Konsolidierung mit Blade-Server-Technologie

Fehler bei Blade-Servern vermeiden

13.03.2008 von Carsten Unnerstall
Die Blade-Technologie ist mehr als eine reine Server-Lösung. Denn für das Blade Computing stehen komplett integrierte Infrastrukturen zur Verfügung, die es Unternehmen ermöglichen, Server- und Storage- Blades beliebig zu kombinieren. TecChannel zeigt Ihnen, wie Sie die schlimmsten Fehler bei der Server-Konsolidierung vermeiden.

Der Kardinalfehler ist es, Blades als reine Server-Lösung zu betrachten. Denn mittlerweile stehen für das Blade Computing komplett integrierte Infrastrukturen zur Verfügung, die es Unternehmen ermöglichen, Server- und Storage- Blades in einem Gehäuse beliebig zu kombinieren.

Ein weiterer Fehler steht damit in direktem Zusammenhang. Administratoren nutzen häufig nicht die Möglichkeiten, die ein Blade Enclosure für das zentrale, automatisierte und einheitliche Management aller Blade-Komponenten eröffnet. Dazu gehören zum Beispiel auch Meldungen, die bereits im Vorfeld von Störungen eingehen.

Über die aktuellen Server-Prozessoren informiert Sie der Artikel Intel-45-nm-Quad-Core: die nächste Xeon-Generation Harpertown im Test. Wenn Sie sich für die Blade-Technologie interessieren, werden Sie in folgenden Artikeln fündig: Blades revolutionieren die herkömmliche Server-Technologie. Ausführliche Informationen über Kühlung in Server-Räumen liefert Ihnen der Beitrag Sicherer Hitzefrei in den Server-Räumen!.

LAN und SAN virtuell an Blades anbinden

Hier die Server, dort Storage Area Network (SAN) und Netzwerk (LAN) – das Silo-Denken ist bei den Administratoren noch weit verbreitet. Abhilfe schaffen hier moderne Architekturen, die eine virtuelle Verkabelung im Blade Enclosure ermöglichen, indem sie die Server-Umgebung über eine virtuelle Ebene mit dem LAN und dem SAN verbinden.

Blade-Technologie Infrastruktur: Bei der Blade- Infrastruktur ist es wichtig Server-Umgebung über eine virtuelle Ebene mit dem LAN und dem SAN zu verbinden. (Quelle: HP)

Dies hat den Vorteil, dass jeder Server-Einschub vor der Erstinstallation nur einmal verkabelt werden muss. Soll später beispielsweise ein Blade Server ersetzt oder hinzugefügt werden, entfällt dadurch die bislang nötige und aufwendige Koordination zwischen den Storage-, Netzwerk- und Server-Administratoren. Dies schlägt auch auf der Kostenseite positiv zu Buche.

Dank der virtuellen Verbindungsarchitektur wird der Aufwand für die Verkabelung um bis zu 94 Prozent reduziert. Zudem kommt die Infrastruktur insgesamt mit weniger Switch-Ports aus, sodass auch hier weniger Kosten anfallen. Bislang verzichten allerdings viele Unternehmen bei der Anschaffung auf eine Betrachtung der Gesamtkosten – ein Fehler, denn hier verbirgt sich enormes Einsparpotenzial.

Virtualisierungsstrategien und Backup-Konzepte erstellen

Blade-Umgebungen bilden eine ideale Ausgangsbasis für die Virtualisierung sowohl der Rechenleistung der Blade Server als auch der Speicher-, Netzwerk- und Stromversorgungskomponenten. Allerdings versäumen es viele Unternehmen, eine entsprechende Virtualisierungsstrategie zu entwickeln und daraus einen konkreten Fahrplan für Virtualisierungsprojekte abzuleiten.

Ein vernünftiges Konzept inklusive der dazugehörenden Lösung fehlt oft auch beim Backup. Denn mehrfach redundant ausgelegte Komponenten sorgen zum Beispiel bei einer Blade-Lösung für hohe Verfügbarkeit. Diese verpufft jedoch, wenn die Daten nicht konsequent gesichert werden.

Als Backup-Systeme eignen sich hier Storage-Blades, die neben einer integrierten Datensicherung Funktionen für das File Serving (Network-attached Storage, NAS) und iSCSI-basierte Storage- SAN-Funktionen bieten. Zudem gibt es mittlerweile auch Tape-Blades.

Services und Dimensionierung berücksichtigen

Viele Unternehmen machen außerdem den Fehler, dass sie zwar eine hochverfügbare Umgebung implementiert, jedoch nicht die dazugehörigen Services mit eingekauft haben, die die Verfügbarkeit geschäftskritischer Anwendungen garantieren.

Als Stolperstein kann sich auch die Größe der Blade-Umgebung erweisen – insbesondere im Zusammenhang mit der Kühlleistung des Rechenzentrums. Im Vergleich zu herkömmlichen Servern benötigt zum Beispiel ein Blade-System zirka um rund 40 Prozent weniger Strom.

Allerdings ermöglicht der kleine Formfaktor auch eine deutliche Steigerung der Server- und Storage-Dichte im Rack. Dies gilt es beim Sizing der Kühlung und Klimatisierung zu berücksichtigen.

Fazit

Laut den Marktforschern von IDC stieg der Bedarf an Blade-Servern in Deutschland im zweiten Quartal 2007 um über 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dagegen verbesserte sich der gesamte Server-Markt nach Umsätzen nur um acht Prozent im gleichen Zeitraum. In EMEA erwirtschaften die Blades rund 7,7 Prozent des gesamten Server-Umsatz, so IDC.

Beim Umstieg auf Blades sollten allerdings einige Grundregeln beachtet werden. So ist ein Blade-System keine Server-Lösung, sondern bildet eine komplexe IT-Infrastruktur mit vielen Fehlerquellen. Erst wenn Unternehmen beim Einsatz von Blades diese Fehler vermeiden, können sie die Vorteile dieses Formfaktors voll ausschöpfen. (hal)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer Schwesterpublikation ChannelPartner, der Fachzeitschrift für den IT-Handel.