Cloud Computing

Die Lösung muss zum Unternehmen passen

02.06.2010 von Ima Buxton
Mit Cloud Computing lassen sich IT-Kosten deutlich reduzieren. Unternehmen, die IT-Ressourcen über das Web auf fremden Servern nutzen wollen, sollten sich vor der Einführung jedoch genau mit den Konsequenzen dieses Schrittes auseinander setzen, mahnen die Veranstalter der Business-IT-Messe "IT Profits 6.0" im Vorfeld der Veranstaltung.

Die Vorteile von Cloud Computing sind nach Ansicht von Kai-Oliver Kießling, Verkaufsdirektor des mittelständischen Beratungsunternehmens TAB GmbH, gerade für kleinere und mittlere Betriebe offensichtlich. "Durch die bedarfsgerechte Anmietung von IT-Lösungen würden eigene Server und Firewalls teilweise überflüssig. Durch das Einspielen von Updates entfallen zudem Administrationskosten. Das liegt alles in der Verantwortung des Hosters." Doch gleichzeitig mahnt er: "Man muss davon überzeugt sein und nicht nur mitmachen, weil es ein Trend ist. Die Lösung sollte genau zur Firma passen."

Auch eingespielte Arbeitsprozesse in Frage stellen

Im eigenen Haus arbeitet Kießling mit einer Cloud-Lösung, die 133 Euro pro Platz und Monat kostet. Das entspricht bei 25 Plätzen 39.900 Euro im Jahr. Damit sind nach Angaben des Sales-Verantwortlichen die notwendigen IT-Kosten nicht nur gedeckt, sondern auch deutlich geringer als zuvor. Entscheidend für die erfolgreiche Einführung von Cloud Computing, zunächst genau den Bedarf zu analysieren, sagt Kießling. "Das ist nichts Neues: Lastenheft, Pflichtenheft und dann feststellen: Was braucht das Unternehmen wirklich?". Bei der Prüfung dürften auch jahrelang eingespielte Arbeitsprozesse nicht außer Acht gelassen werden.

Kießling betrachtet das TAB-Modell auch als interessant für andere Mittelständer, sieht sich jedoch nicht als Vorreiter. "Das Interesse ist durchaus da, aber natürlich haben viele Bauchschmerzen, wenn es darum geht, die Firmendaten außer Haus zu geben", erläutert der Manager.

Bundesdatenschutzgesetz als Checkliste

Compliance-Aspekte stellt auch Astrid Auer-Reinsdorff bei der Einführung von Cloud Computing in den Mittelpunkt. Unternehmen sollten nach Ansicht der auf IT-Recht spezialisierten Berliner Rechtsanwältin unbedingt die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen prüfen. "Bei Cloud Computing werden personenbezogene Daten der Kunden und Mitarbeiter außerhalb des eigenen Unternehmens auf fremden Servern gespeichert", sagt Auer-Reinsdorff. "Daher gelten hier besondere Regelungen". Der Paragraf 11 des Bundesdatenschutzgesetzes sei im vergangenen Jahr ergänzt worden, so die Juristin. "Unternehmen können sich wie an einer Checkliste daran entlang hangeln und den passenden Cloud-Anbieter für das eigene Unternehmen auswählen."

IT-Profits 6.0

Die Business-IT-Messe IT Profits findet in diesem Jahr am 9. und 10. Juni 2010 wieder auf dem Berliner Messeglände statt. Im Fokus der sechsten Ausgabe der Veranstaltung stehen in diesem Jahr kleine und mittelständische Unternehmen. Die Veranstalter erwarten rund 4.000 Teilnehmer, die gemeinsam mit IT-Beratern und Unternehmensvertretern Lösungen rund um IT, Web und Mobile diskutieren. Auf der Agenda stehen Business-Software as a Service, Infrastructure as a Service, Communication as a Service und Security as a Service. Der Thementag "Online Profits" beschäftig sich mit Chancen und Potenzialen von Online-Marketing, Mobile Business Solutions, Social Media und eCommerce.