Unified Collaboration

Die Vielfalt bei Enterprise Social Software wird größer

30.11.2014 von Bernd Reder
Schnell, effizient, sicher und kostengünstig soll die Kommunikation zwischen Firmenmitarbeitern ablaufen, und möglichst auch der Informationsaustausch zwischen Mitarbeitern und Kunden oder Geschäftspartnern. Das hört sich ganz nach eierlegender Wollmilchsau an.

Viele IT-Verantwortliche, die mit der Auswahl entsprechender Lösungen betraut sind, werden diese Anforderungen seitens der Fachbereiche und Geschäftsführung auch so interpretieren. Hinzu kommen zwei weitere Faktoren, welche die Suche nach der passenden Collaboration-Lösung erschweren: Es gab noch nie so viele Techniken und Produkte, die eine Integration unterschiedlicher Kommunikationskanäle ermöglichen, von Voice over IP und E-Mail über Mobilkommunikation, Videoconferencing, und Social-Media-Kanäle bis hin zu gemeinsam genutzten Desktops (Desktop Sharing).

Collaboration Software: Umsätze und Marktanteile
Umsätze 2013
Marktanteile 2013

Divergenz zwischen alten und jungen Mitarbeitern

Der zweite Punkt ist die Altersstruktur der Belegschaft. Ältere Mitarbeiter bevorzugen klassische Kommunikationsmittel wie Telefon und E-Mail, bestenfalls noch Videokonferenzen und elektronische „Whiteboards“ für das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten. Diese Lösungen können in Form einer UCC-Lösung oder traditioneller Enterprise-Collaboration-Systeme wie Microsoft Sharepoint, IBM Communications, Unify Openscape oder Lösungen von Avaya bereitgestellt werden.

Jüngere Kollegen wünschen sich dagegen Social-Collaboration-Werkzeuge für den Unternehmenseinsatz, etwa Microsoft Yammer, Salesforce Chatter, Jive oder SAP Jam. Nach Angaben des deutschen Beratungshauses Crisp Research dominieren derzeit in Deutschland IBM, Jive und Microsoft den Markt für diese Software. Allerdings, so die Marktforscher, haben auch kleinere Anbieter Chancen, beispielsweise Huddle oder United Planet. Eine vergleichbare Entwicklung zeichnet sich in Asien ab, speziell in Firmen in Indien, China und Korea. Dort liegt das Durchschnittsalter in vielen Hightech-Unternehmen wie etwa Tata (Indien) unter 30 Jahren.

Dementsprechend setzen Firmen aus diesen Regionen verstärkt auf Kommunikations- und Collaboration-Tools aus der Social-Media-Szenerie. Teilweise werden diese Lösungen um Belohnungselemente wie etwa Auszeichnungen erweitert. Sie sollen Mitarbeiter zum Teilen von Know-how mit Kollegen über Social-Media-Kanäle animieren.

Produkte für die unternehmensweite Zusammenarbeit von Beschäftigten und von Mitarbeitern unterschiedlicher Unternehmen und Einrichtungen lassen sich grob in drei Kategorien unterteilen:

Wachstumsmarkt Enterprise-Social-Software

Die Marktforschungsgesellschaft Markets and Markets geht davon aus, dass der weltweite Umsatz mit Enterprise-Social-Software (ESS) von 4,77 Milliarden Dollar im Jahr 2014 bis 2019 auf 8,14 Milliarden steigen wird. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von 11,3 Prozent. Auch für die Beratungsgesellschaft Experton Group bildet das Social Business for Communication & Collaboration (SB4CC) eines der wachstumsstärksten Segmente im deutschen ICT-Markt. Experton fasst unter diesem Begriff professionelle Lösungen für die Kommunikation und Zusammenarbeit zusammen, die sich Funktionsweisen sozialer Netzwerke zu eigen machen. Vorbilder sind beispielsweise Blogs, Wikis, Activity Streams, Collaborative Writing und File Sharing. SB4CC sei somit eine Fortentwicklung von UCC.

Nach Einschätzung von Experton entfallen 2016 rund 25 Prozent der Ausgaben im Bereich UCC auf solche SB4CC-Produkte. Im Jahr 2014 wird der deutsche Markt für Social Software und Services im B2B-Umfeld den Beratern zufolge ein Volumen von ungefähr 850 Millionen Euro aufweisen. „Unter dem Strich ist bei SB4CC ein Wachstum von durchschnittlich über 50 Prozent pro Jahr zu erwarten“, prognostiziert ((oder „erwarten (…) bilanziert“, wenn er nur die Vergangenheit meint)) Frank Heuer, Senior Advisor der Experton Group.

Verschmelzung von Unified Communications und Social Media

Doch Enterprise-Social-Software ist nur ein Baustein in einer Collaboration-Strategie. Anwender wünschen sich die Einbeziehung konventioneller Kommunikationsmedien wie Sprache, Video und Messaging in ihre Social-Media-Strategie. Das ist nachvollziehbar, beklagen sich doch laut einer Untersuchung von Frost & Sullivan rund 51 Prozent der IT-Leiter über den hohen Aufwand, den das Management von Collaboration-Umgebungen mit Produkten unterschiedlicher Anbieter verursacht.

An die 44 Prozent der Befragten wünschen sich daher hochintegrierte Lösungen, die sich allerdings durchaus aus Produkten diverser Hersteller zusammensetzen können. Offenkundig sehen das einige Anbieter von UCC- und Enterprise-Social-Software-Paketen als Chance. Das gilt vor allem für die nach Angaben der Synergy Research Group führenden Akteure im Bereich Enterprise Collaboration: Microsoft (Lync, Yammer, Sharepoint) und Cisco Systems (WebEx, Jabber). Beide sind derzeit bestrebt, ihre Produktfamilien in den Bereichen UC und Enterprise-Social-Software zu Paketen zusammenzufassen.

Und beide kommen aus unterschiedlichen Richtungen: Cisco ist mit rund 70 Prozent Umsatzanteil der weltweit größte Anbieter von Netzhardware, während Microsoft mit Lync nach Angaben von Brent Kelly, Leiter der Beratungsgesellschaft Kelcor, an die 65 Prozent des Marktes für Instant-Messaging-Software kontrolliert.

Wie Social-Business-Software zum Erfolg wird
Mit Teamwork Wissen sammeln und sparen
Mit Social-Business-Software und der Integration von Anwendungen können Unternehmen ihre Effizienz und Gewinne steigern. Allerdings nur dann, wenn "Social Collaboration" von den Mitarbeitern akzeptiert wird. Tipps zur Planung und Softwareauswahl finden Sie hier.
Akzeptanz für Teamarbeit schaffen
Bei zahlreichen Unternehmen und ihren Mitarbeitern konnte das Prinzip der Enterprise 2.0 aufgrund der schnelleren und geradlinigeren Kommunikation sowie einer größeren, geteilten Wissensbasis schon hohe Akzeptanz erlangen. Überzeugt hat ferner die kostensensible Kopplung verschiedener Funktionen, die früher in separaten Lösungen parallel gepflegt werden mussten.
Modulare Softwarelösungen sind von Vorteil
Ist dieser Punkt geklärt, empfiehlt es sich, Anbieter zu vergleichen und eine Social-Softwarelösung auszuwählen, die modular zusammengestellt werden kann. Auf diese Weise ist die Lösung nicht nur maßgeschneidert, sondern zudem jederzeit um zusätzliche Module erweiterbar.
Anwendungsgebiete für den Mittelstand
Eine "Rundum-Sorglos-Lösung", die wirklich jeden Unternehmensbereich abdeckt, ergibt für kleine und mittelständische Betriebe sicherlich erst ab einer gewissen Größe Sinn. So wäre es beispielsweise bei wenigen Mitarbeitern, die alle an demselben Standort arbeiten, eine Lösung überdimensioniert, die Buchhaltung oder Urlaubsverwaltung über eine Enterprise-2.0-Lösung zu betreiben. Hingegen kann es bereits in kleinen Teams sehr sinnvoll sein, Wissen zu sammeln und zu speichern, eine Datenbank zu pflegen und Dokumente zu verwalten.
Positive Gruppenbildung für mehr Kommunikation und Wissen
So greifen in einer Intranet-Enterprise 2.0-Lösung beispielsweise Kommunikationsbausteine ineinander, die ansonsten parallel gepflegt werden müssten. Der Austausch kann über Chats oder Messaging-Funktionen ebenso erfolgen wie über persönliche Nachrichten innerhalb des Systems, die der E-Mail ähnlich sind.
Activity Streams halten auf dem Laufenden
Social-Software-Angebote haben ihren Ursprung oft in Funktionalitäten, die sich an Social-Media-Netzen orientieren. So kann ein mittelständisches Unternehmen seine Mitarbeiter mit sogenannten Activity Streams auf dem Laufenden halten: Direkt auf der Portalstartseite eines Mitarbeiters blendet der Activity-Stream neue Postings oder Aktionen der Organisationsmitglieder ein, auch Aktivitäten in Gruppen werden angezeigt.
Wissens-Pool hilft Zeit und Geld sparen
Wikis, Blogs und Foren, die ihren Ursprung ebenfalls im sozialen Netz haben, können sich auf dieselbe Weise positiv auf die Kommunikation in mittelständischen Firmen auswirken. Klassische Anwendungsbeispiele sind hier Nachfragen zu einem Projektstatus, die für jeden Beteiligten einsehbar sind, Fragen zu Problemen oder Vorgängen, die über diese Wege direkt geklärt werden können, oder der Austausch zu fachspezifischen Themen.
Kundendaten verwalten und Projekte abwickeln
In einer Social-Software-Lösung können Kundenkommunikation, interner Austausch, organisatorische Aufgaben und vieles mehr gleichzeitig abgewickelt werden. So verfügen einige Anbieter über ein integriertes CRM-System, in dem alle Kontakte angelegt und verwaltet werden. Damit werden erforderliche Ansprechpartner über eine Suchfunktion inklusive aller Kontaktdaten schnell gefunden.
Dokumenten-Management integrieren
Auch in der Koordination von Projekten kann Social-Business-Software den Mittelstand unterstützen, und zwar auch über die bereits erwähnten Gruppen hinaus. Zum Beispiel führt ein in die Social-Software integriertes Dokumenten-Management-System dazu, dass Dateien und Dokumente sicher ausgetauscht und versionsgetreu oder parallel bearbeitet werden können.
Buchhaltung, Reisekosten, Urlaubs- und Projektplanung inklusive
Mittelständler, die ihre Buchhaltung intern abwickeln, können die Fibu bei einigen Anbietern direkt mit der Social-Business-Software verknüpfen - wovon auch Mitarbeiter über die Finanzabteilung hinaus profitieren. Dazu legen einige Lösungen zum Beispiel Personalakten je Mitarbeiter an, die jeweils die vertraglich geregelten Arbeitszeiten sowie Urlaubstage dokumentieren.

Kampf der Titanen: Cisco versus Microsoft

Microsoft hat zwar nicht wie Cisco eine IP-Telefonanlage und entsprechende Endgeräte im Angebot, dafür aber eine Schnittstelle („Lync Enterprise Voice“), die grundlegende IP-PBX-Funktionen bereitstellt. Hinzu kommen Faktoren wie die Stärke von Microsoft bei (Cloud-gestützten) Anwendungspaketen sowie bei Collaboration-Anwendungen, etwa in Form von Sharepoint. Zudem kann Microsoft mit Skype eine verbreitete Audio- und Videokonferenzplattform ins Feld führen. Cisco wiederum verfügt nicht nur über Switches und TK-Anlagen. Mit Jabber steht eine Desktop-Videokonferenzsoftware zu Verfügung, die sich in den Cisco-Kosmos von IP-Telefonie, Instant- Messaging-Produkten und Präsenzlösungen einfügt.

Die Strategie beider Kontrahenten ist darauf ausgelegt, Anwender zum Einsatz einer „One- Vendor“-Lösung zu drängen, also der exklusiven Nutzung ihrer eigenen Produkte. Brent Kelly geht davon aus, dass die Auseinandersetzung Cisco gegen Microsoft den Markt noch eine Weile prägen wird. Auch er plädiert für eine „Entweder- oder“-Lösung: Ein Miteinander von Produkten beider Anbieter bedeute für IT-Abteilungen einen erhöhten Aufwand und möglicherweise Interoperabilitätsprobleme zwischen den Produkten.

Die Zeichen stehen auf Integration

Allerdings wäre es zu kurz gegriffen, im Bereich Collaboration und Unified Communications nur Cisco und Microsoft als wichtige Konkurrenten einzuschätzen. Mit IBM, Avaya, dem Videoconferencing- Spezialisten Polycom und Unify (ehemals Siemens Enterprise Communications) mit seiner Openscape- Produktlinie sind etliche etablierte Anbieter im Bereich Collaboration aktiv. Hinzu kommen Unternehmen, die ihre Stärken im eigentlichen Unified-Communications- Bereich haben, also der Einbindung von IP-gestützten TK- und Videokonferenzsystemen. Gartner und Forrester Research führen in dieser Kategorie vor allem Mitel inklusive seiner Neuerwerbung Aastra, Alcatel-Lucent und den japanischen IT- und Telekommunikationskonzern NEC auf.

Welche Vorteile Vernetzung und Collaboration bringen

Dass die Hersteller Collaboration-Lösungen grundsätzlich empfehlen, überrascht nicht. Dennoch stellt sich die Frage nach dem konkreten Nutzen für Anwender. Für den Wissenschaftler Wilhelm Bauer vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO ist dieser in der Tat gegeben. Untersuchungen seines Instituts zufolge zahlt sich die Vernetzung von Unternehmen und Mitarbeitern mit Hilfe von Collaboration-Tools aus. Das habe die Studie „Improve“ der Europäischen Union ergeben: „Unternehmen, die stark auf Collaboration setzen, erzielen doppelt so hohe Zuwächse beim Umsatz und Ertrag im Vergleich zu Firmen, die eher konventionell vorgehen“, bilanziert Bauer.

Um die Implementierung neuer ITDienste wie Collaboration-Services und Enterprise Social Media so einfach wie möglich zu machen, rät die Beratungsfirma Experton Group zu einem Baukastensystem: Fachabteilungen und IT-Verantwortliche sollten sich auf ein homogenes Portfolio von Produkten und Systemkomponenten einigen. Dadurch könne „auf der Ebene des einzelnen Mitarbeiters die Versorgung mit Informationstechnologie und die Gestaltung der Arbeitsabläufe abgebildet werden“. Diese Vorgehensweise lehnt sich an Produktionstechniken in der Automobilindustrie an und kann dazu beitragen, Collaboration-Services auch kleineren und mittelständischen Unternehmen schmackhaft zu machen.

Social-Business-Tools für Unternehmen
Wikis, Blogs, Activity Streams und Dokumenten-Sharing
Wikis, Blogs, Activity Streams, Dokumenten-Sharing - Social-Media-Funktionen und entsprechende Tools werden für Unternehmen immer wichtiger. Sie vernetzen Mitarbeiter, sorgen für den Wissensaustausch und verbessern die Zusammenarbeit. Der Beitrag stellt die beliebtesten Werkzeuge vor und zeigt, was bei der Einführung zu beachten ist.
Alfresco
Alfresco ist eine Plattform für Social-Content-Management für mittlere und große Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen die Zusammenarbeit und die Verwaltung unternehmenskritischer Dokumente. Texte, Tabellen, Videos und Präsentationen lassen sich unmittelbar kommentieren, was den direkten Austausch fördert. Sämtliche Aktivitäten rund um ein Dokument werden mitprotokolliert, User können diesen Activity Stream in der Alfresco-Anwendung verfolgen.
BlueKiwi Zen
Mit der blueKiwi Enterprise Social Software können Unternehmensmitarbeiter Ideen, Kompetenzen, Ressourcen und Best Practices austauschen. Zu den Funktionalitäten der von Atos 2012 übernommenen Software gehören User-Profile mit Kontaktdaten und Kompetenzen, unternehmenseigene Lexika, Chat- und Diskussions-Plattformen, erweiterte gemeinschaftliche Notizfunktionen, "Likes", eine vollwertige Empfehlungs-Engine, Microsoft Office- und Outlook-Add-Ins sowie mobile Anwendungen für iOS, Android und Blackberry.
Chatter
Mit Chatter hat SaaS-Pionier Salesforce.com sein CRM-zentriertes Portfolio um eine Social-Plattform für Profile, Gruppendiskussionen und Filesharing ergänzt. Feeds informieren über relevante Daten, etwa Statusmeldungen wichtiger Geschäfte oder Änderungen in der Kundendatei. Das Tool lässt sich in die CRM-Lösung von Salesforce integrieren und kann so Geschäftsprozesse etwa im Vertrieb abbilden, ist aber auch als Stand-alone-Lösung einsetzbar.
Communote
Communote des gleichnamigen Dresdner Startups ist eine auf Java basierende Kommunikationslösung für projekt- und teamorientiertes Arbeiten. Ähnlich wie bei Twitter können Nutzer Nachrichten über ihre aktuellen Aktivitäten mit ihren Kollegen teilen. Kurznachrichten und Notizen lassen sich schnell erstellen, auch Dateien können angehängt und Bilder sowie Youtube-Videos angezeigt werden.
Connections
BM Conncetions ist eine All-in-on-Suite für Social Business, die Activity Streams, E-Mail, Kalender, Wikis, Blogs und viele andere Social-Media-Funktionen integriert. Die direkte Zusammenarbeit ist mit einem Klick möglich. Die neue Version enthält zusätzlich Analysefunktionen, Echtzeit-Daten-Monitoring und schnellere Netzwerke für die Optimierung der Zusammenarbeit. Mit den verbesserten Funktionen bekommen User Einblicke in Informationen aus Netzwerken, die sie in Echtzeit nutzen können.
Crowdworx
Einen innovativen Crowdsourcing-Ansatz hat das Berliner Startup Crowdworx mit seiner Software realisiert, die Kompetenz und Fachkenntnisse von Mitarbeitern im Intranet bündelt. Statt Know-how in Form von Texten zu speichern und abrufbar zu machen, wird das Fachwissen der Mitarbeiter in exakten Kennzahlen wie Prognosen, Risikobewertungen und Marktpotenzialen zusammengefasst. Das Spektrum reicht von Absatzplanungen und Innovations-Management bis hin zum Projekt-und Risiko-Management.
immer-uptodate
immer-uptodate ist eine einfach bedienbare, Cloud-basierte Social-Lösung aus Deutschland, die Mitarbeiter abteilungs- und standortübergreifend miteinander in Kontakt bringt. Wichtige Funktionen sind Posting, Teilen, Kommentieren, das Liken von Texten, Fotos und Umfrage-Tools für offene und geschlossene Gruppen. Beiträge können gleichzeitig im internen Netzwerk und in öffentlichen Netzwerken wie der Facebook-Fanpage des Unternehmens veröffentlicht werden.
Jabber und Quad
Unter dem Namen "Jabber" bündelt die Networking-Company Cisco sämtliche Communications- und Collaboration-Clients, die im Lauf der Jahre unter anderem durch Zukäufe ins Unternehmen kamen. Der Jabber-Client integriert Kommunikationsfunktionen wie Präsenzanzeige oder Instant Messaging und stellt mit Hilfe der hauseigenen Webex-Produktfamilie Audio- und Videoconferencing bei Bedarf auch in HD-Qualität bereit. Das zweite Standbein Quad integriert Features wie Blogs und Wikis.
Jam
Mit dem cloud-basierten SAP Jam können sich Mitarbeiter im Unternehmen in einer einheitlichen Umgebung mit Kollegen vernetzen und über Daten, Inhalte und Prozesse austauschen. Dadurch sollen sie produktiver werden und bessere Ergebnisse erzielen. SAP Jam unterstützt insbesondere auch zentrale Aufgaben im Personalwesen wie Onboarding, Weiterbildung und Talent-Management. Auch in anderen Unternehmensbereichen wie Vertrieb oder Marketing ist die Lösung einsetzbar. Jam ist aus der Zusammenführung von "SuccessFactors Jam" und "SAP StreamWork" entstanden.
Jive
Eine recht beliebte Social-Business-Lösung ist Jive Engage von dem 2001 gegründeten kalifornischen Unternehmen Jive Software. Das Tool kombiniert Collaboration- und Community-Features und stellt Lösungen für das Knowledge-Management zur Verfügung. Ständige Erweiterungen haben die Software zu einer ausgewachsenen Social-Business-Plattform anwachsen lassen. So kamen im Lauf der Zeit Funktionen für Instant Messaging sowie die Mobility-Unterstützung für iPhones und Blackberrys hinzu. Über zugekaufte Funktionen wie Business Analytics können Nutzer auch große Mengen an unstrukturierten Daten auswerten.
Just Connect
Just Connect ist eine professionelle Social-Intranet-Software-Lösung aus Hamburg. Die Plattform kombiniert traditionelle Intranet-Funktionalitäten mit modernen Web-2.0-Funktionen der sozialen Netzwerke zu einer Social-Intranet-Lösung. Das Programm bietet Web2.0-Funktionen wie Microblogs und Blogs, Wissens-Management in Form von Wikis und Dokumenten-Management sowie diverse Kommunikationsformen wie Chat.
Lithium
Das kalifornische Social-CRM-Anbieter Lithium stellt mit seiner Software Monitoring-Funktionen bereit, die vor allem für größere Unternehmen und Web-Agenturen von Interesse sind. Besonders interessant sind die integrierten Workflow-Funktionen. Sie machen auch für verteilte Arbeitsgruppen das Monitoring der unterschiedlichen Kanäle einfach. Ebenfalls überzeugen die Suchfunktionen (Keywords) inklusive Support für mehrere Sprachen und die Werkzeuge für die Auswertung.
Mixxt
Mixxt des gleichnamigen Bonner Startups erlaubt es, mit wenigen Mausklicks eigene Communitys zu generieren. Die erstellten Gemeinschaften können ihren Mitgliedern die gängigen Social- Networking-Funktionen anbieten wie Abstimmungen, Bildergalerien, Blogs, Datei-Downloads, Foren, Gruppen, Termine, Videos und Wikis. Für Unternehmen und Agenturen mit umfangreicheren Anpassungswünschen stellt mixxt auch White-Label-Community-Lösungen ohne jeglichen Hinweis auf mixxt bereit.
Podio
Das ursprünglich in Dänemark entwickelte und 2012 von Citrix übernommene Podio ist eine Collaboration-Plattform, die mit einem sonst nirgendwo zu findenden Killer-Feature aufwartet. Auf Podio kann jeder Anwender ohne technische Fachkenntnisse eigene Business-Apps erstellen. Auf dem Podio App Market stehen laut Anbieter Tausende solcher Apps zur Verfügung, die von Podio-Nutzern generiert und frei zugänglich gemacht wurden - von Kundenverwaltung über Personalbeschaffung bis hin zu Kundensupport und Issue Tracking.
Sharepoint
Neben vielen anderen Disziplinen positioniert Microsoft sein Sharepoint auch als Plattform für Enterprise Social Networking. Die Collaboration-Umgebung stellt Anwendern Dokumenten-Sharing und Kommunikationsmöglichkeiten bereit. Spezielle Social-Network-Angebote sind unter anderem integrierte Profile, Wikis, Blogs, Newsfeeds und interne Videoportale sowie Funktionen für die unternehmensinterne Suche, das Tagging, Rating und zur Kommentierung.
SocialCast
Mit dem von VMware 2011 übernommenen SocialCast können Nutzer interne Communities aufbauen und Diskussionsgruppen einrichten. Schnittstellen zu Lotus Notes, Outlook, Sharepoint sowie zum Active Directory schaffen ergänzende Kommunikations- und Integrationsmöglichkeiten. Neuerungen wie die Social-Applikation Strides bauen Socialcast zur integrierten Collaboration-Plattform aus. Die aktuelle Version beinhaltet zudem neue Funktionen wie integriertes Projekt-Management und sicheres Instant Messaging.
StreamWork
SAP bietet mit StreamWork seit einiger Zeit eine kollaborative Plattform an, die dazu dienen soll, die Vorbereitung und das Treffen gemeinsamer Entscheidungen zu unterstützen. Die Social-Business-Komponenten erstrecken sich auf News-Feeds für Geschäftsdaten und Monitoring-Dienste, die Aktivitäten und Ereignisse darstellen. Als Besonderheit kann man eine ganze Reihe unterschiedlicher "Business Tools" in eine Konversation einfügen, die für eine Entscheidungsfindung nützlich sind. Dazu zählen Agendaplanung, Prioritätenlisten, Ad-hoc-Umfragen, SWOT- und Kosten-Nutzen-Analysen sowie Verantwortlichkeits-Diagramme.
Talent Sourcing
Die Münchner IntraWorlds GmbH entwickelt Talent-Relationship- Management- und Community-Software-Lösungen. Das Hauptprodukt Talent Sourcing ermöglicht Mitarbeitern via Employer Branding, Personal-Marketing und Recruiting gezielt Talente zu identifizieren, zu binden und zu gewinnen. Mit dem Tool soll Recruiting in Zeiten des Fachkräftemangels messbar erfolgreicher, besser planbar und zukunftssicher werden.
tibbr
Mit tibbr hat sich der SOA- und Integrationsspezialist Tibco in das Social-Business-Geschäft vorgewagt. Entsprechend verzahnen sich Anwendungen etwa von Oracle, SAP und Microsoft mit der Plattform, so dass sich beispielsweise der Activity-Stream durch Ereignisse und Veränderungen aus den Business-Applikationen speisen lässt. Ansonsten bietet tibbr soziale Services wie Mikroblogging, Profile, Instant Messaging und Voice-Memos, Videoconferencing und Communities.
Yammer
Yammer wurde 2012 von Microsoft übernommen und war ursprünglich ein Mikroblogging-Dienst. Inzwischen stehen das Teilen und die Bearbeitung von Dokumenten, der Austausch von Wissen sowie die unternehmensinterne und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit und Kommunikation im Vordergrund. Mit dem aktuellen Release können Anwender Communities einrichten, Termine in Outlook und Google Calendar planen, in verteilten Teams kommunizieren und gemeinsam Dokumente bearbeiten. Die Version für Unternehmen stellt besondere Security-Features bereit.
Zimbra
Das bislang von VMware vertriebene Zimbra ist eine Open-Source- Plattform mit Funktionen für E-Mail, Kalender und Zusammenarbeit. Zimbra bietet eine speziell auf Virtualisierung und Portabilität abgestimmte offene Plattform für Private Clouds und Public Clouds. Die intelligente Mailbox hilft dabei, Informationen und Aktivitäten übersichtlich zu verwalten. Im Juli 2013 gab VMware bekannt, Zimbra an Telligent Systems verkauft zu haben. Der neue Besitzer will mit Unterstützung von Investment Partnern aus Zimbra die "erste vereinte soziale Kollaborationssuite für die Post-PC-Ära" machen.

UCC aus der Cloud: Lieber Hybrid als Public

Ein Trend, der sich in den kommenden Jahren bestätigen dürfte, ist das Verlagern von Unified-Communicationsund Collaboration-Lösungen in Cloud- Computing-Umgebungen. IDC zufolge werden bereits mehr als 30 Prozent einiger Collaboration-Dienste über Clouds bereitgestellt. Dazu zählen Instant- Messaging- und Sprachkommunikations- Services, vor allem aber Web-Konferenz-Angebote wie Ciscos WebEx.

Auch auf diesem Feld könnte sich Microsoft mit seinem mittlerweile beachtlichen Angebot an Cloud-basierten Diensten zum schärfsten Widersacher entwickeln. Häufig wird Collaboration auf die Ebene der Mitarbeiterkommunikation begrenzt. Das ist zu kurz gedacht. Speziell für Unternehmen, die intensiv mit ihren Kunden kommunizieren müssen, ist die Ausweitung von Collaboration- Systemen in Richtung Informationsaustausch mit dem Kunden wichtig. Anbieter wie Avaya forcieren deshalb die Integration von Contact-Centern in die unternehmensweite Collaboration- Landschaft. Mit Ansätzen wie einer Collaborative Cloud könne die Zusammenarbeit von Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern auf eine neue Basis gestellt werden.