsere Beispieldateien unten und auf den folgenden Seiten nicht anzeigen können, installieren Sie bitte das Plug-in von der Macromedia-Site.

(Hierhin kommt die walkingman.swf)

Grundlegendes

Im Internet stehen unterschiedlichste Ansätze bereit, um Webinhalte darzustellen. Neben reinen HTML -Lösungen haben sich inzwischen Mischformen durchgesetzt - die gängigsten basiert auf HTML in Kombination mit Javascript und Cascading Style Sheets. Crux dieser Verfahrensweisen sind immer wieder die unterschiedlichen Ausgabeergebnisse der eingesetzten Browser. Webdesigner müssen in der Regel mindestens zwei Versionen ihrer HTML-Seiten erstellen, für den Internet Explorer sowie für den Netscape Navigator.

Flash geht einen anderen Weg - das von Macromedia bereitgestellte Flash-Plug-in gewährleistet, dass in Flash erstellte Inhalte sowohl im IE als auch im Netscape Navigator übereinstimmend angezeigt werden. Für Webentwickler ist dies ein entscheidender Vorteil und eine große Arbeitsersparnis.

Sollen auf Internetseiten Animationen eingesetzt werden, bieten sich dem Entwickler bisher wenige Möglichkeiten. Mit animierten GIFs lässt sich niemand mehr hinter dem Ofen vorlocken, Filme via Realplayer oder Quicktime sind bei der momentanen Bandbreite noch unzulängliche Lösungen. Zumal es sich bei beiden Formaten allein um Anzeigeformate handelt, die für sich keine Interaktivität ermöglichen (Ausnahme: QuickTime in Verbindung mit Flash). Flash zeigt sich in diesem Zusammenhang als elegante Lösung: es ermöglicht die Kombination vektorbasierter Grafiken mit Pixelbildern und Sound - Grundlage für wirklich multimediale Inhalte.

Flash kann als Vektorformat bei entsprechender Objektwahl (eben Vektorobjekte) kleinere Dateien erzeugen als andere Formate wie GIF. Sobald man jedoch umfangreiche Dateien mit zahlreichen JPEG- und GIF-Dateien erstellt, führen sie schon mal zu Wartezeiten: Nicht umsonst integrieren Webdesigner in den meisten Flash-Dateien so genannte Preloader, die aus kurzen grafischen Animationen bestehen und den Betrachter über die Wartezeit hinweg trösten sollen.

Flash 5.0

Macromedias Flash hat sich schon lange als Standardprogramm für Vektoranimationen etabliert - bis zum Erscheinen von LiveMotion war es das einzige Programm, das überhaupt umfangreiche Animationen fürs Web erstellen konnte. Die fünfte Version bietet lange vermisste Neuerungen wie Movie Explorer, Skript-Editor oder Bezier-Werkzeug. Flash 5.0 zeigt sich dabei als ausgereifte Entwicklung, die es in sich hat: Nicht umsonst umfasst die Bedienungsanleitung zirka 350 PDF-Seiten. Nochmals denselben Umfang besitzt die Dokumentation der Actionscript-Funktionalitäten.

Der Anfänger muss sich dabei auf Begriffe wie Symbole, Movie Clips oder Tweening einstellen. Die Skriptfähigkeiten des eigens entwickelten ActionScript, das sich an die JavaScript -Syntax anlehnt, sind umfassend und bieten ein erhebliches Maß an Flexibilität: ActionScript erlaubt Variablenübergaben zwischen Movies, mathematische Berechnungen sowie komplexe Bedingungsabfragen mit Steuerungsfunktionen wie If-Then. ActionScript erlaubt zudem, Inhalte dynamisch zu verwenden, also außerhalb der Flash-Datei bestehende Inhalte nachzuladen und zu verarbeiten. Dazu passend ist der Macromedia Generator 2, der die Integration von datenbankgestützten Content ermöglicht.

Im Vektorbereich bietet Flash leistungsstarke Funktionen wie das Morphing, die Veränderung von einer Form in die andere. Der Pixelbereich ist nicht Flashs Domäne. Hier lassen sich die meisten Grafikformate lediglich importieren - jedoch mit der nützlichen Option, sie per Trace Bitmap in eine Vektorgrafik umzuwandeln.

Fazit: Bei Flash handelt es sich schon lange nicht mehr um ein reines Animationsprogramm, es hat sich zur kompletten Programmierumgebung entwickelt. Der erste Zugang ist schwierig, wer sich dem allerdings aussetzt, erhält das zurzeit leistungsstärkste professionelle Animationswerkzeug.

Quickinfo

Animationsprogramm

Flash 5.0

Hersteller

Macromedia

Direktbezug übers Internet

Softline

Preis

1043 Mark

Flash 5: Steuerung

Der erste Einstieg in Flash 5 dürfte Anfängern schwerer fallen als bei LiveMotion. Es ist einfach sehr komplex. Das Programm arbeitet auf der Grundlage von Schlüsselbildern, in denen sich Objekte befinden. Während bei LiveMotion jedes Objekt seine eigene Ebene erhält, beinhalten Flash-Ebenen diese Schlüsselbilder aus zahlreichen Objekten. Der schnell entstehenden Unübersichtlichkeit bei vielen Objekten kann man am besten entgehen, wenn man von Anfang an seine Objekte stringent ordnet. Für eine bessere Übersichtlichkeit hat Macromedia die Zeitleistenfunktionalität erweitert - sie ist nun in fünf Stufen zoombar.

In diesem Kontext erweist sich der Movie Explorer als hilfreiches Arbeitsmittel: Er zeigt die einzelnen verwendeten Ebenen in einer Baumstruktur an und ermöglicht den direkten Zugriff auf jedes verwendetes Objekt. In gleicher Weise unentbehrlich: die auswählbaren Frame Actions im entsprechenden Fenster. Flash kennzeichnet dabei die kontextabhängig einsetzbaren Befehle. Der Code lässt sich mittels des vorhandenen Debuggers überprüfen.

Tweenings und Verhaltensweisen müssen in der neuen Version nicht mehr in einem unkomfortablem Dialog erstellt werden. Flash arbeitet verstärkt mit Paletten, in denen sich die Objekteigenschaften einstellen lassen. Anwender anderer Macromedia-Produkte wie Dreamweaver werden einige Funktionalitäten wieder erkennen, unter anderem die Launch-Leiste am rechten unteren Rand der Arbeitsfläche - Macromedia strebt wie Adobe eine Konsistenz innerhalb der eigenen Programme an.

Flash 5: Formatverarbeitung

Die starke Vektororientierung von Flash macht sich in umfangreichen Features bemerkbar. Beispielsweise interpretiert Flash importierte Vektorobjekte korrekt und ermöglicht Veränderungen, die über das normale Skalieren oder Veränderungen der Deckkraft hinausgehen wie das Form-Tweening. Das lang erwartete Bezier-Tool trägt einiges dazu bei, indem es die Erstellung von Pfaden über Knotenpunkte erlaubt.

Aber nicht nur die Filmerstellung innerhalb von Flash ist angesagt - gerade in der Kombination unterschiedlicher Programme lassen sich Ergebnisse erzeugen, die Flash alleine niemals hervorbringen könnte. Es ist beeindruckend, wie viele unterschiedliche Formate das Programm importieren kann. Neben den verbreiteten Standardformaten unterstützt das Programm Pixelformate wie Quick Time Movies (.mov), Exoten wie Silicon Grafics Image (.sgi) oder das vektorbasierte DXF-Format von AutoCAD.

((Hier kommt die animation.swf))

Das Beispiel zeigt eine Videoaufnahme nach der Umwandlung in Einzelbilder über Adobe Premiere anschließendem Import in Flash und Filterung mit der Trace-Bitmap-Funktion.

Der Import von extern erstellten .swf-Dateien ist dabei ein gewichtiger Trumpf bei der Flash-Erstellung. Inzwischen finden sich zahlreiche Drittanbieter wie Swish, die Flash zuarbeiten und von Flash 5.0 weiterverwertbare Dateien erzeugen. Als Ergebnis zeigen sich beispielweise eindrucksvolle Textanimationen.

Ein weiteres Plus zeigt sich in der Soundverarbeitung - Flash stellt schon den aus der 4er-Version bekannten Soundeditor mit weit reichenden Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung, beispielsweise das Ein- und Ausfaden bei unterschiedlichen Spuren des Stücks. Die fünfte Version unterstützt zudem den MP3 -Import.

LiveMotion 1.0

Bei LiveMotion 1.0 von Adobe handelt es sich um das erste wirkliche Konkurrenzprodukt zu Macromedias Animationsprogramm. Man merkt LiveMotion seine Herkunft an. Die Benutzeroberfläche verhält sich Adobe-konform - wer schon Adobe-Produkte besitzt, wird sich schnell einarbeiten. Gleich vorab: LiveMotion verwendet bewährte Adobe-Technologien, sei es bei der Film-Steuerung mittels aus Adobe Effects bekannter Zeitachse oder bei der Verwendung von Effekten, deren Ebenensteuerung von Photoshop herrührt. Was zugleich den Schwerpunkt des Programms erklärt: Es stechen insbesondere die Verarbeitungsmöglichkeiten von Pixelgrafiken hervor. Beispielsweise findet man Grafikeffekte wie Pixelate, die bisher noch kein anderes Adobeprodukt liefert.

Dem Benutzer nimmt das Programm sehr viel Arbeit ab und erleichtert insbesondere dem Anfänger den Einstieg. LiveMotion bietet unter anderem zahlreiche vorgefertigte Effekte für Pixelgrafiken sowie für Animationen, eine differenzierte Filmsteuerung über die Zeitachse mit Anzeige der Objekteigenschaften sowie die eingängige Erstellung von Rollover-Buttons.

Nachteilig zeigt sich die Soundverarbeitung: sie beschränkt sich auf die pure Integration von Tönen, mit Einstellung der Lautstärke samt Auswahl zwischen linkem oder rechtem Ausgabekanal.

Das Programm wartet mit einigen HTML-Features auf, wie dem automatischen Ersetzen von per H-Tag festgelegten Überschriften durch LiveMotion-Grafiken.

Allerdings vermisst man Script-Fähigkeiten, die Flash 5 inzwischen bietet. Zwar lässt sich JavaScript ausführen, dieses kann jedoch den Funktionalitäten von Flashs Action Script nicht das Wasser reichen. Enttäuschend ist zudem das Handbuch, das zum Thema JavaScript-Einsatz nur einen kurzen Absatz bietet.

Fazit: LiveMotion 1.0 eignet sich vor allem für reine Präsentationen mit einfachen interaktiven Elementen. Für komplexe Arbeiten wie Navigationen durch umfangreiche Filmebenen gekoppelt mit Variablenübergaben ist es nicht leistungsfähig genug.

Quickinfo

Animationsprogramm

LiveMotion 1.0

Hersteller

Adobe

Bezugsquelle

Softline

Preis

857 Mark

LiveMotion: Steuerungselemente

Die Objektsteuerung findet in Live Motion über Keyframes statt, die Start-und Endpunkt eines Objektes definieren - zentrales Arbeitsmittel ist dabei die Zeitachse. Für jedes Objekt erstellt das Programm eigene Ebenen, auf denen wiederum übersichtlich die einzelnen zugeordneten Eigenschaften angezeigt werden.

Den Objekten lassen sich Verhaltensweisen zuordnen - LiveMotion bietet grundlegende Funktionen zur Filmbeeinflussung wie Abspielen, Anhalten, Film laden beziehungsweise entladen. Zudem unterstützt das Programm zeitunabhängige Abspielvorgänge, die mit den Movie Clips aus Flash vergleichbar sind. Auf Bonbons wie die StartDrag- und StopDrag-Funktion aus Flash, mit der sich Elemente über den Bildschirm ziehen lassen, muss man aber verzichten.

Ebenso vermisst man umfassende Analyse-Tools zur Webübertragung. LiveMotion wirft einzig eine verlinkte Textdatei heraus, in der die Downloadzeit sowie Frame-Größen und bereits geladene Frames bei 14,8 bis 56 KBit-Übertragungsrate angezeigt werden.

LiveMotion: Grafikbearbeitung

Im Pixelbereich spielt das Programm seine Stärken aus. LiveMotion liefert eine Vielzahl von vorgefertigten Animationen, Objekten und Effekten. Dabei ermöglicht es neben der Zuweisung von Strukturen und Stilen wie 3D-Level-Einstellungen die Anwendung von Photoshop-Filtern - wobei sich selbst Photoshop-Plug-Ins von Fremdanbietern anwenden lassen. Exportfunktionen runden das Bild ab: Aus LiveMotion lassen sich neben den Flash-Dateien im SWF-Format Bilder in den Formaten JPEG und PNG sowie als animierte GIFs exportieren. Zudem unterstützt LiveMotion die Erzeugung von ImageMaps mit entsprechendem HTML-Code.

Der Vorteil von LiveMotion ist zugleich der Nachteil - während die Fähigkeiten im Pixelbereich beeindruckend stark sind, lassen sie im Vektorbereich zu wünschen übrig. Zwar bietet das Programm Formtools wie das Bezier-Werkzeug oder Hilfsmittel zur Erstellung der Grundformen, allerdings vermisst man die Formveränderungsfähigkeiten über Tweenings, die Flash bereitstellt. An Pfaden ausgerichtete Animationen sind ebenso wenig vorhanden. Dies lässt sich nur unkomfortabel über Schlüsselbilder lösen, die man an den Stellen setzt, an denen sich die Bewegungsrichtung eines Objektes verändert.

LiveMotion interpretiert Objekte in der Regel als viereckige Objekte, wie man es eben von der Verarbeitung von Pixelgrafiken her gewöhnt ist. Importierte Grafiken im Vektorformat, beispielsweise EPS- oder Illustrator-Dateien, lassen sich nicht in Flächen und Ränder aufbrechen. Resultat: Die gezielte Nachbearbeitung von Rändern und Flächen ist unmöglich. Ebenso enttäuschend: Flash-Dateien lassen sich nicht importieren.

Vorgefertigte Stile

Animationen

Rollover/Grafikeffekte

Für den Anfänger gedacht: vorgefertigte Animationen und Effekte, die sich als Stile zuordnen lassen.

Animation 1

Rollover 1

Animation 2

Rollover 2

Animation 3

Rollover 3

Animation 4

Lupe

Animation 5

Pixelate

Nützliche Links

Im Internet finden sich inzwischen zahlreiche Seiten, die die Flash-Technologie einsetzten beziehungsweise Flash-Tutorials rund um die Erstellung von Flash-Dateien anbieten. Allein wegen der längeren Verfügbarkeit von Macromedias Animationsprogramm überwiegen Websites, die sich auf dieses Tool beziehen.

Flash-Webseiten

Website

Beschreibung

Macromedia

Macromedias Informationen rund um Flash.

Adobe

Adobes Informationen rund um LiveMotion.

www.openswf.org

Zahlreiche Informationen zu verfügbaren Zusatzprogrammen.

www.flashkit.com

Umfangreiche Tutorial-Seite mit äußerst nützlichen Tipps und Tricks zu Macromedias Flash.

www.about.com

Verknüpfungen zu zahlreichen Informationen rund um Adobes LiveMotion.

www.derbauer.de

Anwendung von Flash. Umfangreiche Verwendung von Pixelgrafiken, gelungener Einsatz von Sound, beeindruckend durch Spezialeffekte.

http://turtleshell.com

Anwendung von Flash: Hervorstechende Verwendung von Formtweenings, atmosphärische Sounds.

www.iguanastudios.com

Spannende Beispiele für die Anwendung von Flash und anderen Technologien im Webbereich.

Fazit

Das oft als "Flash-Killer" bezeichnete LiveMotion hat stumpfe Zähne. Die erzeugten Flash-Ergebnisse sind in der Funktionalität bei weitem nicht so umfangreich wie Dateien aus Macromedias Flash 5.0. Allerdings lassen sich die grundlegenden Animationen erstellen, die hauptsächlich auf Objektbewegungen, Skalierungen oder Ein- und Ausblendungen basieren. Und wenn man sich zahlreiche Flash-Erzeugnisse im Web ansieht, reicht das für einfache Ansprüche wohl aus. LiveMotion spielt dabei die Pixelstärken der Adobe-Familie voll aus - die wenigen vektororientierten Funktionen sowie die unzulängliche und nicht dokumentierte Skript-Unterstützung sind enttäuschend.

Flash 5.0 zeigt sich dagegen in der fünften Version als ausgereifte Applikation - aus dem Animationstool ist eine komplette Programmierumgebung geworden. Das Programm zeigt sich leistungsstark, auch wenn es gerade am Anfang schwierig zu verstehen ist. Die Unterstützung mittels zahlreicher Übungsaufgaben und umfassenden Handbüchern ist zu loben - aber auch bitter nötig. Da kann sich Adobe einiges abgucken.

Macromedia bleibt zukunftorientiert. Die Unterstützung von XML mit der Ausrichtung auf den E-Commerce weist sicher in die richtige Richtung. Allerdings hängt gerade XML wie ein Damoklesschwert über Macromedias Flashformat:

Das auf XML basierende SVG (Scalable Vector Graphics) steht vor der Tür. SVG arbeitet wie das Flashformat vektorbasiert und ist in Verbindung mit JavaScript zu verwenden. Adobe treibt neben anderen schon seit längerem die Entwicklung des SVG-Formats voran. Die nächste Version von LiveMotion wird voraussichtlich mit entsprechender Exportfähigkeit aufwarten, die schon für die erste Version angekündigt war. Sollten dann entsprechende Skript-Lösungen integriert sein, könnte sich auf Dauer gesehen selbst Macromedias "Verbrüderung" mit Microsoft als Sackgasse erweisen. Und stumpfe Zähne lassen sich schleifen.

Testkriterien

Bei den Internet-üblichen Bandbreiten ist die Größe der erzeugten Dateien nicht unerheblich. Zum Test wurden 18 einzelne Adobe Illustrator 9-Dateien mit einem Gesamtumfang von 1,88 MByte in beiden Programmen als Sequenz importiert. Live Motion erzeugt eine 98,1 KByte große Datei daraus, das Ergebnis von Flash 5 beträgt 152 KByte. Die LiveMotion-Datei ist zwar kleiner, aber von der Darstellung nicht pixelgenau - einzelne Objekte verrutschen leicht bei der Animation. Zudem patzt Live Motion in der Berechnung der Formen: Während sich die aus Flash 5 heraus erzeugte SWF-Datei recht genau an das Original hält, ist die LiveMotion-Datei im Großen und Ganzen schwammiger, die Formen werden überfüllt.

Der Import von Pixelgrafiken als Sequenz (insgesamt 1,01 MByte) ergibt leichte Unterschiede. Während bei JPEG Kompressionseinstellung von 100 Prozent (=beste Qualität) Flash eine um 79 KByte größere Datei erzeugt, ist die Ausgabe von LiveMotion bei 50 Prozent um 60 KByte größer. Unterschiede sind dabei vom Auge nicht wahrnehmbar. sda)

Testergebnisse und Beispiele:

Kompression

LiveMotion 1.0

Flash 5.0

JPEG 100 Prozent

718 KByte

797 KByte

JPEG 50 Prozent

352 KByte

292 KByte

Importierte Adobe Illustrator-Dateien, ins SWF-Format umgewandelt.

98,1 KByte

152 KByte