Finale Version des kostenlosen NAS-Systems

Die Neuerungen in FreeNAS 8.2

25.07.2012 von Jürgen Donauer
Neu in FreeNAS 8.2.0 ist unter anderem das Plugin-Konzept für Erweiterungen. Verbesserungen gibt es auch für ZFS-Volumes und mit Active-Passive Multipathing zudem eine Funktion für den Enterprise-Einsatz.

Das Highlight von FreeNAS 8.2.0 ist das Plugin-Konzept. Es basiert auf dem PBI-System und wurde aus PC-BSD übernommen. Damit lässt sich das NAS-System einfach um Zusatzfunktionen erweitern. Plugins von Drittanbietern lassen sich so in FreeNAS nutzen. Die Erweiterungen können Administratoren aus der GUI konfigurieren und verändern. Derzeit stehen Plugins für BitTorrent, DLNA/uPNP und iTunes zur Verfügung. Sie finden dazu weitere Informationen in der Dokumentation.

Sie finden einige Plugins auf Sourceforge im Release-Verzeichnis, jeweils passend für den CPU-Architekturtyp x86 und x64.

Nutzer einer älteren Beta-Version von FreeNAS 8.2 sollten beachten, dass Plugins jetzt wahrscheinlich den Dienst verweigern, die in BETA2 noch funktioniert haben - das gilt bereits seit BETA3. Grund dafür ist eine komplett überarbeitete die Erweiterungs-Struktur.

In Sachen iSCSI lassen sich nun Targets im laufenden Betrieb hinzufügen und entfernen (Target Reload). Ein Ändern ist derzeit allerdings nicht möglich. Dafür wird der Logical Unit Controller (LUC) benutzt. Ein Reload funktioniert also nicht, wenn LUC deaktiviert ist.

Gegenüber FreeNAS 8.0.x lässt sich das Dateisystem ZFS von der Kommandozeile aus manipulieren und die Änderungen sind in der GUI sichtbar. Die Entwickler nennen im speziellen zvols, datasets und komplette Volumes.

Ebenso unterstützt die GUI nun Hardware, die Active-Passive-Multipath-fähig ist. Hauptsächlich betrifft das SAS-Geräte auf Dual Expander Backplanes.

Ebenfalls angenehm für Administratoren ist der Zugriff auf eine root-Shell via Webbrowser. Das Modal "Create Volume" haben die Entwickler in "Volume Manager" umbenannt. Das Erweitern existierender Pools ist laut eigener Aussage einfacher und angenehmer als früher. Das Auswählen mehrerer Massenspeicher erledigt nun ein Multiselect-Widget, was die Bedienung angenehmer macht.

Administratoren können ZFS-Volumen eine periodischen Scrub-Aufgabe zuweisen. Um mit dem Betriebssystem konform zu gehen, steht der Zeitraum per Standard auf 35 Tage.

Darüber hinaus gibt es ein Autotuning-Script, welches per Standard allerdings deaktiviert ist. Basierend auf den System-Resourcen und Komponenten, kann es diverse Werte setzen.

Außerdem soll sich FreeNAS einfacher in virtuellen Maschinen, wie zum Beispiel VMware und VirtualBox, einsetzen lassen.

Seit FreeNAS 8.0.1-BETA3 benötigt FreeNAS mindesten zwei GByte Festplattenspeicher. Sollten Sie den Einsatz von ZFS als Dateisystem planen, empfehlen die Entwickler mindestens acht GByte RAM. Für jedes weitere TByte an Massenspeicher sollten Sie ein weiteres GByte an Arbeitsspeicher zufügen. Auf Systemen unter vier GByte benutzbares RAM, deaktiviert ZFS das Pre-Fetching (Caching), was sich deutlich auf die Geschwindigkeit auswirken kann.

Samba haben die Entwickler auf Version 3.6.5 aktualisiert, womit auch die als als Supergau bezeichnete Sicherheitslücke passe ist. Durch speziell manipulierte RPC-Anfragen konnte beliebiger Code ausgeführt werden, ohne dass sich der Angreifer an Samba anmelden musste.

Das Basis-System FreeBSD kann manchmal etwas zickig in Sachen Hardware sein. Sie sollten auf jeden Fall sicherstellen, dass sich das Rechner-BIOS auf dem neuesten Stand befindet. Die Entwickler berichten von Fällen, bei denen Firmware-Updates Treiber-Probleme bei der Verwendung von FreeNAS behoben haben.

Download FreeNas 8.2.0 RELEASE P1

Interessierte können ISO-Abbilder für die Architekturen x86 und x86_64 bei Sourceforge.net herunterladen. Sollten Sie FreeNAS noch in der älteren Version einsetzen, finden Sie dazu weitere Informationen und Tipps im TecChannel-Artikel "Anleitung - FreeNAS 8 richtig installieren und einrichten". (mec)

Bildergalerie:
Installation
Der Wizard hilft beim Einspielen des Betriebssystems.
Erster Start
Das kostenlose Network Attached Storage.
Erstkonfiguration
Um FreeNAS zu erreichen, Sie dem System eine Netzwerk-Adresse verpassen - falls das DHCP nicht schon übernommen hat.
Die Web-Oberfläche
Die übersichtliche GUI von FreeNAS.
Sicherheit
Erst nachdem das Admin-Passwort geändert ist, wechselt die Alert-Ampel rechts oben von Rot auf Grün.
RAID
Mit wenigen Klicks können Sie komfortabel Volumes anlegen.
RAID erstellt
Mit der entsprechenden Anzahl von Massenspeichern ist das Erstellen eines RAIDs in weniger als zwei Minuten erledigt.
Benutzer
Soll nicht jeder alles sehen dürfen, können Sie das über verschiedene Benutzer steuern.
Gruppen
Die Gruppenverwaltung von FreeNAS.
Dienste
Was FreeNAS anbieten soll, können Sie bequem mit diesen Schaltern einstellen. CIFS ist zum Beispiel für Windows-Freigaben wichtig.
Reporting
Auf dieser Seite können sich Administratoren ein Bild über den Zustand des Systems machen. Grafisch dargestellt sind hier die Auslastung von Netzwerkschnittstelle und CPU.
S.M.A.R.T.
Der "Gesundheitszustand" der Festplatten lässt sich natürlich überwachen.
FTP
Ein FTP-Server ist ebenfalls dabei.
Dynamic DNS
Unverzichtbar vor allem im Heimbereich wenn das NAS über das Internet erreichbar sein soll.
Snapshots
Einfach zu konfigurieren!
Systeminformation
Die wichtigsten Daten in Textform.
Systemdetails
Die Übersicht für laufende Prozesse.