Social Media

Effiziente Productivity-Tools für Marketingexperten

30.12.2013 von Diego Wyllie
Social Media spielt in der Unternehmenskommunikation eine immer wichtigere Rolle. Firmen, die Social-Media-Marketing effizient einsetzen möchten, finden auf dem Markt zahlreiche Tools, die in der Cloud betrieben werden und ihnen zu mehr Produktivität verhelfen können.

In Deutschland sind rund vier von fünf Internetnutzer (78 Prozent) in mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet, während 67 Prozent Twitter, Facebook und Co. auch aktiv nutzen. Das geht aus einer Studie hervor, die der BITKOM vor wenigen Wochen veröffentlicht hat. Dabei würde die Generation unter 30 Jahren – die so genannten „Digital Natives” – soziale Netzwerke am häufigsten nutzen. So seien 89 Prozent der Befragten in diesem Alter täglich in ihren Lieblings-Netzwerken aktiv. Wie der Branchenverband erklärt, hat sich hierzulande kaum ein anderes Medium so schnell verbreitet.

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass in vielen Unternehmen Social Media mittlerweile zu einem festen Bestandteil geworden ist. Sie nutzen soziale Netzwerke für die Mitarbeiterkommunikation, um Personal zu rekrutieren, aber vor allem für die PR-Arbeit und das Marketing. Dabei greifen Marketingabteilungen immer häufiger auf Cloud-Services zurück, die ihnen die tägliche Arbeit erleichtern. Von leichtgewichtigen Tools wie Buffer, mit dem man Status-Updates nach Zeitplan veröffentlichen kann, über Social-Analytics-Dienste wie SocialBro und Chartbeat bis hin zu ganzheitlichen Social-Media-Management-Plattformen wie HootSuite und Sprout Social: Die Angebotspalette ist breit gefächert. Diese bewährten Cloud-Tools für Marketingexperten werden im Folgenden näher beschrieben.

Für einen schnellen Überblick sorgt unsere Bilderstrecke:

Buffer

Buffer” bietet sowohl Privatanwendern als auch Unternehmen einen besonders einfachen und effizienten Weg, Status-Updates in den wichtigsten sozialen Netzwerken nach Zeitplan zu veröffentlichen. Der 2010 gestartete Cloud-Service, der mittlerweile über eine Million Nutzer zählt, unterstützt Facebook, Twitter, LinkedIn, Google Plus und App.net.

Highlights: Anwender müssen zunächst einen Publikationsplan erstellen. Hier geben sie an, an welchen Tagen und um welche Uhrzeit die im Puffer abgelegten Status-Updates veröffentlicht werden sollen. Um den Puffer mit interessanten Beiträgen, Videos, Fotos, Links, etc. zu füllen, stehen zahlreiche Tools zur Verfügung. Neben Smartphone-Apps und Widgets für die eigene Website können Anwender auch auf Browser-Plugins für Firefox, Chrome und Safari zurückgreifen. Zudem ist Buffer in vielen populären Online-Diensten integriert, so zum Beispiel im RSS-Client Feedly, im Später-Lesen-Dienst Instapaper, sowie in der Social-News-App NewsMix, um nur einige Beispiele zu nennen. Praktisch: Das integrierte Analytics-Modul liefert wertvolle Erkenntnisse über den Erfolg oder Misserfolg der durchgeführten Marketing-Initiativen.

Preismodell: Das Programm steht in einer freien Version zur Verfügung, bei der maximal zehn Posts gleichzeitig verwaltet werden können. Die speziell für kleine und mittelständische Unternehmen konzipierten Business-Tarife erlauben die Integration von bis zu 150 Social-Media-Accounts, bieten unbegrenzte Posts und sind für Teams mit fünf oder mehr Mitgliedern geeignet. Kostenpunkt: Ab 50 Dollar im Monat.

Fazit: Buffer hat sich binnen kurzer Zeit zu einem beliebten Social-Media-Management-Tool entwickelt. Die hohe Qualität der Software, der praktische Nutzen, den sie bietet, sowie eine offene und transparente Unternehmenskultur, wie sie in Social Media immer wieder geprägt wird, dürften zum großen Erfolg dieses Produkts beigetragen haben.

SocialBro

Ein weiteres, schnell wachsendes Social-Media-Marketing-Tool, von dem Marketingabteilungen kleiner und mittlerer Unternehmen profitieren können, ist “Socialbro”. Dabei handelt es sich um einen funktionsreichen Analytics-Service für Twitter, der 2011 von einem spanischen Startup gestartet wurde und sich in der Branche bereits einen Namen machen konnte.

Foto: Wyllie/toolsmag

Highlights: Welche Twitter-Nutzer folgen mir nicht mehr? Welche Following-Accounts sind mittlerweile nicht mehr aktiv? Wann sollte ich am besten twittern, damit meine Botschaft möglichst viele Follower erreicht? Gibt es in meiner Twitter-Community Meinungsbilder? Auf diese und weitere wichtige Fragen in Sachen Twitter-Marketing kann SocialBro eine Antwort liefern. Die Software punktet mit zahlreichen Features, die in erster Linie dazu dienen, die eigene Twitter-Community besser kennenzulernen. Dazu stellt sie detaillierte Statistiken und Reports bereit, die relevante Metriken grafisch visualisieren. Diese lassen sich zudem im PDF- oder CSV-Format leicht exportieren.

Preismodell: Bei SocialBro stehen vier Versionen zur Auswahl, die sich jeweils an Unternehmen verschiedener Größe richten. Die Preise fangen bei knapp 14 Dollar im Monat an. Mit diesem Tarif lassen sich bis zu fünf Twitter-Accounts mit maximal 20.000 Kontakten zentral an einem Ort verwalten.

Fazit: SocialBro versteht sich als eine umfassende Twitter-Management-Suite, die mit nützlichen Features in den Bereichen Targeting, Engagement, Analytics und Management überzeugen kann. Damit sind Unternehmen in der Lage, ihre Präsenz auf Twitter kontinuierlich zu optimieren. Ein Nachteil der Lösung besteht darin, dass sie leider nicht auf Deutsch verfügbar ist.

Chartbeat

Strenggenommen ist “Chartbeat” kein Social-Media-Marketing-, sondern ein Web-Analytics-Tool. Nichtsdestotrotz kann die Software bei der Analyse und Optimierung der eigenen Social-Media-Strategie im Allgemeinen und von konkreten Marketing-Kampagnen insbesondere wertvolle Dienste leisten. Das Besondere an der Lösung ist, dass sie Echtzeit-Statistiken in den Fokus stellt. Wenn jemand beispielsweise in einem Tweet oder in einem Status-Update auf Facebook auf die eigene Firmenhomepage verlinkt, dann wird der Post nach kurzer Zeit in Chartbeat angezeigt.

Foto: Wyllie/toolsmag

Highlights: Die Software kommt in einem besonders eleganten und optisch ansprechenden Outfit daher. Die aufgezeichneten Events und sämtliche Statistiken werden auf interaktiven Dashboards im Browser übersichtlich präsentiert. Dabei spielt Social Media eine entscheidende Rolle. So können Marketingverantwortliche in Echtzeit beobachten, welche Besucher auf Twitter und Facebook über ihre Marke beziehungsweise ihr Produkt sprechen, oder welche Homepage-Seiten in den sozialen Netzwerken am häufigsten verlinkt werden. Und das Beste dabei: Seitenbetreiber können direkt mit ihren Kunden interagieren, also Tweets favorisieren, retweeten oder Kundenanfragen per Direct Message beantworten, ohne das Programm verlassen zu müssen.

Preismodell: Wer Chartbeat einsetzen möchte, der muss ab knapp 10 Dollar pro Monat auf den Tisch legen. Mit der günstigsten Version können zwei Nutzer bis zu fünf Webseiten gemeinsam analysieren. Weitere Abopläne für größere Organisationen sind ebenfalls verfügbar.

Fazit: Bei Chartbeat handelt es sich eine anspruchsvolle Web-Analytics-Lösung, bei der das Thema Social Media im Fokus steht. Wer beispielsweise den Einfluss von Marketingmaßnahmen in den sozialen Netzwerken auf den Traffic seiner Website messen möchte, der ist mit dieser Lösung gut bedient.

HootSuite

Wenn es darum geht, die Unternehmenskommunikation in den sozialen Netzwerken zu optimieren, gilt der aus Kanada stammende Service “HootSuite” mit über acht Millionen Nutzern als eine der besten Alternativen, die der Cloud-Markt derzeit zu bieten hat. Er dient als ein plattformübergreifendes Social-Media-Dashboard, von dem in erster Linie größere Marketing- und PR-Abteilungen profitieren können, die mehrere Social-Media-Accounts zentral managen möchten. Dabei werden unter anderem Twitter, Facebook, LinkedIn, Google Plus, sowie der Locationdienst Foursquare unterstützt. Interessant ist zudem die Tatsache, dass man auch seinen Wordpress-Blog in das System integrieren kann.

Foto: Wyllie/toolsmag

Highlights: Die Software wartet mit einer ganzen Reihe interessanter Features auf, die für mehr Produktivität im Marketing-Alltag sorgen. Dazu zählt zum Beispiel die Möglichkeit, Nachrichten zeitversetzt auf den verschiedenen sozialen Kanälen zu verbreiten. Zudem können Unternehmensanwender verschiedene Arbeitsteams zusammenstellen, die jeweils für bestimmte Accounts verantwortlich sind. Dank einer detaillierten Rechteverwaltung kann man dabei leicht festlegen, was jeder einzelne Nutzer darf und was nicht. Wer wertvolle Statistiken bekommen will, der wird auch nicht enttäuscht. So werden relevante Metriken und Informationen aus den verschiedenen Plattformen in einer Übersicht zusammengefasst, die man nach eigenen Anforderungen anpassen kann.

Preismodell: Das Geschäftsmodell von HootSuite baut auf den in der SaaS-Welt bewährten Freemium-Ansatz. Mit der kostenlosen, funktional abgespeckten Version lassen sich maximal fünf Social-Media-Accounts verwalten. Wer mehr Konten nutzen und auf weiterführende Features nicht verzichten möchte, der greift auf die Pro-Version zu. Diese schlägt mit knapp neun Dollar pro Anwender und Monat zu Buche.

Fazit: HootSuite hat sich inzwischen von einem beliebten Muti-Account-fähigen Twitter-Client zu einem umfassenden, plattformübergreifenden Social-Media-Management-Dashboard weiterentwickelt. Aus dem Service können vor allem größere Marketing-Teams einen Nutzen ziehen, die mehrere Social-Media-Profile gemeinsam verwalten möchten.

Sprout Social

Eine weniger bekannte, aber dennoch interessante HootSuite-Alternative stellt “Sprout Social” dar. 2010 in Chicago gegründet dient dieses Cloud-Tool ebenfalls als ein zentrales Management-Dashboard für Marketiers, die verschiedene Social-Media-Profile (Twitter, Facebook, LinkedIn und Google Plus) effizient an einem Ort betreuen möchten.

Foto: Wyllie/toolsmag

Highlights: Die modular aufgebaute Softwaresuite verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und bietet zahlreiche Features, die weit über die Standardfunktionalität eines üblichen Social-Media-Tools hinausgehen. Dazu zählen beispielsweise Funktionsmodule für CRM (Customer Relationship Management) und Help-Desk, die man bei vielen ähnlichen Services vergeblich sucht. Mithilfe des Kundenmanagement-Moduls kann man aus seinen sozialen Kontakten Kunden machen, die dann im System zentral verwaltet werden. Ebenfalls praktisch: Wenn zum Beispiel ein Kunde auf Twitter über ein Problem berichtet, lässt sich aus seinem Posting einen Support-Ticket erstellen und dann bearbeiten. Dabei lässt sich das Programm mit den populären Kundensupport-Diensten Zendesk und UserVoice nahtlos integrieren. Analytics-, Monitoring- und Collaboration-Module runden das Funktionsspektrum der Software ab.

Preismodell: Kunden können aus drei verschiedenen Abo-Paketen auswählen, “Standard”, “Deluxe” und “Premium”, die sich im Leistungsumfang unterscheiden. Die Einstiegsversion kostet 39 Dollar pro Anwender und Monat und ist damit wesentlich teurer als HootSuite.

Fazit: Sprout Social präsentiert sich als eine interessante und vielversprechende HootSuite-Alternative, die mit einigen Extras in den Bereichen Collaboration, Kundenmanagement und Help-Desk den Unterschied ausmachen kann.

Quelle: Expertenblog Toolsmag.de