Die zehn merkwürdigsten Einsätze der Datenretter im Jahr 2006

21.11.2006
Kroll Ontrack, Anbieter von Services und Software in den Bereichen Datenrettung und Computer Forensik, Datenlöschung sowie Mailbox-Recovery, legt jedes Jahr eine Liste der spektakulärsten Datenrettungsfälle vor. Auch 2006 gibt es dabei wieder einiges zu schmunzeln.

Kroll Ontrack ermittelt einmal jährlich die zehn außergewöhnlichsten IT-Katastrophen, bei denen Unternehmen und Privatpersonen den Verlust wichtiger Daten zu beklagen hatten. Auf Grundlage einer globalen Expertenumfrage erstellt, fördert die diesjährige Liste erneut eine Reihe von Pannen und Unglücksfällen zutage, die schlichtweg unglaublich klingen.

Bei den vorgestellten Fällen ist eine gewisse Eigenwerbung nicht zu verhehlen, denn selbstverständlich konnte Kroll Ontrack die Daten jedes Mal wiederherstellen. Dennoch wollen wir Ihnen die laut dem Datenretter zehn spektakulärsten Rettungseinsätze nicht vorenthalten.

Platz 10: Fliegendes Notebook

Mitarbeiter eines weltweit operierenden Telekommunikationsunternehmens ließen einen Laptop-Rechner fallen, während sie über Monaco aus einem Hubschrauber heraus arbeiteten. Den Datenrettern gelang es, die wichtigen Dateien auf dem Notebook wiederherzustellen und über einen FTP-Server nach Hongkong zu schicken, wo sie schon am nächsten Tag bei einem Meeting benötigt wurden.

Platz 9: Weggespülte Daten

Für den Flug von London nach Warschau packte ein Passagier seinen Laptop und seine Hygieneartikel in ein und dieselbe Tasche. Doch unglücklicherweise lief die Shampoo-Flasche aus. Das Haarwaschmittel floss auch in den Computer und verursachte eine schwerwiegende Festplattenstörung. Um alle Daten retten zu können, mussten Techniker von Kroll Ontrack also selbst zum Waschdienst antreten: Eine ganze Reihe von Komponenten des Laptops waren zu säubern, damit das Laufwerk wieder funktionierte.

Platz 8 bis 5

Platz 8: Kein Grund zur Heiterkeit

Auch dem britischen Komiker Dom Joly, Moderator und Miterfinder von Trigger Happy TV, passierte 2006 das Missgeschick, dass er seinen Notebook-PC fallen ließ. Eine Festplatte mit fünftausend Fotos, sechstausend Liedern, einem halbfertigen Buchmanuskript und all seinen Artikeln für die Presse war daraufhin beschädigt. Durch Jolys Zeitungskolumne auf das Unglück aufmerksam geworden, nahm Kroll Ontrack Kontakt zu dem Komiker auf und konnte alle Daten wiederherstellen.

Platz 7: Im Dienste der Forschung

Eine führende britische Forschungsuniversität erlitt einen katastrophalen Datenverlust, nachdem in der Informatikfakultät ausgerechnet an einem Wochenende in den Morgenstunden ein Feuer ausgebrochen war. Qualm und Löschwasser beschädigten die IT-Geräte. Die Experten wurden an den Ort des Geschehens gerufen und schafften es, dreißig Computer zu retten und Daten mit einem Volumen von mehr als einem Terabyte zu rekonstruieren.

Platz 6: Vorsicht Bananen

Ein Kunde ließ auf seiner externen Festplatte eine alte Banane liegen, deren Inneres in das Laufwerk sickerte und dessen Schaltkreislauf ruinierte. Auch wenn das Gerät nicht mehr lief, konnten Techniker von Kroll Ontrack es säubern und die Platine reparieren. Dank dieses Einsatzes drehte sich das Laufwerk lang genug, um die Daten zu retten. Die Banane hingegen ließ sich nicht mehr retten.

Platz 5: Festplatten als Bremsschwellen

Diese Missgeschicke passieren in jedem Jahr, und doch lernen die Menschen scheinbar nicht dazu. Sie lassen weiterhin Festplatten dort liegen, wo Fahrzeuge entlangrollen. 2006 stellten die Datenretter unter anderem die Daten von einem Laptop wieder her, der von einem Flughafen-Shuttlebus überfahren wurde. Eine weitere erfolgreiche Rettungsaktion galt mehreren externen Festplatten, die in einem Rucksack steckten, der seinerseits Opfer eines Lastwagens wurde.

Platz 4 bis 1

Platz 4: Aller guten Dinge sind zehn

Nicht ein Mal, nicht zwei Mal, sondern gleich zehn Mal formatierte ein Mann seine Festplatte neu. Erst dann bemerkte er, dass auf dem Gerät einige wichtige Daten lagen, die unter allen Umständen wiederherzustellen waren. Kroll Ontrack benötigte nur einen Versuch, um alles zu rekonstruieren.

Platz 3: Findet Nemo

Als ein Kunde von seinem Traumurlaub auf Barbados zurückkehrte, musste er feststellen, dass auf Werbung leider nicht immer Verlass ist. Denn er konnte auf kein einziges der Bilder zugreifen, die er unter Wasser mit seinem angeblich für solche Zwecke tauglichen Fotoapparat aufgenommen hatte. Offenbar war die Kamera doch nicht so wasserdicht, wie es in der Produktbeschreibung geheißen hatte. Also mussten Techniker von Kroll Ontrack her, um all die Aufnahmen von tropischen Fischen zu retten, die für den Hobbyfotografen von so unschätzbarem Wert waren.

Platz 2: Es läuft nicht wie geschmiert

Ein Universitätsprofessor vernahm ein quietschendes Geräusch aus dem Laufwerk seines neuen Arbeitsplatz-PCs. Um das nervtötende Problem aus der Welt zu schaffen, öffnete er das Gehäuse und besprühte das Innere des Geräts mit dem Allzweckkriechöl eines Markenherstellers. Zwar war anschließend tatsächlich kein Quietschen mehr zu hören, aber die Festplatte wollte auch nicht mehr booten. Die zu Hilfe gerufenen Experten brachten sie jedoch wieder in Gang und retteten die Daten des gelehrten Mannes.

Platz 1: Eine Festplatte macht sich auf die Socken

Und schließlich, die Nummer eins unter den bemerkenswerten Datenkatastrophen des Jahres 2006: Eigentlich waren die Begleitumstände des ursprünglichen Datenverlustes eher unspektakulär. Doch das Problem verschärfte sich, weil der Kunde das betroffene Laufwerk in einem Paar getragener Socken einschickte. Diese Verpackung bot während des Transports leider nicht den notwendigen Schutz, die Festplatte nahm zusätzlichen Schaden, und die Wiederherstellung erwies sich als deutlich schwieriger als normal. Beim nächsten Mal wird der Mann sein Laufwerk gewiss feinsäuberlich in Luftpolsterfolie hüllen, aber in der Zwischenzeit konnten die Experten seine Daten nichtsdestotrotz erfolgreich retten. (ala)