Der Fujitsu Primergy BX900 S1 ist speziell für Unternehmen mit steigenden IT-Anforderungen und knappen Budgets konzipiert. Durch den Einsatz des “Dynamic Cube“ bekommen die Unternehmen laut Fujitsu Technology Solutions (FTS) die gewünschte Serverleistung, zusätzliche Speicherkapazität und eine hohe Ausfallsicherheit sowie flexible Netzwerkanbindung. Zudem ist die Lösung mit Managementfunktionen ausgestattet und soll besonders kostengünstig sein.
Der Blade Server BX900 nimmt bis zu 18 halbhohe beziehungsweise 9 Server-Module in voller Bauhöhe auf. Das 10 HE große Gehäuse wird vorzugsweise in ein Rack montiert. Es bietet neben den Server-Blades Platz für acht Connection-Blades sechs Netzteile und zwei Management-Boards. Der Blade-Server ist mit einem ausgeklügelten Kühlungskonzept ausgestattet, so dass in Verbindung mit den energieeffizienten Netzteilen eine hohe Rechenleistung bei geringem Energieverbrauch gewährleistet werden soll.
Das System hat der Hersteller nahezu redundant konzipiert. Alle wichtigen Komponenten sind vor einem Ausfall mit einem Backupsystem gesichert. Dazu gehören etwa die MMBs, NICs, Lüfter oder Netzteile. In Verbindung mit dem ServerView Resource Coordinator VE (RCVE) soll der Primergy BX900 S1 sich selbst vollständig vor allen denkbaren Ausfällen schützen und gleichzeitig eine schnelle automatische Wiederherstellung ermöglichen, so der Hersteller.
Zum Hardwaremanagement gehört eine webbasierte Benutzeroberfläche für ein direktes End-to-End- und Remote-Management. Mit dem integrierten Server Management-Modul und der ServerView-Management-Oberfläche lassen sich alle relevanten Einstellungen vornehmen, Informationen abrufen beziehungsweise Funktionen steuern. Weiter Details
Über die aktuellen Server-Prozessoren informiert Sie der Artikel Test - Stromspar-CPU Intel Xeon L5520. Wenn Sie sich für die RAID-Technologie interessieren, werden Sie in folgenden Artikeln fündig: RAID im Überblick und RAID in der Praxis richtig konfigurieren. Ausführliche Informationen über Server-Speicher liefert Ihnen der Beitrag Sicherer Speicher für Server und Workstation.
Übersicht: Fujitsu Blade Server BX900 S1
Der Fujitsu Blade Server findet in einem 19-Zoll-Rackgehäuse mit 10 HE Platz. Das 44,5 cm breite und 43,8 cm hohe sowie 77,8 cm tiefe Server-Gehäuse wiegt in der Vollausstattung bis zu 191 Kilogramm. Unser Demosystem besteht aus einer Minimalkonfiguration, die drei halbhohe Server-Einschübe des Typs BX920 S1 beinhaltet. Die Server-Module sind mit einer Dual-CPU-Socket-Lösung ausgestattet. Als Prozessoren kommen bei dem Systemt die L5520-Modelle zum Einsatz. Die Quad-Core-Prozessoren arbeiten mit einer Taktfrequenz von 2,26 GHz. Als Steuereinheit fungiert der 5500er-Chipsatz Tylersburg EP 24D von Intel.
Ein Server-Einschub verfügt über insgesamt neun DDR3-DIMM-Steckplätze. Ein Einschub unseres Testsystems ist mit sechs 1 GByte großen DIMMs ausgestattet. Außer ECC-Support und SDDC besitzt der Hauptspeicher weitere Sicherheitsfunktionen wie Hotspare Memory und Memory Mirroring.
Insgesamt kann der Blade Server 18 halbhohe und 9 Server-Module in voller Höhe verwalten – dann ist Schluss. Herkömmliche Steckkarten kann das System nicht aufnehmen. Allerdings lassen sich Funktionserweiterungen mit sogenannten I/O-Modules (Mezzanine Cards) oder nicht standarisierten PCIe-2.0-x8-Steckkarten realisieren. In unserem System war zum Beispiel ein 1-Gbit-Ethernet-LAN-I/O-Modul mit TCP/IP Beschleunigung und iSCSI-Support installiert.
Das Storage-Subsystem des Blade-Server-Einschubs besteht aus zwei Hotplug-fähigen SAS- oder SATA-2,5-Zoll-Festplatten. Wahlweise können auch SSD verwendet werden. In unserem Testsystem sind pro Blade zwei SAS-Festplatten mit einer Kapazität von je 73 GByte verbaut. Dabei arbeiten die HDDs im RAID-1-Verbund. Die Verwaltung der Storage-Laufwerke übernimmt der integrierte 4-Port-LSI1064e-SAS-RAID-Controller. Weitere Features sind ein Onboard-Management-Controller des Typs iRMC S2, ein TPM-Chip, ein integrierter µSSD-Anschluss für Chipkarten mit bootbarem Hypervisor sowie ein externer Stecker für ein Adapterkabel mit vier USB-Steckern, ein serieller und VGA-Anschluss.
Weitere Details zum BX900 S1
Für die Integration in ein Netzwerk bietet der Server unterschiedliche Netzwerk-Module an. Zur Auswahl stehen Ethernet-Switch Module mit 12 oder 18 Gbit-Ports sowie FibreChannel-Switches mit 26 oder 14 8-Gbit-Ports zur Verfügung. Zur Steigerung der Ausfallsicherheit (Redundanz) kann der Server die Modul entsprechend paarweise verwalten..
Für die Remote-Steuerung und Verwaltung besitzt der Blade Server einen Management Controller als Modul. Dieser Einschub erlaubt es dem Administrator, den Server komplett per Remote-Steuerung von einer Konsole aus über das Netzwerk anzusprechen.
Fujitsu verkauft den Blade Server BX900 S1 mit entsprechendem individuellem Service und Support. Die Preise variieren je nach Ausstattung enorm. Deshalb sollte die Bestückung bereits vor dem Kauf exakt auf die Anforderungen definiert sein.
Produkt |
Primergy BX900 S1 |
---|---|
Hersteller |
|
Prozessor |
2 x Intel Quad-Core-Xeon L5520 2,26 GHz (pro Server-Modul) |
Hauptspeicher |
6 x 1024 MByte DIMM-DDR3-1067 (pro Server-Modul) |
Storage |
2 x SAS-2,5-Zoll-HDD, 73GByte, 10k, Hotplug |
Netzwerk |
4 x Gigabit Ethernet LAN onboard |
Module |
3 x Server-Modul, 2 x Server-Managementmodul , 2 x Gbit Ethernet Switch, 2 x FibreChannel-Modul |
Sonstiges |
3 x Netzteil (PSU) |
Preis: |
variabel je nach Ausstattung |
Preisvergleich & Shop |
Die Server-Kühlung
Für die ausreichende Temperaturabfuhr im Blade Server sorgt ein ausgeklügeltes Kühlungskonzept, das aus sechs Hotplug-fähigen kombinierten Netzteil-Lüftereinheiten besteht. Für die Wärmeabfuhr der CPUs in den Server-Modulen sind zwei verschraubte Kupferkühlkörper verantwortlich.
Die Lüftereinheit befindet sich auf der Rückseite des Blade Servers und ist im Netzteil integriert. Es besteht aus zwei Lüftermodulen, in denen je zwei hintereinander liegende Lüfter werkeln. Diese dienen hauptsächlich zur Frischluftversorgung der Server-Module. Die Luft wird von über die Front durch die Server-Module und I/O-Module angesaugt und weiter zur Kühlung der Netzteile nach hinten befördert. Fehlen Funktionsmodule so werden die Gehäuseöffnungen zwecks optimaler Luftzirkulation mit Blenden verschlossen.
Alle Netzteile inklusive Lüftermodule sind Hotplug-fähig sowie redundant ausgelegt und lassen sich mühelos im laufenden Betrieb herausziehen und gegebenenfalls warten. Allerdings übernehmen dann die übrigen Lüftereinheiten die Kühlungsaufgaben, in dem sie die Drehzahl der Lüfter deutlich hörbar erhöhen. Der Status beziehungsweise Störungen der Lüftereinheiten werden per LEDs am Gehäuse optisch angezeigt und gleichzeitig an das Managementmodul übermittelt. Ein besonderes Feature der Netzeile ist die dynamische Leistungsanpassung. Der Server kann je nach Bedarf an elektrischer Leistung einzelne Netzteile aktivieren oder deaktivieren.
Erweiterbarkeit und Hardware-Status
In Bezug auf Erweiterbarkeit und Handhabung kann sich der Fujitsu Blade Server durchaus sehen lassen. Der Anwender hat die Wahl zwischen den aktuellen Multicore-Prozessoren der bis zu einer Taktfrequenz von 2,93 GHz sowie unterschiedlicher TDP von 60, 80 oder 95 Watt und einem FSB von 1066 beziehungsweise 1333 MHz. Die Erweiterbarkeit mit Steckkarten stößt durch die geringen Gehäuseabmessungen des Server-Moduls an ihre Grenzen. Lediglich zwei x8-PCI-Express-Slot mit entsprechendem Platzverhältnis steht dem Anwender pro Server-Modul zur Verfügung. Darüber hinaus kann der Server mit einer optional erhältlichen µSSD-Zusatzkarte um zwei weitere Gbit-Netzwerk-Ports per Mezzanine-Karten erweitert werden.
Auch die Flexibilität des Hauptspeichers ist bei den Server-Modulen durchaus gegeben. Die neun DIMM-Sockel nehmen insgesamt 72 GByte DDR3-Speicher auf – vorausgesetzt, es kommen 8-GByte-DIMM-Module zum Einsatz. Jede CPU stellt dabei drei Speicherkanale zur Verfügung.
Unser Demosystem des BC900-Servers verfügt über drei Server-Modul-Einschübe. Insgesamt finden aber bis 18 Server-Einheiten im Gehäuse Platz. Auch die Festplattenkapazität lässt sich entsprechend den Erfordernissen skalieren. Das Storage-Subsystem im Frontbereich des Blade Moduls kann bis zu zwei Hotplug-fähige SAS/SATA-Festplatten aufnehmen. Per Umklappbügel können die im Metallrahmen montierten Festplatten problemlos aus dem Laufwerksschacht entnommen werden. Über den Status jeder einzelnen HDD informieren je eine LED am Laufwerksrahmen. Der HDD-Formfaktor ist auf 2,5 Zoll beschränkt. Bei Verwendung von 73-GByte-Festplatten erreicht das Blade-Modul eine maximale Storage-Gesamtkapazität von 146 GByte.
Bei Vollbestückung des Server-Systems sind sechs Netzteile zwingend erforderlich. Soll das System zudem vor Netzteilausfall geschützt werden, bietet es eine n+1-Redundanz – somit sind mindestens vier Netzteile notwendig.
Für eine schnelle Systemdiagnose direkt am Server stattet der Hersteller das System mit einem ausklappbaren LCD-Panel und mit Status-LEDs aus. So besitzt jeder einzelne Einschub eine Anzeige, die den korrekten Betriebszustand (grüne LED) und eine Störung (gelbe LED) signalisiert. Darüber hinaus hat das Server-Modul LED-Anzeigen für I/O-Aktivitäten, HDD-Zugriff und ID. Außerdem verfügt jeder Server-Einschub über einen Ein-/Aus- und ID-Schalter.
Zentrale Verwaltung mit dem Managementmodul und ServerView
Das Managementmodul bildet die zentrale Steuerungseinheit des Servers. Das Verwaltungsmodul wird mittels einer separaten Netzwerkschnittstelle ins Netzwerk eingebunden. Ein ferngesteuertes KVM (Tastatur, Grafik und Maus) erlaubt es einem Administrator sich anzumelden und die KVM-Funktionen des Fujitsu Blade Server zu verwenden, als ob die Komponenten physikalisch angeschlossen wären.
Eine Parallelfunktion ermöglicht es dem Anwender, bei der Verwaltungsoberfläche angemeldet zu sein und mehrere Server Module gleichzeitig zu verwalten. Die grafische Konsole gestattet es, das Gerät sowohl während des Bootprozesses als auch bei geladenem Betriebssystem remote zu bedienen. Zusätzlich kann der Anwender sogar von einem optischen Remote-Laufwerk per Redirection-Funktion Daten abrufen beziehungsweise Programme installieren. Zusätzlich hat der Anwender Zugriff auf die Netzwerk- und optionale Storage-Module des Typs SX940 S1. Darüber hinaus lässt sich über das Management-Modul eine Fülle von verschiedenen Einstellungen vornehmen und Steuerungsaufgaben initiieren.
Nach User-Kennwort- und Passwort-Identifizierung stehen zusätzlich über den iRMC im Server-Blade-Modul nützliche Fernwartungsfunktionen wie Power On/Off, Ferndiagnose beziehungsweise Abfrage der Lüfter, der Temperaturen, der Spannungen oder des Netzteil- respektive Komponentenstatus zur Verfügung.
Fazit
Der Fujitsu BX900-S1-Server soll sich besonders für den Einsatz in Unternehmen eignen die eine flexible und skalierbare IT-Infrastruktur benötigen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, mussten die Entwickler ein System konzipieren, das sich einfach bedienen, verwalten und erweitern lässt. Zudem sollte der Preis auf einem akzeptablen Niveau liegen. Diese Vorgaben erfüllt der Fujitsu Blade Server BX900.
Die Handhabung und Verwaltung stellt den Anwender durch das modularen Design und der intuitiven Bedienung mittels eines Managementmoduls vor keine großen Hürden. Dank des skalierbaren und modularen Aufbaus sind die Erweiterung und Handhabung des Server-Systems sehr einfach durchzuführen.
Besonders bedienerfreundliche ist der grafische Remote-Zugriff auf die Funktionseinheiten des Servers. Mit entsprechender Mausoptimierung lässt sich der Server problemlos aus der Ferne administrieren.
Der Fujitsu Blade Server BX900 ist ein interessantes System für Unternehmen, um in die Blade-Technologie einzusteigen und herkömmliche Server-Systeme zu konsolidieren. Der Kunde erhält ein flexibles und effizientes System, das mit dem Unternehmen wachsen kann und gute Managementeigenschaften und Erweiterbarkeit bietet. Wer ein kleineres System benötigt, für den bietet sich der kleinere Bruder BX600 an oder alternativ der Intel Modular Server. (hal)