Domino als IMAP-Server: Clients konfigurieren

03.07.2007 von Martin Kuppinger
Damit Notes-Benutzer mit IMAP arbeiten können, müssen die Personendokumente und Mail-Datenbanken entsprechend konfiguriert werden. Die Vorgehensweise dafür und der Umgang mit der Delegierung von Mail-Datenbanken für andere Benutzer werden in diesem Artikel erläutert.

Domino als IMAP-Server ist vor allem für Benutzer interessant, die mit anderen Mail-Clients arbeiten, denn wenn ein Benutzer mit dem Notes-Client arbeitet, gibt es keinen Grund dafür, dass er mit IMAP auf „seinen“ Domino-Server zugreift. Natürlich kann es Situationen geben, in denen er andere IMAP-Server nutzen muss. Das wird später noch behandelt.

Personalisiert: Für jeden IMAP-Benutzer muss für die Authentifizierung ein Personendokument angelegt werden.

Die typische Nutzung eines Domino-basierenden IMAP-Servers erfolgt aber durch Anwender mit einem anderen Mail-Client. Damit diese überhaupt zugreifen und sich authentifizieren können, wird jeweils ein Personendokument benötigt. Die Benutzer müssen also registriert werden.

Domino als IMAP-Server: Kapitelübersicht

Teil 1

Basiskonfiguration

Teil 2

Weitere Konfigurationsschritte

Teil 3

Clients konfigurieren

Einrichten von Mail-Clients

Bei der Einrichtung des Benutzers wird bei Mail system der Wert IMAP gewählt. Außerdem sollte die Option zur Erstellung einer Notes-ID deaktiviert werden. Benutzer, die nur über IMAP zugreifen, benötigen diese nicht.

Detailliert: Weitere Einstellungen können im Register Mails vorgenommen werden.

Im Register Mails, das bei Auswahl der Option Advanced angezeigt wird, lassen sich weitere Einstellungen vornehmen. Dazu zählen das Template für die Mail-Datei und der gewünschte Name. Außerdem können etliche weitere Einstellungen wie der Mail-Server und Replika-Festlegungen vorgenommen werden. Dieser Schritt unterscheidet sich aber nicht von der Erstellung „normaler“ Postfächer für Notes-Benutzer. Zu beachten ist beim Mail-Server allerdings, dass es sich dabei um einen IMAP-Server handeln muss.

Mail-Datenbanken für IMAP-Benutzer

Bei der Registrierung von Benutzern werden die Mail-Datenbanken in der Regel automatisch erstellt. Eine manuelle Erstellung ist nur erforderlich, wenn ein Benutzer bisher keine eigene Mail-Datenbank hatte und diese nachträglich erstellt werden soll. In diesem Fall kann auf Basis des Mail-Templates eine neue Datei erzeugt werden. Dem Benutzer müssen in der ACL die erforderlichen Berechtigungen, also mindestens das Zugriffslevel Editor, zugeordnet werden. Wichtig ist außerdem, den Namen des Administrators, der die Mail-Datenbank erstellt hat, aus der ACL zu entfernen, damit dieser nicht mehr auf die vollen Inhalte zugreifen kann. Zu beachten ist, dass es aber mindestens einen Manager für eine solche Datenbank geben muss.

Die Aktivierung von Mail-Dateien für den IMAP-Zugriff ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Beim Server kann konfiguriert werden, dass die Umstellung automatisch beim ersten Zugriff eines Benutzers mit einem IMAP-Client erfolgt. Nur wenn diese Option deaktiviert ist, oder bei Clients vor dem Release 6, muss eine manuelle Konvertierung mit dem convert-Befehl erfolgen.

Die Konvertierung ist erforderlich, damit in der Mail-Datenbank die zusätzlichen, spezifischen IMAP-Attribute gespeichert werden können. Zu beachten ist, dass über IMAP kein Zugriff auf Notes-verschlüsselte Mails besteht, weil der IMAP-Client keinen Zugriff auf den erforderlichen privaten Schlüssel hat. In diesem Fall wird beim Client eine entsprechende Fehlermeldung angezeigt.

Darüber hinaus gibt es einige weitere Einschränkungen. So sind beispielsweise die Ordner Entwurf oder Gesendet nicht beim IMAP-Client sichtbar. Außerdem werden Ungelesen-Markierungen nicht übernommen. Für die normalen Anwendungssituationen, in denen ein Client entweder nur mit IMAP oder nur über Notes zugreift, ist das aber unerheblich.

Delegiert: Die Freigabe von Mail-Datenbanken für andere Benutzer wird im Bereich Access & Delegation der Mail-Datei-Präferenzen im Notes-Client vorgenommen.

Falls man eine Mail-Datenbank für andere Benutzer verfügbar machen möchte, erfolgt das über den Bereich Access & Delegation bei den Präferenzen eines Postfachs. Dort kann der Zugriff auf eMail und Kalender für andere Benutzer oder Benutzergruppen freigegeben werden. Da die Delegation spezifisch für den Notes-Clients respektive Domino WebAccess ist, kann sie auch nicht an anderer Stelle durchgeführt werden.

Notes als IMAP-Client konfigurieren

Lotus Notes kann auch als IMAP-Client arbeiten. Um Notes als solchen zu konfigurieren, muss im Adressbuch des Benutzers ein Konto angelegt werden, das für den Zugriff auf den IMAP-Server genutzt wird. Dazu wird der Befehl New – Account verwendet.

Flexibel: Notes kann auch als IMAP-Client arbeiten. Dazu muss ein entsprechendes Konto im Adressbuch erstellt werden.

Im Register Basics werden der Name des Benutzerkontos, der Server und die Anmeldeinformationen angegeben. Als Protokoll wird entweder IMAP Online oder IMAP Offline gewählt. Der Unterschied liegt darin, dass bei der Offline-Variante die Mails vom IMAP-Server geladen und lokal gespeichert werden. Das ist für die Nutzung mit Notebooks und ohne Verbindung zum Server hilfreich.

Darunter kann man konfigurieren, ob mit SSL gearbeitet werden soll. Außerdem lässt sich der Zugriff auf den IMAP-Server auf bestimmte Standorte einschränken.

Im Register Protocol Configuration können nur die Bezeichnungen für die Ordner mit gesendeten Mails und mit Entwürfen angepasst werden.

SSL, Ports und Zertifikate

Deutlich interessanter ist das Register Advanced. In diesem finden sich Festlegungen zur Portnummer für SSL und den Umgang mit SSL-Zertifikaten des Servers. Folgende Einstellungen sind von besonderer Bedeutung:

Notes/Domino unterstützt IMAP damit sowohl auf der Client- als auch der Server-Seite voll. Der wichtigere Bereich ist aber sicher der Server, um in heterogenen Umgebungen nicht nur Notes-Clients, sondern auch IMAP-Clients beim Messaging einsetzen zu können. (mja)