Lünendonk-Erhebung

Die Top 10 der Mittelstandsberater

03.08.2010
Die mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen schauen optimistisch in die Zukunft.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren hat bereits zum dritten Mal ein Ranking der zehn führenden deutschen mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen zusammengestellt. Dabei haben die Marktforscher strenge Ausschlusskriterien verfasst: In dem Ranking werden die zehn umsatzstärksten Unternehmen gelistet, die

Gesamtumsatz 2009 (in Mio Euro)

Gesamtumsatz 2008 (in Mio Euro)

msg Systems AG

364,0

306,0

Allgeier Holding AG

250,0

257,0

GFT Technologies AG

221,4

242,2

C1 Group

165,0

168,0

Materna GmbH

152,7

160,3

All for One Midmarket AG

74,8

72,4

adesso AG

71,3

66,8

Seven Principles AG

65,9

59,1

Realtech AG

61,7

70,8

CS Consulting AG

50,0

50,0

Diese Top-10-Mittelstandsunternehmen machten 2009 zusammen 1,5 Milliarden Euro Gesamtumsatz, wobei die jeweiligen Umsätze von 364 Millionen Euro (msg Systems AG) bis 50 Millionen Euro (CS Consulting AG) reichen. Ein großes Unternehmen dieses Marktsegments, die IDS Scheer AG, wurde nicht mehr in dieses Top-10-Mittelstands-Ranking aufgenommen, da die Mehrheit ihrer Anteile im Jahr 2009 von der Software AG übernommen wurde. Bei einem weiteren Unternehmen aus der letztjährigen Liste, der Syskoplan AG, liegt die Mehrheit des Grundkapitals inzwischen im Ausland.

Breite Leistungspalette

Im Durchschnitt entfallen von den Gesamtumsätzen der Lünendonk-Top-10-Mittelstandsunternehmen gut 30 Prozent auf IT-Beratung, 16 Prozent auf Standard-Software-Einführung und Systemintegration, 11 Prozent auf Individual-Software-Entwicklung und 8 Prozent auf Projektmanagement. Daneben spielen auch Standard-Software-Vertrieb und -Wartung (11,5 Prozent Outsourcing (5 Prozent) und Management-Beratung (2 Prozent) eine Rolle.

Umfassende Marktdurchdringung

Die Top-10-Mittelstand der deutschen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen sind mit ihren Dienstleistungen in allen Branchen tätig. Banken/Versicherungen liegen als Kunden mit 34 Prozent durchschnittlichem Umsatzanteil an der Spitze, vor den Industriekunden mit 22 Prozent, wovon die Automobilindustrie und der Maschinenbau zusammen mehr als die Hälfte ausmachen. Der Telekommunikationssektor mit 16 Prozent sowie Behörden, Öffentlicher Dienst und Energie, Verkehr, Logistik folgen mit jeweils 6 Prozent auf den nächsten Plätzen.

2009 Rückgang beim Inlandsumsatz

Gegenüber dem Vorjahr 2008 haben 2009 nur vier der zehn führenden mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen ihre Gesamtumsätze gesteigert. Der Mittelwert der Gesamtumsatzveränderungen der Top 10 liegt im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr 2008 bei plus 1 Prozent. Die einzelnen Veränderungsraten weisen eine Spanne von plus 19 Prozent bis minus 13 Prozent auf.

Die Gesamtmitarbeiterzahlen der Top-10-Mittelstandsunternehmen sind mit durchschnittlich 6 Prozent 2009 wesentlich stärker gestiegen als die Gesamtumsätze (1 Prozent). Der durchschnittliche Pro-Kopf-Umsatz ging dementsprechend von 159.000 Euro (2008) auf 151.000 Euro (2009) zurück. Die um fast 5 Prozent gesunkenen Pro-Kopf-Umsätze im Jahr 2009 zeigen, dass die deutschen mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen trotz geringerer Auslastung oder niedrigerer Honorarsätze versucht haben, ihren Mitarbeiterbestand zu halten und sogar weiter auszubauen.

Angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ist es besonders beachtlich, dass die durchschnittlichen Umsätze der Top-10-Mittelstand der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen mit Kunden im Ausland mit 22 Prozent sehr viel stärker als die Gesamtumsätze dieser Unternehmen (1 Prozent) gestiegen sind. Entsprechend ging der durchschnittliche Umsatz im Inland um 1,5 Prozent zurück.

Bedeutung des Auslandsgeschäfts steigt

Obwohl das IT-Beratungs- und Systemintegrations-Geschäft im Vergleich mit dem Standard-Software-Geschäft strukturell weniger grenzüberschreitend ist, zeigen die deutschen Mittelstands-Unternehmen dieses Marktsegmentes ein starkes Auslands-Engagement und beweisen ihre hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit. Acht der zehn Unternehmen machten 2009 auch Umsätze mit Kunden im Ausland. Die Anteile der Auslandsumsätze an den jeweiligen Gesamtumsätzen bewegen sich 2009 zwischen 5,2 Prozent und 58,8 Prozent und liegen im Durchschnitt der zehn Unternehmen bei 17,8 Prozent (Vorjahr 2008: 16 Prozent).

Optimistische Umsatzprognosen

Die Top-10-Mittelstand der deutschen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen betrachten ihre 2009 erzielten Umsatzentwicklungen offenkundig als krisenbedingten Ausnahmefall, denn sie zeigen bei ihren Umsatzprognosen deutlichen Optimismus. Für das laufende Jahr 2010 erwarten die Unternehmen im Durchschnitt einen Zuwachs ihrer Gesamtumsätze um fast 6 Prozent. Mittelfristig, das heißt 2010 bis 2015, rechnen sie sogar bereits wieder mit durchschnittlich 7,5 Prozent Umsatzwachstum pro Jahr. (jha)