Die gute Nachricht: Ingenieurs-Kunst ist gefragt

15.08.2007
Der wirtschaftliche Aufschwung sorgt für eine starke Nachfrage nach Engineering-Services. Die Anbieter peilen ein zweistelliges Wachstum an.

Die Business-to-Business-Dienstleistungen in Deutschland erleben einen Aufschwung. Das gilt auch für das Marktsegment der Technologie-Beratung und Engineering-Services. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der Lünendonk GmbH in Bad Wörishofen. Die Marktforscher haben erstmals ein Ranking der führenden Anbieter sowie eine Studie zum Anbietermarkt erstellt. Demnach stiegen die Inlandsumsätze der befragten Anbieter im Zeitraum von 2005 bis 2006 um elf Prozent auf 2.9 Milliarden Euro. Insgesamt beläuft sich der Markt nach Schätzungen der Marktforscher von Lünendonk auf sechs Milliarden Euro. Beflügelt von dieser positiven Entwicklung prognostizieren die Unternehmen für das laufende Jahr ein Wachstum ihres gesamten Marktsegments von 16,5 Prozent. Auch in den kommenden fünf Jahren gehen sie von einem starken Wachstum aus, bis zum Jahr 2012 soll das Geschäft durchschnittlich um 14 Prozent pro Jahr zulegen.

Wachstum: Die 25 führenden Anbieter haben im vergangenen Jahr zusammen knapp 2,79 Milliarden Euro eingenommen. Den Gesamtmarkt in Deutschland schätzen die Marktforscher von Lünendonk auf sechs Milliarden Euro. Der Markt soll um durchschnittlich 14 Prozent pro Jahr wachsen.
Foto: lünendonk

Die Entwicklungsprozesse für die heutigen multifunktionalen High-Tech-Produkte sind komplex und die breite Skala der unterschiedlichen Funktionen muss in frühen Entwicklungsphasen sorgfältig getestet werden. Daher ist im Durchschnitt das Test Engineering beziehungsweise die Validierung mit 15 Prozent Umsatzanteil die wichtigste Säule des Leistungsspektrums der befragten Anbieter.

Der hohe Anteil von IT-Beratung von rund 13 Prozent weist auf die Bedeutung von Informationstechnologie in den heutigen Produkten hin. Die Überschneidung mit der traditionellen IT-Beratung und IT-Systemintegration ist daher groß. Die Entwicklung von Embedded Systems und Embedded Software spielt mit zehn Prozent auch eine signifikante Rolle für die Dienstleister. Insbesondere die starke Präsenz des Automotive-Sektors trägt sicherlich zu dem hohen Anteil dieser Leistungsart maßgeblich bei. Die Management-Beratung kommt auf etwa vier Prozent Umsatzanteil.

Weiterbildung ist wichtig

Kontinuierlich neue Herausforderungen in den Aufgabenstellungen seitens der Kundenunternehmen und der drohende Mangel an qualifizierten Fachkräften erfordern interne und externe Weiterbildung der Mitarbeiter. Jedes dritte befragte Unternehmen wendet gegenwärtig mehr als vier Prozent seines Umsatzes für die Schulung seiner Mitarbeiter auf. Im Durchschnitt geben die befragten Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services zirka 2,6 Prozent vom Umsatz für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter aus.

Darüber hinaus ist das Weiterbildungsangebot ein wichtiger Pfeiler für die Attraktivität als Arbeitgeber im beinahe von Ingenieuren leer gefegten Markt. Dies schlägt sich in den Planungen für die künftigen Ausgaben nieder: 57 Prozent der befragten Unternehmen wollen die Investitionen in Schulungen in den kommenden zwei Jahren erhöhen. Keiner der befragten Anbieter beabsichtigt die Aufwendungen zu reduzieren. (Computerwoche/mje)