eco Verband: Das Internet wird mobil

26.04.2007
Das Internet wird in diesem sowie im kommenden Jahr für die Mobilfunk-Branche von entscheidender Bedeutung. Laut aktueller Studie des eco Verbandes werden mobile Dienste bei den Verbrauchern immer beliebter, so wird sich auch die E-Mail gegen herkömmliche Kurzmitteilungen wie SMS und MMS durchsetzen.

Die mobile Nutzung des Internets wird von den Netzbetreibern seit Jahren vorangetrieben, schließlich sollen die Einkünfte aus dem Datentransfer die sinkenden Preise der Sprachtelefonie ausgleichen. Bislang fanden die breitbandigen Angebote allerdings wenig Beachtung bei den Kunden, zu hoch waren die Kosten und zu rückständig die verfügbare Technik. Mit neuen Endgeräten und überarbeiteten Tarifmodellen soll sich das ändern.

"Nach zehn mageren Jahren geht es endlich los mit den mobilen Services", erklärt Bettina Horster, Leiterin des AK-M-Commerce beim eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft. Laut einer Umfrage unter 72 Experten werden in 2007 und 2008 die "meisten Verbraucher mobil im Internet surfen", immerhin 13 Prozent der Befragten sind davon überzeugt. Zudem wird erwartet, dass mobile E-Mails die herkömmlichen Textnachrichten hinter sich lassen werden, ebenso wird Mobile Music den MP3-Player und den PC verdrängen.

Deutschland ist derzeit der weltweit drittgrößte Mobilfunkmarkt, allerdings wird er nach Meinung von 58 Prozent der Experten im kommenden Jahr an Bedeutung verlieren. Die Hersteller und Netzbetreiber werden sich auf BRICK-Staaten wie Brasilien, Russland, China und Indien konzentrieren. "Der europäische Markt ist gesättigt", erklärt Horster. Manager interessiere es mehr, die Bedürfnisse ihrer asiatischen Kunden zu befriedigen.

Preise im internationalen Vergleich zu hoch

30 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Mobilfunk-Preise im internationalen Vergleich zu hoch seien: Während in Skandinavien durchschnittlich 220 Minuten für je neun Cent im Monat mobil telefoniert wird, zahlen deutsche Kunden für 81 Sprachminuten jeweils 23 Cent. Nach der Frage, wer zukünftig eine tragende Rolle im Handymarkt spielt, nannten 46 Prozent die Netzbetreiber auf den ersten Platz, weitere 31 Prozent sprachen Internetunternehmen wie Google, Yahoo und eBay ebenfalls eine wesentliche Stellung zu.

Eine wichtige Position werden die Discounter einnehmen. Horster geht davon aus, dass "2007 die Anzahl der Discounter den Scheitelpunkt erreicht hat und neue Konzepte her müssen". Das rein preisgünstige und einfach tarifierte Telefonieren wird durch Zusatzleistungen aufgewertet werden müssen. Unwichtig sind nach Ansicht der Experten hingegen Internet Service Provider und Kabelanbieter mit den Quadrupel-Play-Angeboten. Nur drei Prozent sehen darin Potenzial. (AreaMobile/mja)