Mit Freunden, Familie und Kollegen in Kontakt zu bleiben ist nicht immer leicht. Soziale Netzwerke wie Facebook und Konsorten, machen uns dies deutlich einfacher. Nachrichten, Fotos oder gar Videos sind nur einen Mausklick entfernt. Bei der Veröffentlichung von persönlichen Daten im Internet ist Vorsicht geboten. Unsere Tipps zeigen Ihnen, wie Sie einige weniger bekannte Sicherheitsoptionen in Facebook aktivieren. So sind Sie ein Stück sicherer im Netz unterwegs.
Facebook-Account-Sicherheit durch HTTPS erhöhen
Die HTTPS-Verschlüsselung stellte Facebook erst seit Mitte 2011 sukzessive für alle Nutzer zur Verfügung. Ist sie aktiviert, wird die Verbindung zwischen dem Nutzer-Rechner und den Facebook-Servern verschlüsselt. Damit reagiert Facebook auf Angriffs-Tools wie etwa Firesheep: Diese fischen die Zugangsdaten nahezu automatisch aus unverschlüsselten WLAN-Verbindungen heraus.
Die Option aktivieren Sie über Konto/Kontoeinstellungen/Kontosicherheit. Im gerade aktuellen Layout von Facebook finden Sie ihr Konto über das Dreieck rechts oben in der blauen Kopfleiste. Sobald das Konto mit dem neuen Feature ausgestattet ist, taucht hier die Option Sicheres Durchstöbern (https) auf. Hier findet sich übrigens auch die Information darüber, welche Computer auf das System zugreifen, einen Tipp, den wir Ihnen im Folgenden näher beschreiben.
Sicherheit durch Anmeldezwang erhöhen
Facebook bietet ein optionales Sicherheits-Feature, das überwachen kann, welche Rechner sich an einem Profil anmelden. Sobald sich ein bislang unbekanntes System bei Facebook einloggt, verlangt das soziale Netzwerk, dass ein Name für den jeweiligen Rechner eingegeben wird.
Sobald sich ein neuer Rechner anmeldet, erhält der Besitzer des Accounts zusätzlich eine E-Mail mit den Informationen. Das verhindert zwar keine Hacking-Angriffe, allerdings können Sie so sofort sehen, wenn sich ein unbekannter Rechner am Konto zu schaffen macht.
Die zusätzliche Kontosicherheit muss zunächst aktiviert werden. Die passende Einstellung findet sich im Bereich Konto, Unterpunkt Einstellungen. Sobald man auf den Punkt Kontosicherheit klickt, wird das Menü sichtbar. Hier findet sich auch die Übersicht über alle Geräte, die mit legitimen Informationen angemeldet waren, samt Datum und Zeit.
So fordern Sie alle über sich gespeicherten Daten an
Facebook verdient Geld damit, dass es möglichst detaillierte Profile der einzelnen Nutzer anlegt. Zwar kann man über die Einstellungen die Informationen herunterladen, diese Daten sind allerdings nur ein Bruchteil der gespeicherten Informationen.
Da Facebook allerdings eine Niederlassung in Irland besitzt, mit der alle europäischen Facebook-Nutzer einen Vertrag schließen, unterliegt das soziale Netzwerk der europäischen Datenschutzrichtlinie. Demnach muss der Konzern alle gespeicherten Daten auf Anfrage dem Nutzer zur Verfügung stellen.
So kommen Sie an Ihre Daten: Zunächst muss man die Anfrage über dieses Formular im Support-Bereich von Facebook stellen. Dazu ist ein Scan eines offiziellen Ausweisdokumentes notwendig, zudem müssen die Daten des Profils korrekt eingetragen sein. Bei der Option "Bitte zitiere das Gesetz, wonach du Daten beanspruchst" zitieren Sie wahlweise "Section 4 DPA" oder "Art. 12 Directive 95/46/EG". Facebook verschickt die Daten auf CD, dazu benötigt der Dienst nach eigenen Angaben bis zu 40 Tage.
Die Website Europe-versus-Facebook erklärt den Vorgang im Detail. Laut der Website kann es durchaus vorkommen, dass sich Facebook mit der Auskunft ziert. Sollte der Konzern nach mehreren E-Mails die Informationen nicht herausrücken, kann man sich über diese Seite an die irische Datenschutzkommission wenden, meist reicht diese Drohung, um die Informationen zu erhalten.
Facebook-Einträge nur für bestimmte Nutzer veröffentlichen
Wer internationale Kontakte bei Facebook unterhält, der kennt ein Problem: Schreibt man einen Eintrag in Deutsch, verstehen ihn die meisten anderssprachigen Nutzer nicht.
Foto: Moritz Jäger
Facebook hat ohne großes Aufheben die Funktion für Status-Updates erweitert. Bevor man einen Eintrag über "Teilen" absendet, klicken Sie dazu auf das Schloss-Symbol neben der Schaltfläche und wählen "Benutzerdefiniert". Facebook zeigte hier bislang die Funktionen, mit denen man Updates vor einzelne Gruppen oder Personen verbergen konnte.
Wichtig ist hier die Option Dies sichtbar machen für. Hier kann man auswählen, wer den Eintrag sehen soll. Besonders interessant ist die Option "Bestimmte Personen". Anschließend kann man in der Eingabeleiste auswählen, welche Personen oder Gruppen den jeweiligen Eintrag sehen können. So kann man Informationen beispielsweise gezielt an Arbeitskollegen oder Freunde im Ausland übermitteln - oder eben nicht.
Gesichtserkennung abschalten
Die Gesichtserkennung ist ein weiteres Facebook-Feature, das standardmäßig aktiv ist und in die Privatsphäre der Nutzer eingreift. Sobald man ein Bild hochlädt, versucht das Social Network darauf abgebildete Personen zu erkennen und schlägt mögliche Kontakte vor.
Wer dieser Funktion nicht traut, kann sie über die Optionen abschalten. Dazu wechselt man zunächst in "Konto - Privatsphäre-Einstellungen", anschließend wählt man die "Benutzerdefinierten Einstellungen". Im aktuellen Layout von Facebook können Sie ihr Konto über das Dreieck rechts oben in der blauen Kopfleiste erreichen.
Die entsprechende Option findet sich im Bereich Funktionsweise von Markierungen, genauer gesagt bei Markierungsvorschläge. Ein Klick auf Einstellungen bearbeiten öffnet das entsprechende Menü, über das Menü auf der rechten Seite kann man anschließend mit Deaktivieren die Funktion abschalten. (mec/tlo)