Dual-Core Notebook-Prozessor von Intel

04.03.2005 von Christian Vilsbeck
Intel hat auf dem IDF den Dual-Core-Mobile-Prozessor Yonah mit 1,47 GHz und die dazugehörige Napa-Plattform präsentiert. Yonah setzt auf die neuen Schlagwörter 'Digital Media Boost' sowie 'Dynamic Power Coordination'.

Intels aktuelle Centrino-Plattform auf Sonoma-Basis wird zum Jahreswechsel 2005/2006 von Napa abgelöst. Kern von Napa ist der im 65-nm-Verfahren hergestellte Dual-Core-Prozessor Yonah. Ebenfalls mit zum Plattformkonzept zählen der dazu passende Chipsatz Calistoga und das WLAN-Modul Golan.

Intel stattet Yonah mit der "Digital Media Boost" getauften Technologie aus. Neben SSE/SSE2 erhält die CPU dafür die SSE3-Befehlssatzerweiterung des Pentium 4. Yonah erlaubt durch Architekturerweiterungen pro Taktzyklus zudem mehrere MicroOps Fusions. Diese MicroOps-Fusion-Technologie analysiert die Instruktionen des Programmablaufs. Wenn sich mehrere Operationen zusammenfassen lassen, werden sie zu einem neuen Befehl verschmolzen.

Außerdem spricht Intel beim Yonah von allgemein verbesserter Floating-Point-Performance, ohne nähere Angaben hierzu zu machen.

Stromsparen mit zwei Kernen

Zum Stromsparen verwendet Yonah die "Dynamic Power Coordination". So arbeiten beide Cores mit Intels SpeedStep-Verfahren zum dynamischen Senken der Taktfrequenz und Core-Spannung. Die dynamische Anpassung erfolgt dabei koordiniert zwischen beiden Kernen.

Durch ein in jedem Core integriertes Clock-Gating lassen sich einzelne inaktive Units unabhängig voneinander abschalten. Baugruppen wie die PLL müssen sich beide Cores dagegen teilen. Dadurch kann ein Core beispielsweise erst in den C4-State (Deep Sleep) schalten, wenn der andere Prozessorkern ebenfalls im C4-Mode ist.

Zwischen den Cores erfolgt dabei eine Abfrage. Yonah verfügt mit dem "Advanced Thermal Manager" über ein an die Dual-Core-Technologie angepasstes Thermal-Monitoring. Laut Intel sollen Napa-Notebooks auch höhere Akkulaufzeiten als Sonoma-basierende erreichen.

Yonah unterstützt Virtualisierung

Die Napa-Plattform unterstützt Intels Virtualisierungstechnologie Vanderpool sowie iAMT - Intels Active Management Technology. Als Chipsatz von Napa fungiert Calistoga. Darin integriert Intel eine neue Grafik-Engine mit erweiterten Display- und Media-Features. Für die Wireless-LAN-Anbindung zeichnet Golan verantwortlich. Die Mini-Card unterstützt den 802.11-a/b/g-Standard. Zusätzlich erhält Golan Cisco-kompatible Netzwerkerweiterungen für mehr Sicherheit im WLAN.

Die Bauteile der Napa-Plattform sind laut Intel insgesamt 31 Prozent kleiner als bei der ersten Centrino-Plattform. Vor allem das WLAN-Modul Golan benötigt deutlich weniger Platz.

Yonah-Demo mit 1,47 GHz

Intel hat den Yonah-Prozessor auf dem Intel Developer Forum in einem Notebook, einem Slimline-Desktop-PC und einem Napa-Evaluation-Mainboard demonstriert. Dabei wurde jeweils das Abspielen eines Audio-Streams und parallel dazu Video-Rendering vorgeführt. Auf einer Sonoma-Plattform stockte die Audio-Wiedergabe während des Renderns, beim Yonah "selbstverständlich" nicht.

Ein kurzer Blick auf die Systemeigenschaften des Slimline-PC-Demosystems zeigte die Taktfrequenz des Yonah-Prototypen an. Dabei meldet sich die CPU als "Pentium M CPU 000 @ 1.46 GHz" mit angezeigten 1,47 GHz Taktfrequenz.

Rückschlüsse auf die finale Taktfrequenz der Dual-Core-CPU Yonah sind aber nur bedingt möglich. Vermutlich liegt sie - wie schon bei den Desktop-CPUs - unterhalb der Frequenz der Single-Core-Prozessoren. Derzeit arbeitet der schnellste Pentium M 770 mit einem Takt von 2,13 GHz. (cvi)