Mit Skulltrail will Intel besonders PC-Enthusiasten ansprechen. Neben zwei Sockeln für 45-nm-Quad-Core-Prozessoren mit Penryn-Architektur unterstützt die Plattform vier PCI-Express-Slots für Grafikkarten. Skulltrail basiert auf dem Seaburg-Chipsatz von Intels nächster Xeon-Plattform Stoakley, unterstützt aber NVIDIAs SLI-Technologie für vier GPUs. Auf dem Mainboard sind hierfür zwei NVIDIA-Bridge-Chips, die je zwei PCI-Express-Slots SLI-fähig machen.
Die Highend-Desktop-Plattform Skulltrail setzt wie Stoakley auf FB-DIMM-Speicher mit 800 MHz Taktfrequenz. Sowohl der FSB1600 als auch der Speicher lassen sich bei Skulltrail im Gegensatz zur „seriösen“ Serverplattform Stoakley übertakten. Der Multiplier der CPUs ist bei Skulltrail ebenfalls frei wählbar. Bei den 3,4-GHz-Quad-Core-Prozessoren im vorgeführten Testsystem handelt es sich um 45-nm-Penryn-Modelle, die auf dem Xeon 5400 „Harpertown“ basieren. Der Launch der Skulltrail-Plattform ist für Ende 2007 geplant.
In einem Intel-Sample-Mainboard mit X38-Chipsatz (975X-Nachfolger) und DDR3-1333-Speicher gibt der Hersteller als Vergleich zu Skulltrail die Benchmark-Werte eines Core 2 Extreme QX9650 „Yorkfield“ an. Die Quad-Core-Desktop-CPU arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz, 12 MByte L2-Cache und einem FSB1333.
In einen Dell Latitude D830 mit der Centrino-Technologie Santa Rosa führt Intel die Performance des mobilen Penryn vor. Im ersten Quartal 2008 will der Hersteller die 45-nm-Dual-Core-CPUs für die aktuelle Santa-Rosa-Plattform anbieten. Der präsentierte Mobile Penryn arbeitet mit 2,8 GHz Taktfrequenz, 6 MByte L2-Cache sowie einem FSB800. Als Vergleich – ebenfalls in einem Latitude D830 – dient ein aktueller Core 2 Duo T7800 mit 2,6 GHz Taktfrequenz, 4 MByte L2-Cache sowie dem FSB800.
Wir weisen darauf hin, dass die Benchmark-Werte von Intel stammen. Vergleichswerte von Prozessoren bei CINEBENCH 10 und 3DMark06, die von TecChannel stammen, heben wir entsprechend hervor. Einen unabhängigen und ausführlichen Test von Intels 45-nm-Quad-Core-CPUs finden Sie bei TecChannel im Artikel 45-nm-Quad-Core: Intels nächste Xeon-Generation Harpertown im Test.
Skulltrail: CINEBENCH 10
Mit dem CINEBENCH 10 stellt Maxon die aktuelle Version des bekannten Benchmark-Tools bereit. CINEBENCH 10 basiert auf Cinema 4D Release 10 und führt wieder Rendering-Tests durch. Maxon bietet CINEBENCH 10 als 32- und 64-Bit-Version zum Download an.
Beim Render-Test wird eine fotorealistische 3D-Szene mithilfe des Cinema-4D-Raytracers berechnet. Die Szene enthält unter anderem Lichtquellen, Schatteneffekte sowie Multi-Level-Reflektionen. Bei dem FPU-lastigen Test spielt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte keine Rolle. Auch höhere Speicher- und FSB-Bandbreiten nutzen beim Rendering von CINEBENCH 10 wenig – der Test läuft überwiegend in den Cache-Stufen ab.
Achtung: Die Ergebnisse von CPUs mit blauen Balken sind Werte von Intel; CPUs mit roten Balken wurden im TecChannel-Testlabor getestet.
Skulltrail: 3DMark06
Futuremarks 3DMark06 v1.1.0 Pro bietet verbesserte Testabläufe für das Shader Model 2 und High Dynamic Range (HDR) Shader Model sowie neue Benchmark-Routinen für Prozessoren. Damit soll der Benchmark laut Hersteller zukunftssicher sein und grafische Strukturen abtesten, die sich erst in zwei Jahren tatsächlich in Spielen wieder finden werden.
3DMark06 nutzt als erstes Produkt von Futuremark die Ageia-Phys-X-Software-Physics-Bibliothek in zwei spieleähnlichen CPU-Tests. Außerdem kommen im 3DMark06 Algorithmen zum Einsatz, die künstliche Intelligenz simulieren sollen. Insgesamt besteht der Benchmark aus zwei CPU- und vier Grafiktests. Daraus errechnet sich die Gesamtpunktzahl, die Auskunft über die Spiel-Performance des Rechners gibt.
Intels Skulltrail-System setzt bei der Grafik auf zwei NVIDIA GeForce 8800GTX. Das X38-Desktop-Mainboad mit dem Core 2 Extreme QX9560 „Yorkfield“ verwendet eine GeForce 8800GTX.
3DMark06 bietet erstmals Unterstützung für Multi-Core-Prozessoren. Der Benchmark gibt als Teilergebnis einen Wert für die Leistungsfähigkeit der CPUs bei DirectX-Anwendungen aus.
Achtung: Die Ergebnisse von CPUs mit blauen Balken sind Werte von Intel; CPUs mit roten Balken wurden im TecChannel-Testlabor getestet.
Mobile Penryn: TMPGEnc 4.0 XPress
Mit TMPEGEnc 4.0 XPress Revision 4.3.3.9999 Beta wird ein Video enkodiert. Die Beta-Version unterstützt Intels SSE4-Befehlssatz.
Achtung: Die Ergebnisse der CPUs sind Werte von Intel.
Mobile Penryn: DivX 6.6.1
Mit VirtualDub 1.7.2 wird die Video-Encoding-Performance der Prozessoren verglichen. VirutalDub verwendet den DivX-Enkoder 6.6.1 mit SSE4-Unterstützung. Im Test wird ein HD-MPEG2-Video in das DivX-Format umgewandelt.
Achtung: Die Ergebnisse der CPUs sind Werte von Intel.
Fazit
Die Performance-Werte von Intels Enthusiast-Desktop-Plattform „Skulltrail“ liegen wenig überraschend deutlich vorne. Die Leistungsfähigkeit der sehr ähnlichen 2-Sockel-Server-Plattform Stoakley mit den 45-nm-Quad-Core-CPUs Xeon „Harpertown“ konnten wir im TecChannel-Testlabor schon ausgiebig überprüfen. Interessanter ist der scheinbar problemlose Betrieb der Penryn-Prozessoren mit 3,4 GHz Taktfrequenz. Hier will Intel zeigen, dass die 45-nm-Penryn-Architektur noch viel Luft nach oben lässt.
Mit Plattformen wie Skulltrail lässt sich sehr gut die Leistungsfähigkeit der Penryn-Prozessoren demonstrieren. Allerdings wird für Skulltrail-Systeme zur Verfügbarkeit Ende 2007 ein hoher Preis zu zahlen sein, denn neben zwei Prozessoren ist auch teurerer FB-DIMM-Speicher notwendig. Und Mainboards für 2-Sockel-Systeme zählen ebenfalls nicht zu den Schnäppchen. Aus diesem Grund bleibt auch AMDs Pendant, die Quad FX Plattform, bisher eine Rarität auf dem Markt.
Welches Potenzial in der SSE4-Erweiterung der Penryn-Prozessoren steckt, zeigen die Benchmark-Werte des mobilen Dual-Core-Penryns. Applikationen wie Audio- und Videobearbeitung profitieren bei entsprechender Programmierung besonders gut von den neuen Multimedia-Befehlen.
Ebenfalls interessant für Notebooks wird der geringere Energiebedarf der 45-nm-Penryns sein. Statt den 35 Watt TDP eines Core 2 Duo T7800 spezifiziert Intel den mobilen 2,8-GHz-Penryn mit 25 Watt TDP. Dass die 45-nm-Generation bei gleicher Taktfrequenz deutlich sparsamer als die aktuellen 65-nm-CPUs zu Werke geht, konnten wir bereits in unserem Test des Xeon E5472 Harpertown überprüfen. (cvi)