Tool-Sammlung für Smartphones und Tablets

Empfehlenswerte Android-Apps für Admins

19.10.2012 von Manfred Bremmer
Von den rund 700.000 Apps in Google Play Store gibt es auch etliche, die IT-Profis bei ihrer Arbeit unterstützen. Monitoring, Remote-Zugriff und Active-Directory-Einbindung sind mit dem Smartphone oder Tablet möglich. Die Apps für Google Android sind überwiegend kostenlos.

Dank ihrer Vielseitigkeit haben sich Smartphones und Tablets inzwischen fest im Business etabliert - und das nicht nur im oberen Management. Dank raffinierter Anwendungen eignen sie sich auch für IT-Administratoren. Beispielsweise lässt sich das Android-Gerät verwenden, um sich mit Servern zu verbinden, Computer zu überwachen, auf Datenbanken zuzugreifen oder um Netze zu scannen. Die Kollegen von der US-Schwesterpublikation "Network World" haben 14 besonders gut geeignete Android-Apps für IT-Profis herausgesucht, ein Großteil davon ist auch noch kostenlos.

ConnectBot

Falls Sie mit Unix-Servern oder mit anderen Netzwerkkomponenten zu tun haben, die SSH/Telnet-Verbindungen unterstützen, können Sie für den sicheren Remote-Zugriff auch den kostenlosen Open-Source-Client "ConnectBot" von Kenny Root und Jeffrey Sharkey nutzen.

ConnectBot: App für den Remote-Zugriff.
Foto: Kenny Root und Jeffrey Sharkey

Ohne extra den Desktop oder das Notebook hochzufahren, lassen sich mit der App einfach Admin-, Wartungs- oder Troubleshooting-Tätigkeiten über die Kommandozeile in Android vornehmen.

ConnectBot unterstützt das Erstellen und Importieren von SSH-Schlüsseln. Außerdem können Sie mehrere simultane Sitzungen erstellen und zwischen ihnen wechseln. Als weiterer Vorteil speichert die App die Adressen von bereits genutzten Host-Servern, es lassen sich sogar Verknüpfungen auf dem Homescreen ablegen.

AndFTP

Mit der kostenlosen App "AndFTP" von Lysesoft können Sie auch bequem über Ihr Android-Smartphone oder -Tablet auf FTP-Server zugreifen, ohne dabei stark eingeschränkt zu sein. Dank Unterstützung der Protokolle SFTP und FTPS ist dabei auch eine sichere Verbindung möglich.

Einmal verbunden, erlaubt AndFTP nicht nur den Up- und Download von Daten, es sind auch einfache Admin-Tätigkeiten wie das Umbenennen, Verschieben und Löschen möglich. Außerdem lassen sich Berechtigungen ändern oder einfache Befehle vornehmen. Man kann auch Dateien per E-Mail, Messaging, Bluetooth und über andere Anwendungen verschicken. Die kostenpflichtige Version AndFTPPro (4,77 Euro) unterstützt zusätzlich SCP-Verbindungen (Secure Copy Protocol), anpassbare Importeinstellungen und die Synchronisation remoter/lokaler Ordner.

AndFTP: App für den FTP-Zugriff.
Foto: Lysesoft

Linux Monitor

Falls Sie beruflich oder privat mit Linux-Servern oder -Clients zu tun haben, können Sie mit dieser einfachen App auch unterwegs schnell einen Blick auf Vitalfunktionen werfen. Der "Linux Monitor" von MAV_XME stellt die Angaben zu Daten wie CPU-Auslastung, freiem RAM oder Speicherplatz aller Partitionen, Netz- beziehungsweise Port-Aktivität dabei in Zahlen oder Balken dar.

Linux Monitor: App für das System-Monitoring.
Foto: MAV_XE

Im Prinzip kann man mit der App gleich mehrere Linux-Maschinen überwachen, allerdings nicht gleichzeitig - zwischenzeitlich muss die Monitoring-Adresse manuell geändert werden. Voraussetzungen für die Nutzung der Monitoring-App sind ein Apache-Webserver und PHP auf der Remote-Seite, zusätzlich muss ein einfaches PHP-Script hochgeladen werden. Interessierte, die eine vorschnelle Investition von 1,55 Euro in die App scheuen, können auch eine kostenlose Version mit Beispieldaten laden.

Server Monitor

Die einfache und zudem kostenlose App "Server Monitor" von Sebastian Serafin schlägt auf dem Android-Gerät Alarm, wenn ein Server oder eine bestimmte Komponente/Port davon nicht funktioniert. Das ist sinnvoll und praktisch, wenn man noch kein Monitoring- oder Alarmsystem hat oder schlicht Redundanz möchte. Unterstützt werden dabei sowohl TCP-Verbindungen als auch SSH-Tunnel.

Die Einrichtung ist schnell beschrieben: Sie geben in der App den Servernamen oder die IP-Adresse ein, zusätzlich können Sie noch bestimmte Komponenten oder Ports für das Monitoring anfügen. Im Anschluss legen Sie Polling-Frequenz und Art des Alarms (Ton und/oder Vibration) fest - und fertig. Man kann den Dienst manuell steuern oder automatisch beim Booten starten lassen.

Server Monitor: App für die Überwachung von Servern.
Foto: Sebastian Serafin

Httpmon

Bei der kostenlosen App ""httpmon - HTTP Server Monitor" von Jeffrey Blattman handelt es sich um eine weitere Monitoring-Anwendung, die aber speziell für HTTP-Server konzipiert wurde.

Man kann damit verschiedene Anfrage-URLs festlegen und für diese spezielle Requests definieren. Die Auswahl reicht dabei von einfachen Pings bis hin zur Messung von Antwort-Code und -zeit.

Httpmon: App für das Monitoring von HTTP-Server.
Foto: Jeffrey Blattman

Außerdem lassen sich der User-Agent für Anfragen bestimmen und Bedingungen für einen Verbindungs- oder Lese-Time-out festlegen. Bei Ausfällen kann die App eine Benachrichtigung anzeigen, ein akustisches Signal senden, vibrieren oder auch eine SMS-Mitteilung an ein anderes Telefon schicken.

Cellica Database for Android

Wer mit Datenbanken auf einem Windows-Server oder PC arbeitet, kann die App "Cellica Database for Android" von Cellica für den Zugriff und die Verwaltung über ein Android-Device nutzen. Wird eine bestimmte Software auf dem Host-Gerät installiert, erhält der Nutzer verschlüsselten Zugriff, um etwa Felder zu bearbeiten, Suchanfragen zu starten, Inhalte zu filtern, zu sortieren oder sogar um neue Datenbanken zu erstellen.

Zu den unterstützten Datenbanken gehören beispielsweise Microsoft Access, Access 2007, Microsoft Excel, Excel 2007, Oracle, SQL Server, DB2, MySQL, PostgreSQL, FoxPro und dBase.

Cellica Database for Android: App für den Datenbankzugriff.
Foto: Cellica

Eine Testversion für zehn Tage ist kostenlos in Google Play erhältlich, die Vollversion kostet 39,99 Dollar.

PocketCloud Remote RDP/VNC

Mit dem kostenlosen Programm "PocketCloud Remote RDP/VNC" von Wyse können Sie von unterwegs auf Ihren Desktop, Ihre Dateien und Applikationen zugreifen. Der Remote-Desktop-Client unterstützt Microsoft RDP, virtuelle VMware-View- und plattformunabhängige VNC-Verbindungen (Virtual Network Computing) zu Windows-, Mac- oder Linux-Rechnern über WLAN und Mobilfunkverbindungen. Mit der für Smartphones und Tablets geeigneten App kann man aus der Ferne technischen Support leisten oder auf seinen PC und darauf laufende Programme oder Dateien zugreifen.

PocketClout Remote RDP/VNC: App für den Remote-Desktop-Zugriff.
Foto: Wyse

Aus der Vielzahl von verfügbaren Remote-Clients sticht Wyse Pocket Cloud durch den einfachen Verbindungsaufbau hervor: Auf dem Windows- oder Mac-Rechner wird lediglich eine spezielle Software installiert. Anschließend muss man sich nicht mit Router-Einstellungen oder IP-Adressen herumärgern, der Host-Rechner wird einfach über seinen Google-Account erkannt. Selbstverständlich lässt sich die Verbindung aber auch manuell konfigurieren.

Zusätzlich zur kostenlosen Version bietet Wyse für 11,53 Euro auch eine Pro-Version an. Diese ist werbefrei und bietet mehr Funktionen. Dazu zählen unter anderem Verschlüsselung und die Möglichkeit, sich mit mehreren Computern zu verbinden.

Android-VNC-Viewer

Android-Nutzern, die nichts gegen die Konfiguration des Routers haben und mit statischen IPs oder dynamischen DNS-Host-Namen per Du sind, sei dieser kostenlose Open-Source-VNC-Client ans Herz gelegt.

Der noch (immer) im Beta-Stadium befindliche "Android-VNC-Viewer" (Version 0.5) von AndroidVNC Team + Antlersoft unterstützt VNC-Verbindungen zu den meisten VNC-Servern, einschließlich TightVNC und RealVNC für Windows und Linux sowie x11vnc und Apple Remote Desktop für OS X.

Android-VNC-Viewer: App für den Aufbau einer virtuellen Netzwerkverbindung.
Foto: AndroidVNC Team

Free ActiveDirManager

Die App "Free ActiveDirManager" von BealSystems ist ein Muss für Admins (mit Android-Gerät), die mit Active Directory arbeiten. Der ActiveDir Manager verbindet sich via LDAP (Lightweight Directory Access Protocol) mit jedem Active-Directory-Server und ermöglicht es so, via Smartphone verschiedene administrative Tätigkeiten vorzunehmen.

ActiveDirManager: App für das Arbeiten mit Active Directory.
Foto: BealSystems

Dazu zählen das Zurücksetzen von User-Passwörtern, das Bearbeiten oder Deaktivieren von Benutzerkonten, das Zuweisen zu Gruppen und andere grundlegende Tätigkeiten. Zusatzsoftware auf dem Server wird nicht benötigt, allerdings müssen für eine verschlüsselte Übertragung Zertifikate eingerichtet sein.

Mit der kostenpflichtigen Version (3,99 Euro) lassen sich Einstellungen und Optionen der LDAP-Anbindung speichern.

Wifi Analyzer

Wer in seinem Unternehmen für das WLAN verantwortlich ist, könnte sich auch für den "Wifi Analyzer" von farproc interessieren. Das kostenlose Tool hilft Android-Nutzern dabei, Access Points einzurichten, die Kanalbelegungen zu überprüfen, Fehler zu beheben oder auch eine Sicherheitsüberprüfung vorzunehmen.

Folgende Details von Access Points lassen sich einsehen und exportieren: SSID, MAC-Adresse, Verschlüsselung, Kanal und Signalstärke. Eine Bewertungsseite hilft außerdem, den für einen Access Point geeigneten Kanal auszuwählen.

Wifi Analyzer: App für die Analyse von WLAN-Verbindungen.
Foto: Farproc

SharesFinder

Das kostenlose Tool "SharesFinder" von SRC Guardian scannt in dem verbundenen WLAN nach freigegebenen Ressourcen, also Windows (SMB)-, FTP- und HTTP-Shares beziehungsweise Server.

Das ist praktisch, wenn man im Netzwerk auf Dateien zugreifen möchte oder Sicherheitsüberprüfungen durchführt. Für jede Komponente beziehungsweise jeden Server werden unter anderem IP- und MAC-Adresse sowie der Name des Herstellers angezeigt. Diese App unterstützt außerdem grundlegende Dateitransfers und die Verwaltung von remoten SMB-Daten, etwa das Erstellen und Löschen von Files und Ordnern.

SharesFinder: App für das Aufspüren von freigegebenen Systemressourcen.
Foto: SRC Guardian

Fing - Network Tools

Die Werkzeugsammlung "Fing" von Overlook ist eine Pflicht-App für Android-Nutzer, zu deren Aufgabenfeld die Netzwerküberwachung gehört. Mit dem kostenlosen Toolkit kann man unter anderem via WLAN TCP Ports scannen sowie Traceroute- oder DNS-Abfragen in einem Netzwerk vornehmen.

Fing zeigt außerdem die Netzwerkdaten (SSID, IP-Details und -Geschwindigkeit) der aktuellen WLAN-Verbindung an. Zudem kann man sich die Daten (MAC-Adresse, IP und Hersteller) für jedes im Netz erkannte Gerät anzeigen lassen, als Text, HTML-Seite oder als CSV-Datei exportieren oder mit einem Namen, Icon oder Notizen versehen. Für die einzelnen Devices lassen sich auch Port-Scans oder Pings vornehmen.

Fing: App für das Überwachen von Netzwerkverbindungen.
Foto: Overlook

RouterPasswords

Die kostenlose App "RouterPasswords" von David Gouveia ist ein nützliches Nachschlagewerk für alle, die mit Netzwerk-Equipment arbeiten. Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich bei RouterPasswords um eine einfache Datenbank, auf der die Default-Logins und Berechtigungsnachweise für mehr als 1000 Router, Gateways, Modems und andere Netzwerkkomponenten abgelegt sind. Die Liste lässt sich bequem nach Modell und Hersteller durchsuchen, außerdem kann man zu einem bestimmten Produkt Notizen hinterlegen.

RouterPasswords: App für Standard-Logins und Berechtigungsnachweise.

Die Anwendung ist so effektiv, dass sie Google im Januar 2012 wegen Verletzung der Bestimmungen für Entwickler ("Malicious Products") aus dem Android Market genommen hat. Die App kann jedoch an verschiedenen Stellen im Web kostenlos geladen werden, unter anderem direkt hier von der Website des Entwicklers.

Linux Commands

Sie nutzen das Open-Source-System im Unternehmen, "sprechen" aber nicht fließend Linux? Kein Problem: Mit der kostenlosen App "Linux Commands" von Dekrypted IT können Sie jederzeit über Ihr Android-Smartphone oder -Tablet auf mehr als 500 Linux-Befehle zugreifen.

Linux Commands: App für den direkten Zugriff auf mehr als 500 Linux-Befehle.
Foto: Dekrypted IT

Wählt man einen Befehl aus, bekommt man Syntax, Beschreibung und Befehlsoptionen angezeigt. Es lassen sich sogar Favoriten bestimmen, die auf Wunsch sogar beim Start der App angezeigt werden. Ähnlich wie bei RouterPasswords gilt: Die gleichen Infos finden sich auch im Web, Linux Commands bietet aber einen bequemen und schnellen Offline-Zugriff.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. (cvi/hal)