Die besten IT-Abteilungen geben am meisten Geld aus

27.09.2005
Die Qualität einer IT-Abteilung bemisst sich nicht danach, wie billig sie arbeitet, sondern welchen Mehrwert sie dem Unternehmen bringt. Das ist das zentrale Ergebnis einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Hackett Group. Jene IT-Abteilungen, die von den Beratern als hervorragend eingestuft worden sind, investieren derzeit enorme Finanzmittel in die Transformation von IT- und Geschäftsprozessen.

Im Schnitt haben die im Benchmark als hervorragend gelisteten IT-Bereiche zehn Prozent höhere Ausgaben als der Durchschnitt. Pro Endkunde belaufen sich die IT-Kosten bei den Top-IT-Abteilungen auf 9167 US-Dollar, das Mittelfeld liegt bei 8715 US-Dollar. Auch werden deutlich höhere Gehälter bezahlt.

Alle Lohngruppen zusammengefasst, belaufen sich die Jahresgehälter bei den besten IT-Abteilungen im Schnitt auf 119.383 US-Dollar. Die Durchschnitts-IT liegt dagegen bei 90.766 US-Dollar. Der Abstand zwischen den Gehaltsgruppen hat sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich erhöht, berichtet unsere Schwesterpublikation CIO.

Die gestiegenen Kosten in der IT-Abteilung werden allerdings durch deutliche Produktivitätsvorteile im übrigen Unternehmen wieder aufgefangen. So erzielen die Mitarbeiter und Führungskräfte in Firmen mit einer als top eingestuften IT um 84 beziehungsweise 150 Prozent höhere Umsätze als der Durchschnitt.

50 Prozent Outsourcing

Außerdem haben sich die besten IT-Abteilungen stark auf das strategische Kerngeschäft konzentriert und die so genannten Commodities konsequent ausgelagert. So fließt rund die Hälfte des Budgets für das Infrastrukturmanagement an externe Outsourcing-Dienstleister. Pro Endanwender sind das im Schnitt 924 US-Dollar und damit 69 Prozent mehr als bei durchschnittlichen Unternehmen.

Beim Anwendungsmanagement fällt der Unterschied mit 91 Prozent sogar noch deutlicher aus. Der Studie zufolge haben die Top-IT-Abteilungen die Outsourcing-Budgets seit 2002 massiv hochgefahren: für den Bereich Infrastrukturmanagement um 168 Prozent, für das Anwendungsmanagement sogar um 400 Prozent. Bei den Unternehmen mit durchschnittlicher IT haben sich die Ausgaben für IT-Outsourcing in den vergangenen Jahren dagegen kaum verändert.

Auch die Shared Services haben die Top-IT-Abteilungen massiv ausgebaut. Im Schnitt bieten sie mittlerweile 90 Prozent ihres Portfolios als Shared Services an. Die Durchschnitts-IT hinkt auch in diesem Bereich weit hinterher.

Höhere Qualifikation zahlt sich aus

Insgesamt, so Scott Holland, leitender Analyst bei Hackett, verfügten die besten IT-Abteilungen über besser qualifizierte Mitarbeiter- und Managementstäbe. Die dafür notwendigen höheren Kosten rechneten sich aber, da diese IT-Abteilungen insgesamt größere Veränderungen in den Organisationen durchsetzen und damit den Unternehmenswert steigern könnten.

So liegen die Kosten für Routinetätigkeiten in anderen Abeilungen deutlich unter dem Schnitt. Die Lohnbuchhaltungen dieser Unternehmen kommen beispielsweise mit 14 Prozent weniger Personal aus. Im Finanzbereich liegen die Budgets um 14 Prozent niedriger, weil IT-Plattformen konsolidiert wurden. Die Topunternehmen in diesen Bereichen kommen mit einer IT-Plattform aus, während der Branchendurchschnitt noch mit mindestens zweien arbeitet.

Durch die effizientere IT können Mittel für zukunftsträchtige Bereiche wie Kunden-Service, neue Geschäftsmodelle oder die Optimierung der internen Zusammenarbeit frei gemacht werden. Das hat in vielen Fällen sogar die Geschäftsleitungen der Unternehmen dazu bewogen, die Mittel für die IT weiter aufzustocken, um den eingeleiteten Transformationsprozess – auch zu momentan höheren IT-Kosten – weiter voranzutreiben.

Die Analyse erschien in der Forschungsreihe Book of Numbers, in der die Hackett Group die Best Practices von als World-Class eingestuften Unternehmen untersucht. Die Zuordnung erfolgt auf der Basis von 3300 Benchmarks unter rund 2200 der weltweit führenden Firmen. (CIO/ala)

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