Der ITK-Monat im Rückblick

Die Tops & Flops im November 2007

30.11.2007 von Malte Jeschke
Abseits des iPhones, mit dem sich jetzt nach den Medien auch die Gerichte beschäftigen müssen, gab es im abgelaufenen Monat auch relevante Neuigkeiten. Im Folgenden finden Sie die Höhepunkte und Tiefschläge der vergangenen Wochen aus den Bereichen IT und Telekommunikation.

Einmal im Monat stellen wir Ihnen die fünf Tops & Flops aus der IT vor. Die vergangenen Wochen waren von vielen Negativmeldungen geprägt, insbesondere aus dem Sicherheitsumfeld. Aber es gibt auch Positives zu vermelden, insbesondere aus Jülich. Dort kann man sich erneut freuen: Nachdem in diesem Jahr bereits der Nobelpreis für Physik nach Jülich gegangen ist, kann man jetzt auf den schnellsten zivilen Supercomputer der Welt stolz sein.

Nachfolgend ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Priorität bemerkenswerte Neuigkeiten aus dem ITK-Umfeld der vergangenen Wochen.

Tops & Flops November 2007

TOPS

Zivile Rechenleistung

Deutschland auf Platz zwei der schnellsten Computer der Welt, schnellster ziviler Rechner

Ruf doch mal an

Brüssel verspricht niedrigere Handygebühren und schnelleres Internet

High-Speed-Netzwerk

100 Gigabit pro Sekunde per Kupferkabel

Geht doch

Software setzt EEG-Signale in Steuerbefehle um

Triple Play

Nach Telekom und Arcor will auch Versatel schnelles VDSL-Netz bauen

FLOPS

Phänomenaler Fehlstart

AMD bringt Phenom, Ergebnisse ernüchternd

Mobile Datenträger

Persönliche Daten von 25 Millionen Briten verschwunden

Fernmeldegeheimnis ade

Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung verabschiedet

Auf einen Klick

Internet-Abzocke trifft immer mehr Surfer

Bitte warten

Analysten: Vista enttäuscht Vorraussagen


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Tops

Top-500-Liste: Deutschland auf Platz zwei der schnellsten Computer der Welt

Auf der halbjährlichen Weltrangliste der 500 schnellsten Supercomputer belegt Deutschland mit der Anlage JUGENE des Forschungszentrums Jülich erstmals den zweiten Platz. …mehr

Das ist eine Premiere, denn bislang hat es noch kein europäisches System auf einen der ersten beiden Plätze geschafft. Dies blieb bisher Supercomputern aus den USA und Japan vorbehalten. Betrachtet man die Systeme mit rein ziviler Nutzung, liegt JUGENE sogar auf Platz eins. JUGENE ist der zurzeit größte Rechner des neuen Typs Blue Gene/P von IBM. Im Februar erfolgt die offizielle Einweihung.

Brüssel verspricht niedrigere Handygebühren und schnelleres Internet

Ein härterer Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt soll den Kunden in Europa günstigere Handypreise und schnellere Internetverbindungen bescheren. …mehr

Was Marktöffnung und Wettbewerb bewirken können, lässt sich gut an der nun bald zehnjährigen Marktöffnung auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt ablesen. 1998 fiel das Sprachmonopol der Deutschen Telekom und damit auch die Preise. Schon zwei Jahre nach der Marktöffnung konnten die Verbraucher um bis zu 90 Prozent günstiger telefonieren. Geht es nach der EU, soll eine neue Aufsichtsbehörde in Europa den Markt regulieren.

100 Gigabit pro Sekunde per Kupferkabel

Forscher der Pennsylvania State (Penn State) University haben vor der IEEE High Speed Study Group einen Durchbruch im Bereich der Datenübertragung per Kupferkabel vorgestellt. Auf in lokalen Netzwerken gebräuchlichen Kupfer-Ethernet-Kabeln sind Übertragungsraten von 100 Gigabit pro Sekunde auf einer Entfernung von 100 Metern möglich, so die Wissenschaftler – das Zehnfache der bisherigen Rate. …mehr

Die Implementierung von 10 GbE ist für viele noch Zukunftsmusik, lässt sich aber in Kupfer realisieren. Die Forscher in Pennsylvania legen noch mal einen drauf und realisieren eine 100-GbE-Verbindung via Kupferkabel. Das beruhigt, denn seit vielen Jahren und nahezu ebenso vielen Netzwerkgeschwindigkeiten gilt, dass auch in Zukunft Anwender und Betreiber auf künftig noch wachsende Bandbreiten angewiesen sind.

Software setzt EEG-Signale in Steuerbefehle um

Ein neuer EEG-gesteuerter Roboterarm könnte gelähmten Menschen künftig helfen. Er soll sich mit Gedanken steuern lassen. …mehr

Während neue Technologien häufig als Selbstzweck erscheinen, kann das Projekt Brain2Robot wahrlich etwas bewegen. Was immer noch ein wenig nach Science-Fiction klingt, ist das Ergebnis einer langjährigen Arbeit. Im Projekt Brain2Robot hat ein internationales Forscherteam eine Robotersteuerung auf der Basis von Elektroenzephalogramm-Signalen (EEG) entwickelt.

Versatel will schnelles VDSL-Netz bauen

Die Deutsche Telekom bekommt bei ihrem wichtigsten Prestigeprojekt – dem schnellen VDSL-Netz – Konkurrenz: Mit Investitionen in Milliardenhöhe wollen Wettbewerber ihre Netze aufrüsten und damit dem Marktführer das Wasser im zukunftsträchtigen Mediengeschäft abgraben. …mehr

Konkurrenz belebt das Geschäft. Damit dürfte auch der Wettbewerb um den Verbraucher bei den sogenannten Triple-Play-Angeboten deutlich härter werden – mit entsprechenden Preisen. Noch sind die Kundenzahlen moderat, die Betreiber erhoffen sich von HDTV einen Schub.

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Flops

Quad-Core-Test: AMD Phenom 9600 mit K10-Architektur

AMD geht mit dem lange erwarteten Phenom für Desktop-PCs an den Start. Mit nativem K10-Quad-Core, neuer Cache-Hierarchie und viel Architekturfeinschliff tritt der 2,3 GHz schnelle Phenom 9600 gegen Intels Core-2-Prozessoren an. …mehr

Gewinner und Verlierer stehen schnell fest. In nahezu allen wichtigen Bereichen liegt der Phenom 9600 hinter dem selbsterklärten Gegner Intel Core 2 Quad 6600 zurück. Und dieser ist schließlich bereits seit Beginn dieses Jahres auf dem Markt. Für diesen ist das Ergebnis bedauerlich, denn eine starke Desktop-Konkurrenz hätte sicher für Belebung gesorgt.

Persönliche Daten von 25 Millionen Briten verschwunden

Helle Aufregung in Großbritannien: Auf dem Postweg sind zwei CDs mit persönlichen Daten von 25 Millionen Briten spurlos verschwunden. …mehr

Laut Agenturmeldung hat ein Angestellter der Steuerbehörde die Daten auf die CDs gebrannt. Da stellt man sich unwillkürlich die Frage, wie dies überhaupt möglich sein kann. Selbst wenn der Mitarbeiter berechtigt Zugriff auf die Daten hatte, dürfte er diese nicht so ohne weiteres auf einen Datenträger brennen dürfen. Wäre einem Unternehmen dies mit entsprechenden Daten passiert, mag man sich die Folgen gar nicht ausmalen.

Schwarzer Tag für Datenschützer: Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung verabschiedet

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung verurteilt die Verabschiedung des Gesetzes entschieden. …mehr

Mehr als 13.000 Bürger wollen die beschlossene Speicherung von Verbindungsdaten in der Telekommunikation in Karlsruhe kippen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Schaar nennt Vorratsdatenspeicherung gar eine Gefahr für Demokratie. Dass Daten sicher sind, haben die Briten ja nun gerade bewiesen; anderweitige Missbrauchsrisiken sind zweifelsohne reichlich vorhanden.

Internet-Abzocke trifft immer mehr Surfer

Internet-Abzocke trifft nach Einschätzung von Verbraucherschützern immer mehr ahnungslose Surfer und verursacht Schäden in mehrstelliger Millionenhöhe. …mehr

Im Durchschnitt sollen die betroffenen InternenNutzer für vermeintlich kostenlose Angebote 120 Euro zahlen. Hoch im Kurs steht nach wie vor die Hausaufgabenhilfe; dazu passt, dass ein Großteil der meist unbewusst abgeschlossenen Abonnements diesem Themenkreis entstammt. Da trifft es sich, dass ein Viertel der Betroffenen minderjährig war. Da ist die anstehende Richtlinie hinsichtlich entsprechender Handelspraktiken mehr als überfällig.

Analysten: Vista enttäuscht Voraussagen

Microsoft hat die Absatzzahlen von Vista im Business-Segment offensichtlich überschätzt. Laut einer aktuellen Studie verkauft sich das Betriebssystem zwar bei den Consumern, Firmen warten allerdings lieber ab oder bleiben bei XP. …mehr

Gebetsmühlenartig tauchen im monatlichen Turnus Studien auf, die belegen, dass die Akzeptanz von Vista bei professionellen Anwendern zu wünschen übrig lässt – zum Jahrestag der Produkteinführung also erst recht. Die Meldung macht man gerne, denn erstens ist sie wahr und zweitens gern genommener Lesestoff. Wie stets, wenn einem der ganz Großen nicht alles wunschgemäß gelingt. Bei Lichte betrachtet ist der Wechsel von einer Windows-Version zu nächsten im professionellen Lager immer etwas unaufgeregter vonstatten gegangen, als das öffentlich wahrgenommen werden will. Man möge sich nur an die Einführung von Windows 2000 erinnern: Noch Jahre später liefen NT-4.0-Systeme völlig zufriedenstellend im Produktiveinsatz. (mje)

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