Gegen langsamen Datentransfer

Die besten Tools zur Download-Optimierung

25.03.2011 von Ramon Schwenk
Die Geschwindigkeit beim Surfen im Internet nimmt man unmittelbar wahr, denn das führt bei langsamem Seitenaufbau zu Wartezeit. Die richtigen Tools beschleunigen Seitendarstellung und Downloads. Durch Automatisierung und einfachere Bedienung erleichtern Sie zudem indirekt Ihre Arbeit.

Egal, ob neueste Software, Musik, Bilder oder Videos - alles ist mit Highspeed in kürzester Zeit auf dem Rechner - soweit der wohl meistgehörte Werbeslogan zu DSL. Doch gleich welcher Provider den Anschluss bereitgestellt - Internet-Nutzer klagen immer wieder über Situationen, in denen die einzelnen Datenpakete scheinbar im Sekundentakt eintrudeln und sich der Download von nur wenigen MByte großer Dateien über Minuten hinzieht.

Das Schneckentempo ist nur selten auf die Leitungsqualität der Internet-Anbindung des Endanwenders zurückzuführen. Oft bremst die Anbindung der Gegenstelle den Datenverkehr. Ist der Server mit mickriger Bandbreite konnektiert oder ausgelastet, zieht sich die die Übertragung trotz DSL entsprechend lange hin. Doch auch bei Servern ohne Leistungsengpässe gibt es manchmal eine Ladehemmung bei Datenpaketen. Viele der Aussetzer lassen sich mit den nachfolgend vorgestellten Tools verhindern oder zumindest minimieren.

Ativa Net Meter: Tempo-Check für den Datendurchsatz

Vor dem Einsatz spezieller Transfer-Tools oder der Optimierung der Systemeinstellungen ist es ratsam, die derzeitige Übertragungsgeschwindigkeit zu ermitteln. Das 17 Dollar teure Ativa Net Meter legt schonungslos die Performance der Online-Verbindung offen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine DSL-, LAN-, Modem- oder ISDN-Verbindung handelt. Das englischsprachige Tool informiert den Anwender permanent über den tatsächlichen Datendurchsatz. Der Nutzer kann ferner festlegen, über welche Veränderungen bei der Übertragungsleistung das Tool automatisch Meldung machen soll. Der nach einer Registrierung verfügbare Rekorder eignet sich zur Messung der Verbindungsqualität über einen längeren Zeitraum.

Alternative zu Ativa Net Meter: Bandwidth Meter ist Freeware, aber mittlerweile veraltet.

Update: Filezilla: Zuverlässiger FTP-Manager

Wenn es um die Übertragung von Dateien im Internet geht, dann ist das File Transfer Protocol - kurz: FTP - gefragt. Auf Ihrem PC müssen Sie dazu einen FTP-Client installiert haben, der mit dem FTP-Server auf der anderen Seite kommuniziert. Das Open-Source-Tool Filezilla lässt als FTP-Client kaum Wünsche offen. Die Installation ist mit wenigen Klicks erledigt. Die Verzeichnisse auf der lokalen Festplatte und auf dem FTP-Server erscheinen übersichtlich in zwei Fensterbereichen nebeneinander. Die Fenster für Transferprotokoll, Warteschlange sowie lokale und auf dem Server liegende Dateien lassen sich einzeln ein- und ausblenden.

Der Client kann mehrere FTP-Übertragungen gleichzeitig verwalten und setzt unterbrochene Downloads fort. Die Datenübertragung wird auf Wunsch per SSL-Chiffrierung gesichert. Mit Drag & Drop füllt der Anwender die Warteschlangen für Up- und Downloads. Die Programmoptionen sind sehr vielfältig, so lassen sich zum Beispiel die Geschwindigkeiten fürs Senden und Empfangen begrenzen.

Alternativen zu Filezilla: Das für Privatnutzer kostenlose SmartFTP ähnelt dem Windows-Explorer, kann aber beim Funktionsumfang nicht ganz mit Filezilla mithalten. Wer Firefox nutzt, kann den Browser mit der Extension FireFTP um FTP-Funktionen erweitern. Der FTP-Klienten Bulletproof FTP überwacht die Zwischenablage und kommt mit Firewalls und Proxies zurecht. Der kostenpflichtige WS_FTP Professional besitzt einen Aufgaben-Planer, über den sich Up- und Downloads zeitlich organisieren und durchführen lassen.

Update: Personal FTP-Server: Basis für eigenen FTP-Server

Eine der bequemsten Möglichkeiten größere Dateimengen online auszutauschen, ist ein eigener FTP-Server. Damit lassen sich Daten auch zwischen unterschiedlichen Betriebssystemen übertragen. Windows-Nutzer, die bislang vor einer komplizierten Installation zurückschreckten, sollte sich den für die privaten Nutzung kostenlose Personal FTP-Server genauer ansehen.

Das Tool stellt einen Standard-FTP-Dienst bereit und unterstützt die meisten FTP-Befehle, darunter auch das wichtige Kommando zur Wiederaufnahme abgebrochener Übertragungen. Ist der Server gestartet, wartet er im Hintergrund auf Anmeldungen und Anfragen aus dem Netz. Wahlweise arbeitet der Server mit Verwaltung für bis zu 250 Benutzer und Rechtevergabe als geschlossenes System oder ist für jedermann über einen anonyme Anmeldung erreichbar. Vor unerlaubten Zugriffen auf den eigenen Datenbestand schützt eine Brute-Force-Protection, die das systematische Ausprobieren von Benutzerkennungen verhindert.

Die 31 Euro teure Professional-Version bietet einen erweiterten Funktionsumfang und eine MySQL-Anbindung.

Alternativen zu Personal FTP-Server: Filezilla Server ist Open Source, lässt sich einfach konfigurieren und bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Rechte an einzelne Benutzer und Gruppen zu vergeben. Gene6 FTP Server unterstützt Übertragungen über eine Firewall hinweg, beliebig viele parallele Transfers und enthält ein Verschlüsselungsmodul.

Update: Free Download Manager: Lädt Files segmentiert

Dateien laden Sie aus dem Web normalerweise im Browser auf Ihren PC. Das ist bequem und im Falle von Firefox und Opera sorgt ein eingebauter Download-Assistent für ein wenig Komfort. Die ganze Bandbreite einer DSL-Leitung nutzen Anwender auf diesen Weg in der Regel aber nicht aus. Um Daten mit Maximaltempo herunterzuladen, müssen drei Faktoren passen: Der Server, der Provider und die eingesetzte Übertragungsmethode. Während Anwender auf das Tempo des besuchten Servers und des Providers nur wenige Einflussnahmemöglichkeiten haben, können sie mit Free Download Manager wie Weichen für rasante Downloads stellen.

Um das Tempo zu steigern, lädt der Download-Manager Dateien nicht an einem Stück, sondern in mehreren Segmenten parallel vom Server. Ein Übersichtsfenster informiert über den Download-Fortschritt und die voraussichtliche Übertragungsdauer. Die Freeware setzt die Übertragung nach einem Abbruch exakt an der Stelle der ungewollten Unterbrechung fort.

Die Bedienung des Download-Managers ist denkbar einfach: Sie ziehen den Download-Link aus dem Browser in das Fenster von Free Download Manager oder ein spezielles Desktop-Icon, das das Tool auf Wunsch einblenden kann. Oder Sie weisen das Tool an, Klicks auf Download-Links im Browser und Download-Adressen aus der Zwischenablage abzufangen. Möchten Sie die Datei später laden, können Sie einen beliebigen Zeitpunkt einstellen.

Alternativen zu Free Download Manager: Orbit Downloader ist gratis und unterstützt Segmented-Downloading. Star Downloader ist in der Free-Version ebenfalls gratis.

Update: HTTrack: Schnelles Website-Mirroring

Mit HTTrack lassen sich Websites mitsamt ihren Unterverzeichnissen, Bildern und sonstigen Dateien herunterladen und auf dem PC speichern. Das Open-Source-Tool überträgt ganze Site-Strukturen, bestimmte Bereiche davon oder ausgewählte Dateitypen automatisch auf die Festplatte. Zum Absurfen der einzelnen Seiten sind weder Tastatureingaben noch Mausaktionen seitens des Users erforderlich.

Wie ein Download-Manager nutzt das Tool die zur Verfügung stehende Bandbreite der Online-Verbindung optimal aus: Statt Seite für Seite hintereinander abzurufen, fordert die Freeware Web-Dokumente parallel an. Hierdurch fällt die Reaktionszeit des Web-Servers nicht mehr so stark ins Gewicht. Nachdem die Übertragung beendet wurde, trennt HTTrack auf Wunsch die Verbindung zum Internet-Provider.

Während des Downloads passt HTTrack die Verlinkung der Seiten an die lokale Ordnerstruktur an. Anschließend kann man sich die geladenen Seiten in aller Ruhe im bevorzugten Browser ansehen - ohne dass hierfür eine Online-Verbindung benötigt wird.

Alternative zu HTTrack: WebReaper konvertiert Webseiten in das Bitmap-Format.

Update: Wysigot: Vollständige Spiegelung von Server-Dateien vornehmen

Webspider wie HTTrack eignet sich gut fürs Speichern von einfachen Websites. Versierte Anwender, die sich mehr Konfigurationsmöglichkeiten wünschen, setzen das englischsprachige Wysigot Light ein. Unter Einstellungen legen Sie bei diesem Utility sehr genau fest, was Sie herunterladen wollen. Im Vergleich zu Hat-Track fällt vor allem die bessere Analyse von Websites mit CSS-Formatierung (Cascading Stylesheets) auf.

Das Tool lädt Websites komplett mit Scripts, Flash-Videos und Cookies auf den PC, so dass Sie sie anschließend offline lesen können. Gut: Die Software hält Sie über Änderungen auf den Seiten automatisch auf dem Laufenden. Durch das Zwischenspeichern der besuchten Websites beschleunigt Wysigot spätere Zugriffe auf das Internet. Die Freeware kommt mit deutschsprachiger Bedienerführung, die Hilfedatei ist aber englischsprachig.

Update: GrabIt: Download-Tool für Binär-Newsgroups

Wer aus Newsgroups in einem Rutsch eine größere Menge binär codierter Attachments wie Musikdateien, Programmpakete Videos herunterladen möchte, kommt mit dem Grabit besonders schnell ans Ziel. Die dessen Basis-Funktionen des speziell für Datei-Newsgroups angepassten Newsreader sind kostenlos. Erst bei Nutzung der hilfreichen Newsserver-Suche wird eine monatliche Gebühr fällig.

Das Tool spürt alle Binärdateien in den gewählten Gruppen auf, zeigt die gefundenen Dateien in einer übersichtlichen Tabelle mit dem jeweiligen Betreff der Nachricht an und lädt die markierten Dateien auf die Festplatte. Es lassen sich mehrere Dateien gleichzeitig von einem Server herunterladen - eine überaus wichtige Funktion bei Newsservern, die die Bandbreite pro Verbindung beschränken.

Dank Unterstützung von NZB-Dateien geht der Download vom Multipart-Postings einfach. Auch ist Grab It in der Lage, nicht komplett auf dem Server vorhandene Dateien anzuzeigen. Das Tool verfügt über eine Suchfunktion, mit deren Hilfe sich der Inhalt eines Servers durchforsten lässt.

Alternativen zu Grabit: Newsbin Pro und Newsleecher bieten mehr Funktionen als Grabit und überzeugt auch in puncto Up- und Download-Funktionen sowie Suche, kosten aber ab 35 US-Dollar pro Jahr.

NetDrive: FTP-Server als Laufwerk im direkten Zugriff

Wer häufig per FTP oder Webdav Dateien mit einem Server austauschen muss, kann mit dem kostenlosen NetDrive die Verzeichnisse auf dem Server über einen Laufwerksbuchstaben ansprechen. Damit kommen die meisten Programme besser klar als mit der unter Windows üblichen Verknüpfung in der Netzwerkumgebung.

Nach der NetDrive-Installation erscheint ein neues Icon im Systray. Ein Rechtsklick darauf und der Befehl Öffnen NetDrive, Neue Site zeigt ein Fenster zur Eingabe von Name und Adresse des Servers an. Anschießend ist der gewünschte Servertyp, beispielsweise FTP, und unter Laufwerk ein freier Buchstaben zu wählen. Nach einem Klick auf Verbinden integriert das Tool das neue Laufwerk ins System.

Vuze: Filesharing-Client für BitTorrent

Bei BitTorrent handelt es sich um ein Filesharing-Protokoll, das seine Vorteile besonders bei großen Dateien jenseits von 100 MB ausspielen kann. Um Torrents herunterzuladen oder selbst Dateien anzubieten, ist ein Client erforderlich, zum Beispiel das in Java realisierte Vuze.

Beim ersten Start der Freeware hilft ein Assistent, die wichtigsten Einstellungen vorzunehmen. Dazu gehören die Art der Internet-Anbindung, die Speicherverzeichnisse und die für Transfers verwendeten Ports. Neben der Anzahl der gleichzeitigen Up- und Downloads lässt sich auch festlegen, wie viele Verbindungen zur selben Zeit zu einer Download-Quelle hergestellt werden sollen, falls die Gegenseite mehrere parallel erlaubt. Für jeden Download lässt sich eine Priorität festlegen, je nachdem, wie wichtig die Datei ist. Das Tool bietet einige Statistikfunktionen.

Alternative zu Vuze: Shareazaa und µTorrent sind ebenfalls kostenlos und kann die Übertragungsbandbreite dynamisch anpassen.

Update: Download Accelerator Plus: Alles-Sauger für versierte Nutzer

True Downloader gefällt vor allem durch eine übersichtliche und auf das Wesentliche beschränkte Bedienerführung. Umfangreicher, dafür nicht ganz so eingängig ist Download Accelerator Plus. Es lädt Dateien schnell herunter, indem prüft, welche Server eine Datei in welcher Geschwindigkeit anbieten. Sie können die Datei damit nicht nur vom schnellsten Server, sondern von mehreren Servern gleichzeitig herunterladen. Der Hersteller verspricht bis zu 300 Prozent schnellere Downloads. Allerdings ist dieser Wert nur unter Idealbedingungen zu erreichen.

Angezeigt werden während der Übertragung neben Dateiname und -größe auch das Tempo, die vermutlich benötigte Zeit sowie das Tempo der Verbindung. Über das Kontextmenü lässt sich das Programm kurzfristig deaktivieren, falls eine Site mehrere Verbindungen gleichzeitig verbietet.

Ein weiterer Download-Beschleuniger ist das englischsprachige Fresh Download. Mit Hilfe der Scheduling-Funktion lassen sich Downloads planen. Es ist auch möglich, die Übertragung zu verlangsamen oder zu unterbrechen, um Kapazitäten für andere Downloads frei zu machen. Ein auf dem PC installierter Virenscanner lässt sich auf Wunsch in die Freeware einbinden und checkt die heruntergeladenen Dateien automatisch auf Schädlinge. Außerdem ist ein Unzip-Tool integriert, mit dem sich ZIP-Archive öffnen lassen.

Update: SmartFTP: Senden und empfangen mit dem Dateiprofi

SmartFTP ist ein englischsprachiger FTP-Client, der sich mit einer kostenlos erhältlichen Sprachdateien auf nahezu jede Sprache einstellen lässt. Die Freeware baut zu jedem beliebigen FTP-Server eine Verbindung auf und kopiert Dateien im Extern-zu-Extern-Modus (FXP) sogar zwischen zwei entfernten Servern.

Der Verbindungsaufbau zur Gegenstelle erfolgt über die Server-Profil-Verwaltung, die einmal vom Nutzer angelegte Profile in einer Liste speichert. Hier tragen Sie mit Hilfe eines Assistenten alle erforderlichen Anmeldeinformationen wie Adresse, Benutzername, Kennwort und die Zahl der Verbindungsversuche zu den von Ihnen häufiger besuchten Servern ein.

Mit einem Klick auf den entsprechenden Eintrag stellt die Freeware dann die Verbindung her. Dateien lassen sich per Drag & Drop verschieben, ein Geschwindigkeitstest misst Übertragungsraten und ein Zeitplaner führt Übertragungen automatisch aus. Das Programm kann Verbindung zu maximal 16 Servern aufnehmen.

Alternative zu SmartFTP: Wem es vor allem um den Server-zu-Server-Transfer mit FXP geht, der sollte sich die Shareware Flash FXP genauer ansehen.

CfosSpeed: DSL-Datenpaketen Vorfahrt geben

Normalerweise verringert das Senden von Daten die Geschwindigkeit eines gleichzeitig stattfindenden Downloads. Schuld daran ist das TCP/IP-Protokoll, das bei der Übertragung von Daten im Internet zum Einsatz kommt. Traffic Shaping umgeht diese Temponachteile. Windows XP, Vista und Windows 7 erweitert die Shareware CfosSpeed um Traffic Shaping. Der neun Euro teure Treiber unterstützt laut Hersteller alle gängigen Router sowie DSL- und Kabelmodems.

Hintergrund: Das TCP/IP-Protokoll sieht vor, dass der Absender nach dem Versand von Datenpaketen auf eine Empfangsquittung durch die Gegenstelle wartet. Erst nachdem sie eingetroffen ist verschickt er weitere Datenpakete. Nutzen Sie beispielsweise Browser, Tauschbörsen-Client und Skype gleichzeitig, kommt es zu Koordinationsschwierigkeiten, wenn die Programme die Bandbreite des DSL-Anschluss auslasten und dadurch die Empfangsbestätigung nur verzögert zugestellt werden kann. Dann muss der Sender warten und es kommt zum Rückgang der Transferrate. Traffic Shaping vermeidet Verzögerungen, indem es den Datenverkehr analysiert und regelt, welches Programm bekommt wie viel Bandbreite bekommt. Empfangsbestätigungspakete erhalten automatisch immer die höchste Priorität und werden sofort übertragen.

Traffic Shaping ist bislang nur in wenigen Routern eingebaut. Bei Fritzbox-Modelle mit aktueller Firmware-Version lässt sich diese Funktion im Konfigurationsdialog einschalten.

Achtung: Solange nicht mehrere Anwendungen gleichzeitig Daten übertragen, merken Sie von Traffic Shaping nichts, schließlich steht den Programmen dann die gesamte Bandbreite mit maximaler Reaktionszeit zur Verfügung.

Selenium IDE: Arbeitsabläufe in Firefox automatisieren

Beschleunigen Sie Downloads, in dem Sie die Arbeitsschritte im Internet einfach automatisieren. Statt jedes Mal selber durch die Seiten zu klicken überlassen Sie diese Aufgabe dem Browser. Davon profitieren alle Anwender, die sich wiederholende Vorgänge schneller durchführen möchten.

Als perfekter Automatisierungshelfer für Firefox bietet sich die kostenlose englischsprachige Extension Selenium IDE an. Die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit verständlich. Selenium IDE bietet eine Makrofunktion, die wie ein Videorecorder alle Aktionen aufzeichnet, die Sie nach dem Drücken der Aufnahmetaste im Browser vormachen, etwa das Abgeben einer Ebay-Bewertung oder das Anmelden auf einer geschützten Website.

Einmal gespeicherte Makros lassen sich auch nachträglich bearbeiten und per Befehlseingabe erweitern, etwa um Schleifen oder Abfragefunktionen. Ein Klick auf die grüne Wiedergabetaste spielt das Makro beliebig oft ab.

Update: Coral: Blockierte Web-Seiten trotzdem laden

Einige Internet-Provider haben bestimmte Websites gesperrt, populäre Web-Seiten sind oftmals dem Ansturm der weltweiten Fangemeinde nicht mehr gewachsen und stundenlang nicht erreichbar. Anstatt zu warten, schalten Sie einen Proxy zwischen, der die gewünschten Seiten parat hat. Davon profitieren alle Surfer, die bei der Eingabe bestimmter Web-Seiten nur eine Fehlermeldung bekommen oder deren Firewall per Adressfilter den Besuch bestimmter Seiten verbietet. Auch geeignet, wenn die Inhalte nur quälend langsam aufgebaut werden.

Den Aufruf versteckter oder gesperrter Web-Seiten ermöglicht Coral, ein freies Peer-to-Peer-Netzwerk. Es arbeitet mit einem Filesharing-ähnlichen Verfahren und spielt Web-Seiten automatisch auf einigen Hundert Servern. Der Clou: Hat ein Nutzer eine bestimmte Seite erst einmal geladen, steht Sie allen anderen Surfern zu Verfügung, egal ob der Original-Server erreichbar ist oder nicht. Der Proxy-Trick funktioniert unabhängig vom Browser. Wird eine Seite nach Eingabe der Original-URL nicht angezeigt, ergänzen Sie die Adresse einfach um den Zusatz .nyud.net:8080. Wer mit Firefox surft, kann Coral noch komfortabler nutzen: Installieren Sie die kostenlose, englischsprachige Coral-Extension unter http://www.coralcdn.org/bin/mozilla/coralize.xpi.

Update: WebVacuum: Bilder gratis und automatisch laden

Das Bilderangebot im Web lässt kaum einen Wunsch offen. Angesichts der Ergebnisflut, die etwa die Bilder-Suchfunktionen von Google und Yahoo zutage fördert, kommt der Wunsch auf, das Gesehene dauerhaft auf der Festplatte festzuhalten. Und schon stößt man auf ein Problem: Oft sind so viele Fotos interessant, dass der manuelle Download viel zu zeitraubend wäre. Ambitionierte Fotosammler automatisieren ihre Arbeit mit einem WebVacuum.

Die Die Freeware-Variante eignet sich für Bilder-Sammler, die es nicht allzu eilig haben. Gegenüber der knapp 30 Dollar teuren Profi-Version ist sie nämlich insofern eingeschränkt, als sie nach den ersten 30 Bildern vor dem Download jeder weiteren Datei eine Pause von fünf Sekunden einlegt. So bringt WebVacuum es auf rund 300 bis 400 Bilder pro Stunde.

Von dieser Einschränkung abgesehen gefällt WebVacuum durch sein gradliniges Bedienkonzept. Nach dem Programmstart geben Sie die Start-Adresse in das Feld hinter Address ein und drücken auf Go. Prompt macht sich das Programm an die Arbeit und speichert die verlinkten Bilder auf die Festplatte. Längere Download-Vorgänge können Sie mit Stop unterbrechen und mit Resume fortsetzen.

In der Grundeinstellung durchsucht WebVacuum nur eine Ebene (Level), also nur die unter der Startadresse abgelegte Seite selbst. Möchten Sie auch die mit dieser Seite verlinkten Seiten durchforschen, verändern Sie den Wert hinter Download 1 level links unten im Programmfenster auf 2. Tragen Sie eine 3 ein, dann durchforstet WebVacuum auch mit den Unterseiten verlinkte Seiten und so weiter.

Setzt der Zugriff auf die Bilder-Website einen Benutzernamen und ein Passwort voraus, dann aktivieren Sie auch "Password" und geben die zugehörigen Daten in den daraufhin erscheinenden Feldern ein.

Pica Loader: Komfort bei der Bilder-Suche

Alternativen zu WebVacuum finden Sie vor allem im Shareware-Bereich, beispielsweise Pica Loader und Mister Pix, die sich beide an den Bedürfnissen ambitionierter Bildersammler orientieren.

Pica Loader ähnelt vom Grundprinzip WebVacuum, bietet aber deutlich bessere Verwaltungsfunktionen (rund 50 Euro). Verschiedene Web-Adressen lassen sich zu Projekten zusammenfassen und samt den für das einzelne Projekt hinterlegten Optionen abspeichern. Auch die Vorschaufunktion inklusive automatisch generierten Bildergalerien ist der von Web Vacuum überlegen.

Die Stärke von Mister Pix ist die Online-Bildrecherche. Das Tool durchforstet verschiedene Suchmaschinen nach einem Stichwort und lädt die zum Suchergebnis gehörenden Bilder automatisch herunter. Zum Leistungsumfang gehören außerdem die "URL-Sauger" getaufte Offline-Browsing-Funktion und ein Newsreader, mit dem sich Bilder aus Newsgroups herunterladen lassen.

Update: URL-Snooper: Schnelle Recherche nach Download-URLs

Ganz gleich ob Sie ein herkömmlich eingebundenes oder ein Streaming-Video herunterladen möchten, in beiden Fällen beginnt der Vorgang mit dem Aufruf einer URL, also einer Internet-Adresse, etwa rtsp://videos.< domain>.de/2342333.rm?streamid=1;seq=0;rtptime=0. Wenn Sie die URL einer Datei kennen, dann können Sie diese auch fast immer herunterladen.

Auf der Jagd nach Video-Download-URLs studieren Anwender oftmals sogar den Quelltext von Video-Webseiten, quasi den Programmcode aus dem die einzelnen Seiten bestehen. Das ist mühsam, zeitraubend und führt bei vielen Sites nicht einmal Profis mit vertretbarem Aufwand zum Ziel. Eleganter ist deshalb der Ansatz der Freeware URL-Snooper. Sie nimmt sämtlichen Datenverkehr unter die Lupe, der über die Internet-Leitung fließt und filtert alle Multimedia-URLs heraus, die eines der auf Ihrem PC installierten Programme aufruft. Diese Adressen können Sie auf einfachem Weg in einen Download-Manager kopieren und die Dateien so herunterladen.

Starten Sie die URL-Snooper und wählen Sie unter Options, Network Adapter die Netzwerkkarte aus, über die Sie mit dem Internet verbunden sind. Wenn Sie über eine Einwahl-Verbindung online gehen, stellen Sie Generic NdisWan adapter ein. Wechseln Sie zurück auf den Reiter Search und klicken Sie auf Sniff Network, um das Tool auf Ihre Daten anzusetzen.

Zurück im Browser laden Sie die Website, die das gewünschte Video enthält und klicken auf den zugehörigen Link. Behalten Sie dabei URL-Snooper im Auge. Wenn alles funktioniert tauchen bald die ersten URLs im Programmfenster auf.

Udpate: Net Transport: Eingebettete Inhalte schneller übertragen

Die Shareware Net Transport eignet sich perfekt für Multimedia-Downloads, denn sie versteht nicht nur das HTTP-Protokoll, sondern auch das von Real und Microsoft verwendete RTSP (Real Time Streaming Protokoll) und MMS (Microsoft Media Services). Die kostenlose Demo-Version des Download-Managers arbeitet mit unbegrenzter Laufzeit, so dass Sie sie in Ruhe ausprobieren können.

Nachdem dem Start des Tools klicken Sie auf "Neu" und fügen die URL - beispielsweise aus URL-Snooper - in das URL-Feld ein. Unter Ziel wählen Sie einen Speicherort für Ihre Datei aus, tragen ein evtl. notwendiges Login rechts oben bei Authentifizierung ein und klicken dann auf OK. Daraufhin macht sich Net-Transport an die Arbeit und kurz darauf finden Sie die fertige Datei auf Ihrer Festplatte.

Auch an der übrigen Ausstattung des Download-Managers gibt es nichts zu mäkeln: Das Tool integriert sich den Browser, führt termingesteuerte Übertragungen durch und zeigt mittels eines Site-Browsers die ladbaren Inhalte einer Website an. Für mehr Übersicht bei den geladenen Dateien sorgen Rubriken, in die sich Dateien einsortieren lassen.

Update: Newsleecher: Usenet-Profi mit Mehr-Server-Funktion

Um die englischsprachige Shareware Newsleecher inklusive der Supersearch-Funktion für den Zeitraum von 12 Monaten freizuschalten sind rund 30 US-Dollar fällig. Ohne die Suche bezahlt man 10 Dollar weniger, zu empfehlen ist das jedoch nicht. Denn gerade die schnelle Stichwortsuche in einem 140-Tage-Index mit ihren Filtern erleichtert das gezielte Auffinden von Inhalten, auf das Abonnieren und Aktualisieren von Gruppen kann dann sogar verzichtet werden.

Die Software arbeitet mit beliebig vielen Newsservern zusammen, lädt Binärdateien und Textnachrichten herunter und hebt alle neuen Postings farbig hervor. Nicht vollständige Binaries werden rot als incomplete gekennzeichnet. Hilfreich: Der Anwender kann genau vorgeben, wie viele neue Header das Tool vom Server laden soll. Newsleecher bietet die beste Ausstattung aller vorgestellten Programme. Auch in Sachen Extrafunktionen schneidet das Programm mit einem Sammelsurium nützlicher Zusätze wie Unterstützung von NZB-Dateien, Filterfunktionen und integrierter Vorschau gut ab. Newsleecher baut maximal 99 Verbindungen zu einem Newsserver auf und lädt Dateien auf Wunsch von mehreren Servern gleichzeitig herunter, was sich positiv auf die Übertragungsgeschwindigkeit auswirkt. Ein Download-Limit lässt sich ebenso einstellen wie die maximal erlaubte Übertragungsgeschwindigkeit. Mit dem neuen Feature Repair'n'Extract werden die sonst für das Auspacken von Binaries notwendigen Tools Winrar und Quickpar überflüssig. (mec)

Suchen, finden, laden: Mit der Newsleecher-Funktion Supersearch findet man bestimmte Postings und kann die Binaries direkt auf Festplatte laden.