Deutsch, groß, teuer

Die Dienstwagen der IT-Manager 2011

07.05.2011 von Alexandra Mesmer
Du bist, was du fährst. Betrachtet man die Parade der beliebtesten Firmenwagen in der IT, stimmt der Spruch auch in diesem Jahr. Ein Geschäftswagen bleibt trotz flacher Hierarchien wichtig und verrät viel über Macht und Einfluss im Unternehmen. Wir zeigen Ihnen, was 2011 gefahren wird.

Flache Hierarchien werden von vielen IT-Unternehmen propagiert, schließlich will man die heiß begehrten IT-Fachkräfte mit modernen Unternehmensstrukturen locken. Doch diese stoßen beim Thema Dienstwagen schnell an Grenzen. Hier gilt nach wie vor die Regel: Wer einen Geschäftswagen bekommt, hat es geschafft - oder arbeitet im Außendienst. Je größer das Auto, desto größer sind Macht und Einfluss im Unternehmen.

dienstwagen 2011
Einen Mercedes der S-Klasse....
...fahren nur 2,7 Prozent der Geschäftsführer. Die größte Limousine von Mercedes gibt es ab einem Listenpreis von 78.718,50 Euro.
Einen Audi A8 .....
fahren 2,9 Prozent der Geschäftsführer. Die größte Audi-Limousine gibt es ab einem Listenpreis von 81.100 Euro.
Einen BMW 3er ....
...fahren nur 5,2 Prozent der Geschäftsführer. Der Listenpreis beginnt ab 28.900 Euro.
Die Mercedes C-Klasse....
...ist für neun Prozent der Geschäftsführer eine gute Alternative. Die C-Klasse ist ab 39.121 Euro zu haben.
Ein Audi A6 ....
...bevorzugen 13, 2 Prozent der Geschäftsführer als Dienstwagen. Er ist für einen Listenpreis ab 42.050 Euro zu haben.
Die E-Klasse von Mercedes...
...kostet ab E-Klasse ab 53.996 Euro. Sie gehört zu den zwei beliebtesten Firmenwagen der Chefs. Sie fahren 29 Prozent von ihnen.
Das liebste Auto des Chefs...
...ist der 5er BMW. Über 31 Prozent der Geschäftsführer fahren den 5er. Listenpreis: ab 42.100 Euro.
Gesamtverkaufsleiter...
...stehen den IT-Bossen in fast nichts nach - zumindest was die Firmenautos angeht.
Ein 5er BMW...
ist auch das bevorzugte Auto von 29 Prozent der Vertriebschefs.
Die Mercedes E-Klasse...
..steht bei den Vertriebschefs an zweiter Stelle, gefolgt von einem...
...Audi A6,
den immer noch fast 15 Prozent aller Gesamtverkaufsleiter fahren.
Den kleineren Audi A4...
haben dagegen nicht einmal fünf Prozent der Vertriebschefs. Listenpreis: ab 29.500 Euro
Regionalverkaufsleiter..
...geben sich mit einer Nummer kleiner als ihre Chefs zufrieden.
Sie fahren am häufigsten den 3er BMW.
Die C-Klasse von Mercedes...
ist für 14 Prozent der Regionalverkaufsleiter eine gute Alternative.
Der Audi A6...
..ist für 13,2 Prozent der Regionalverkaufsleiter die richtige Alternative.
Einen 5er BMW....
...fahren immerhin noch 13 Prozent aller Regionalverkaufsleiter.
Vertriebsbeauftragte...
...fahren am liebsten...
...einen 3er BMW ( 24 Prozent)
...oder...
einen Audi Audi A4 (20 Prozent).
Einen VW Passat ...
..fahren noch 14,4 Prozent der Vertriebsbeauftragten.
Den Opel Insignia...
nehmen dagegen nur 7,7 Prozent der Vertriebler. Listenpreis: ab 23.330 Euro
Auch der Ford Mondeo...
..ist unter Vertrieblern weniger beliebt ( 6,9 Prozent)
Einen VW Touran als Dienstwagen...
...haben auch nur drei Prozent aller Vertriebler.
Der 3er BMW dagegen...
ist unter Field Application Ingenieuren und Kundendienstleistern die absolute Nummer eins im Dienstwagen-Ranking 2011.

In ihrem jährlichen Gehaltsvergleich erfasst die Unternehmensberatung Interconsult auch die beliebtesten Firmenwagen in der Hightech-Industrie: Die Auswertung der knapp 12.000 Positionen in 105 Unternehmen ergab, dass den Bossen bei der Wahl ihres Firmenwagens zwei Dinge wichtig sind: Groß und deutsch muss er sein. Demnach fahren die Geschäftsführer und Gesamtvertriebsleiter der IT- und Elektronikhersteller am liebsten vor mit einem 5er BMW, der E-Klasse von Mercedes und einem Audi A6 vor. Luxuslimousinen wie Audi A8 oder die Mercedes S-Klasse sind nur eine Randerscheinung.

Im mittleren Management oder bei Vertrieblern ohne Leitungsfunktion sind dagegen der 5er BMW und die E-Klasse von Mercedes nicht zu finden. Sie fahren den 3er BMW oder einen Audi A4. Der 3er BMW ist auch die Nummer eins bei den Regionalverkaufsleitern, die daneben gern einen Mercedes der C-Klasse sowie einen Audi A 6 fahren. Unter Vertriebsingenieuren und Field Application Ingenieuren ist der 3er BMW ebenso das beliebteste Modell.

Arbeitsplatz statt Statussymbol

Während für Manager ein Dienstwagen Statussymbol ist, ist er für andere Berufsgruppen Arbeitsplatz. Serviceingenieure und Kundendienstleiter sind darum auch häufig mit Kombis unterwegs, die im oberen Management verpönt sind. Mehr als jeder Vierte von ihnen fährt einen VW Passat oder Golf-Kombi. Weniger beliebt ist dagegen der Ford Mondeo: Das obere Management fährt ihn gar nicht, das mittlere Management nimmt ihn auch selten. Selbst für die Service Ingenieure ist ein Ford Mondeo nur in fünf Prozent der Fälle eine Alternative. So manch Vertriebler soll sich auch ärgern, wenn es "nur" für dieses Modell reicht.

Laut dem Gehaltsvergleich von Interconsult bieten Firmen auch verstärkt eine Alternative zum Dienstwagen an: Statt Auto erhalten die Mitarbeiter Geld, und zwar zwischen 7.565 und 11.462 Euro im Jahr - als Kompensation. Dienstfahrten werden dabei anhand der steuerlichen Regelung zusätzlich vergütet. Mit dem Modell können die Firmen sparen, und für so manchen Mitarbeiter zahlt sich die Cash-Variante mehr aus als ein Dienstwagen.

Was der Firmenwagen kostet

Die private Nutzung eines Firmenwagens hat der Mitarbeiter als geldwerten Vorteil durch den Arbeitgeber zusammen mit dem Gehalt zu versteuern. Die Höhe des geldwerten Vorteils errechnet sich

Die erste Variante (mit Fahrtenbuch) kann sich vor allem dann lohnen, wenn es sich um einen sehr teuren Firmenwagen handelt und das Fahrzeug privat kaum genutzt wird. Darum rät der Bund der Steuerzahler dazu, ein Fahrtenbuch zu führen. Bei einem teuren Wagen könne man einige Hundert Euro im Jahr Steuern sparen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. (cvi)