Finale Betriebssystem-Version

Erster Test - Neues openSUSE 11.3 Linux

16.07.2010 von Jürgen Donauer
Das neue Betriebssystem openSUSE 11.3 ist nach zirka acht Monaten Entwicklungszeit fertig. Cloud-Dienste, verbesserte Virtualisierung, Unterstützung moderner Hardware und einfache Bedienung stehen im Fokus. TecChannel stellt Ihnen die Neuerungen und Highlights des Linux-Betriebssystems vor.

Ab sofort dürfen sich alle Fans von openSUSE über eine neue Version freuen. Version 11.3 ist da und bringt jede Menge Verbesserungen und Neuerungen mit sich. So integriert die neue Version nun auch Cloud-Dienste in das Betriebssystem.

Bildergalerie: openSUSE 11.3
openSUSE 11.3 - KDE
Willkommen: Der Startbildschirm von openSUSE 11.3
openSUSE 11.3 - KDE
Live?: Sie können das System erst als Live-CD ausprobieren oder sofort installieren.
openSUSE 11.3 - KDE
Warten: Es dauert ein paar Sekunden, bis openSUSE gestartet ist.
openSUSE 11.3 - KDE
Detailliert: Mit F2 können Sie genau sehen, was das System während des Startvorganges macht und welche LINUX-Bestandteile gerade geladen werden.
openSUSE 11.3 - KDE
Deutsch: Die KDE-Version gibt es natürlich auch in deutscher Sprache.
openSUSE 11.3 - KDE
Zeitzone: Stellen Sie das System auf Deutsch um, schlägt das OS auch die MEZ als Zeitzone vor.
openSUSE 11.3 - KDE
Benutzername: Mit diesem Schritt wählen Sie den Benutzernamen, können aber auch gleichzeitig das Passwort für den Sysadmin festlegen.
openSUSE 11.3 - KDE
Letzte Warnung: Sind Sie sicher, dass alle Partitionen richtig gesetzt sind und die Installation keine wichtigen Daten überschreibt?
openSUSE 11.3 - KDE
Neustart?: Nach der Installation könnten Sie auch die Live-CD weiter benutzen.
openSUSE 11.3 - KDE
Nachgeladen: Bei einer Installation auf Deutsch muss das System einige Sprachdateien aus dem Internet laden.
openSUSE 11.3 - KDE
KDE 4: So sieht die KDE-Oberfläche in openSUSE 11.3 aus.
openSUSE 11.3 - KDE
Aktualisieren: Das System weist auf veraltete Pakete hin und bietet Ihnen an, Updates mit nur wenigen Mausklicks einzuspielen.
openSUSE 11.3 - KDE
YaST2: Das openSuSE-Kontrollzentrum.
openSUSE 11.3 - KDE
Spider Oak: Der Online-Speicher-Client muss zunächst heruntergeladen werden.
openSUSE 11.3 - KDE
Geschenkt: Zwei GByte gibt es bei Spider Oak kostenlos dazu.
openSUSE 11.3 - GNOME
Sprachauswahl: Wie üblich gibt es openSUSE auch komplett in Deutsch.
openSUSE 11.3 - GNOME
Zeitzone: Stellen Sie das System auf Deutsch um, schlägt das OS auch diese Zeitzone vor.
openSUSE 11.3 - GNOME
Benutzername: Mit diesem Schritt wählen Sie den Benutzernamen, können aber auch gleichzeitig das Passwort für den Sysadmin festlegen.
openSUSE 11.3 - GNOME
Letzte Warnung: Sind Sie sicher, dass alle Partitionen richtig gesetzt sind und die Installation keine wichtigen Daten überschreibt?
openSUSE 11.3 - GNOME
Installation: Hier müssen Sie einfach warten bis alles eingespielt ist.
openSUSE 11.3 - GNOME
Neustart?: Nach der Installation könnten Sie auch die Live-CD weiter benutzen.
openSUSE 11.3 - GNOME
Automatisch: Mit dem Erststart konfiguriert openSUSE einige Dinge für Sie.
openSUSE 11.3 - GNOME
GNOME: Soe sieht die GNOME-Oberfläche aus.
openSUSE 11.3 - GNOME
Vertraute Umgebung: Wie bei Windows öffnen Sie das Startmenü links unten.
openSUSE 11.3 - GNOME
YaST2: Das openSuSE-Kontrollzentrum.
openSUSE 11.3 - GNOME
Sicherheit: Auch AppArmor lässt sich grafisch verwalten.
openSUSE 11.3 - GNOME
Mehr Software: Zum Beispiel finden Sie den Alternativ-Browser Opera in den Repositories.
openSUSE 11.3 - GNOME
Virtualisierung: Mit nur einem Klick mach Sie das System "Ready for VM".
openSUSE 11.3 - GNOME
Dokumente: Schnellzugriff auf Daten.
openSUSE 11.3 - GNOME
Gut Ausgestattet: openSUSE ist durch die Entwickler bereits vom Start weg gut mit Software ausgestattet worden.

Für das Sichern und Synchronisieren von Daten im Internet haben sich die Entwickler für SpiderOak entschieden. Ähnlich wie bei der Konkurrenz Dropbox gibt es Clients für Windows, Linux und Mac OS X und zwei GByte sind kostenlos. Somit sind Ihre wichtigen Dateien immer sicher und von anderen Rechnern aus ebenfalls erreichbar. openSUSE-Anwender bekommen beim Kauf von weiterem Backup-Platz einen Rabatt von 15 Prozent.

Trotz der Ankündigung, dass es integriert ist, konnte TecChannel den Client nicht auf den Live-CDs oder in den Repositories finden. Diesen mussten wir manuell herunterladen. Die Installation des Clients verlief aber ohne weitere Schwierigkeiten.

Netbook-Support & neues Dateisystem

Ebenso gibt es Unterstützung für Netbooks und das Dateisystem Btrfs. Das neue Dateisystem lässt sich bereits während der Installation auswählen und verwenden. Während des Einspielens wird Sie das Betriebssystem jedoch warnen. Btrfs ist immer noch experimentell und eignet sich daher eher weniger für produktive Systeme. Ein Datenverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Anwender sollen laut eigener Aussage von der Verwendung des Linux-Kernel 2.6.24 profitieren. Den Grafik-Treibern wurden ebenfalls Updates spendiert. Des Weiteren wurde Unterstützung für die nächste Generation interaktiver Computerbedienung mittels Touchscreens eingepflegt. Als Beispiel nennen die Entwickler hier den HP TouchSmart.

Dem Paketmanager zypper wurde laut eigener Aussage einige Zeit gewidmet. Dieser bringt verbessertes Abhängigkeiten-Management bei Paketen. Wird zum Beispiel ein Paket entfernt, lassen sich mittels -clean-deps die Abhängigkeiten ebenfalls entfernen, falls nicht von einem anderen Paket benutzt.

Das Betriebssystem openSUSE bringt nun auch den leichtgewichtigen Desktop-Manager LXDE 0.5.5 mit sich. Diese Fenster-Umgebung ist nicht nur sehr schnell, sondern kann sich auch auf den Energieverbrauch auswirken. Gerade Notebook- und Netbook-Anwender sollte das freuen. LXDE wurde eigentlich mit dem Hintergrund entwickelt, auf schwächerer Hardware zu laufen. Der Desktop-Manager bruacht deutlich weniger CPU- und RAM-Power als die Konkurrenz.

Für die Bearbeitung von Audio-Dateien befindet sich Rosegarden 10.04 an Bord. Weitere populäre Desktop-Anwendungen sind OpenOffice.org 3.2.1, Mozilla Firefox 3.6.6 und Mozilla Thunderbird 3.0.5.

Kernel und Treiber

Im für den Anwender weniger sichtbaren Bereich hat sich ebenfalls einiges getan. Wie schon erwähnt benutzt das System Kernel 2.6.34. Somit unterstützt openSUSE bereits Intel-Prozessoren und -Chipsätze, die in naher Zukunft erscheinen werden.

Auch die Virtualisierungs-Möglichkeiten wurden mit dem neuen Kernel verbessert. Als X-Server ist X.org 7.5 mit den xserver-1.8-Paketen im Einsatz. Für ATI, NVIDIA und Intel sind die KMS (Kernel Mode Settings) per Standard aktiviert. Als Standard-NVIDIA-Treiber verwendet das Betriebssystem Nouveau. Der Radeon-Video-Treiber löst radeonhd ab. Das Paket hal (Hardware Abstraction Layer) verwenden die Entwickler in der Basis- und GNOME-Variante nicht mehr. Die KDE-Ausgabe kommt ohne hal derzeit noch nicht aus.

openSUSE 11.3 setzt bei GNOME auf die Version 2.30.1. Als Vorschauversion können Interessierte aber auch auf GNOME 3.0 mit der GNOME Shell zurückgreifen. Standard-KDE-Ausgabe ist 4.4.4. Zu der Neuerung LXDE stellen die Entwickler auch noch Xfce 4.6.1 zur Verfügung.

Neu für den Server-Einsatz sind die Pakete MariaDB und MySQL Cluster. MariaDB ist der komplett freie Zweig von MySQL. Dabei werden die beiden Linien immer gleichzeitig aktualisiert. MariaDB 5.1.47 ist zum Beispiel auf demselben Stand wie MySQL 5.1.47.

Entwickler und Virtualisierung

Für Entwickler dürfte interessant sein, dass sich nun GCC 4.5 mit besserer Link-Time und Ganz-Programm-Optimierung an Bord befindet. Ebenso vorhanden sind GDB 17.1 und Mono 2.6.4.

Als Virtualisierungs-Lösungen geben sich Xen 4.0, KVM 0.12.3 mit Patches von 0.12.5 und VirtualBox-ose 3.2.67 die Ehre. Die vbox-Kernel.Module sind in einen Host- und einen Gäste-Part aufgeteilt. Die Gast-Eweiterungen sind sogar Teil der openSUSE-Live-CDs. Damit lassen sich alle VirtualBox-Features nutzen, auch wenn man das Betriebssystem zum Testen in der Virtualisierungs-Lösung betreibt.

Fazit

Es hat sich einiges getan in openSUSE 11.3. Das Betriebssystem wirkt ausgereift und lässt sich einfach bedienen. Dies gilt auch für Anwender, die weniger technisch versiert sind. Das Design ist sehr angenehm und es sind vielfältige Variationen möglich. TecChannel meint, dass sich openSUSE weiterhin zu den Top-Linux-Distributionen zählen darf.

openSUSE 11.3 gibt es für x86-kompatible Architekturen als 32- und 64-Bit-Version. Weitere Informationen finden Sie in den Produkt-Highlights. ISO-Dateien können Sie aus dem Download-Bereich der Projektseite herunterladen. Es stehen auch Live-CDs für die Geschmackrichtungen GNOME und KDE zur Verfügung (i686 und x86_64).

Die bereits nächste Version openSUSE 11.4 soll im März 2011 debütieren. Eine sehr detaillierte Liste aller Funktionen finden Sie bei openFATE. (cvi)

Bildergalerie:
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2
openSUSE 11.3 RC2