Ratgeber Karriere

Die besten Tipps für den Jobwechsel

25.09.2014 von Susanne Köppler
Wie behält man den Überblick in der immer dynamischer werdenden IT-Branche? Können Headhunter dabei helfen? Wie entscheidet man sich für das „richtige“ Unternehmen? Wie gelingt ein Wechsel von der Softwarentwicklung in die SAP-Welt? Und muss man bei einem solchen Wechsel mit Gehaltseinbußen rechnen?

Regelmäßig lässt die TecChannel-Schwesterpublikation Computerwoche Leserfragen rund um die Arbeitswelt im IT-Bereich von Experten beantworten. Berufsanfang und Jobwechsel sind häufig Themen, zu denen Leser konkrete Fragen an die Experten haben.

Ein guter Headhunter kann Türen öffnen

Ein Leser fragt sich, wie es möglich ist, in diesem hochdynamischen Umfeld den Überblick hinsichtlich neuer Karriereschritte zu behalten und wie Headhunter dabei unterstützen können.

Ralica Yancheva, Managerin IT bei der Norecu Executive Search GmbH in München, beurteilt die Situation so: "Ein guter Headhunter wird Ihnen dank seines Insider-Wissens neue Möglichkeiten und auch ungeahnte Türen öffnen können. Denn er hat das Ohr am Markt und kennt die Unternehmen und ihre Bedürfnisse am besten. Diese würde er mit Ihrer bisherigen Erfahrung, Ihrer Persönlichkeit, Ihrer derzeitigen und geplanten Lebenssituation abgleichen und Ihnen mögliche, auf Sie zugeschnittene Optionen aufzeigen.

Ralica Yancheva ist Managerin IT bei der Norecu Executive Search GmbH in München.
Foto: Conargus

Handelt es sich um eine konkrete Position, die Ihnen der Headhunter angeboten hat, so können Sie von ihm erwarten, dass er Sie bei der Entscheidungsfindung unterstützt, indem er Ihnen nicht die Internetseite des Unternehmens zuschickt, sondern fundierte Hintergrundinformationen zum Unternehmen sowie zum Team und zum künftigen Vorgesetzten liefert, die er lange und sehr gut kennen sollte. Und da zum erfolgreichen Karriereschritt auch das Bewerbungsgespräch gehört, erwarten Sie ruhig auch bei diesem den Coaching-Service Ihres Headhunters. Er sollte Sie über den gesamten Prozess begleiten und als Vertrauensperson für jegliche Fragen zur Verfügung stehen."

Das richtige Unternehmen finden

Ein Wirtschaftsinformatikstudent interessierte sich für einen Einstieg in die IT-Beratung. Seine Situation schildert er so: "Der Arbeitsmarkt für IT-Absolventen sieht im Moment ja mehr als gut aus. Es kommt sogar vor, dass man sich selbst gar nicht bewerben muss. Einige Unternehmen kommen schon an der Uni auf einen zu. Heißt, es gibt insgesamt viele gute (Stellen)Angebote, die aber oft auch ziemlich ähnlich klingen. Mir fällt es schwer, mich da zu entscheiden, mit welchem Unternehmen ich in Kontakt treten soll.

Mir persönlich ist sehr wichtig, dass ich gefördert werde und Weiterbildungen erhalte, dass ich nicht nur ausführe, sondern auch bei Entscheidungen mit dabei sein kann und dass ich nicht nur einer unter vielen bin. Viele Unternehmen scheinen mir diese Möglichkeiten zu bieten. Woran soll ich Ihrer Meinung nach festmachen, welches für mich das richtige sein könnte?"

Die eigenen Vorstellungen in den Vordergrund stellen

Katrin Erdogrul ist Personalreferentin der innobis AG und rät dazu, in erster Linie danach zu entscheiden, was am besten zu den eigenen Vorstellungen des beruflichen Einstiegs passt: "Gleichen Sie die verschiedenen Profile ab und wählen dann aus, welches Angebot passend scheint. Es ist auch zu empfehlen, sich beispielsweise Informationen über die Firma auf deren Social-Media-Kanälen (sofern vorhanden) und auf Arbeitgeber-Bewertungsplattformen wie kununu einzuholen, bei denen anonyme Beurteilungen hinterlegt sind. Diese bieten einen guten - und natürlich auch zum Teil kritischen - Einblick in das jeweilige Unternehmen.

Katrin Erdogrul ist seit 2011 als Personalreferentin der innobis AG spezialisiert auf SAP-Themen.
Foto: innobis

Nutzen Sie auch die Möglichkeit, mit den potenziellen Arbeitgebern auf einer Bewerber- oder Firmenkontaktmesse ins Gespräch zu kommen. Hier können Sie weitere Eindrücke sammeln und erste Kontakte knüpfen. Sollten Sie sich dann zu einer Bewerbung entschließen, können Sie während des Bewerbungsverfahrens durch kritische Nachfragen prüfen, ob der Arbeitgeber der Richtige ist."

Wie gelingt der Wechsel?

Ein ehemaliger Informatikstudent mit einem Jahr Berufserfahrung in der Softwareentwicklung hat im Rahmen einer Werkstudententätigkeit ein CRM-System um neue Prozesse und Funktionalitäten erweitert. Diese Tätigkeit hat ihm viel Spaß gemacht, was dazu führte, dass er sich die Arbeit als SAP-Berater oder Entwickler gut vorstellen kann.

Er fragt sich nun, wie ein solcher Einstieg von der "reinen" Softwareentwicklung in die SAP-Welt aussehen könnte. Frau Erdogrul beantwortet diese Frage: "Ich möchte Ihnen grundsätzlich ans Herz legen, sich zu überlegen, was Ihnen verbunden mit einem Wechsel in den SAP-Bereich wichtig ist. Im Hinblick auf das Aufgabenumfeld sollten Sie für sich beantworten, ob Ihnen die "reinen" Entwicklungsaufgaben liegen - mit oder ohne Kundenkontakt - oder ob Sie eine Tätigkeit in der fachlichen Beratung anstreben.

Zudem sollten Sie sich Gedanken darüber machen, in welchen Unternehmensstrukturen Sie sich künftig sehen. Auch anhand Ihrer Tätigkeitspräferenzen können Sie gegebenenfalls festmachen, welche Unternehmensstrukturen für den Wechsel ins SAP-Umfeld geeignet sind. Denn nicht überall ist alles in gleicher Form möglich. Nicht alle Beratungshäuser bieten einen großflächigen Einblick, sondern setzen die Berater von Anfang an sehr spezialisiert ein. Haben Sie sich zu diesen Fragen genauere Vorstellungen gemacht, können Sie konkret nach passenden Stellenausschreibungen/Unternehmen suchen. Haben Sie Ihre Auswahl getroffen, können Sie gezielt nachfragen, wie sich der Einstieg als Young Professional (unter anderem mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung) in dem jeweiligen Unternehmen oder zu der ausgewählten Position gestaltet."