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Dirty Unicorns: Der Allrounder unter den Custom-ROMs

01.10.2015 von Andreas Hitzig
Dirty Unicorns ist ein modernes, umfangreiches und gut strukturiertes Custom-ROM. Wenn Sie eine Alternative zu Cyanogenmod suchen, könnten Sie hier fündig werden.

Dirty Unicorns ist ein bis jetzt eher unbekanntes Custom-ROM – dies jedoch vollkommen zu Unrecht. Es bietet neben einem aktuellen Android-5.1.1-Kern auch eine gut sortierte und vor allem verwaltete Sammlung an Erweiterungen und Einstellungen. Das Image gruppiert die meisten Funktionen in sechs Menüs in den Einstellungen unter dem Punkt „Dirty Tweaks“. Darin sehen Sie von der Wetteranzeige auf dem Sperrbildschirm bis hin zum zusätzlichen Bedienelement „Slim Pie“ eine nahezu vollständige Sammlung an Zusatzfunktionen aus bekannten Custom-ROMs.

Allgemeine UI-Einstellungen von Dirty Unicorns

Im ersten Menü finden Sie Punkte, die in keine andere Rubrik gepasst haben. Am interessantesten sind sicherlich die Konfigurationsmöglichkeiten des Sperrbildschirms. Zum einen können Sie die Symbole an den unteren beiden Ecken mit einer Funktion oder einer App versehen. Im Standard haben Sie auf der rechten unteren Ecke bereits den Kameraauslöser. Mit der linken unteren Ecke können Sie beispielsweise Ihren Whatsapp-Client oder Ihr Mailprogramm verknüpfen.

Außerdem können Sie Ihren Sperrbildschirm um zusätzliche Infos erweitern, etwa das aktuelle Wetter. Dazu nutzen Sie den Eintrag „Weather settings“ und eventuell noch die erweiterten Einstellungen („Lock Clock settings –> Weaher panel“), um den Ort und die Darstellung festzulegen.

Platzieren Sie in der Schnellstartleiste die für Sie wichtigsten Einstellungen, und ordnen Sie diese nach der Priorität an.

Statusleiste optimieren

Die Registerkarte „Status bar“ bietet Ihnen die volle Bandbreite an Einstellmöglichkeiten: Sie beginnt wie gewohnt bei der Darstellung von Datum und Uhrzeit sowie des Akkustandes. Für Letzteren haben Sie neben dem klassischen Batteriesymbol noch den aus Cyanogenmod bekannten Ring oder einen rein textbasierten Prozentwert. Abgerundet wird die Anzeige durch eine Übersicht, welche Daten Ihr Endgerät verschickt oder empfängt.

Handelt es sich bei Ihrem Endgerät um ein Telefon, dann können Sie entscheiden, ob künftig noch das Provider-Logo erscheinen soll oder nicht. Final abgerundet werden die Einstellmöglichkeiten durch das Logo von Dirty Unicorns, das Sie in der linken oberen Ecke der Statusbar platzieren können.

Dirty Unicorns erlaubt Ihnen, die Statusleiste nach Ihren eigenen Vorstellungen anzupassen und Zeitangaben, Logos und Status individuell zu konfigurieren.

In diesem Menü finden Sie ferner Optionen rund um die Schnelleinstellungen: Neben der Festlegung der Symbole je Zeile entscheiden Sie an dieser Stelle auch, ob beispielsweise die erste Reihe vergrößert werden soll oder ob Sie über dieses Menü auch die Helligkeit steuern möchten.

Navigationsbar von Dirty Unicorns anpassen

Innerhalb des Menüs „Navigation bar“ finden Sie Einstellmöglichkeiten rund um die Hardware-Schaltflächen Ihres Endgeräts. Als Erstes können Sie den Funktionsumfang der Lautstärketasten anpassen. Diese lassen sich alternativ mit einer Wake-up-Funktion versehen, die Ihr Endgerät aus dem Schlaf weckt. Alternativ dazu können Sie die Lautstärke-Tasten auch dazu verwenden, nach der passenden Musik zu suchen. Dafür müssen Sie die Funktion „Wiedergabesteuerung“ aktivieren und anschließend lange auf eine der beiden Tasten drücken.

Konfigurieren Sie die Navigationsleiste von Dirty Unicorns nach Ihrem Bedarf, und fügen Sie neue Funktionen hinzu.

Das klassische Navigationsmenü, welches sich am unteren Bildschirmrand befindet, ist im nächsten Menüpunkt „Navigation bar“ zu finden. Dort können Sie Schaltflächen hinzufügen und ihnen Funktionen oder die Ausführung von Apps zuweisen. In den erweiterten Einstellungen finden Sie ferner Möglichkeiten, die Positionierung und das Erscheinungsbild der Navigationsbar anzupassen.

Mit Slimpie greifen Sie schnell auf die Elemente der Navigationsleiste von Dirty Unicorns sowie individuell angeordnete Funktionen und Programme zu.

Als drittes Element innerhalb der Navigationsbar finden Sie das „Slimpie“, das aus Slimroms bekannt ist. Das Navigationselement hat verschiedene im Halbkreis angeordnete Funktionen und kann über die Eigenschaften erweitert werden. Sie blenden das Slimpie durch Wischen vom linken Bildschirmrand ein.

Verschiedene Steuerungselemente

Der Titel „Multitasking“ ist für die Sammlung der nächsten Funktionen ein wenig irreführend, denn es geht nur bedingt um die parallele Ausführung von Anwendungen. „Omniswitch“ zeigt Ihnen alle zuletzt geöffneten Programme an. Dies wird kombiniert mit dem Schnellzugriff auf die Einstellungen Ihres Endgeräts oder auch die installierten Apps. Einblenden können Sie die zusätzliche Oberfläche über ein Wischen vom rechten Bildschirmrand aus.

Interessant ist darüber hinaus auch die „App Kreis Bar“. In dieser können Sie Ihre beliebtesten Apps im Kreis anordnen, die sich dann entsprechend wiederholen, wenn Sie am Rad drehen. Sie selektieren die Apps innerhalb der Eigenschaften der Erweiterung. Das Element befindet sich im Hintergrund und wird erst durch Anklicken des rechten Bildschirmrands eingeblendet.

Omniswitch bietet Ihnen einen schnellen Zugriff auf die zuletzt verwendeten Anwendungen sowie einige zentrale Eigenschaften und Systemfunktionen.
Foto:

Viele Apps bringen, während sie im Hintergrund laufen, immer wieder Nachrichten aufs Display. Über das Menü „Heads ups“ können Sie diese steuern: Apps, die Ihnen während der Ausführung Nachrichten schicken dürfen, platzieren Sie in der „Whitelist“. In der „Blacklist“ enden Apps, von denen keine „Head ups“ angezeigt werden sollen.

Als letzten Punkt in diesem Menü finden Sie noch eine Gestensteuerung, die Sie mit Folgeaktionen verknüpfen können. Diese hat allerdings in unseren Tests nicht immer zuverlässig funktioniert.

Erweiterte Menüs von Dirty Unicorns

Eine übersichtliche Alternative zur Darstellung der zuletzt verwendeten Apps ist „Slim Recents“ in Dirty Unicorns.

Im Menü „System“ finden Sie zahlreiche Einstellmöglichkeiten rund um Menüstrukturen. Ganz oben steht das Power-Menü, das Sie nach Ihren Erfordernissen anpassen können. Dazu nehmen Sie Menüpunkte aus der Anzeige heraus oder fügen bei Bedarf neue hinzu. Hilfreich ist auch die alternative Anzeige von laufenden Apps. Diese aktivieren Sie über „Zuletzt benutzt“ und setzen in den untergeordneten Eigenschaften die Option „Enable Slim Recents“. Damit werden die Apps in einer Spalte rechts geöffnet.

Wenn Sie einen zu kleinen Bildschirm haben, werden Sie sich über die Funktion „Expanded Desktop“ freuen. Dieser erlaubt es Ihnen, abhängig von der gerade aktiven Anwendung, die Statuszeile und die Navigationsleiste in Kombination oder wechselseitig auszublenden.

Das letzte Menü „System“ enthält nur einen Aufruf der „Dirty Unicorns“-App, mit der Sie die Verfügbarkeit von neuen Nightlys überprüfen.

Dem App-Kreis fügen Sie alle Anwendungen hinzu, auf die Sie schnell zugreifen wollen. Wenn Sie den rechten Bildschirmrand berühren, steht dieser zur Verfügung.

Fazit

Dirty Unicorns erfüllt die Erwartungen und übertrifft diese sogar teilweise – es gibt kein vergleichbares ROM, welches so viele und so gut strukturierte Funktionen bietet. Deswegen ist das Custom-ROM eine interessante Alternative zu Cyanogenmod & Co.

(PC-Welt/ad)