Die besten Web-Publishing-Tools

09.12.2006 von Ramon Schwenk
Die richtigen Tools helfen, um bei der Gestaltung einer Homepage oder Website möglichst rasch zu überzeugenden Resultaten zu kommen.

Für das Design einer kleineren Firmen-Website oder der eigenen privaten Homepage ist der Kauf von teurer Software nicht erforderlich. Hier reichen kostenlose Programme oder preiswerte Shareware-Tools oft aus, die alle wichtigen Gestaltungsfunktionen bereitstellen und auch in Bezug auf Handhabung und Leistung überzeugen können.

Oftmals gibt es aber auch kleine Tools, die sich auf ganz spezielle Aufgaben konzentrieren, die kommerziellen Webdesign-Suiten fehlen oder dort nur unzureichend integriert sind. Welche Gratis-Tools Sie unbedingt kennen sollten, verrät Ihnen dieser Beitrag.

Um die meisten der nachfolgend vorgestellten Programme effektiv nutzen zu können, sollten Sie über HTML-Grundkenntnisse verfügen. Einsteiger finden mit SelfHTML gleich das passende Nachschlagewerk.

In dieser tecCHANNEL-Artikelserie sind bereits erschienen:

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Die besten Bordwerkzeug-Add-ons für Windows, Teil 2

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Die besten Kommunikations-Tools für Windows

Die besten PDF-Tools für Windows

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NVU: Gratis-Web-Editor für individuelle Sites

NVU ist ein HTML-Editor, mit dem sich kleinere Websites gestalten und verändern lassen. Die Software überzeugt vor allem durch einfache Bedienung und großen Funktionsumfang. Das Tool bietet gute Unterstützung für mehrere Browser und erlaubt es, Tabellen und Formulare einzubinden. Außerdem steht ein einfaches FTP-Tool zur Verfügung, mit dem Sie Ihre Web-Seiten bequem auf den Server hochladen.

Der Ablauf und die Bedienung ähneln der Arbeit mit einer Textverarbeitung: Sie tippen Text, fügen Tabellen sowie Bilder ein und erstellen mit wenigen Klicks Links. Mit HTML-Quelltext müssen Sie sich nicht herumschlagen, denn das Tool arbeitet im Layout-Modus. Versierte Nutzer können dennoch jederzeit über die untere Registerkarte „Quelltext“ in den HTML-Code eingreifen und Fein-Tuning vornehmen. Die Leiste „Seitenverwaltung“ können Sie fürs erste schließen, sie nimmt nur Platz weg.

Bei NVU handelt es sich wie bei Firefox um eine Auskopplung aus der Mozilla Suite- Das Tool wird ebenfalls von vielen Freiwilligen eigenständig weiterentwickelt. Unter „Extras, Erweiterungen“ lässt sich die Software durch Plug-ins erweitern. So passen Sie das Tool gezielt an Ihre Bedürfnisse an.

Alternative zu NVU: Netjet ist ein grafischer Webeditor, der in Sachen Bedienkomfort aber nicht ganz mit NVU mithalten kann

Super HTML: Ein Profi in Sachen Code-Bearbeitung

Der im Automatikverfahren von WYSIWYG-Editoren erzeugte HTML-Code ist in den meisten Fällen nicht optimal. Allenfalls reicht die Strukturierung der Code-Zeilen für geringe Ansprüche und einfache private Einsatzzwecke. Wer mehr Wert auf ein ansprechendes Design legt und dabei kein vorgefertigtes Layout verwenden möchte, greift für optimierten Code zur Shareware Super HTML.

Dieser Quellcode-basierte Web-Editor ist mit vielen Assistenten ausgestattet und kommt ohne WYSIWYG-Funktion. Er bietet aber eine Vorschaufunktion, die auch DHTML unterstützt. Verschiedene Bildschirmauflösungen sind ohne Wechsel des Grafikmodus simulierbar. Mit dem komfortablen Projektmanagement-Tool fassen Sie HTML-Dateien und andere Ressourcen zusammen. Dateien fügen Sie per Drag & Drop als Links direkt in den Code ein.

Mit teuren Profi-Web-Editoren kann sich Super HTML nicht messen, im Vergleich dazu ist das Tool für erste Schritte aber eine kostengünstige Alternative und besser als viele Gratisangebote.

Alternativen zu Super HTML: Wer mit Super HTML nicht zurecht kommt, kann zu Webweaver oder Easy HTML Construction Kit greifen.

CSE HTML Validator: Tote Links auf Websites vermeiden

Um tote Links auf den im Editor erstellten Seiten zu finden, müssen Sie nicht alle Verweise eigenhändig überprüfen. Linkchecker wie CSE HTML Validator übernehmen diese lästige, aber notwendige Aufgabe.

Das Tool liegt in einer kostenlosen Light-Version und einer voll ausgestatteten Pro-Version vor. Die Software liest HTML-Dateien ein, geht sie Zeile für Zeile durch und sucht nach den Verweiszielen. Ein Verweisziel ist dabei jede verlinkte externe Datei: Web-Seiten im eigenen Projekt, Bilddateien, Video- und Musikdateien, Flash-Animationen, etc. und selbstverständlich auch Internet-Links. Dann prüft das Tool, ob das Ziel existiert.

Der Linkchecker kontrolliert HTML-Dateien auf der Festplatte. Damit bügeln Sie tote Links aus, noch bevor Sie die Homepage online stellen. Die Software prüft Websites auf Wunsch auch online auf dem Webserver. Sie geben nur Ihre Web-Adresse an und erhalten abschließend ein Protokoll.

Der CSE HTML Validator in der Pro-Version macht viel mehr als nur Links prüfen. Wie ein Editor zeigt er HTML- und CSS-Dateien an und markiert fehlerhafte Stellen, die nicht dem HTML-Standard entsprechen.

Alternative zu CSE HTML Validator: Der kostenlose Xenu Link Sleuth überprüft Websites im Internet ebenso wie HTML-Dateien auf der Festplatte, bietet aber weniger Optionen.

SelfHTML: Tutorial und Kompendium für Webentwickler

SelfHTML ist ein umfangreiches und deutschsprachiges Kompendium fürs Kreieren von Web-Seiten. Alle relevanten HTML-Befehle werden detailliert beschrieben und erklärt. Dazu erhalten Sie wichtige Tipps und Tricks für Grafiken im Web sowie JavaScript und CGI/Perl-Applikationen. Da das Kompendium selbst in HTML abgefasst ist, brauchen Sie einen Web-Browser dazu.

Gerade für Einsteiger in punkto Web-Design ist das Nachschlagewerk eine echte Hilfe. Der Autor und Homepage-Profi Stefan Münz erklärt in seiner Referenz ausführlich alle Techniken, die für das Erstellen von Web-Seiten wichtig sind. Das Tutorial umfasst umgerechnet etwa 1500 Buchseiten zu HTML, CSS, XML, XSLT, Javascript, DOM, CGI/Perl, DHTML und so weiter. Mit dabei sind eine ausführliche Befehlsreferenz, viele Beispiele, Tipps und Tricks sowie Übersichten.

Wer keinerlei Erfahrungen mit HTML oder Javascript hat, wird hier genauso fündig wie der versierte Web-Designer, der nur einen bestimmten Befehl oder ein Tag-Attribut nachschlagen möchte.

PS-Pad: Guter Texteditor für schnelle Code-Änderungen

Die HTML-Codierung per Hand stellt keine großen Ansprüche was die benötigte Software betrifft, ein simpler Text-Editor wie Wordpad reicht theoretisch aus. Allerdings lassen Einfach-Editoren jeden Komfort vermissen. Nicht so bei PS-Pad: Die Freeware wartet mit einem umfassenden Funktionsspektrum für Anwender, Programmierer und Webdesigner auf.

Zu den Besonderheiten des Gratis-Tools zählen Syntax-Highlighting für zahlreiche Programmiersprachen (einschließlich C/C++, HTML, Java, PHP und VB), eine einfache Projektverwaltung und eine Schnittstelle für Syntax-Debugger. Die Freeware kann mehrere große Dateien in einer Oberfläche öffnen, vielseitig Text formatieren, Wortstatistiken anzeigen und Dokumente als Lesezeichen ablegen. Außerdem beherrscht PS-Pad die automatische Umlautkonvertierung und hat einen Dateimanager zum schnellen Wechsel zwischen einzelnen Dokumenten.

An nützlichen Extras finden sich ein Hex-Editor, ein FTP-Client, ein Makro-Recorder, Vorlagen für VB- und JS-Scripts sowie Hilfsmittel für HTML und CSS. Über Plug-ins lässt sich der Editor erweitern.

JAlbum: Online-Galerien automatisch erstellen lassen

Wer Fotos als Bildergalerie veröffentlichen möchte, spart mit JAlbum viel Zeit. Das Tool nimmt dem Anwender die einzelnen Handgriffe für das Online-Stellen der Motive ab. Das Programm liest die Bilddateien ein, verkleinert sie auf die gewünschte Größe, erzeugt die Vorschaugrafiken (Thumbnails) und erstellt die nötigen HTML-Dateien.

Die Ausgabe lässt sich auf vielfältige Weise konfigurieren. Sie bestimmen etwa, wie groß die Thumbnails sind oder wie viele davon auf einer Web-Seite erscheinen. Wahlweise erzeugt das Programm auch eine Start- und eine Indexseite mit Links auf alle Galerieseiten. Interessant ist die Option, die verkleinerten Bilder mit einem Stempel zu versehen. Das kann ein einfacher Text sein oder auch ein Bild, etwa ein Firmenlogo. Vordefinierte Layouts eignen sich für schnelle Resultate, weitere Anpassungen sind erlaubt.

Alternative zu JAlbum: Die ebenfalls kostenlosen Make your Album und Jojo Thumb bietet vergleichbare Funktionen.

Paint.NET: Bildbearbeitung auch für Webprojekte

Auf einer Website gibt es mehr Grafiken, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Hintergrundmuster, Schaltflächen, Logos, Fotos von Produkten oder aus dem letzten Urlaub. Paint.NET hilft, diese Grafiken zu erzeugen, ihre Dateigröße für den Einsatz im Web zu optimieren und sie zu verwalten.

Die englischsprachige Freeware bietet alle wichtigen Bildbearbeitungsfunktionen. Der Anwender kann Bilder drehen, beschneiden und um Text ergänzen. Mithilfe der integrierten Filterfunktionen lassen sich Aufnahmen mit Spezialeffekten versehen, etwa einer Reliefstruktur. Eine Funktion zum Entfernen roter Augen ist auch geboten. Zudem kann die Gratis-Software mit Ebenen umgehen.

Hello Engines: Website automatisch per Software eintragen

Die beste Methode, eine Website bekannt zu machen: Melden Sie die Adresse bei populären Suchmaschinen an und verwenden Sie Meta-Tags, die von den Indizierungs-Robotern (Webspidern) der Suchmaschinen automatisch erfasst und ausgewertet werden. Dabei müssen Sie Ihre Strategie so optimieren, dass die Suchmaschinen Ihr Angebot nach Eingabe eines entsprechenden Stichworts möglichst weit vorne auflisten.

Eine Site bei mehreren Hundert Suchmaschinen anmelden kann das Programm Hello Engines. Ein spezielles Eintragungsverfahren soll dabei sicherstellen, dass die Anmeldung auch tatsächlich funktioniert. Nach der Eintragung führt die Software eine Überprüfung der Bestätigung durch. Zunächst geben Sie offline alle Einstellungen und Einträge in das Programm ein, lassen die Daten auf Wunsch für zukünftige Anmeldungsdurchläufe speichern und schicken die Anmeldungen online ab.

Integriert sind ferner Meta-Tag-Assistenten, Statusberichte, automatisches Aktualisieren, Speichern von Protokollen sowie ein Voreintrags-Check.