DSL-Angebote im Überblick

16.08.2002 von THOMAS RIESKE 
Ein DSL-Zugang zum günstigen Pauschaltarif ist wohl der Traum eines jeden Surfers. Wir haben geprüft, welche Anbieter ein attraktives Paket schnüren - trotz oder gerade wegen der T-DSL-Preiserhöhung.

Mit höheren Preisen für T-DSL reagierte die Deutsche Telekom auf Vorwürfe von Regulierungsbehörde (RegTP) und Wettbewerbern, mit Preisdumping Konkurrenten aus dem DSL-Geschäft herauszuhalten. Nach der Preiserhöhung stellte der Regulierer das im Dezember 2001 eröffnete Missbrauchsverfahren ein. RegTP-Präsident Matthias Kurth begrüßte das neue Entgeltmodell der Telekom und schätzte die langfristigen Folgen positiv ein - die Angebotsvielfalt würde steigen. Zumindest dem Münchner Anbieter Streamgate nutzt diese Perspektive nichts mehr: Ende Februar hatte die Telekom den insolventen Provider vom Netz abgeklemmt, da er dem rosa Riesen knapp 10 Millionen Euro schuldet.

Die auf dem Markt befindlichen Angebote für den breitbandigen Internet-Zugang lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Wir haben uns die interessantesten Angebote aus jeder Kategorie angeschaut. In unserer Übersicht sind neben dem Marktführer Telekom folgende Provider vertreten: 1&1, Arcor, Axero/NGI, MobilCom und QSC. Wie die DSL-Technologie funktioniert, lesen Sie in unserem Grundlagenbeitrag.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel archiviert ist und derzeit nicht aktualisiert wird. Das letzte Update erfolgte am 19.03.2002.

Wege zum Kunden

Unternehmen, die unabhängig von T-DSL eigene Lösungen anbieten, haben drei Möglichkeiten, ihre Kunden mit einem breitbandigen Internetzugang zu versorgen: über eigene Leitungen, das Mieten einer Teilnehmeranschlussleitung oder Line Sharing.

Das Verlegen eigener Leitungen ist die wohl kostspieligste Variante, um die letzte Meile - die Strecke zwischen Ortsvermittlungsstelle und Kunden - zu überbrücken. Folglich greifen die Telekom-Konkurrenten nur dann darauf zurück, wenn sie eine potenziell große Zahl an Haushalten anschließen können - etwa in Neubaugebieten.

Die Teilnehmeranschlussleitung lässt sich auch komplett mieten. Das monatliche Entgelt für eine Kupferdoppelader hat die Regulierungsbehörde (RegTP) auf 12,48 Euro festgelegt. Die Preise gelten seit dem 1. April 2001 und sind befristet bis zum 31. März 2003. Dazu kommen noch weitere Kosten auf den Anbieter zu, nämlich Bereitstellungs- und Kündigungsentgelte zwischen 86,51 und 157,64 Euro respektive zwischen 38,06 und 59,24 Euro für die Kündigung.

Zieht man diese Kosten ins Kalkül, wird schnell klar, dass ein Endkunden-Vertrag erst nach einer gewissen Laufzeit dem Provider tatsächlich Gewinn bringt, da keiner die kompletten Anschluss- und Kündigungskosten auf den Kunden abwälzen kann oder will.

Line-Sharing

Die Konkurrenten müssen aber nicht gleich die vollständige Anschlussleitung mieten. Eine EU-Richtlinie verpflichtet die Deutsche Telekom als marktbeherrschendes Unternehmen, ihren Wettbewerbern den gemeinsamen Zugang zum Teilnehmeranschluss anzubieten. Bei diesem Line Sharing genannten Verfahren wird die Telefonleitung nach Frequenzbändern unterteilt: Der untere Frequenzbereich steht für Sprachdienste zur Verfügung, der obere für Datenübertragung. Als erstes Unternehmen schloss der DSL-Anbieter QSC Ende Dezember 2001 einen Line-Sharing-Vertrag mit der Telekom.

Seit der Tarifanpassung vom 18. März 2002 kostet die Miete für das Line-Sharing nur noch 4,77 Euro anstatt der bis dahin verlangte 14,65 Euro. Damit reagierte die RegTP auf die berechtigte Kritik einige Anbieter - schließlich kostet die komplette Anschlussleitung nur 12,48 Euro.

Kostenkontrolle

Es müssen nicht immer Flatrate und DSL sein. Vor der Entscheidung für das eine oder andere Tarifmodell und das Übertragungsverfahren, sollten Sie sich über Ihre Bedürfnisse klar werden. Wer beispielsweise nur unregelmäßig große Dateien über das Internet übertragen muss - etwa um Belichtungsdaten oder ein CD-Image zu holen - fährt oft mit einer Internet-by-Call-Verbindung besser. Ob es dann per DSL oder ISDN geht, hängt letztlich von der benötigten Geschwindigkeit ab.

Eine Flatrate macht erst dann Sinn, wenn Sie viele Stunden online verbringen. Der Punkt, ab dem es sich lohnt, liegt bei knapp 40 Onlinestunden im Monat. Ein Wert, den wohl nur Powersurfer oder Firmen erreichen, die ihren Mitarbeitern Internetzugang verschaffen wollen.

Die Entscheidung zwischen DSL und ISDN hängt dabei vom Geschwindigkeitsbedarf des Anwenders ab, da die Übertragung großer Dateien lediglich die Zeit, aber nicht das Konto belastet. Insofern mag es auch geduldige Zeitgenossen geben, die mit der "flatrate 128" von Arcor zufrieden sind: Dieser Tarif bietet die von der ISDN-Kanalbündelung bekannte Geschwindigkeit mit 128 KBit/s.

1&1

1&1 gehört zur Riege der Anbieter, die auf einem bestehenden T-DSL-Anschluss aufsetzen. Zu den dadurch entstehenden Kosten kommt noch die Flatrate von 29,90 Euro - 4,90 Euro über dem Pauschaltarif von T-Online. Wer monatlich weniger als 100 Stunden surft, erhält als Bonus 50 Prozent Rabatt.

Das neue Modell ist aus den Erfahrungen der ersten DSL-Flatrate von 1&1 entstanden, die schon kurz nach der Einführung wieder scheiterte. Damals hatte der Provider die Strategie verfolgt, die Konkurrenz mit einem Billigangebot von 19,90 Euro zu unterbieten. Die laut 1&1 durch "Dauersurfer" und "Download-Junkies" entstandenen Kosten wurden allerdings durch die Gebühren nicht abgedeckt. Das Unternehmen zog daraufhin zum Ärger der Kunden die Notbremse.

Solche Fehler sollen laut 1&1-Vorstandssprecher Andreas Gauger nicht mehr vorkommen: "Der neue Tarif berücksichtigt auch die Einwände der Verbraucherschützer, die im Zusammenhang mit dem im Dezember eingestellten 1&1-Flat-Tarif erhoben wurden. Wir haben uns diesmal noch eingehender juristisch beraten lassen, damit dieser Tarif nicht gegen Vorschriften, die es zum Beispiel mit der Gewährung von Rabatten immer noch gibt, verstößt."

1&1: Kleingedrucktes

Um sich vom Telekom-Angebot abzusetzen und den höheren Preis zu rechtfertigen, packt 1&1 einige Extras in sein Paket. Entscheidend in diesem Zusammenhang sind allerdings eher die Einschränkungen im Kleingedruckten. So erhält der Kunde beispielsweise eine .de-Domain mit 100 MByte Speicherplatz und 100 E-Mail-Adressen. Übersteigt jedoch der durch den Homepage-Abruf erzeugte Datenverkehr fünf GByte im Monat, fallen zusätzliche Kosten an:

1&1: Zusätzliche Traffic-Kosten der .de-Domain

Übertragungsvolumen

Preis pro MByte

5 - 25 GByte

0,012 Euro

25 - 100 GByte

0,010 Euro

100 - 200 GByte

0,007 Euro

> 200 GByte

0,005 Euro

In den AGB rechnet 1&1 überdies in Zehner- statt wie viele erwarten würden in Zweierpotenzen: "Für die Feststellung des Datentransfervolumens entspricht ein Gigabyte eintausend Megabyte, ein Megabyte eintausend Kilobyte und ein Kilobyte eintausend Byte." Vielleicht sollte man sich künftig doch besser auf Kibibits und Gibibytes verständigen, um Missverständnissen vorzubeugen.

1&1: Leistungsdaten

Die 1&1-Flatrate bietet die von T-DSL üblichen Kennwerte: Die Übertragungsrate beträgt maximal 768 KBit/s downstream und 128 KBit/s upstream, alle 24 Stunden erfolgt eine automatische Verbindungstrennung. Im Lieferumfang ist nur der Splitter enthalten, für das DSL-Modem muss der Benutzer selbst sorgen. Anders als bei T-Online betragen Mindestvertragslaufzeit und Kündigungsfrist einen Monat.

Quickinfo

Anbieter

1&1

Tarif

Internet.DSL Flat

Anschlussgebühr

51,57 Euro

Monatliche Kosten

T-DSL zzgl. 29,90 Euro

Geschwindigkeit downstream

768 KBit/s

Geschwindigkeit upstream

128 KBit/s

min. Vertragsdauer

1 Monat

Info-Hotline

01805 / 60 54 05

Weitere Infos finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Arcor

Mannesmann Arcor war einer der Ersten, der Anfang 2000 mit einer schmalbandigen Flatrate zu einem vernünftigen Preis aufwarten konnte. Seit Juni 2000 bietet das Unternehmen auch einen DSL-Pauschaltarif, der allerdings nur in Verbindung mit einem ISDN-Anschluss von Arcor gilt.

Dadurch lässt sich Call by Call nur noch über die Telekom nutzen, nachdem Arcor die Marke o.tel.o eingestellt hat. Abhängig vom persönlichen Telefonierverhalten kann es somit zu einer Kostensteigerung bei den Ferngesprächen kommen, da nicht immer der günstigste Tarif zur Verfügung steht. Für den ISDN-Vollanschluss fallen 20,40 Euro pro Monat an. Als laufende Kosten kommen die Gebühren für das DSL-Upgrade in Höhe von 10,23 Euro hinzu.

Arcor: Verbreitung

Als größter Anbieter nach der Telekom plant Arcor den DSL-Zugang zwar bundesweit, konzentriert sich derzeit jedoch nur auf rund 100 Ortsnetze in Ballungsgebieten. Potenzielle Kunden müssen für einen Wechsel vor allem ausreichend Geduld aufbringen, um die Bearbeitungszeit von vier bis sechs Wochen zu überstehen. Das Ausfüllen zahlreicher Formulare und regelmäßige Anfragen beim Support sind ebenfalls vorprogrammiert.

Arcor bietet derzeit zwei DSL-Pakete an. Die preiswertere Variante (19,94 Euro) ist sowohl upstream als auch downstream auf 128 KBit/s begrenzt - was der Geschwindigkeit von ISDN mit Kanalbündelung entspricht. Wer lediglich im Internet surft und Webseiten aufruft, kommt mit dieser Bandbreite aus. Wer jedoch parallel einem Radio-Stream lauscht und Dateien lädt, wird deutliche Verzögerungen bemerken.

Mit der zweiten Tarifvariante und 768 KBit/s downstream geht es schon deutlich flotter. Für den Geschwindigkeitszuwachs zahlt der Kunde monatlich 25,05 Euro. In Gegenrichtung bleibt es allerdings bei 128 KBit/s.

Arcor: Vertragsbedingungen

Kostenlos im Lieferumfang enthalten ist ein ADSL-Modem samt Splitter. Weiteres Equipment wie eine Ethernet-Netzwerkkarte oder einen Router kann man über den Arcor-Shop gleich mitbestellen. In dem Fall verlängert sich jedoch die Mindestvertragslaufzeit von 3 auf 12 Monate.

Wenn man schon einen Router mitbestellen kann, ist folgerichtig auch der Anschluss mehrerer PCs an eine DSL-Leitung erlaubt. Diese Art der Anbindung hat bei Arcor allerdings Grenzen: So dürfen Anwender die Pauschaltarife nicht dazu nutzen, einen Rechner permanent als Server erreichbar zu machen. Wobei permanent ein dehnbarer Begriff ist, denn Arcor trennt die Verbindung regelmäßig alle 24 Stunden.

Zum 1. April 2002 baut Arcor sein Tarifsystem um. Einen ISDN-Anschluss gibt es dann ab 19,95 Euro im Monat (aktuell 20,40 Euro). Die Kombination ISDN+DSL kostet jedoch 31,90 Euro - 1,27 Euro mehr als bisher. Da tröstet es wenig, dass der Tarif "flatrate 768" um 10 Cent günstiger wird. Immerhin will Arcor ab Sommer DSL auch zusammen mit Analog-Anschlüssen anbieten.

Quickinfo

Anbieter

Arcor

Tarife

DSL flatrate 128; DSL flatrate 768

Anschlussgebühr

25,56 Euro

Monatliche Kosten

19,94 Euro (flatrate 128); 25,05 Euro (flatrate 768) zzgl. 30,63 Euro (DSL-ISDN-S0-Anschluss)

Geschwindigkeit downstream

128 KBit/s (flatrate 128 und flatrate 768)

Geschwindigkeit upstream

128 KBit/s (flatrate 128); 768 KBit/s (flatrate 768)

min. Vertragsdauer

3 Monate, bei Hardwarebestellung 12 Monate

Info-Hotline

0800 / 1 07 08 00

Weitere Infos finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Axero

Die Beteiligungsgesellschaft Axero hat im April 2001 das Aktivgeschäft des insolventen Providers NGI übernommen und führt dessen Namen als Marke weiter. Die Verfügbarkeitsliste verspricht Kunden in momentan 120 deutschen Großstädten einen breitbandigen DSL-Internetzugang. Doch ob der eigene Standort tatsächlich im Ausbaugebiet liegt, kann nur eine Messung klären. Diese nimmt der Provider kostenlos und unverbindlich vor, wenn Interessenten eine E-Mail mit Angabe der vollständigen Adresse an messen@ngi-dsl.de schicken.

Die Anwender können unter vier Tarifvarianten wählen, die alle eine Datenrate von 1024 KBit/s downstream und 256 KBit/s upstream bieten. Binnen vier Wochen will Axero den Anschluss bereitstellen.

Wer sich für NGI-DSL Flat anmeldet, surft das erste halbe Jahr für 49,95 Euro monatlich. Danach kostet der Spaß 62 Euro. Als Einmalkosten fallen insgesamt 155 Euro an. Im Gegensatz zu allen anderen Tarifen von NGI findet bei dieser Variante nach 24 Stunden eine Zwangstrennung statt. Wir erhalten diese Information erst auf unsere telefonische Nachfrage beim Provider. Die Online-Tarifübersicht schweigt sich darüber aus.

Axero: Tarife

NGI-DSL Pro für 75 Euro pro Monat verspricht doppelten Datendurchsatz auf dem Backbone, eine Verfügbarkeit von 98,75 Prozent (laut NGI-FAQ üblicherweise bei 97,5 Prozent) und im Supportfall eine Reaktionszeit von acht Stunden. Auch hier werden Einmalkosten in Höhe von 155 Euro fällig.

Mit NGI-DSL Net lässt sich ein kleines Netzwerk mit bis zu fünf Rechnern anbinden. Dafür fallen einmalig 180 Euro an, die laufenden monatlichen Kosten betragen 130 Euro. Bei gleichen Leistungen kostet der Studententarif zwei Euro mehr, dafür fällt die Einrichtungsgebühr von 155 Euro etwas günstiger aus. Auf ein Jahr gerechnet beträgt der Vorteil für NGI-DSL Student allerdings gerade einmal einen Euro.

Bei allen Varianten gilt nach Ablauf der einjährigen Mindestvertragslaufzeit eine Kündigungsfrist von sechs Wochen zum Monatsende. Das DSL-Modem stellt Axero zur Verfügung, für eine Ethernet-Karte muss der Kunde allerdings selbst sorgen. Ein Splitter ist nicht erforderlich, da der Provider die in den meisten Haushalten vorhandene zweite Kupferdoppelader nutzt.

Quickinfo

Anbieter

Axero/NGI

Tarife

DSL Flat/Pro/Student/Net

Anschlussgebühr

155 Euro (DSL Flat/Pro/Student); 180 Euro (DSL Net)

Monatliche Kosten

49,95 Euro für die ersten 6 Monate, dann 62 Euro (DSL Flat); 75 Euro (DSL Pro); 130 Euro (DSL Net); 132 Euro (DSL Student)

Downstream

1024 KBit/s

Upstream

256 KBit/s

min. Vertragsdauer

12 Monate

Info-Hotline

040 / 41 42 31 01

Weitere Infos finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

MobilCom

Für die pauschalen DSL-Angebote von MobilCom, Highspeed-Flatrate und Turbo-Flatrate, kommen nur Kunden in Frage, die einen ISDN-Direktanschluss beim Rendsburger Provider haben. Dies gilt zunächst jedoch nur in den Innenbereichen der Städte Berlin, Dortmund, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. Ein weiterer Ausbau ist nach Aussage von Pressesprecher Torsten Kollande 2002 nicht geplant.

Der obligate MobilCom-Ortsnetzanschluss kostet eine monatliche Grundgebühr von 19,94 Euro, das DSL-Upgrade schlägt mit 10,23 Euro zu Buche. Im Preis enthalten sind Splitter und DSL-Modem. Eine Ethernet-Netzwerkkarte muss sich der Anwender selbst besorgen. Für die Einrichtung des Pauschalzugangs bezahlt man einmalig 50,62 Euro.

Wer sich für die Highspeed-Flatrate entscheidet, ist mit 30,17 Euro pro Monat dabei. Bei diesem Tarif werden die Daten mit 768 KBit/s downstream und mit 128 KBit/s upstream verschickt.

MobilCom: Turbo-Flatrate

Einen weiteren Geschwindigkeitsschub verspricht die Turbo-Flatrate mit 1024 KBit/s downstream; in der Gegenrichtung bleibt es hingegen bei 128 KBit/s. Für diesen vergleichsweise mageren Mehrwert verlangt der Anbieter den stolzen Preis von 101,75 Euro - überproportional viel.

Wer nicht so tief in die Tasche greifen will, findet ohne langes Suchen weitaus günstigere Angebote. Bei denen kann er zudem seinen Telefonanbieter selbst aussuchen. Keine der beiden genannten Tarifvarianten gestattet übrigens den Anschluss eines Netzwerks.

Der Vertrag läuft mindestens ein halbes Jahr und lässt sich danach mit einer Frist von einem Monat kündigen.

Quickinfo

Anbieter

MobilCom

Tarife

Highspeed-Flatrate; Turbo-Flatrate

Anschlussgebühr

50,62 Euro

Monatliche Kosten

30,17 Euro (Highspeed-Flatrate), 101,75 Euro (Turbo-Flatrate) zzgl. 19,94 Euro (ISDN-Ortsanschluss) und 10,23 Euro (DSL-Upgrade)

Geschwindikeit downstream

768 KBit/s (Highspeed-Flatrate); 1024 KBit/s (Turbo-Flatrate)

Geschwindigkeit upstream

128 KBit/s (Highspeed- und Turbo-Flatrate)

min. Vertragsdauer

6 Monate

Info-Hotline

0800 / 0 10 19 09

Weitere Infos finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

QSC

In 40 deutschen Großstädten können Surfer die DSL-Flatrate von QSC nutzen. Damit erreicht das Unternehmen 20 Millionen potenzielle Nutzer. Wer laut Telekom-Verfügbarkeitsprüfung kein T-DSL-Anschluss bekommen kann, sollte ruhig einmal die QSC-Website besuchen, da QSC eigene Datencenter betreibt. Fälle, in denen kein T-DSL- aber dennoch ein Q-DSL-Anschluss möglich ist, sind gar nicht so selten.

Für den Breitbandzugang fallen 59 Euro monatliche Grundgebühr an, die Aktivierung kostet einmalig denselben Betrag. In einem Gespräch mit tecCHANNEL kündigte der Anbieter jedoch eine Erhöhung des Aktivierungspreises zum Sommer an. Ein Sondertarif von 49,90 Euro gilt für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende sowie Schwerbehinderte.

Derzeit bietet QSC keine eigenen Sprachdienste an, aber ein erstes Pilotprojekt ist bereits in Planung. Dabei soll dem Vernehmen nach Voice over DSL zum Einsatz kommen. Da QSC einen eigenen Backbone über die 40 Großstädte besitzt, könnten sich durchaus interessante Gebührenkonstellationen ergeben - etwa sehr günstige Ferngespräche in diese Städte.

QSC: Technik

Bei der Internetanbindung verfolgt der Provider eine eigene Philosophie und setzt auf SDSL-Technik. Die damit maximal erzielbaren 2,3 MBit/s gelten bis zum DSLAM in der Vermittlungsstelle. Hier greift QSC ein und drosselt den Datenfluss upstream auf 256 KBit/s und downstream auf 1024 KBit/s. Die volle Bandbreite bleibt ausschließlich für QSC-eigene Dienste reserviert.

Wie Axero wirbt auch QSC mit einer maximalen Wartezeit von vier Wochen ab Bestellung, die sich SSL-verschlüsselt online vornehmen lässt. Im Preis enthalten ist die Installation einer zusätzlichen TAE-Dose durch die Deutsche Telekom, so dass der sonst übliche Splitter entfällt. Zudem ist das DSL-Modem im Preis enthalten, ein eventuell bereits vorhandenes handelsübliches ADSL-Modem lässt sich bei QSC wegen SDSL nicht einsetzen.

QSC: Vetragsbedingungen

Geschäftskunden schließt QSC laut AGB von dem Angebot zwar nicht aus, aber ein Netzwerk darf man über diesen Zugang nicht ans Internet anbinden. Das geht nur mit einem Business-Vetrag, der jedoch keine Flatrate bietet sondern ein Volumenmodell.

Die Mindestvertragsdauer fällt seit dem 1. Januar 2002 weg. Für zuvor geschlossene Verträge gilt aber nach wie vor der Zeitraum von einem Jahr. Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate zum Monatsende.

Zu beachten ist, dass QSC die in den meisten Wohnungen vorhandene zweite Kupferdoppelader verwendet. Sollte die aus irgendwelchen Gründen nicht mehr frei sein, kann es durchaus passieren, dass Q-DSL nicht möglich ist. Ein Angebot mit Line-Sharing steht derzeit noch aus, doch seit der Gebührenanpassung durch die RegTP bestehen gute Chancen, dass QSC nachlegt.

Quickinfo

Anbieter

QSC

Tarif

Q-DSL home

Anschlussgebühr

59 Euro (Sondertarif: 49,90 Euro)

Monatliche Kosten

59 Euro (Sondertarif: 49,90 Euro)

Geschwindigkeit downstream

1024 KBit/s

Geschwindigkeit upstream

256 KBit/s

min. Vertragsdauer

keine

Info-Hotline

0800 / 2 25 57 72

Weitere Infos finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Telekom

Auf satte 95 Prozent Marktanteil beziffert der Jahresbericht 2001 der Regulierungsbehörde den Anteil der von der Telekom geschalteten DSL-Anschlüsse. Kein Wunder, dass sich etliche Konkurrenten beschwerten, der rosa Riese betreibe Preisdumping mit dem Ziel, den Wettbewerb zu behindern.

Die Reaktion erfolgte prompt: Die Telekom kündigte schrittweise Preiserhöhungen an, worauf der Regulierer das eingeleitete Missbrauchsverfahren einstellte. So zahlen seit dem 25. Februar 2002 Neukunden mit ISDN-Standard- oder -Komfortanschluss 12,99 Euro für T-DSL (bislang 10,18 Euro). Billiger kommen nur Nutzer mit einem analogen T-Net-Anschluss weg: Sie zahlen künftig 19,99 Euro statt 20,40 Euro. Für Bestandskunden gelten die neuen Tarife erst ab 1. Mai 2002.

Die einmaligen Kosten für die Einrichtung steigen zum 1. Juli 2002 von derzeit 51,57 Euro auf 74,95 Euro. Ab dem 1. Januar 2003 gibt's dann mit 99,95 Euro nochmal einen satten Nachschlag. Ob das den Wettbewerb in Gang bringt, erscheint äußerst fraglich. Denn auf diese Weise wird mehr Geld in die Kassen der Telekom gespült, ohne dass das Unternehmen einen Mehrwehrt für seine Kunden bieten muss. Im Gegenteil: Seit dem 1. Januar 2002 ist das DSL-Modem nicht mehr im Preis inbegriffen.

Telekom: Leistungsdaten

Nach wie vor liegen die Leistungsdaten von T-DSL nominell bei 768 KBit/s downstream und 128 KBit/s upstream. Eine gewerbliche Nutzung schließt die Telekom nicht aus, sehr wohl aber die gleichzeitige Mehrfachnutzung der Zugangsdaten. Ein Netzwerkbetrieb lässt sich somit also nicht sinnvoll realisieren.

Von der zwölfmonatigen Mindestvertragsdauer hat sich die Telekom bereits seit Juni 2001 verabschiedet. Der Vertrag lässt sich nun jederzeit mit einer Frist von sechs Werktagen kündigen. Ein anderer Stolperstein bleibt aber: Eingerichtete Mitbenutzer zahlen 0,0149 Euro pro Minute. Das gilt für den Hauptnutzer nur, wenn er sich mit Analog-Modem oder per ISDN über die Zugangsnummer 0191011 einwählt.

Unter der Bezeichnung "T-DSL 1500" will die Telekom voraussichtlich ab Herbst 2002 einen schnelleren Internetzugang für Privatkunden anbieten. Die neue Variante bietet Übertragungsraten von bis zu 1,5 MBit/s downstream und 192 KBit/s upstream. Preise gab das Unternehmen bislang noch nicht bekannt.

Telekom: DSL via Satellit

Ab 1. Mai 2002 startet die Telekom "T-DSL via Satellit". Diese Zugangsvariante will das Unternehmen in Regionen einsetzen, in denen der herkömmliche DSL-Anschluss nicht möglich ist. T-DSL via Satellit verspricht einen Downstream von 768 KBit/s. Allerdings ist ein herkömmlicher Internet-Zugang (ISDN/Modem) erforderlich. Die Satellitenstrecke wird nur bei Bedarf, etwa beim Herunterladen großer Dateien, automatisch hinzugeschaltet. Während die Daten zum Teilnehmer via Satellit ankommen, benötigt man für das Anfordern der Daten einen "Upstream-Kanal" über einen bestehenden T-Net- beziehungsweise T-ISDN-Anschluss. Mit einer Flatrate lässt sich dieser Zugang nicht kombinieren.

Stattdessen soll es zwei Tarifmodelle geben. Bei Variante eins handelt es sich um einen volumenabhängigen Tarif zum Monatspreis von 19,90 Euro. 500 MByte sind inklusive, jedes weitere MByte kostet 5 Cent.

Bei der zweiten Variante für monatlich 39,90 Euro entstehen nach Überschreiten der Volumengrenze von 500 MByte keine zusätzlichen Kosten. Bei Kapazitätsengpässen auf dem Satelliten kann es jedoch vorkommen, dass die maximale Bandbreite reduziert wird.

Quickinfo

Anbieter

Deutsche Telekom

Tarif

T-DSL-Flat

Anschlussgebühr

51,57 Euro

Monatliche Kosten

25 Euro (T-DSL-Flat) zzgl. 19,99 Euro (DSL-Grundgebühr T-Net) bzw. 12,99 (DSL-Grundgebühr ISDN) sowie 12,68 Euro (T-Net-Anschluss) bzw. 22,95 Euro (ISDN-Standard-Anschluss)

Geschwindigkeit downstream

768 KBit/s

Geschwindigkeit upstream

128 KBit/s

min. Vertragsdauer

keine

Info-Hotline

0800 / 3 30 55 00

Weitere Infos finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Fazit

Eine generelle Empfehlung, welche DSL-Flatrate die jeweils geeignete ist, lässt sich nicht geben. Dazu sind die Konditionen der Provider zu unterschiedlich. Wer etwa auf Grund seines Telefonierverhaltens weiterhin uneingeschränktes Call by Call nutzen möchte, sollte sich den Wechsel zu Arcor oder MobilCom gründlich überlegen.

Selbst wenn man ein für seine persönlichen Bedürfnisse passendes und preislich attraktives Angebot gefunden hat, heißt es noch lange nicht, dass dieses am Wohnort auch zur Verfügung steht. Gerade wer sich unter den Telekom-Konkurrenten umsieht, stellt fest, dass er nur eine begrenzte Auswahl hat. MobilCom etwa bedient nur die Innenstadtbereiche von acht Großstädten, QSC hat das Netz immerhin in 20 Regionen ausgebaut. Etwas besser sieht es bei Arcor und Axero/NGI aus: Diese Unternehmen haben rund 100 respektive 120 Städte erschlossen. (tri)