Festplatten mit 7200 U/min

04.02.2000

IDE-Festplatten mit 7200 U/min finden sich vor allem in den teureren Highend-PCs wieder. Der Preisaufschlag zu den 5400er-Laufwerken hält sich mit zehn bis 20 Prozent aber in Grenzen. Dafür kann man ein Leistungsplus von zirka 20 Prozent erwarten. Die höhere Drehzahl bringt aber auch Nachteile mit sich: Gegenüber den 5400er-Drives ist die Wärmeentwicklung der schnell drehenden Magnetscheiben höher. Beim Einbau der Festplatten sind zusätzliche Kühlmaßnahmen erforderlich, um die Festplatten vor Überhitzung zu schützen. (cvi)

Fujitsu Picobird 14 MPE3xxxAH

Der Sprung in die Oberklasse der Festplatten mit 7200 U/min ist Fujitsu mit seiner MPE3xxxAH-Familie geglückt. In den schnellen Außenbereichen der Plattern liest die Picobird 14 mit bis zu 22,77 MByte/s. Die Schreibrate im Lowlevel-Test ist mit 22,89 MByte/s sogar ein Quäntchen schneller. Gut gefällt der geringe Performance-Verlust in den inneren Zonen der Festplatte. Die Transferraten sinken nicht unter 14 MByte/s ab.

Die Zugriffszeiten sind für Laufwerke mit 7200 U/min nur Mittelmaß. Innerhalb der ersten 500 MByte findet die Fujitsu bei einem zufälligen Zugriff die richtige Position nach 8,8 ms. Für wahlfreie Zugriffe über die gesamte Kapazität der Festplatte benötigt die Picobird 14 im Durchschnitt 13,3 ms. Die Konkurrenten von Quantum und Seagate halten mit 7 (ersten 500 MByte) und 12 ms die Messlatte ziemlich hoch.

Fujitsus MPE3xxxAH-Serie gibt es in Konfigurationen mit zwei, drei oder vier Plattern. Entsprechend sind die Laufwerke mit Kapazitäten von 10,2, 13,7, 20,5 und 27,3 GByte im Angebot. Das UltraDMA/66-Interface liegt bei Burstmessungen mit 49,2 MByte/s deutlich unter dem theoretisch möglichen 66,6 MByte/s. Auswirkungen auf die Performance der Festplatte zeigen sich im Praxisbetrieb aber nicht. Auch an einem UltraDMA/33-Kontroller gibt es keine Geschwindigkeitseinbußen.

Die Picobird-14-Familie gibt es mit zwei verschiedenen Cachegrößen. Der Suffix -EL in der Modellbezeichnung deutet auf einen 512 KByte großen Puffer hin. Die getesteten Versionen mit der Endung -E besitzen dagegen einen 2048 KByte fassenden Cache.

Die Picobird 14 mit 7200 U/min bietet eine insgesamt gute Gesamt-Performance. Allerdings sind beide Modelle etwas teurer als die Konkurrenz.

Quickinfo

Hersteller

Fujitsu Deutschland GmbH

Adresse

Frankfurter Ring 211, 80807 München

Getestet

10,2 / 13,6 GByte

Preis

300 / 340 Mark

Benchmarks

Die Diagramme zeigen die Benchmarks der getesteten Festplattenfamilie. Die tecHD-Werte geben die Lowlevel-Transferrate beim sequenziellen Lesen über den gesamten Plattenbereich an. Die tecMark-Werte für die innere und äußere Plattenzone stammen aus den Praxistests unter Windows NT.

IBM Deskstar 22 GXP

Zur Klasse der EIDE-Festplatten mit 7200 U/min zählt seit längerem die Deskstar-22GXP-Serie von IBM. Ihr Nachfolger ist mit der Deskstar 34GXP allerdings schon erhältlich. Die Laufwerke gibt es mit Kapazitäten von 9,1, 13,5, 18,0 und 22,0 GByte. Wie bei der Deskstar-25GP-Familie kommen zwischen zwei und fünf Magnetscheiben mit einer Kapazität von je 4,5 GByte zum Einsatz. Die Cachegröße ist für alle Laufwerke mit 2048 KByte einheitlich.

Durch die geringe Datendichte von 3460 MBit/inch^2 schafft die GXP trotz hoher Drehzahl im Lowlevel-Test nur eine maximale Leserate von 17,20 MByte/s. Der Schreibwert in der Außenzone ist mit 16,27 MByte/s sogar noch etwas niedriger. Im Innenbereich fällt die Performance auf 58 Prozent des Maximalwertes ab. Die Deskstar 22GXP ist damit im Lowlevel-Bereich mittlerweile der langsamste Vertreter der Klasse der 7200er-Festplatten. Bei den Zugriffszeiten macht sie wieder etwas Boden gut und platziert sich mit 7,86 ms innerhalb der ersten 500 MByte im oberen Drittel.

Im Praxisbetrieb unter Windows gehört das Laufwerk ebenfalls nicht zu den Topdrives. Das Lesen von Dateien schafft die Deskstar mit maximal 8,18 MByte/s in den äußeren Zonen. Die geringe Datendichte der Magnetscheiben macht sich negativ bemerkbar. Im Kopierbetrieb kommt sie trotz 2048-KByte-großen Cache nur auf maximal 5,51 MByte/s.

Gelungen ist die Implementierung der UltraDMA/66-Schnittstelle. Im Burstmodus kann die Platte bis zu 58,21 MByte/s über die Datenleitung vom und zum Puffer transferieren. Profit kann die Deskstar daraus im Lese-, Schreib- und Kopierbetrieb nicht schlagen. Im UltraDMA/33-Modus lieferte die Festplatte die gleichen Ergebnisse.

Für eine 7200er-Festplatte ist die Deskstar 22 GXP im Vergleich zu modernen Festplatten abgeschlagen. Dafür sind die Laufwerke zu günstigen Preisen erhältlich.

Quickinfo

Hersteller

IBM Informationssysteme GmbH

Adresse

Hechtsheimer Str. 2, 55131 Mainz

Getestet

22,0 GByte

Preis

420 Mark

Benchmarks

Die Diagramme zeigen die Benchmarks der getesteten Festplattenfamilie. Die tecHD-Werte geben die Lowlevel-Transferrate beim sequenziellen Lesen über den gesamten Plattenbereich an. Die tecMark-Werte für die innere und äußere Plattenzone stammen aus den Praxistests unter Windows NT.

IBM Deskstar 34GXP

Die Highspeed-Variante von IBMs großen EIDE-Festplatten ist die Deskstar-34GXP-Serie. Entsprechend rotieren die Magnetscheiben mit einer Geschwindigkeit von 7200 U/min. Die Kapazitäten sind nicht minder hoch: Vier Modelle von 13,6 bis 34,2 GByte sind erhältlich. Das Datenvolumen der Plattern ist gegenüber der Deskstar-37GP-Familie mit 6,8 GByte etwas geringer ausgefallen. Die Platterkonfigurationen gleichen sich aber wieder: Auch hier ist die kleinste Variante bereits mit zwei Magnetscheiben ausgestattet, das Topmodell besitzt derer fünf. Bei der Cachekonfiguration greifen alle Modelle auf einen 2048 KByte großen Puffer zurück.

Die Performance der Festplatten liegt mit einer maximalen Datentransferrate von 22,40 MByte/s beim Lesen nur im Mittelfeld der 7200er-Drives. Auf den inneren Spuren der Magnetscheibe schafft sie noch 13,41 MByte/s und reiht sich im Vergleich ebenfalls im Mittelfeld ein. Der Performance-Einbruch auf 60 Prozent ist klassenüblich. Gut ist die mittlere Zugriffszeit im Außenbereich der Festplatte: Die Positionierung des Schreib-/Lesekopfes dauert im Schnitt nur 7,27 ms. Im Full-Stroke-Zugriff über komplette Kapazität benötigt die IBM 13,06 ms. Das Kopieren von Dateien unter Windows erledigt die Deskstar mit ausreichenden 5,92 MByte/s. Flotter geht das Laufwerk beim Lesen zu Werke: 9,23 MByte/s bescheinigen dem Drive eine gute Note.

Die Modelle der 34GXP-Serie sind wie die der 37GP-Familie mit DPTA gekennzeichnet. Damit können sie leicht von ihren kleineren Schwestermodellen der 22GXP- und 25GP-Reihe unterschieden werden: Diese besitzen einheitlich den Präfix DJNA.

Mit der Deskstar 34GXP stellt IBM hohe Kapazitäten zur Verfügung, bei denen es auf schnelle Zugriffe und gute Praxisleistung ankommt. Die Preise der Festplatten sind angemessen.

Quickinfo

Hersteller

IBM Informationssysteme GmbH

Adresse

Hechtsheimer Str. 2, 55131 Mainz

Getestet

13,6 / 20,5 / 34,2 GByte

Preis

310 / 420 / 680 Mark

Benchmarks

Die Diagramme zeigen die Benchmarks der getesteten Festplattenfamilie. Die tecHD-Werte geben die Lowlevel-Transferrate beim sequenziellen Lesen über den gesamten Plattenbereich an. Die tecMark-Werte für die innere und äußere Plattenzone stammen aus den Praxistests unter Windows NT.

Maxtor DiamondMax Plus 40

Mit der DiamondMax Plus 40 legt Maxtor die Messlatte für IDE-Festplatten wieder ein Stückchen höher. Eine maximale Datentransferrate von 28,93 MByte/s in den äußeren Zonen sind ein neuer Rekord. Maxtor schlägt den bisherigen Klassenprimus Seagate Barracuda ATA damit nochmals um gute 2 MByte/s. Die Eckdaten für diese hervorragende Leistung: 10,2 GByte große Magnetscheiben und eine Drehzahl von 7200 U/min.

Insgesamt fünf Kapazitätsabstufungen sind erhältlich: 10,2, 15,3, 20,4, 30,7 und die Vier-Plattern-Version mit 40,9 GByte. Die Laufwerke verwenden alle einen 2048 KByte großen Puffer auf 100-MHz-SDRAM-Basis. Zusammen mit Maxtors DualWave-Kontroller erreicht die Plus-Serie auch in den praxisrelevanten Tests traumhafte Transferraten: Mit 10,33/13,73/10,09 MByte/s beim Lesen/Schreiben/Kopieren von Dateien unter Windows führt sie das Feld in allen Kategorien an. Nur bei der Zugriffszeit muss sich die DiamondMax Plus 40 der Konkurrenz geschlagen geben. Innerhalb der ersten 500 MByte benötigt die Festplatte in der 40,9-GByte-Version für den wahlfreien Zugriff durchschnittlich 7,31 ms. Ein Positionieren über die gesamte Kapazität bewerkstelligt sie innerhalb von 14,61 ms.

Zur vollen Leistungsentfaltung ist bei der DiamondMax Plus 40 wie bei der Seagate Barracuda ATA ein UltraDMA/66-Kontroller notwendig. Im Lowlevel-Test im UltraDMA/33-Betrieb erreicht die Maxtor beim Lesen nur noch 25,70 MByte/s - gute 3 MByte/s weniger. Bei den Praxis-Benchmarks bedeutet dies ebenfalls einen Einbruch um bis zu zehn Prozent.

Optisch unterscheidet sich die DiamondMax-Plus-40-Familie durch ihr schwarz lackiertes Gehäuse (außer Oberseite) von den übrigen DiamondMax-Serien. Die damit verbundene bessere Wärmeabstrahlung soll das Laufwerk besser vor drohender Überhitzung schützen.

Die Maxtor DiamondMax Plus 40 ist derzeit die schnellste IDE-Festplatte. Sie glänzt nicht nur mit Lowlevel-Transferraten, sondern überzeugt auch im Praxisbetrieb. Für die gebotene Leistung ist der Preis zudem angenehm günstig ausgefallen.

Quickinfo

Hersteller

Maxtor GmbH

Adresse

Max-von-Eyth-Str. 3, 85737 Ismaning

Getestet

20,4 / 40,9 GByte

Preis

410 / 670 Mark

Benchmarks

Die Diagramme zeigen die Benchmarks der getesteten Festplattenfamilie. Die tecHD-Werte geben die Lowlevel-Transferrate beim sequenziellen Lesen über den gesamten Plattenbereich an. Die tecMark-Werte für die innere und äußere Plattenzone stammen aus den Praxistests unter Windows NT.

Quantum Fireball Plus KA

Quantum ist mit der Mitte 1999 vorgestellten Fireball-Plus-KA-Familie in die Liga der Schnelldreher mit 7200 U/min aufgestiegen. Die Laufwerke setzen auf eine Platter mit einer Kapazität von 4,5 GByte und relativ geringer Datendichte von 3300 MBit/inch^2. Für das Einstiegsmodell Fireball Plus KA 6.4 mit 6,4 GByte Kapazität sind daher bereits zwei Magnetscheiben erforderlich. Genutzt werden drei Magnetoberflächen - eine ungewöhnliche Konfiguration von Quantum. Das Einstiegsmodell einer Festplattenfamilie ist üblicherweise immer als Singleplatter-Version aufgebaut. Abgerundet wird die KA-Serie mit Kapazitäten von 9,1, 13,6 und in der Vierscheiben-Version mit 18,2 GByte. Alle Laufwerke können auf einen 512 KByte großen Cache zum Puffern von Daten zurückgreifen.

In den Lowlevel-Tests schafft das Laufwerk eine maximale Datentransferrate von 19,68 MByte/s beim Schreiben. Der Lesewert ist zirka 120 KByte/s niedriger - vernachlässigbar. Für eine Festplatte mit 7200 U/min sind die Transferraten nur ein mäßiges Ergebnis. Western Digitals Caviar-AA-Laufwerke mit 6,8-GByte-Plattern erreichen diese Werte mit 5400 U/min. Im Innenbereich sinkt die Datenrate auf 11,2 MByte/s. Mit einem Abfall auf 56 Prozent des Maximalwertes bewegt sich die Fireball Plus KA im üblichen Bereich. Die Zugriffszeit des Laufwerks über die gesamte Kapazität ist mit 11,56 ms sehr flink. Innerhalb der ersten 500 MByte benötigt sie für die zufällige Positionierung 8,22 ms, ein befriedigender Wert. Die Applikationsbenchmarks bescheinigen der Fireball beim Lesen von Dateien eine befriedigende Transferrate von 9,18 MByte/s. Im Kopierbetrieb kommt sie bei zirka 5,37 MByte/s an ihre Grenzen.

Quantum setzt wie in der Fireball-CR- und -CX-Serie ihr Shock Protection System (SPS) ein. Eine spezielle Magnetkopfarmkonstruktion soll das Aufschlagen des Kopfes bei Erschütterungen verhindern. Mit 625.000 Stunden nach Herstellerangaben liegt die MTBF auch über dem Klassendurchschnitt mit 500.000 Stunden.

Die Fireball Plus KA gehört nicht mehr zu den Toplaufwerken. Für die gebotenen durchschnittlichen Leistungen ist der Preis zu hoch.

Quickinfo

Hersteller

Quantum GmbH

Adresse

Berner Str. 28, 60437 Frankfurt

Getestet

9,1 / 18,2 GByte

Preis

270 / 420 Mark

Benchmarks

Die Diagramme zeigen die Benchmarks der getesteten Festplattenfamilie. Die tecHD-Werte geben die Lowlevel-Transferrate beim sequenziellen Lesen über den gesamten Plattenbereich an. Die tecMark-Werte für die innere und äußere Plattenzone stammen aus den Praxistests unter Windows NT.

Quantum Fireball Plus KX

Mit der Fireball-Plus-KX-Serie präsentiert Quantum die Fortsetzung ihrer ersten Laufwerksgeneration mit 7200 U/min - der Fireball-Plus-KA-Familie. Gegenüber vormals 4,5 GByte Kapazität hat Quantum die KX-Laufwerke mit 6,8 GByte großen Plattern ausgestattet. Die Datendichte wurde um 45 Prozent auf 4760 MBit/inch^2 gesteigert.

Das Einstiegsmodell Fireball Plus KX 6.8 verwendet nur eine Platter zur Datenspeicherung. Die KA-Serie setzt dagegen noch zwei Plattern mit drei genutzten Oberflächen für das 6,4 GByte große Einsteigermodell ein. Quantum deckt mit seinen KX-Festplatten ein sehr breites Kapazitätsspektrum ab: 6,8, 10,2, 13,6, 20,5 und 27,3 GByte an der oberen Grenze. Im Topmodell rotieren insgesamt vier Magnetscheiben. An der Cachegröße hat sich gegenüber der KA-Serie nichts geändert: 512 KByte müssen zum Puffern von Daten genügen.

Im Lowlevel-Bereich werden die Daten mit maximal 22,11 MByte/s in den äußersten Zonen gelesen. Beim Schreiben geht das Laufwerk eine Spur zügiger voran: 22,24 MByte/s ermittelt der Benchmark. Damit muss sich die Fireball bei der Konkurrenz der 7200er-Klasse allerdings mit einem Platz in den hinteren Reihen begnügen.

Ganz nach vorne prescht die Quantum bei den Zugriffszeiten. Innerhalb der ersten 500 MByte findet die Festplatte durchschnittlich nach nur 6,68 ms ihre Daten (KX 8.22). Beim Zugriff über die gesamte Kapazität der Magnetscheiben benötigt sie maximal 11,73 ms. Zum Vergleich: Die Klassenbesten Seagate Barracuda ATA und Maxtor DiamondMax Plus 40 erledigen die Zugriffe innerhalb von 7,02 / 12,69 ms (Seagate) beziehungsweise 7,31 / 14,61 ms (Maxtor).

Flott geht die Fireball Plus KX im alltäglichen Kopier- und Lesebetrieb unter Windows zur Sache. Mit über 6,0 MByte/s beim Kopieren und bis zu 9,55 MByte/s beim Lesen von Dateien zählen die Fireballs zu den schnellen EIDE-Vertretern.

Für erhöhte Schockresistenz sorgt Quantums Shock Protecion System (SPS). Die MTBF mit 625.000 Stunden hat sie mit den anderen Quantum-Familien gemein.

Mit der Fireball Plus KX erhalten Sie eine in allen Kategorien schnelle Festplatte. Durch ihre ungeschlagene Zugriffszeit eignet sie sich besonders für umfangreiche Datenbankanwendungen. Die Preise sind für die gebotene Leistung angemessen.

Quickinfo

Hersteller

Quantum GmbH

Adresse

Berner Str. 28, 60437 Frankfurt

Getestet

13,6 / 20,5 / 27,3 GByte

Preis

330 / 440 / 580 Mark

Benchmarks

Die Diagramme zeigen die Benchmarks der getesteten Festplattenfamilie. Die tecHD-Werte geben die Lowlevel-Transferrate beim sequenziellen Lesen über den gesamten Plattenbereich an. Die tecMark-Werte für die innere und äußere Plattenzone stammen aus den Praxistests unter Windows NT.

Seagate Barracuda ATA

Ein überzeugendes Comeback in der 7200er-Klasse ist Seagate mit den Barracuda-ATA-Festplatten gelungen. Nach Einstellung der Medalist-Pro-Serie Mitte 1998 hatte der Markführer keine EIDE-Laufwerke mit 7200 U/min. Die im September 99 vorgestellte Barracuda ATA basiert auf der schon länger produzierten gleichnamigen SCSI-Version.

Die Performance der UltraDMA/66-Adaption ist noch immer beeindruckend: Die Lowlevel-Benchmarks bescheinigen der Barracuda ATA in den äußeren Zonen eine Leserate von 26,86 MByte/s. Damit hat die Barracuda ATA bei den EIDE-Festplatten die Messlatte um einiges höher gelegt. Überflügelt hat sie bisher nur Maxtors DiamondMax-Plus-40-Serie mit 28,93 MByte/s. Dieser Geschwindigkeitsbereiche war bisher den schnellen SCSI-Laufwerken mit 10.000 U/min vorbehalten. Selbst im langsameren Innenbereich der Magnetscheiben sinkt die Datentransferrate der Barracuda nur knapp unter 17 MByte/s. Die Schreibwerte der Festplatte liegen zirka 500 KByte/s unterhalb den Leseraten. Die Barracuda ATA ist neben dem Maxtor-Drive bisher die einzige EIDE-Festplatte, die vom UltraDMA/66-Modus profitiert. Obwohl sie den theoretischen UltraDMA/33-Grenzwert nicht erreicht, sinkt in diesem Übertragungsmodus die maximale Leserate auf 22,74 MByte/s ab. Beim Schreiben ist die Auswirkung geringer: 25,80 gegenüber 26,07 MByte/s. Die Ursache für die niedrigeren Werte ist der beim Datentransfer anfallende Overhead durch das jeweilige Initialisieren und Ausleiten von Burstzugriffen. Dadurch kann im UDMA/33-Mode in der Praxis kein kontinuierlicher Datenstrom von 33 MByte/s aufrecht erhalten werden. Der Maximalwert wird so um einige MByte/s nach unten gedrückt.

Neben der Drehzahl von 7200 U/min ist die hohe Kapazität von 7,1 GByte pro Platter für die sehr guten Leistungswerte verantwortlich. Die Barracuda-ATA-Serie gibt es in den Ausführungen 6,8, 10,2, 13,6, 20,4 und 28,0 GByte. Entsprechend verbaut Seagate Varianten mit einer bis maximal vier Magnetscheiben.

Der Cache ist mit 512 KByte für eine Highend-Festplatte relativ klein ausgefallen. Im praxisgerechten Applikationsbenchmark spiegelt sich die Sparmaßnahme wieder: Liegt die Barracuda im wenig cachesensitiven Lesebetrieb mit 10,03 MByte/s noch mit der DiamondMax Plus 40 unangefochten an der Spitze, brechen die Kopierwerte auf nur noch ausreichende 6,06 MByte/s ein.

Außergewöhnlich hoch ist die Schockfestigkeit der Barracuda-Festplatten. Im Ruhezustand übersteht die Barracuda ATA laut Hersteller Erschütterungen von bis zu 300 G unbeschadet und beugt damit Schäden beim Handling des Laufwerks vor.

Wer hohe Leistung zum günstigen Preis will, kann bei Seagates Barracuda ATA ohne Bedenken zugreifen. Einzig beim Kopieren zeigt die Festplatte Schwächen.

Quickinfo

Hersteller

Seagate Technology GmbH

Adresse

Messerschmittstr. 4, 80992 München

Getestet

20,4 / 28,0 GByte

Preis

390 / 500 Mark

Benchmarks

Die Diagramme zeigen die Benchmarks der getesteten Festplattenfamilie. Die tecHD-Werte geben die Lowlevel-Transferrate beim sequenziellen Lesen über den gesamten Plattenbereich an. Die tecMark-Werte für die innere und äußere Plattenzone stammen aus den Praxistests unter Windows NT.

Western Digital Caviar BA

Die Verwirrung um die Vielfalt an Caviar-Festplatten macht die neue Caviar BA komplett. Die BA-Serie dreht im Gegensatz zu den AA-Modellen mit 7200 U/min. Bislang war diese Drehzahl den im Highend-Bereich positionierten Expert-Festplatten vorbehalten. Western Digital begründet den Schritt zu 7200 U/min bei den Caviar-Laufwerken damit, dass diese Drehzahl im Mainstream-Markt immer mehr Bedeutung gewinnt. Gleichzeitig finden die 10,2-GByte-Plattern Einzug in die Caviar-BA-Serie. Die Kalifornier bieten vier verschiedene Speichervolumen in Ein- und Zweiplatter-Versionen an: 10,2, 13,6, 15,3 und 20,5 GByte. Der Cache der Festplatten ist mit 2048 KByte einheitlich groß gehalten.

Rein nach den technischen Eckdaten verspricht die Caviar BA eine hohe Performance. Etwas enttäuscht hat daher die maximale Datentransferrate im Lowlevel-Test mit tecHD: 23,83 MByte/s wird selbst von den 10-GByte-Plattern-Modellen von Maxtor übertrumpft, die aber nur mit 5400 U/min drehen. Die ebenfalls mit 7200 U/min arbeitende DiamondMax Plus 40 schafft sogar 28,93 MByte/s. Im Innenbereich der Magnetscheiben bricht die Performance der Caviar BA nur auf 63 Prozent des Maximalwertes ein. Mit 8,36 ms Zugriffszeit innerhalb der ersten 500 MByte fällt sie ins hintere Drittel der 7200er-Konkurrenz ab.

In der Praxis ist die Caviar BA gut: Den Lesebetrieb führt das Laufwerk in zügigen 9,50 MByte/s durch. Noch schneller vollzieht sie das Schreiben: mit 11,26 MByte/s muss sie sich nur den Maxtor-Festplatten geschlagen geben. Ähnlich sieht es beim Kopierbetrieb mit 9,08 MByte/s aus. Die optimierten Caching-Algorithmen gleichen die vergleichsweise niedrigen Lowlevel-Werte mehr als aus.

Mit der Caviar BA hat Western Digital Festplatten im Angebot, die vor allem in der Praxis voll überzeugen. Die Leistung lässt sich der Hersteller allerdings bezahlen.

Quickinfo

Hersteller

Western Digital Deutschland GmbH

Adresse

Zamdorfer Str. 26, 81677 München

Getestet

20,5 GByte

Preis

520 Mark

Benchmarks

Die Diagramme zeigen die Benchmarks der getesteten Festplattenfamilie. Die tecHD-Werte geben die Lowlevel-Transferrate beim sequenziellen Lesen über den gesamten Plattenbereich an. Die tecMark-Werte für die innere und äußere Plattenzone stammen aus den Praxistests unter Windows NT.

Western Digital Expert

Im Marktsegment der EIDE-Festplatten mit 7200 U/min ist Western Digital seit längerem mit seiner Expert-Reihe vertreten. Die Laufwerke präsentieren sich im gleichen Look wie die Deskstar-34GXP-Familie von IBM. Nicht ohne Grund: In einem Technologieabkommen zwischen den beiden Festplattenherstellern ist die Basistechnik der Laufwerke festgelegt. So kommen beispielsweise die GMR-Magnetköpfe von IBM in den Expert-Festplatten zum Einsatz. Western Digital verwendet mit 6,8 GByte sogar die selbe Plattergröße wie die DeskStar 34GXP.

Das Einstiegsmodell beginnt mit einer Kapazität von 10,2 GByte bei drei genutzten Magnetoberflächen. Weitere Variationen sind die 13,6-, 17,2-, 20,5- und 27,3-GByte-Modelle mit vier Plattern. IBM verbaut in seinem Topmodell fünf Magnetscheiben für eine Gesamtkapazität von 34,2 GByte.

Wenig überraschend stimmen die Benchmarkergebnisse der beiden Familien stark überein. Die sequenzielle Leserate der Expert reicht im Außenbereich bis zu guten 22,33 MByte/s. Beim Schreiben schafft sie sogar 22,90 MByte/s. Die Werte brechen in den inneren Zonen wie bei IBM ein. Etwas mehr Zeit lässt sich die getestete 20,5-GByte-Version bei der mittleren Zugriffszeit mit 8,47 ms innerhalb der ersten 500 MByte. Die Erklärung ist einfach: Das getestete 34,2-GByte-Modell von IBM verteilt die 500 MByte auf die Außenzonen von insgesamt fünf Plattern. Bei der Vierplattern-Version von Western Digital müssen die Schreib-/Leseköpfe für 500 MByte mehr Zonen abfahren. Die Wegstrecke der Kopfbewegungen erhöht sich und damit auch die Zugriffszeit. Mit steigender Platteranzahl innerhalb einer Produktfamilie verkürzt sich deshalb auch die Zugriffszeit im Außenbereich der Magnetscheiben.

Die Expert-Serie von Western Digital bietet eine ausgewogene Leistung zu angemessenen Preisen.

Quickinfo

Hersteller

Western Digital Deutschland GmbH

Adresse

Zamdorfer Str. 26, 81677 München

Getestet

20,5 / 27,3 GByte

Preis

460 / 540 Mark

Benchmarks

Die Diagramme zeigen die Benchmarks der getesteten Festplattenfamilie. Die tecHD-Werte geben die Lowlevel-Transferrate beim sequenziellen Lesen über den gesamten Plattenbereich an. Die tecMark-Werte für die innere und äußere Plattenzone stammen aus den Praxistests unter Windows NT.