Browser-Tipps zum IE

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Internet Explorer 64 Bit

22.06.2011 von Malte Jeschke
Wer eine 64-Bit-Version von Windows 7 einsetzt, hat automatisch den 64-Bit-Internet-Explorer mit an Bord. Bei diesem gilt es einige Punkte zu beachten. Nachfolgend finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema 64-Bit-Internet-Explorer.

Frage: Kann ich eine 32-Bit-Version des Internet Explorers auf einem 64-Bit-Windows installieren?

Antwort: Auf 64-Bit-Windows Betriebssystemen sind sowohl die bekannten 32-Bit- als auch die neuen 64-Bit-Komponenten installiert. Dazu zählt auch der Internet Explorer. Aus Kompatibilitätsgründen ist der 32-Bit-Internet-Explorer als Standardbrowser konfiguriert.

Frage: Wie kann ich feststellen, welchen Internet Explorer ich aktuell verwende?

Dies lässt sich auf mehreren Wegen feststellen. Entweder über die Hilfe im Internet Explorer und den Menüpunt Info. Dort wird angezeigt, ob es sich um die 64-Bit-Version handelt. Alternativ hilft ein Blick in den Taskmanager unter Prozesse. Der Prozess "iexplore.exe", der mit "*32" gekennzeichnet ist, ist der x86/32-Bit-Internet-Explorer.

Bildergalerie:
Internet Explorer 32- und 64-Bit
Über das Menü Hilfe können Sie im IE die Version des Browsers erkennen.
Internet Explorer 32- und 64-Bit
Die 64-Bit-Variante ist entsprechend gekennzeichnet.
Internet Explorer 32- und 64-Bit
Im Task-Manager ist unter Prozesse hingegen die 32-Bit-Version besonders gekennzeichnet.

Frage: Wie kann mittels server- (beispielsweise per .NET) beziehungsweise clientseitig- (zum Beispiel via Javascript) Scripting/Coding herausgefunden werden, welche Internet Explorer Version eingesetzt wird?

Antwort: Die einfachste Methode ist das Auswerten des User-Agent Strings:

Frage: Warum ist die 64-Bit-Version des Internet Explorers nicht der Standardbrowser auf 64-Bit-Systemen?

Antwort: Das Problem mit 32-Bit vs. 64-Bit ist, dass es nicht möglich ist eine 32-Bit-DLL im Kontext eines 64-Bit-Prozesses zu laden und umgekehrt. Da die meisten ActiveX Controls und BHOs aber in 32 Bit erstellt werden/worden sind, würde einem Nutzer der 64-Bit-Version gegebenenfalls Funktionalität genommen.

Damit also die so genannte User Experience unverändert bleibt, hat das Internet Explorer Team die Entscheidung gefällt, dass - vorerst - der Standardbrowser der 32-Bit-Internet-Explorer ist.

Neben diesen offensichtlichen Gründen gibt es noch einen weiteren Grund: Der JustInTime (JIT) Script Compiler wurde (noch/derzeit) nicht für die 64-Bit-Version des Internet Explorer portiert (auch in IE9 nicht!). Daher ist grade bei aufwändigen Javascript Applikationen die 32-Bit-Version vorzuziehen.

Einsatz des 64-Bit-Internet-Explorer

Frage: Gibt es denn trotzdem sinnvolle Gründe für den Einsatz von Internet Explorer 64 Bit?

Antwort: Es gibt derzeit eigentlich keine wirklichen Gründe. Nachfolgend ein paar Begründungen, die häufiger angeführt werden, die sich aber insbesondere. durch die geringere Anzahl an ActiveX Controls erklären lassen.

Frage: Warum wurde dann überhaupt eine 64-Bit-Version des Internet Explorers erstellt?

Antwort: Da der Internet Explorer, beziehungsweise die Mehrzahl seiner Komponenten, Bestandteile des Betriebssystems ist. Diese Komponenten sind insbesondere. die Netzwerkkomponenten (URLMon für das Handling aller Namen und der verwendeten Zonen, WinINET für die Netzwerkkommunikation), sowie die Rendering Engine (MSHTML) und bedingt (siehe oben) auch die Scripting Engines (JScript(9) und vbscript). Da ein Windows-Betriebssystem ohne diese Komponenten nicht auskommen kann, wurden diese selbstverständlich für die 64-Bit-Systeme portiert und das Portieren der iexplore.exe war dann der geringste Part.

Hier ist also erkennbar, dass derzeit der Internet Explorer 64 Bit eher für das Betriebssystem als für den Benutzer erstellt wurde. Dies mag sich in der Zukunft ändern, derzeit lässt sich dies noch nicht absehen. (mje)

Dieser Artikel basiert unter anderem auf einem Blog-Beitrag aus dem Internet Explorer Support Blog auf Microsofts TechNet.