Das sagen die Hersteller

Die Display-Trends 2010

02.02.2010 von Klaus Hauptfleisch
Welche Technologien sind 2010 im Display-Bereich besonders interessant? Kommen endlich die OLED- und 3D-Monitore? Wir haben die Prognosen der Hersteller für Sie zusammengefasst.

Jeder Display-Hersteller sieht die Entwicklung im Jahr 2010 durch die eigene Brille. Aber in einigen Punkten sind sich die meisten der von unserer Schwesterpublikation ChannelPartner befragten Branchenvertreter einig:

Wichtige Trends im Display-Bereich sind LED-Backlight (LED-BLU), 3D und die von Windows 7 unterstützte Touch-Funktion.

LED-Backlight soll eine bessere Bildqualität, geringere Leistungsaufnahme und einen größerer Farbumfang bieten. Diese theoretischen Vorteile werden im Test von TFT-Monitoren mit LED-Hintergrundbeleuchtung jedoch nicht generell bestätigt.

Weiße LEDs als Hintergrundbeleuchtung

"In Bezug auf Bildschirmtechnologie ist White-LED der heißeste Trend. OLED liegt dagegen zu weit in der Zukunft, um im kommenden Jahr bereits eine Rolle zu spielen. Was die Konnektivität betrifft, wird die DisplayPort-Schnittstelle stark an Bedeutung zulegen", umreißt Clemens von Braunmühl, Mangager Product Management & Solutions EMEA bei NEC Display Solutions, die Technologietrends für 2010.

In der folgenden Bildergalerie finden Sie einige aktuelle Displays mit White-LED-Hintergrundbeleuchtung:

White-LED-LCDs
Asus MS238H
(Bild: Asus)
BenQ G922HDL
(Bild: BenQ)
BenQ V2400 Eco
(Bild: BenQ)
Dell Ultrasharp G2410
(Bild: Dell)
Eizo EV2411WH-GY
(Bild: Eizo)
HP DreamColor LP2480zx
(Bild: Hewlett Packard)
LG W2486L
(Bild: LG)
NEC EA222WMe
(Bild: NEC)
Samsung SyncMaster XL2370
(Bild: Samsung)
Viewsonic VLED221wm
(Bild: Viewsonic)

"Ich denke, dass mittlerweile viele Themen im Monitorbereich, wie z.B. Kontrastverhältnis oder Responsezeit, ausgereizt sind. Das überragende Thema in 2010 wird aus meiner Sicht die LED-Technologie sein, weil man gerade hier einen Unterschied zu den normalen Panels sehen kann. iiyama wird bis April/Mai nächsten Jahres vier neue Modelle mit der LED-Technologie einphasen (20", 21,6", 23" und 23,6"). Wir gehen davon aus, dass der Preisunterschied zwischen LED-Panels und den 'normalen 2 Lamp Panels' (2CCFL) ab Mitte des Jahres nicht mehr so groß ist wie heute (eventuell unter 10$), so dass die LED-Verkaufszahlen im 3. und 4. Quartal 2010 sehr stark zunehmen werden", erklärt Erkan Serkerci, Sales Director bei iiyama.

Für Marktführer Samsung sind neben LEDs für Displays und Beamer auch Full-HD im Consumer-Umfeld, Green IT, 3D und Touchscreens entscheidende Themen, mit denen der koreanische Riese im neuen Jahr Gas geben will. Als Technologie-Zukunftsmelodie mit ersten Anklängen 2010 nennt Produktmarketing-Manager Jürgen Reinhard außerdem eInk (elektronisches Papier) und OLED.

"3D-Technologie, Display-TV und White LED werden dem LCD-Markt 2010 ihren Stempel aufdrücken", sagt Acer-Produktmanager Martin Sasse und er fährt fort: "Aufgrund der technischen Anforderungen und des gegenwärtig noch hohen Preises richtet sich 3D im Moment eher an die Freunde technischer Neuheiten. Die Touch-Funktionalität wird in Verbindung mit Windows 7 im nächsten Jahr hingegen ein zentrales Thema darstellen. Gerade für Infotainment und Digital Signage eröffnen sich hier vollkommen neue Möglichkeiten."

LED-Monitore erst später Mainstream

Bei den LED-Hintergrundbeleuchtungen gibt es grundsätzlich zwei Verfahren. Das weiße Licht für die Hintergrundbeleuchtung kann entweder durch reinweiße LEDs erzeugt werden oder man verwendet drei verschiedene LEDs in den Farben Rot, Grün und Blau und mischt daraus den Weißpunkt Die derzeit auf dem Markt befindlichen LED-Displays arbeiten fast alle mit den preisgünstigen weißen LEDs.

Das Thema White, sprich weiße, LEDs für die Hintergrundbeleuchtung und als Lichtquelle für Projektoren wird Speidel zufolge "eine tragende Rolle spielen". LG werde in Kürze schon mit drei neuen Monitor- und TV-Modellen mit LED-Backlight und dem lichstärksten LED-Beamer aufwarten. Der Display-Experte dämpft jedoch allzu hohe Erwartungen, was LED und spezielle weiße LEDs als Hintergrundbeleuchtung und Lichtquelle für Beamer angeht:

Die Mischung machts: Weiße LEDs erzeugen ihr Licht durch die Mischung der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau.
Foto:

"Allgemein werden LEDs, hier sind vor allem die White LEDs zu nennen, im Jahr 2010 noch nicht die Rolle einnehmen, die ihnen zugemessen wird. Hintergrund ist, dass die Produktionskapazitäten für LEDs noch sehr beschränkt vorhanden sind und die Preise von einigen wenigen Anbietern diktiert werden. Erst in den Folgejahren 2011 und 2012 werden sie sich am Markt durchsetzen. Auch dem transreflektiven 42-Zoll-Monitor M4224F, einem Digital Signage-Produkt für das Schaufenster, räume ich große Chancen ein. Er zeigt, was in Zukunft in Außenwerbung möglich sein wird", so Speidel.

Acer-Manager Sasse sieht die Vorteile von LED-Backlight vor allem in der beseren Energieeffizienz: "Bei White LED sieht man derzeit eine sehr spannende Entwicklung. Aufgrund stetig steigender Energiekosten und sinkender Preise für die energieeffiziente White LED-Technologie muss der Anwender hier die TCO im Auge haben. Ich will das an einem kurzen Beispiel verdeutlichen: Das Acer V243HL benötigt nach Energy Star 5.0 nur 17,15 W pro Stunde. Für ein 24 Zoll-Modell ist das ein fantastisch niedriger Wert. Das vergleichbare Modell mit herkömmlicher Hintergrundbeleuchtung (Acer V243HA) verbraucht ca. 15 W mehr. Jetzt lässt sich einfach ausrechnen, nach wie vielen Betriebsstunden sich die höheren Anschaffungskosten amortisieren. Allerdings sollte man Umwelt- und Klimaschutz nicht nur vom Standpunkt der Amortisationsrechnung aus betrachten. Das Acer V243HL ist auch quecksilberfrei und die Notwendigkeit einer weltweiten Reduktion des CO2 Ausstoßes steht außer Frage."

3D auch fürs Profi-Umfeld

Eduard Gajdek, Panasonic-Produktmanager für professionelle Displays und Projektoren für Deutschland und Österreich, sieht auch im Profi-Umfeld einen starken Trend hin zu 3D-Technologien: "Für das nächste Jahr erwarten wir auf jeden Fall einen starken Trend hin zum Einsatz von 3D-Technologie - und das sowohl für den professionellen Display- als auch für den professionellen Projektorenbereich. Im Consumer-Umfeld hat Panasonic ja bereits zur IFA 2009 als weltweit erstes Unternehmen Produkte der gesamten Wertschöpfungskette mit 3D-Technologie vorgestellt. Die 3D-Technologie wird daher in den nächsten Monaten ganz sicher auch bei der Entwicklung neuer Profi-Modelle im Projektor- und Display-Bereich eine große Rolle spielen."

In der folgenden Bildergalerie finden Sie einige aktuelle 3D-Displays:

3D-Displays
Hyundai W240S
(Bild: Hyundai)
Hyundai S465D
(Bild: Hyundai)
Samsung SyncMaster 2233RZ
(Bild: Samsung)
Viewsonic VX2268wm
(Bild: Viewsonic)
Zalman ZM-M220W
(Bild: Zalman)

OLEDs (organische Leuchtdioden) sind für Gajdek wie für viele andere Branchenvertreter eine interessante Zukunftstechnologie, aber: "auch im neuen Jahr werden wohl in der Kategorie mit Bildschirmdiagonalen über 70 cm noch keine preislich konkurrenzfähigen Bildschirme im Markt vertreten sein", so der Panasonic-Manager, der ausdrücklich betont, dass er nur für professionell eingesetzte Geräte sprechen will.

In der folgenden Bildergalerie finden Sie einige OLED-Produkte:

Hoffnungsträger WM

In den Bereich fallen bei Panasonic natürlich auch Public Displays, ein Markt, der Gajdek zufolge 2010 besonders von der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika profitieren wird. "Da das gemeinschaftliche Verfolgen einer Fußballübertragung immer populärer wird, werden auch dieses Jahr viele Event-Organisatoren nach geeigneten Display-Installationen suchen. Für Experten im Bereich großformatiger Displays wie Panasonic ist das natürlich ideal. Erst kürzlich haben wir unsere ersten Plasma Displays der neuen 12er Serie vorgestellt. Sie sind mit der Panasonic NeoPDP-Technologie ausgestattet und bieten nicht nur eine verbesserte Bildqualität bei gleichzeitig höherer Effizienz, sondern auch ein insgesamt geringeres Gewicht. Gerade durch diese Flexibilität eignen sie sich ideal für bestimmte Public-Display-Anwendungen, die eine möglichst publikumswirksame Wiedergabe mit höchster Bildqualität erfordern", so der Panasonic-Manager.

"Generell hat sich gezeigt, dass mediale Großereignisse, wie beispielsweise die Fußballweltmeisterschaft nächstes Jahr, immer einen positiven Einfluss auf den Absatz von Displays, Monitoren und Beamern haben", sagt LG-Manager Speidel.

Was den Markt darüber hinaus beflügeln wird, fasst Speidel folgendermaßen zusammen: "Hier ist vor allem die bereits angesprochene und geplante Markteinführung der neuen 72 Zoll und 82 Zoll-Bildschirmen zu nennen. Aber auch der TV-Sektor wird im Jahr 2010 mit einer breiten Masse an neuen LEDs aufwarten, auch bei den Public Display-Geräten wird LED eingesetzt. Hier wird der Markt hauptsächlich von den 42 Zoll Bildschirmen dominiert werden. Die 3D-Technik wird sich 2010 weiter durchsetzen und die Marktreife erreichen. Serienreife Geräte, die es ermöglichen Filme räumlich wiederzugeben, dürften auf der nächsten IFA vorgestellt werden und anschließend in die Läden kommen. Hier werden wir auch ein 3-D-Projektor-System fürs Heimkino anbieten."

Acer-Manager Sasse tippt eher auf Multitouch: "Insgesamt gehen wir für 2010 von einem leichten Wachstum aus. Besonders die Multitouch-Unterstützung von Windows 7 wird belebend auf den LCD-Markt wirken. Darüber hinaus ist der Trend hin zu 16:9-Modellen im Formfaktor ab 22 Zoll ungebrochen und wirkt sich durch die Ersetzung alter, kleinerer 4:3-Geräte positiv auf den Markt aus. Gerade im Business-Segment verzeichnen wir darüber hinaus eine gesteigerte Nachfrage nach energieeffizienten Modellen, die sich 2010 noch erhöhen wird."

Digital Signage und Public Displays

Während Panasonic-Manager Eduard Gajdek die Fußball-WM auch als Markttreiber für Public Displays sieht, lässt Kindermann-Kollege Michael Fries die Weltmeisterschaft in seiner Einschätzung, was die positive Marktentwicklung im Bereich Digital Signage ("digitale Beschilderung") und Public Displays angeht, ganz außen vor:

"Im Zuge der Verbreitung von Digital-Signage-Lösungen steigen auch die Verkaufszahlen von Public Displays. Es gibt unzählige Anwendungsmöglichkeiten, denken Sie an Banken, Hotels, öffentliche Bereiche und in der Industrie. Selbst im Schulbereich spricht man schon vom ‚digitalen schwarzen Brett’. Erfolgreich ist auch der Einsatz am Point of Sale, denn durch intelligente Vermarktung, wird die benötigte Hard- und Software meist durch Werbung finanziert."

"Der derzeitige Kostendruck bei den Unternehmen sorgt für eine verstärkte Nachfrage nach Videokonferenz-Lösungen, da sich diese Systeme innerhalb sehr kurzer Zeit amortisieren und teure Reisetätigkeiten eingespart werden können. Auch für diese Anwendungen werden professionelle Displays eingesetzt", so der Kindermann-Manager.

NEC-Manager Clemens von Braunmühl, denkt auch, dass sich "der positive Trend im Bereich Digital Signage" fortsetzen und verstärken wird, zumal Kunden und Anbieter auf ein wachsendes Angebot an Software- und Komplettlösungen zugreifen können. "Generell sehen wir die Chance, dass sich die Wirtschaft 2010 erholen wird und dass davon auch der Markt für Displays und Projektoren profitiert", so von Braunmühl.

Energieeffizienz im Zeichen von Green IT

"Der EPEAT-Gold-Standard wird mehr verlangt von der Corporate-Seite. Weniger Verpackung ist genauso trumpf wie weniger Stromverbrauch", so Schade. Als Alternative zu LED-Backlight nennt der MMD-Vize in diesem Zusammenhang 2CCFL- statt 4CCFL-Technik, sprich zwei statt vier herkömmliche Kaltkathoden.

Für Bernd Heuhsen, Sales-Manager für die von Avnet exklusiv distribuierten Eizo-Monitore, bleibt Energieeffizienz das wichtigste Thema. Mit "Eizo Ecoview" ausgestattete Geräte verbrauchen ihm zufolge bis zu 50 Prozent weniger Energie als herkömmliche Monitore. Erfreulich für ihn ist, dass viele Unternehmen mittlerweile nicht nur größere Bilddiagonalen entdeckt haben, sondern auch mehr und mehr 16:10- und 16:9-Geräte anfragen. Der Trend zu größeren Modellen wird Heuhsen zufolge im Privatumfeld 2010 auch durch die Fußball-WM forciert: "Der vermehrte Einsatz von multifunktionalen Geräten im Consumer-Bereich stützt sicherlich den Trend zu größeren Diagonalen bei Monitoren. Hier ist zu vermuten, dass die Fußball-WM diesen Trend noch verstärkt."

Größere Bilddiagonalen

Für Dieter Speidel, Display-Produktmanager bei LG Electronics, sind größere Bilddiagonalen eines der beherrschenden Themen in diesem Jahr: "Unser Entwicklungs-Team arbeitet mit Hochdruck an neuen Monitor- und TV-Größen, wie den 72-Zoll- und 82-Zoll-Bildschirmen, welche im nächsten Jahr in den Markt eingeführt werden."

Hoffnungsträger Windows 7

Die Frage, ob Windows 7 sich positiv auf das B2B-Geschäft mit Monitoren auswirken wird, beantwortet er durch positiv: "Ich bin überzeugt, dass viele Großkunden nun ihr Betriebssystem wechseln werden und in dem Zusammenhang auch vermehrt Hardware-Komponenten austauschen. Wahrscheinlich wird der Einfluss von Windows 7 sich also stärker im B2B Geschäft auswirken, da hier ein höherer Nachholbedarf besteht", so Eizo-Manager Heuhsen.

Laut MMD-Vize Schade, der in Deutschland und Europa für Marketing und Vetrieb von Philips-Monitoren verantwortlich ist, gehen auch Unternehmen, die sich bisher eher zurückgehalten haben, mehr und mehr Richtung Widescreen. Interessant in diesem Zusammenhang ist der Trend zu 16:9-Displays, die dem TV-Format näher kommen, aber auch von der Panel-Industrie stark forciert werden.

Iiyama-Vertriebschef Erkan Sekerci denkt, dass Multitouch neben LED-Backlight eine sehr vielversprechende Technologie ist. "Das Produkt (Multitouch-Monitor) wird mit der Unterstützung von Windows 7 sehr attraktiv für 'Early Adapter' sein", so Sekerci. .

Verkaufsimpulse für größere Monitore mit 26 oder 27 Zoll Bilddiagonale und HDMI als Zweifernseher verspricht sich der iiyama-Manager auch von der WM in Südafrika.

NEC-Mann von Braunmühl dämpft allzu hohe Erwartungen, was Windows 7 und das Unternehmenssegment angeht: "Die gegenwärtigen Zahlen deuten eher darauf hin, dass sich die wirtschaftliche Erholung, die wir derzeit in Ansätzen sehen, fortsetzen wird. Wir gehen das neue Jahr aufmerksam aber durchaus optimistisch an. Die Auswirkungen von Windows 7 sind noch nicht eindeutig abzusehen. Mittelfristig sind durchaus zusätzliche Investitionen durch die breitflächige Einführung des neuen Betriebssystems vorstellbar. Da zunächst jedoch eine Konzentration auf Software-Investitionen erfolgen wird, erwarten wir keinen unmittelbaren Schub."

Preise und Panel-Verfügbarkeiten

2009 waren die Panel- und TFT-Monitor-Preise in einem ewigen Auf und Ab. Die Ende 2008 erst richtig ausbrechende Weltwirtschaftskrise und eine sinkende Nachfrage haben unter anderem dazu geführt, dass die Glassubstrat-Hersteller, allen voran Corning und Asahi Glass (Lieferant der Waben von Münchens Allianz Arena), ihre Produktionskapazitäten zurückgefahren und sogar ganze Anlagen stillgelegt hatten.

Da diese sich nicht so schnell wieder in Gang setzen lassen, kam es im zweiten und dritten Quartal 2009 zu Glasengpässen, die durch ein Erdbeben in Japan, das ein Werk von Corning getroffen hat, noch verstärkt wurden. Als die Produktion im vierten Quartal wieder anlief, sind die Preise für die Panels und die Endgeräte (LCD-TVs und Monitorer) gesunken, um Weihnachten, vor Starten dieser Umfrage, herum aber wieder gestiegen, was unter anderem daran lag, dass allein in China vor Neujahr zwei Millionen LCD-TVs über die Ladentische gingen.

Sekerci hat daher mit seiner Prognose, dass die Panel-Preise Ende Dezember bis Januar erfahrungsgemäß niedrig bleiben, nicht Recht behalten. Panel-Engpässe sind ihm zufolge in naher Zukunft höchstens im 23,6- und 24-Zoll-Segment zu erwarten. Seine Preisprognosen fürs Gesamtjahr 2010: "Bis Ende April ist eine Preissteigerung zu erwarten, danach eine Preissenkung bis August. Ab September erwarten wir dann wieder einen Preisanstieg."

Mögliche Hemmnisse oder neue Engpässe sind laut Samsung für 2010 im Display-Markt nicht zu erwarten. Für Q1 sieht der koreanische Hersteller einer stabilen Preissitution entgegen. Einen tieferen Blick in die Glaskugel mag er nicht wagen.

MMD-Manager Schade weist indes auf erwartete Engpässe von LCD-Panels mit LED-Backlight in der zweiten Jahreshälfte 2010 hin, welche ihm zufolge auch Auswirkungen auf die Gerätepreise haben werden.

Acer-Manager Martin Sasse weist darauf hin, dass 19-Zöller im Square-Format immer knapper werden: "Da sich viele Panel-Hersteller aus dem Segment 19 Classic (5:4) zurückgezogen haben, wird die Versorgung hier zunehmend schwieriger. Auch die wirtschaftliche Lage wirkt sich noch auf den LCD-Markt aus. Kapitalbindung ist an dieser Stelle das allgegenwärtige Thema. Doch zeigen die Konjunkturpakete im Professional Business deutlich Wirkung, weshalb ein Silberstreif am Horizont zu sehen ist. Zudem muss man konstatieren, dass der private Konsum aus unserer Sicht nicht - wie zunächst befürchtet - dramatisch eingebrochen ist, was den Markt stabilisiert. Für 2010 erwarten wir hier einen deutlichen Aufwärtstrend."

Zur erwarteten Preisentwicklung sagt Sasse: "Für White LED-Displays erwarte ich 2010 sinkende Preise aufgrund günstigerer Produktionskosten. Die Preisentwicklung bei den sonstigen Formfaktoren wird voraussichtlich den üblichen saisonalen Verlauf nehmen. Ausgenommen davon sind Modelle mit der Größe 19 Classic: Hier sorgt das gesunkene Angebot an Panels eher für steigende Preise. Ein dramatischer Preisverfall wie Mitte 2008 ist für 2010 nicht absehbar. Generell werden sich die Kunden nicht über die Tiefstpreise von Ende 2008 freuen können."

"Die Preise erwarten wir 2010 eher auf einem stabilen Niveau, gestützt auch durch eine steigende Nachfrage nach TV Geräten zur Fußball WM. Auch der Bedarf an LCD-Monitoren steigt", sagt Eizo-Mann Heuhsen.

Panasonic-Manager Gajdek geht indes von weiter sinkenden Preisen bei mehr Leistung aus: "Der Trend zu fallenden Preisen wird sich fortsetzen - im Display-Bereich können die Kunden sich darauf einstellen, immer mehr Technologie für den gleichen Preis zu erhalten."

"Kunden erkennen in zunehmendem Maße, dass sie von sinkenden Kosten über die Gesamtnutzungsdauer stärker profitieren als von ein paar gesparten Euros im Einkauf. Moderne Technologie senkt den Energieverbrauch und erhöht die Lebensdauer der Geräte", so die NEC-Manager von Braunmühl und sein für Projektoren zuständiger Kollege, Lutz Hardge.

Nachhaltigkeit ist Trumpf

Weiter merken die NEC-Manager an: "Nachhaltigkeit ist ein Trend, der sowohl für Displays als auch für Projektoren an Bedeutung noch weiter zunehmen wird. Der Antrieb hierzu kommt aus zwei Richtungen. Zum einen verschärft der Gesetzgeber die technischen Anforderungen (Beispiel: EuP-Direktive)."

"Zum anderen setzt sich auf Anwenderseite immer mehr die Erkenntnis durch, dass eine Gesamtkostenbetrachtung sinnvoller ist als der bloße Vergleich von Anschaffungskosten. Unabhängige Zertifizierungsstellen erleichtern Kunden den Produktvergleich, wie die kürzlich festgelegten Kriterien für das TCO-Zertifikat für Projektoren", so die NEC-Manager von Braunmühl und Hardge.

Dieser Artikel basiert auf Beiträgen unserer Kollegen von ChannelPartner (kh/jtr/mec)