Die aktuellen Windows-Versionen Windows 7 und Windows 8 bringen für die Verwaltung der integrierten Firewall eine grafische Benutzeroberfläche mit. Dennoch erschließen sich nicht alle Funktionen auf Anhieb. Wir haben ein paar hilfreiche Anleitungen zum Umgang mit der Firewall zusammengefasst.
Die meisten der nachfolgenden Tipps gelten für mehrere Windows-Versionen, etwa das populäre Windows 7 oder auch Windows 8.1. Für welche Versionen die Anleitungen zutreffen, haben wir an Ort und Stelle vermerkt.
Automatische Problembehebung
Treten grundlegende Fehler im Zusammenhang mit der Firewall auf, ist es in der Regel kaum möglich, die Ursache schnell selbst abzustellen. Für einige Standardsituationen hat Microsoft deshalb eine Software entwickelt, die das Problem automatisch lösen soll.
Das Tool ist als sogenanntes Microsoft Fix it für Windows XP, Vista und Windows 7, allerdings bislang nicht für Windows 8/8.1 erhältlich. Es verspricht zum Beispiel Abhilfe, wenn die Windows-Firewall sich aufgrund bestimmter dienstspezifischer Fehler nicht starten lässt oder die Remote-Unterstützung blockiert. Das Fix it gibt es unter dieser Adresse. Wenn Sie die Seite mit dem Internet Explorer besuchen, können Sie das Tool sofort ausführen.
Nach Abnicken der Lizenzvereinbarung starten zuerst der Download des Diagnosepakets und anschließend ein Assistent, der Sie durch die restliche Prozedur führt. Ob Sie dabei Windows die automatische Problembehebung anvertrauen oder aus den gefundenen möglichen Ursachen selbst das Passende auswählen, bleibt Ihnen überlassen. Allerdings haben Sie nur ohne den Automatismus die Möglichkeit, sich vorab einen detaillierten Analysebericht anzeigen zu lassen.
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Ping-Anfragen blocken
Die meisten Windows-Rechner sind standardmäßig so konfiguriert, dass sie auf Pings aus dem Netzwerk antworten. Dieses Verhalten ist allerdings nicht immer erwünscht und lässt sich mithilfe der internen Firewall abstellen.
Dazu starten Sie die Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit und klicken im linken Fensterbereich auf Eingehende Regeln. Um sich schneller zurechtzufinden, sortieren Sie am besten nach Name, indem Sie auf den entsprechenden Spaltenkopf klicken.
Um Pings zu sperren, müssen Sie nun nach den Regeln suchen, deren Bezeichnung mit Datei und Druckerfreigabe (Echoanforderung - ICMPv4 eingehend) oder Datei und Druckerfreigabe (Echoanforderung - ICMPv6 eingehend) beginnt, gemäß der in Ihrem LAN verwendeten IP-Protokollversion. Per Doppelklick auf den jeweiligen Eintrag rufen Sie dann dessen Eigenschaften auf, wo sich unter Aktion die Verbindung blockieren lässt. Ausgegraut dargestellte Regeln sind deaktiviert. Das hat laut Standardeinstellungen für eingehende Verbindungen den gleichen Effekt, als würden sie gesperrt.
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Standardeinstellungen wiederherstellen
Wer intensive Änderungen an der Firewall-Konfiguration durchführt, wünscht sich spätestens dann einen Reset-Button, wenn es heißt: "Nichts geht mehr". Die entsprechende Option ist vorhanden, sollte aber mit Bedacht verwendet werden.
Auf der grafischen Oberfläche der Windows-Firewall gibt es zu diesem Zweck den Befehl Standard wiederherstellen. Unter Windows 7 und Windows 8/8.1 ist er im linken Bereich des Dialogfensters direkt erreichbar. Nutzen Sie Vista, finden Sie die Option, wenn Sie auf den Link Einstellungen ändern, dann auf den Tab Erweitert und die Schaltfläche Wiederherstellen klicken.
Dabei entfernt Windows nach einem Sicherheitshinweis alle Einstellungen, die der Nutzer selbst vorgenommen hat. Die dann gültigen Vorgaben erfassen natürlich nicht die zwischenzeitlich installierten Programme, die dann wieder bei der Firewall anfragen müssen, ob sie über das Netz kommunizieren dürfen.
Falls der Reset wider Erwarten doch nicht das Problem löst, ist es daher ratsam, die aktuelle Richtlinie zu exportieren. Den entsprechenden Befehl erreichen Sie in der Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit in der rechten Spalte unter Aktionen.
Für beide Befehle gibt es Entsprechungen auf der Kommandozeile. Um die Einstellungen zurückzusetzen, führen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator aus und geben netsh advfirewall reset ein. Windows führt den Befehl anders als bei der GUI-Variante ohne Warnhinweis sofort aus. Den Export erledigen Sie mit netsh advfirewall export <Dateiname>.
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Protokollierung aktivieren
Wer sich intensiver mit der Firewall beschäftigt, möchte auch gerne sehen, welche Anfragen und Pakete dieser Schutzschild passieren lässt beziehungsweise abweist. Diese Informationen werden standardmäßig jedoch nicht mitgeschrieben.
Der für die Protokollierung zuständige Dialog befindet sich in den Einstellungen der Firewall-Profile. Dazu starten Sie zuerst das Programm Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit, das als Snap-in für die Microsoft Management Console geladen wird. In Vista und Windows 7 lässt es sich direkt mithilfe der Suchfunktion des Start-Buttons aufrufen, während Sie in Windows 8 in der Firewall den Link Erweiterte Einstellungen wählen müssen.
Anschließend klicken Sie in der Spalte Aktionen auf die Eigenschaften. Wechseln Sie nun zur Registerkarte des jeweiligen Netzwerkprofils und klicken neben Protokollierung auf die Schaltfläche Anpassen. Im sich öffnenden Dialogfenster lässt sich dann das Protokoll für verworfene Pakete und erfolgreiche Verbindungen einschalten. Ferner können Sie den Speicherort des Log-Files sowie dessen maximale Größe angeben.
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Verbindungen von bestimmten IP-Bereichen sperren
Es gibt oft Rechner, die nicht für jeden User im Netzwerk erreichbar sein sollen. Insbesondere in einem größeren Intranet oder Extranet ist es daher möglicherweise sinnvoll, komplette IP-Adressbereiche zu sperren.
Starten Sie dazu zunächst die Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit. In der rechten Spalte können Sie unter Aktionen eine Neue Regel erstellen. Dann wählen Sie im Assistenten als Regeltyp Benutzerdefiniert aus und klicken links auf Bereich.
Nun wählen Sie für lokale beziehungsweise Remote-IP-Adressen Diese IP-Adressen, klicken auf die Schaltfläche Hinzufügen und geben den gewünschten Adressbereich an. Dabei kann es sich um IPv4- und IPv6-Adressen handeln.
Nach einem Klick auf OK und Weiter gelangen Sie zur Folgeseite des Dialogs. Dort klicken Sie auf Verbindung blockieren, legen den Profiltyp (Domäne, Privat oder Öffentlich) fest, für den die Regel gelten soll, und vergeben abschließend einen Namen sowie optional eine Beschreibung.
Die Bezeichnung der angegebenen Schaltflächen und Options-Buttons kann bei Windows Vista leicht abweichen, etwa wenn von Verbindung blocken statt Verbindung blockieren die Rede ist.
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Kommunikationsfreigaben einfach kontrollieren
Die Windows-Firewall lässt den Datenverkehr von Programmen zu, die auf der Whitelist stehen. Diese Liste sollten Sie daher regelmäßig überprüfen, um eventuell unerwünschte Software schnell aufspüren zu können. Statt sich durch Dutzende von Regeln zu wühlen, reicht fürs Erste eine Übersicht.
Rufen Sie die Windows-Firewall auf, und klicken Sie dann auf Ein Programm oder Feature durch die Windows-Firewall zulassen. In Windows 8.x hat Microsoft den Dialog leicht angepasst und Programm durch das Wort App ersetzt.
Im neu geöffneten Fenster erkennen Sie die Software, die unbehelligt von der Firewall kommunizieren darf, qn einer aktivierten Checkbox in der Namensspalte links. Bei vorkonfigurierten Rechnern, insbesondere Notebooks mit einer Vielzahl bereits installierter Programme, sollten Sie sich mit einem Klick auf Details zumindest einen groben Überblick verschaffen, was sich hinter einer Anwendung verbirgt. So handelt es sich bei Daemonu.exe, das auf einem Test-PC auftauchte, nicht etwa um ein Windows-System-Tool, sondern um ein Nvidia-Utility.
In der Dialogbox können Sie Änderungen erst dann vornehmen, wenn Sie auf Einstellungen ändern geklickt haben. Wenn Sie das Häkchen in der Namensspalte entfernen, unterbinden Sie die Kommunikation des betreffenden Programms für die markierten Profile Heim/Arbeit (Privat) bzw. Öffentlich. Beachten Sie, dass diese Übersicht nicht nach ein- und ausgehenden Regeln unterscheidet. Details dazu lassen sich über die Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit einsehen.
Produkte: Der Trick funktioniert mit Windows 7 und Windows 8/8.1. (mje)