3D im Browser

Firefox: 3D-Unterstützung mit WebGL

21.09.2009 von pte pte
Mozillas Browser Firefox beherrscht in einer frühen Version die 3D-Unterstützung mit der Schnittstelle WebGL. Der Anwender muss die 3D-Unterstützung manuell aktivieren.

Mozillas Firefox, die Nummer zwei auf dem Browsermarkt, wartet erstmals mit Unterstützung für die Web-Grafikschnittstelle WebGL auf. In aktuellen Firefox-Nightly-Builds kann die Funktion aktiviert werden, die 3D-Anwendungen im Browser erlaubt, direkt und ohne Umwege die 3D-Fähigkeiten der Grafikkarte anzusteuern. Zuvor hatte auch schon Webkit, das Open-Source-Grundgerüst unter Apples Safari-Browser die Technologie adaptiert. Beobachter hatten bis zuletzt gerätselt, ob auch Apple auf den WebGL-Zug aufspringt, letztlich entpuppte sich der Computerhersteller aus Cupertino dann als Vorreiter auf diesem Gebiet.

Die Unterstützung für WebGL muss in der aktuellen Nightly-Build von Firefox erst aktiviert werden, indem unter about:config der Parameter "webgl.enabled_for_all_sites" auf "true" gesetzt wird. "Noch ist die WebGL-Implementierung allerdings nicht sehr kompatibel", so Vladimir Vukicevic, der an der Implementierung der Grafikschnittstelle in Firefox beteiligt ist. Dies liege unter anderem auch daran, dass sich die derzeit noch unfertigen Spezifikationen häufig ändern. Die größten Erfolgschancen habe man derzeit unter Mac OS X und Windows, sofern man aktuelle OpenGL-Treiber einsetzt.

Erst im August hatte das Industriekonsortium Khronos Group, bei dem neben Mozilla auch Google, AMD, Nvidia und Opera Mitglieder sind, die Spezifikationen für den neuen 3D-Standard bekannt gegeben, TecChannel berichtete. Während sich mit Google, Mozilla, Opera und - über Webkit - auch Apple zwar schon die meisten namhaften Browser-Hersteller für die offene Web-Grafikinitiative erwärmen konnten, gibt es vonseiten des Browser-Marktführers Microsoft derzeit keine Statements, ob man die neue Technologie ebenfalls adaptieren werde. Setzt sich WebGL durch, wäre es nicht zuletzt auch für Spiele-Entwickler interessant.

3D-Anwendungen ohne Plug-ins

"Grundsätzlich wäre WebGL eine schöne Sache. Ob es sich bei Spiele-Entwicklern durchsetzt, kommt aber vor allem darauf an, ob auch Microsoft bei der neuen Technologie mitmacht. Würde sich Microsoft nicht beteiligen, würde man viele User ausschließen, die beispielsweise in der Mittagspause eine Runde spielen möchten, in der Firma jedoch nur den Internet Explorer verwenden können, weil die Installation alternativer Browser auf Firmenrechnern oft nicht möglich ist", so Christian Kaufmann, Geschäftsführer beim deutschen Spiele-Entwickler Aruba Studios, im Gespräch mit pressetext. "Als Spiele-Hersteller muss man darauf achten, seine Produkte für die breite Masse verfügbar zu machen. Unterstützt der Internet Explorer WebGL nicht, wird man eher weiterhin auf Plugins wie Flash und Silverlight setzen", sagt er. Denkbar sei bei Microsoft beispielsweise auch, dass man sich auf die proprietären Lösungen Silverlight und DirectX konzentriert.

Die grundsätzliche Funktion von WebGL ist, mithilfe einer JavaScript-Anbindung des Browsers an die OpenGL-Schnittstelle 3D-Anwendungen ohne zusätzliche Plug-ins zu ermöglichen. Dadurch eröffnen sich umfangreiche Möglichkeiten, beispielsweise für 3D-Spiele im Browser oder virtuelle Touren durch Museen. Zuletzt hatte auch Google bereits mit einer eigenen 3D-Technologie für Chrome namens O3D aufhorchen lassen. Offenbar fährt man beim Suchmaschinenriesen vorerst zweigleisig und unterstützt sowohl WebGL als auch O3D. (pte/mje)

Bildergalerie:
Mozilla Firefox 3.7 Preview Screenshots
Im Design von Firefox 3.7 sind die Aero-Glass-Effekte bereits präsent. (Quelle: Mozilla)
Mozilla Firefox 4.0 Mockup
Neu im Design von Firefox 4.0 ist das rechts neben der Adresszeile platzierte Bookmark-Widget. Es ersetzt wahlweise das Lesezeichenmenü sowie die Bookmark-Toolbar. (Quelle: Mozilla)
Mozilla Firefox 3.7 Preview Screenshots
Ist die Transparenz bei Firefox 3.7 ausgeschaltet, so fällt zudem die fehlende Menüleiste auf. Stattdessen gibt es rechts den Button "Tools". Außerdem wandert der Tab-Button von aktuell rechts nach links vor dem ersten Tab. (Quelle: Mozilla)
Mozilla Firefox 3.7 Preview Screenshots
Im Standard-Windows-Design könnte Firefox 3.7 wie im Bild dargestellt aussehen. (Quelle: Mozilla)
Mozilla Firefox 3.7 Preview Screenshots
Ähnlichkeiten zu Googles Chrome-Browser sind sowohl in Firefox 3.7 als auch im neuen Design von Firefox 4.0 unverkennbar.
Mozilla Firefox 4.0 Mockup
In Firefox 4.0 ziehen die Mozilla-Entwickler wahlweise die Tab-Platzierung ganz oben in Betracht. Die Adresszeile ist jetzt unterhalb der Tabs angeordnet - ähnlich wie in Googles Chrome. (Quelle: Mozilla)
Mozilla Firefox 4.0 Mockup
Firefox 4.0 bietet rechts an die Adresszeile anschließend einen Kombi-Button für Laden, Refresh und Stop. Damit soll Platz gespart werden. (Quelle: Mozilla)