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eSeminar Business Intelligence, Lektion 1 - Grundlagen

27.11.2007
Business Intelligence ist ein schillernder Begriff. Wer sich darüber informieren möchte, erhält die verschiedensten – meist floskelhaften – Erklärungen. Unser eSeminar soll Klarheit schaffen und anschaulich vermitteln, um was es bei Business Intelligence eigentlich geht.

Was genau ist nun dieses Business Intelligence eigentlich? Kurz gesagt: Business Intelligence, abgekürzt BI, ist die Sammlung, Auswertung und Darstellung aller in einem Unternehmen vorhandenen Geschäftsdaten.

Das Ziel dabei ist: Dem Management Informationen bereit zu stellen, die unternehmenswichtige Entscheidungen erleichtern sollen. Informationen etwa, die Entscheidungsträgern darüber Auskunft geben, ob sich das schon lange auf dem Markt befindliche Auto in Osteurope noch gut verkauft. Oder ob die Niederlassung in Österreich effizient arbeitet?

Aus den reinen Geschäfts-Daten werden im BI-Prozess also Informationen, die Managern Entscheidungshilfen bieten. Eigentlich ist BI also uralt. Schließlich bieten Geschäftsdaten schon lange die Grundlage von Unternehmensentscheidungen - ziehen Firmen doch seit jeher aus ihren Geschäftsprozessen Rückschlüsse für ihr Geschäft.

BI hat also zunächst gar nichts mit IT zu tun. So ist ein handgeschriebener Zettel aus dem Werk mit den Zahlen der Tagesproduktion im Grunde genommen nichts anderes als Business Intelligence: die Informationen zur Produktivität des Unternehmens gelangen auch auf diese Weise zu den Entscheidern.

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Doch Zahlen auf Zetteln zu kritzeln - das geht heute nicht mehr. Explosionsartig steigende Datenmengen erfordern inzwischen umfangreichere Reportingmöglichkeiten. Ein handgeschriebener Zettel genügt einfach nicht mehr, um das eigene Geschäft und die zugrunde liegenden Zusammenhänge zu verstehen.

Deshalb haben sich in den vergangenen Jahren branchenweit IT-gestützte BI-Systeme in Unternehmen etabliert. Die heutigen BI-Plattformen führen die relevanten Daten aus allen Unternehmensbereichen sowie weiterer wichtiger, externer Datenquellen - wie zum Beispiel Marktdaten - automatisch zusammen und stellen sie strukturiert, anwenderorientiert und nach Wunsch auch graphisch aufbereitet zur Verfügung.

Durch die Verzahnung der unterschiedlichen Daten entstehen wertvolle Informationen für das Unternehmen. Und: Die neu gewonnenen Informationen stehen auf einen Blick zur Verfügung – ohne dass die Daten manuell aus den unterschiedlichen Datenquellen zusammengesucht und aufbereitet werden müssen.

Wie funktioniert das in der Praxis?

Grundlage und Ausgangspunkt jeder Anwendung im Business-Intelligence-Umfeld sind Daten - Daten, die intern aus dem Unternehmen oder von externen Quellen stammen.

Die Daten stammen zum Beispiel aus ERP-, CRM- oder E-Procrement-Systemen. Oder aus Warenwirtschaft-, Buchungs- und Bestellsystemen. Auch externe Quellen wie Meinungsumfragen oder Daten des Statistischen Bundesamtes kommen dafür in Frage.

Diese Daten werden nun nach oben, an BI-spezifische Datenlager, Auswertungs- und Analysesysteme weitergereicht. Zunächst werden die Daten an so genannte Data Warehouses gegeben.

Data Warehouses sind große Datenlager, die bis zu mehreren TByte umfassen können. Bevor die Daten aus den Unternehmensanwendungen dort abgelegt werden, werden sie bereinigt und thematisch sortiert.

Auf das Data Warehouse haben alle Unternehmensteile – egal ob Produktion, Beschaffung, Vertrieb oder Geschäftsleitung –selektiv Zugriff und können die Daten individuell nach Informationsbedarf in der für sie gewünschten Präsentationsform abrufen. Dies können sein Vertriebs- und Absatzzahlen, Produktionsdaten oder die Marketingausgaben – oder alle zusammen.

Die nächste Stufe im BI-Prozess ist die Generierung von Informationen. Sie erfolgt über die Analyse der Daten im Data Warehouse mit bestimmten Verfahren. Ein bekanntes Analyseverfahren ist „Data Mining“, eine Methode, die oft im Handel benutzt wird. Dabei werden die ausgewählten Daten nach nicht offensichtlich erkennbaren Zusammenhängen durchforstet.

So hat zum Beispiel eine amerikanische Supermarktkette herausgefunden, dass sich Bier sehr gut neben Windeln positioniert verkauft! Das Data Mining offenbarte, dass berufstätige Familienväter häufig auf dem Heimweg noch kleine Einkäufe für ihre Frauen erledigen. Aus dieser Erkenntnis heraus wurde fortan das männertypische Produkt Bier neben Babywaren ausgestellt – der Erfolg, steigende Verkaufszahlen, sprach für sich.

Sollen die Analyseergebnisse kodifiziert und gespeichert werden, können Wissensmanagement-Systeme eingesetzt werden. Solche Systeme stellen die fertig erstellten Analysen allen oder bestimmten Unternehmensbereichen zur Verfügung.

Zur komfortablen Nutzung der vielfältigen Informationen können den Endnutzern schließlich noch BI-Portale zur Verfügung gestellt werden. In BI-Portalen werden alle Analysesysteme und Informationen mit Hilfe einer einheitlichen Nutzeroberfläche zugänglich gemacht. Um das Portal gut handhabbar zu machen, kann es nutzerspezifisch individualisiert werden.

Das wars fürs erste. Wir hoffen, Ihnen einen ersten Eindruck vermittelt zu haben, um was es bei BI überhaupt geht und welche Relevanz BI für Unternehmen hat. „BI-Systeme liefern Informationen in Sekundenschnelle, während andere Unternehmen erst beginnen, die Daten zusammen zu fassen. Und nur wer seine Daten kennt und fehlerlos zur Verfügung hat, kann seine Organisation richtig steuern und Strategien erfolgreich umsetzen“. (ala)