DVD-Recorder mit vier bis 400 GByte

31.05.2006 von Florian Friedrich
Mehr TV-Kanäle und mehr Werbung erfordern Gegenmaßnahmen: einen DVD-Recorder. Sieben aktuelle Geräte im Test.

DVD-Recorder zeichnen Sendungen auf, die man live nicht sehen kann, sie erweitern die Sammlung an geliebten Spielfilmen. Und sie ermöglichen in der vorletzten Runde des Grand Prix den Gang zum Kühlschrank - Timeshifting verändert unser Fernsehleben. Die pure Lust am Fernsehen stellt sich allerdings nur ein, wenn das Gerät einfach zu bedienen ist, zuverlässig funktioniert und sehr gute Bildqualität liefert. Die ist vor allem für die Flachbildschirme ab 32 Zoll Diagonale (etwa 80 Zentimeter) unerlässlich. Jedes Artefakt, jeder Farbsaum wächst sich sonst bei LCDs und Plasmas zu einem großen Ärgernis aus.

Digital.World hat sieben Recorder aus mindestens drei Preisklassen zum Test bestellt, um insbesondere zu prüfen, ob die Geräte ausgereift und komfortabel sind. Großes Augenmerk lag darüber hinaus auf der Bildqualität.

DVD-RECORDER MIT ODER OHNE FESTPLATTE? DVD-Recorder stehen auf Ihren Wunschlisten ganz oben. Viele Modelle sind nicht mehr teuer, und fast alle bieten gesteigerten Fernsehkomfort - zumindest, wenn sie über eine eingebaute Festplatte verfügen. Die Festplatte macht den DVD-Recorder teurer, ist aber aus unserer Sicht ein Komfortmerkmal, auf das Sie nicht verzichten sollten. Vor allem der Blitzstart (ohne Herauskramen und Initialisieren einer DVD) bei der Aufnahme ist eine Menge wert.

Auch das Timeshifting profitiert von der Festplatte: Grundsätzlich funktioniert das auch mit den gängigen optischen Laufwerken, aber ganz besonders mit DVD+/-RW ist das kein Spaß, wenn's denn der Hersteller überhaupt eingebaut hat.

Technik

BILDQUALITÄT UND X-STUNDEN-MODI: Im Zusammenhang mit Festplatten-Recordern werden Ihnen Begriffe wie 4-Stunden-Modus vielleicht etwas seltsam vorkommen. Die x-Stunden-Modi geben an, wie lange auf ein einschichtiges DVD-Medium mit 4,3 GB Kapazität aufgezeichnet werden kann. Da aber selbst eine große Festplatte irgendwann voll ist, werden Sie zwangsläufig einmal ein Backup Ihrer Lieblingsfilme auf DVD machen müssen. Spätestens dann entscheidet der Aufzeichnungsmodus wieder über die Zahl der notwendigen Rohlinge.

Die meisten Filme liegen unter der 2-Stunden-Grenze, innerhalb derer praktisch alle Recorder sehr gute Aufzeichnungen machen. Erst mit vier Stunden Aufzeichnungsdauer trennt sich die Spreu vom Weizen - und der Weizen-Recorder braucht dann eben nur halb so viele Rohlinge oder halb so viel Festplattenplatz für Serien. Und das macht sich spätestens bei Serien mit über 150 Folgen bezahlt: Emergency Room - Die Simpsons - M.A.S.H. - Star Trek - Hör mal, wer da hämmert - Eine schrecklich nette Familie.

DIGITALTAUGLICHKEIT: Der einzige direkt für DVB-T taugliche Recorder ist der DMR-EH 54D. Darüber hinaus bieten nur vier der Kandidaten einen RGB-Eingang. Dieser Eingang ist notwendig, wenn Sie hochwertige Aufnahmen über eine Set-Top-Box, einen Satelliten-Receiver, machen wollen. Das war's. Kein DVB-S, keine HDMI-Eingänge, keine Spur von HDTV. Eigentlich sind die DVD-Recorder von heute schon Geräte von gestern. Aber die Sache hat einen Haken: Es gibt zurzeit noch keine Alternativen.

Sony RDR-HX 1010

TESTSIEGER
Plus Werbungsfilter, 400-GB-Festplatte, HDMI-Anschluss
Minus Bildschärfe nicht optimal

Note 1,8 (gut)
Web www.sony.de
Preis ca. 910 Euro (Aktuelle Preise)

Keine Chance für Fernseh-Störenfriede: Der RDR-HX 1010 bietet mit der Intelligent-Chaptering-Funktion eine Kapitelmarkierung, die SONY RDR-HX 1010 Im unspektakulären Kleid verbirgt der Recorder von Sony herausragende Fähigkeiten - wie die automatische Erkennung von Werbepausen zielsicher Werbepausen erkennt - das Überspringen von Reklame ist dadurch besonders komfortabel. Bei den Discs stellt der Recorder keine Ansprüche, er beschreibt fünf Varianten, inklusive der Dual-Layer-DVD+R. Die Riesen-Festplatte im Sony ersetzt ein Regal voller DVDs - bis zu 700 Stunden Fernsehen fasst der 400-GB-Speicher. In guter Qualität passen rund 100 Spielfilme auf die Festplatte, auf eine Single-Layer-DVD entsprechend 2,5 Stunden.

BILD-/TONQUALITÄT: Effektive Rauschfilter unterdrücken wirksam Grieseln bei schlechtem Empfang, ohne dass es zu Nachzieheffekten kommt. Der beste Aufnahmemodus HQ+ zeichnet mit besonders hoher Datenrate selbst komplexeste Bilder ohne Artefakte auf. Die Aufzeichnungsqualität ist hoch, im Vergleich zum Original fehlt feinsten Details aber etwas Brillanz. Bei der DVD-Wiedergabe legt der Recorder dank des HDMI-Ausgangs mit hochauflösender Bildausgabe und einer guten Videoverarbeitung eine glänzende Vorstellung hin. Einziger Wermutstropfen ist dabei der Color-Upsampling-Fehler, der sich an kontraststarken, harten Farbübergängen in einer etwas groben Farbdarstellung äußert - wobei die Auswirkungen in realen Filmbildern äußerst selten auszumachen sind. Die Tonqualität ist sehr gut, nur der geregelte Lüfter macht bisweilen auf sich aufmerksam.

BEDIENUNG: Einsteigern wie Profis dürfte das logisch strukturierte Bildschirmmenü gefallen, die Hürden der Anschlusskonfiguration fängt die automatische Schnellkonfiguration ab. Die Fernbedienung finden wir Klasse: Das Tastenfeld ist durchdacht gruppiert und gut lesbar beschriftet. Ein kleines Manko bei der Bedienung ist der recht langsame Menüaufbau.

FAZIT: Mit dem RDR-HX 1010 offeriert Sony einen Spitzen-Recorder, der sich von anderen Modellen mit seiner Werbeerkennung, seinem großen Speicher und digitalen Bildausgang sowie einer hochwertigen Verarbeitung absetzt. Das bietet in dieser Kombination kein anderer DVD-Festplatten-Recorder. Zwar ist er mit einem Straßenpreis von circa 910 Euro das teuerste Gerät im Test, in der Summe aber auch am besten. Perfekt ist er nicht, doch die wenigen Mankos (Weichzeichnung, Farbdetails, langsamer Menüaufbau) lassen sich angesichts der insgesamt hohen Qualität verschmerzen.

Panasonic DMR-EH 54D

Plus DVB-T-Empfänger
Minus Zu wenig Schnittstellen

Note 2,0 (gut)
Web www.panasonic.de
Preis ca. 480 Euro (Aktuelle Preise)

Neben einem Tuner für analoges Fernsehen bringt der DMR-EH 54D von Panasonic einen Empfänger für DVB-T mit. Als weitere Extras bietet der Recorder einen elektronischen Programm-Guide (EPG), der allerdings nur über die aktuell laufende und nachfolgende Sendung informiert, sowie einen SD-Karten-Slot für JPEG-Bilder. Hervorzuheben ist die Schnellstartfunktion: Aus dem Standby-Modus heraus kann der Recorder innerhalb von nur einer Sekunde auf Festplatte oder DVD-RAM aufnehmen.

BILD-/TONQUALITÄT: Vier Stunden Fernsehen bringt der Panasonic in guter Qualität auf DVD unter, das entspricht etwa 34 Spielfilmen auf seiner 80-GB-Festplatte. Bei maximaler Aufnahmequalität werden Details im Vergleich zur Vorlage fast nicht weichgezeichnet. Bei der Wiedergabe von Film-DVDs gelingen Feinzeichnung und Farbdetails sehr gut, nur die Vollbildverarbeitung erzeugt bei progressiver Bildausgabe Unruhe bei den Kameraschwenks. Der Recorder punktet mit guter Tonqualität und hält sich beim Betriebsgeräusch vornehm zurück - zumindest, solange keine DVD-RAM im Laufwerk rotiert.

BEDIENUNG: Den DMR-EH 54D werden Sie gern bedienen, weil seine Bildschirmmenüs übersichtlich und ansprechend aufbereitet sind. Die Fernbedienung bietet eine geordnete und logische Tastengruppierung. Nachteilig ist die zum Teil träge Reaktion auf manche Befehle.

FAZIT: Ausstattung, Qualität und Bedienung stimmen beim Panasonic - wer sein Fernsehprogramm mit DVB-T empfängt, ist mit diesem Festplatten-DVD-Recorder am besten beraten. Dem DMR-EH 54D fehlen allerdings DV-Eingang und koaxialer Tonausgang.

JVC DR-MH 50

Plus Permanente Timeshift-Funktion
Minus Kein RGB-Eingang

Note 2,0 (gut)
Web www.jvc.de
Preis ca. 620 Euro (Aktuelle Preise)

Als Einziger im Testfeld bietet der DR-MH 50 von JVC permanentes Timeshifting: Automatisch zeichnet er das Fernsehprogramm in einer bis zu drei Stunden langen Schleife auf, so dass das zurückliegende Programm (des aktuellen Kanals) jederzeit verfügbar ist und sich Werbepausen bequem überspringen lassen. Also auch dann, wenn Sie vorher nicht wussten, dass Sie eine gezeigte Sendung näher interessieren wird. Die Festplatte mit einer Kapazität von 250 GB kann etwa 70 Spielfilme in guter Qualität speichern. Ein Manko ist der fehlende RGB-Eingang: Von Set-Top-Boxen können Sie so nur über die schlechteren S-Video- und FBAS-Anschlüsse aufnehmen.

BILD-/TONQUALITÄT: Die Aufnahmen des JVC wirkten wegen einer minimalen Scharfzeichnung im Vergleich zu den anderen Recordern etwas knackiger. Nach Möglichkeit sollte man den Aufnahmemodus FR150 verwenden, der 2,5 Stunden lange DVD-Aufnahmen in hoher Qualität ermöglicht. Die Wiedergabequalität von Film-DVDs überzeugte uns besonders am progressiven YUV-Ausgang - detailreich und sauber löste der JVC jedes Detail auf. Die Tonqualität ist gut, vor leise hörbarem Lüfterrauschen und Festplattengeräuschen aber nicht gefeit.

BEDIENUNG: Die vielen Menüs lassen den Recorder zunächst etwas kompliziert erscheinen, nach Eingewöhnung erfreut er den Nutzer aber mit einer sehr guten Bedienbarkeit. Alle wichtigen Funktionen wie Programmarchiv, Timer-Programmierung, Kopieren und Schneiden sind direkt zugänglich, das vereinfacht die Handhabung im Alltag. Die Fernbedienung macht ihren Job gut, nur auf die unnötige und etwas wacklige Klappe hätte man verzichten dürfen.

FAZIT: Der Recorder bietet bis auf die großzügige Festplatte und das permanente Timeshift vergleichsweise wenig Extras, überzeugt uns aber mit den schärfsten Aufnahmen im Testfeld und einem durchdachten Bedienkonzept.

Pioneer DVR-433 H

Plus Dual-Layer-Brenner, einfache Bedienung
Minus Leichte Weichzeichnung von Aufnahmen

Note 2,3 (gut)
Web www.pioneer.de
Preis ca. 420 Euro (Aktuelle Preise)

Der DVR-433 H von Pioneer wartet mit praktischen Details auf, so erstellt er (mit Dual-Layer-Rohlingen) zweischichtige DVDs, die sich durch doppelte Kapazität auszeichnen. Zudem fungiert er bei der nächsten Party als Jukebox, weil er auch Audio-CDs auf seiner 80-GB-Festplatte archiviert.

BILD-/TONQUALITÄT: Der Recorder schaufelt in guter Qualität rund 30 Spielfilme auf die Festplatte, was rund 3,5 Stunden Aufnahmedauer auf einschichtigen DVDs entspricht. Im Direktvergleich mit den anderen Recordern wirken die Aufnahmen eine Spur flauer, feinste Details werden weichgezeichnet, was bei gutem Ausgangsmaterial auf großen Displays auffällt. Als DVD-Player überzeugt er rundum, weil er alle Details perfekt wiedergibt - die gute Videoverarbeitung und der umfassende Video-Equalizer bewirken beste Bilder auf Flachbildfernsehern und Projektoren. An der Tonqualität gibt es nichts zu kritisieren, nur bei Stille surrt der Lüfter vernehmlich vor sich hin.

BEDIENUNG: Der Setup-Navigator des DVR-433 H erledigt schnell und einfach die Grundinstallation. Bei Fragen zur Bedienung hilft die Help-Taste der Fernbedienung, so dass die Anleitung ungelesen im Karton bleiben darf. Die Fernbedienung gefällt uns wegen ihrer kompakten Abmessungen und der übersichtlichen Tastengruppierung.

FAZIT: Den günstigen Festplatten-DVD-Recorder von Pioneer empfehlen wir als Top-Einsteigergerät, und zwar aufgrund der insgesamt guten Bild- und Tonqualität, leichten Bedienung und umfassenden Ausstattung. Die Nachteile des Pioneer liegen in der leichten Weichzeichnung von Aufnahmen und dem Fehlen eines koaxialen Digitalausgangs.

LG RH 4840

Plus Vergleichsweise gute Bildqualität im 4-Stunden-Modus
Minus Kein RGB-Eingang, ungesicherte Video-Modus-Umschaltung

Note 2,4 (gut)
Web www.lge.de
Preis ca. 430 Euro

Wie nahezu alle Festplatten-Recorder beherrscht der RH 4840 von LG die zeitversetzte Wiedergabe. Seine Timeshift-Funktion bietet aber nur eingeschränkten Komfort, da sie während einer Timer-Aufnahme nicht funktioniert, Sie also dann das Ende des Films abwarten müssen. Schlecht fürs verspätete Erscheinen beim (sicherheitshalber im Timer markierten) Sonntagabendkrimi! Dafür können JPEG-Bilder und MP3-Musik von Speicherkarte und CD auf Festplatte kopiert werden.

BILD-/TONQUALITÄT: Das Bild weist auch in der höchsten Qualitätsstufe eine leichte Weichzeichnung auf, erfreulich ist jedoch die Qualität im 4-Stunden-Modus: Der Recorder von LG (und der von Panasonic) bietet hier eine respektable Bildqualität, während die übrigen Recorder des Tests vermatschte, flaue Bilder produzierten. Rund 60 Spielfilme fasst die 120-GB-Festplatte des LG-Players im 4-Stunden-Modus. Die Wiedergabequalität von Film-DVDs ist gelungen, wobei die Filmbilder am progressiven Bildausgang brillanter und im Vollbild ruhiger sein dürften. Nichts zu kritisieren gibt es an der Tonqualität.

BEDIENUNG: Aktionen wie das Heraustrennen von Werbung lassen sich ohne Handbuch-Studium bewerkstelligen. Das flott reagierende Bildschirmmenü wirkt aufgeräumt, die Fernbedienung ist dank übersichtlicher Tastengruppierung ebenfalls gelungen. Ungünstig: die ungesicherte Umschaltung für die progressive Bildausgabe, bei der es zu einem schwarzen Bildschirm kommen kann, weil alle anderen Video-Ausgänge deaktiviert werden.

FAZIT: Die Meriten des LG liegen in der effektiven Bildspeicherung, der einfachen Bedienung und den Zusatzfunktionen für MP3- und JPEG-Dateien. Nachteilig sind der fehlende RGB-Eingang, die ungesicherte Progressiv-Umschaltung und das eingeschränkte Timeshifting.

Toshiba D-R255

PREISTIPP
Plus Preiswert, Divx-Wiedergabe
Minus Keine Festplatte, hoher Stromverbrauch im Standby-Modus

Note 2,7 (befriedigend)
Web www.toshiba.de
Preis ca. 190 Euro (Aktuelle Preise)

Hervorstechendstes Merkmal des D-R255 von Toshiba ist die Kompatibilität mit vielen Dateiformaten: Als einziges Gerät im Test spielt er kopiergeschützte CDs, Filme im Divx-Format und MP3-DVDs. Zu kritisieren ist der fehlende S-Video-Eingang, den sonst alle Testkandidaten vorweisen können. Der Standby-Stromverbrauch von knapp 6 Watt ist bei einem aktuellen Gerät aber nicht akzeptabel.

BILD-/TONQUALITÄT: Fein aufgelöste Aufnahmen bietet der Recorder nur im 1- und 2-Stunden-Modus, in den weiteren Modi muss man mit flauen und unscharfen Bildern vorlieb nehmen. Dafür überflügelt er in den guten Qualitätsstufen alle anderen Recorder in der Feinzeichnung. Bei der DVD-Wiedergabe punktet der Recorder mit guter Feinzeichnung und Farbauflösung, am progressiven Bildausgang produziert die Videoverarbeitung aber schon bei wenig Bildbewegung Unruhe und reduziert dadurch die Auflösung in vertikaler Richtung. An der Tonqualität ist das im Vergleich zu anderen Recordern etwas stärkere Rauschen bei Mehrkanalton zu kritisieren. Nur in stiller Umgebung werden Sie das Betriebsgeräusch hören.

BEDIENUNG: Mit dem aufgeräumten Bildschirmmenü kamen wir schnell zurecht. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und ist übersichtlich gruppiert, einzig etwas mehr Abstand voneinander könnten die Tasten für eine noch bessere Bedienung vertragen.

FAZIT: Der Toshiba ist ein preisgünstiger und einfach zu bedienender DVD-Recorder mit hoher Medienkompatibilität. Außerdem erzeugt er in den besten Qualitätsstufen eine hohe Aufnahmequalität. Die Schwächen liegen in der Bildqualität bei langen Aufnahmen, in der mäßigen Vollbildverarbeitung und dem hohen Stromverbrauch.

Cyberhome DVR 1600

Plus Billig
Minus Keine Festplatte, unausgereifte Software, zu wenig Schnittstellen

Note 3,3 (befriedigend)
Web www.cyberhome.de
Preis ca. 130 Euro (Aktuelle Preise)

Der günstige Cyberhome DVR 1600 kann weder einen YUV-Ausgang noch RGB-Eingang anbieten. Und seine Software ist unausgereift: Bei zwei von uns getesteten Modellen funktionierte der automatische Sendersuchlauf und der Scart-Ausgang nicht korrekt, mehrmals stürzten die Recorder ab und funktionierten erst nach dem Unterbrechen der Stromzufuhr wieder normal.

BILD-/TONQUALITÄT: Eigenaufnahmen wirkten im 1- und 2-Stunden-Modus detailreich, aber leicht verrauscht; auf die weiteren Modi sollte man nur im Notfall zurückgreifen, da das Bild dann unscharf wird. Film-DVDs sahen im Vergleich zu Aufzeichnungen schärfer aus, allerdings geht der RGB-Ausgang nachlässig mit Farbstrukturen um: Ein roter Schriftzug vor blauem Hintergrund erscheint bei genauem Hinsehen verpixelt, die Farbe der Buchstaben deckt sich nicht mit ihren Konturen. Die Tonqualität geht in Ordnung, wobei das surrende Laufwerksgeräusch stört.


BEDIENUNG: Dank des übersichtlichen Bildschirmmenüs mit Hilfefunktion lässt sich der Recorder von Einsteigern gut steuern. Nicht anfreunden konnten wir uns mit der unübersichtlichen Fernbedienung, auf der sich identische Tasten dicht an dicht drängen, was die Steuerung bei wenig Licht zum Glücksspiel werden lässt. Der mangelhafte Sendersuchlauf erzwingt manuelle Einstellarbeiten.

FAZIT: Der Recorder ist zwar günstig und einfach zu bedienen, bietet aber nur eine magere Ausstattung und ist technisch nicht ausgereift. Anspruchsvolle Filmfans sollten besser auf Einsteiger-Recorder etablierter Markenhersteller zurückgreifen.

Fazit

Im Fernsehalltag zeigt sich, dass die Festplatte eines der wichtigsten Ausstattungsmerkmale eines DVD-Recorders ist. Zwar muss man für solche Geräte deutlich mehr bezahlen, doch der massive Zuwachs an Komfort macht sich bezahlt: Nur mit Festplatte lässt sich etwa die ständige Aufzeichnungsbereitschaft perfekt umsetzen.

Bei der maximalen Aufzeichnungsqualität gibt es zwischen den Modellen keine substanziellen Unterschiede. Bei mittleren Datenraten treten jedoch deutliche Unterschiede zutage: Beispielsweise bieten Cyberhome und Toshiba eine akzeptable Bildqualität für höchstens zwei Stunden lange DVD-Aufnahmen, während die Recorder von LG und Panasonic selbst bei einer über vier Stunden währenden DVD-Aufzeichnung noch klare Bilder schaffen.

Als Preistipp zeichnen wir den Toshiba DR255 (ohne Festplatte) aus, der Gesamtsieg geht an den Sony RDR-HX 1010 (mit Festplatte). Doch auch der Panasonic DMR-EH 54D bietet sehr viel fürs Geld - wenn er etwa 100 Euro günstiger wäre, würde er als Preis-Leistungs-Rakete in den Himmel steigen.

Testverfahren

BILDQUALITÄT: Wir achten auf die Aufzeichnungsqualität bei verschiedenen Qualitätsstufen an verschiedenen Eingängen sowie das Verhalten bei der Wiedergabe an den verschiedenen Video-Ausgängen. Sehtests werden von messtechnisch erfassten Daten ergänzt, die über Bildgüte wie Bildfehler Aufschluss geben.

TONQUALITÄT: Zur Ermittlung der Tonqualität werden neben dem Hörtest umfangreiche Untersuchungen eingesetzt: Dabei interessiert beispielsweise, wie stark der Recorder rauscht, in welchem Umfang der Ton zerrt, ob alle Tonbereiche ausgewogen wiedergegeben werden, wie es mit der Datenqualität des Digitaltons bestellt ist und wie gut das Gerät mit verkratzten Discs zurechtkommt.

AUSSTATTUNG: In diese Note fließt die Anschlussvariabilität, das Vorhandensein von Sonderfunktionen und die Kompatibilität mit verschiedenen Discs ein.

BEDIENUNG: Hier kommt es auf das allgemeine Handling an - uns interessiert, ob sich das Gerät problemlos und schnell steuern lässt oder ob es Fallstricke zu befürchten gibt, etwa, weil das Menü unaufgeräumt und verwirrend gestaltet ist.