Image ist (fast) alles

Die besten Karriere-Websites

12.03.2010 von Hans Königes
Unternehmens-Webseiten sind inzwischen die erste Anlaufstelle für Jobsuchende. Unter den ersten 30 Websites sind genau zwei IT-Firmen dabei: IBM auf Platz elf und SAP auf Platz 29.

Die Studenten emotional auf der eigenen Homepage erreichen - das ist der Schlüssel, um an gute Bewerber zu kommen. Davon sind die Analysten der schwedischen Unternehmensberatung Potentialpark überzeugt, nachdem sie fast 2000 deutsche Studenten befragten, wie sie den Online-Karriereteil von Arbeitgebern bewerten.

Projektleiter Julian Ziesing warnt die Unternehmen davor, die Jobsuchenden mit gestelzten PR-Floskeln, drögen Stellenbeschreibungen und unnötigen Zahlen und Statistiken zu langweilen. Die Kandidaten wollten in erster Linie wissen, "wie ihr künftiger Arbeitgeber, aber vor allem dessen Mitarbeiter, ticken". Und sie wollen das Gefühl haben, ernst genommen zu werden.

Dt. Karrierewebsites
1. Platz: Bertelsmann
Bertelsmann punktet im Ranking der Unternehmensberatung Potentialpark mit seiner Karriere-Site. Der Medienkonzern stellt die Jobmöglichkeiten multimedial dar: Von Youtube-Videos über Jobs via Twitter bis hin zu Unternehmenspräsentationen in den wichtigen sozialen Netzwerken.
2. Platz: Deutsche Telekom
Auch der TK-Konzern setzt im Recruiting auf Social Media. Die Jobangebote können auch über eine kostenlose iPhone-Applikation abgefragt werden.
3. Platz: ThyssenKrupp
Thyssen-Krupp hat die drittbeste Karriere-Website. Sie besticht mit einem übersichtlichen Aufbau: Auf einen Blick erkennen Bewerber, wie viel offene Stellen es für Einsteiger oder Berufserfahrene gibt.
4. Platz: RWE
Wer sich um einen Ausbildungsplatz bei RWE bewerben will oder dem Engergiekonzern eine Initiativbewerbung schicken will, muss sich vorher online registrieren.
5. Platz: Deutsche Post DHL
Aktuelle Stellenangebote finden sich bei der Post gleich auf der ersten Karriere-Site der Post im Überblick.
6. Platz: Bayer
Übersicht ist Trumpf: Bayer steht mit seiner differenzierten Jobsuchmaschine Online-Jobbörsen in nichts nach.
7. Platz: KPMG
KPMG liefert auf seiner Karriere-Site auch allgemeine Tipps und Informationen zum Thema Bewerbung.
8. Platz: Allianz
Multimedial informiert der Versicherungskonzern den Nachwuchs über Karriere- und Einstiegschancen.
9. Platz: PricewaterhouseCoopers
Die Praktikanten lässt die Unternehmensberatung PWC auf ihrer Karriere-Site zu Wort kommen.
10. Platz: Procter & Gamble
Eine Karriere-Site für Westeuropa hat der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble.

Dass die Firmen Ziesings Kritik Ernst nehmen sollten, zeigt folgende Zahl: 86 Prozent der befragten Studenten suchen ihren Job über die Homepage der Unternehmen, und erst in 46 Prozent der Fälle findet die Suche via Karriereportale statt. Über die vielgelobten sozialen Netzwerke sind erst acht Prozent auf der Job-Pirsch. Insgesamt untersuchte Potentialpark 104 Karriereseiten von Unternehmen.

Ziesing weiß auch, was die Guten von den sehr Guten unterscheidet. Letztere könnten dem Bewerber einen Eindruck vermitteln, wie sein künftiger Arbeitsplatz aussieht, wer seine Kollegen oder wie die Karriereaussichten sind. Das Ziel hat eine Firma dann erreicht, so Ziesing, "wenn der Bewerber schon von Anfang hat das Gefühl hat, er arbeitet mit Freunden". Imagepflege betreiben die Firmen zunehmend in den sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter, beobachtet der Potentialpark-Projektleiter.

And the Winner is...

Gesamtsieger wurde in diesem Jahr Bertelsmann, das einen großen Sprung nach vorne machte und sich um 19 Plätze verbesserte. Noch spektakulärer rückte der ehemalige Staatskonzern Deutsche Telekom vor, der auf Platz zwei landete und gleich 30 Plätze gutmachte. Es folgt ThyssenKrupp vor RWE (machte 14 Plätze gut), der Deutschen Post und dem Vorjahressieger Bayer. Unter den ersten 30 Websites sind genau zwei IT-Firmen dabei: IBM auf Platz elf und SAP auf Platz 29.

IBM ist auch der Gesamtsieger im Ranking der deutschen und der europäischen Hightech-Firmen, nachdem das weltgrößte IT-Unternehmen im vorigen Jahr Platz drei belegte. Silber geht an SAP, das noch 2008 ganz oben auf dem Treppchen landete, dann im vergangenen Jahr sich mit Platz vier zufriedengeben musste. Vorjahressieger Philips tauschte mit IBM die Plätze und landete auf Platz drei.

Karrierewebsites
And the Winner is ...IBM
Unter den Hightech-Firmen schnitt in der Studie von Potentialpark IBM mit seiner Karriere-Website am besten ab. Schüler, Studenten, Absolventen und Professionals werden gezielt auf eigenen Unterseiten angesprochen.
Von Platz vier auf Platz zwei....
... konnte sich SAP bei den Hightech-Firmen verbessern. Auf ihrer ausführlichen Karriere-Website spricht der Softwarehersteller auch gezielt Frauen an, die ja noch Mangelware in der IT sind.
Der Vorjahressieger Philipps...
...musste sich in diesem Jahr mit Platz drei zufrieden geben.
Auf Platz vier folgt...
..Datev. Die Karrieresite ist klar strukturiert und spricht die unterschiedlichen Zielgruppen mit eigenen Unterseiten an.
Frauen im Fokus...
..hat Siemens auf seiner Karriere-Site. Schließlich ist das weibliche Geschlecht in IT-Berufen immer noch eine Minderheit.
Platz sechs belegt
Bosch. Der Automobilzulieferer gibt den unterschiedlichen Karrieremöglichkeiten mit den Geschichten seiner Mitarbeiter ein Gesicht.
EADS auf Platz sieben.
Der Raumfahrtkonzern unterstreicht seine Internationalität mit einer Kariere-Site auf Englisch.
Englisch....
...ist auch bei Infineon ein absolutes Muss. Auch hier gibt es die Karriere-Site nicht in deutscher Sprache.

In der Kategorie der Beratungshäuser schnitt wie im Vorjahr Accenture am besten ab vor der Siemens Unternehmensberatung und Capgemini. Und in der Kategorie der Telecom-Arbeitgeber änderte sich ebenfalls nichts im Vergleich zum Vorjahr, das heißt, die Deutsche Telekom belegte Platz eins vor Vodafone und Nokia.

Eine große Überraschung gibt es in der europäischen Rangliste, in der der Versicherer Allianz Platz eins belegt und damit einen Riesensprung um 67 Plätze macht. Damit liegt er vor dem Vorjahressieger Bertelsmann und der Deutschen Post.

Weitere deutsche Arbeitgeber, die sich vorne platziert haben, sind Bayer (Platz zehn), die Deutsche Bank (Platz 14), Siemens (Platz 22), BMW (Platz 25), Roland Berger (Platz 26) und Eon (Platz 27). Und in der internationalen Rangliste der Hightech-Firmen kamen Weltkonzerne zum Zug. Die Studenten wählten IBM vor Siemens, Intel, Philips, Microsoft, Infineon, Cisco und SAP nach vorne.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. Wir bei TecChannel widmen diesen Beitrag nicht unseren Kollegen, denn wir wollen unsere besten Mitarbeiter im Unternehmen halten und nicht auf Karriere-Websites anderer Firmen aufmerksam machen. (cvi)