Die beste Hardware zu Weihnachten

05.12.2000 von NICO ERNST 
Das Weihnachtsgeld ist da und fast alles ist schon verplant. Dennoch, ein paar Hunderter bleiben dem PC-User meist für sich selbst übrig. Da könnte man über die Feiertage doch prima seinen Rechner aufrüsten - nur womit?

Das Jahr 2000 war für die PC-Hardware eine Phase der Evolution, nicht der Revolution. Selbst Intels Pentium 4 kam viel zu spät und ist für den Gabentisch außerdem auch noch zu teuer. So bleibt dem willigen PC-User nur der Griff zum Schraubenzieher, um seinen Rechner mit einigen modernen Komponenten aufzumöbeln.

Doch der Markt macht die Wahl zur Qual: Eine simple Grafikkarte, die auch zum Spielen taugen soll, kostet momentan zwischen 200 und 1500 Mark. Die Qualitätsunterschiede sind in der Praxis allerdings längst nicht so dramatisch, wie die Preise dies glauben machen wollen. Der Trend geht einfach hin zu immer breiteren Produktpaletten, und das nicht nur für Grafikkarten. Auch für andere Komponenten, bei denen die technische Entwicklung lange Zeit zu stagnieren schien, stehen immer häufiger die unterschiedlichsten Modelle zur Auswahl. So kann man heute einen CD-Brenner schon für 250 Mark erstehen - aber genauso gut 600 Mark für ein Highend-Modell ausgeben.

Selbst bei Komplettrechnern ist der Trend zu immer höherwertigen Einzelbauteilen mittlerweile zu bemerken: So waren für den jüngsten Aldi-PC nicht mehr 1998 Mark, sondern bereits 2598 Mark gefordert. Um Ihnen zu zeigen, wohin der Trend geht und wie man zu bezahlbaren Produkten kommt, haben wir für Sie aus über 200 tecChannel.de-Tests die interessantesten Produkte zusammengestellt.

Mit unserer Auswahl hoffen wir, Ihnen die Suche im Hardware-Dschungel zu erleichtern und Ihnen zugleich Produkte vorzustellen, die mehr Leistung zum akzeptablen Preis bieten - darunter auch einige Highend-Geräte, deren Vor- und Nachteile klar herausgestellt werden. Die in diesem Artikel angegebenen Links führen nicht zu den Seiten der Hersteller, sondern direkt zu den Tests der Produkte bei tecChannel.de.

Prozessoren: Intel

Bei den Prozessoren hat AMD im Jahr 2000 Intel den Rang abgelaufen, wenn es um das Preis/Leistungsverhältnis geht. Der Wechsel von der einen Marke zur anderen bedingt allerdings, dass man auch ein neues Mainboard braucht - die passenden Platinen finden sich im übernächsten Abschnitt.

Wer seinen Intel-PC noch aufrüsten möchte, muss sich in einigen Fällen sputen. Vor allem Celeron-Prozessoren für den "alten" Socket 370 (ohne Coppermine-Unterstützung) werden knapp. Diese PPGA-Versionen der CPU sind maximal bis 533 MHz erhältlich, der schnellste kostet derzeit um 230 Mark. Eine Aufrüstung der CPU empfiehlt sich im Allgemeinen jedoch nur, wenn Sie den Takt um mindestens 50 Prozent steigern können. Für ein bestehendes Celeron-System mit 366 MHz und darüber lohnt das Upgrade also kaum.

Dasselbe gilt für Pentium-III-Rechner, die bis 500 MHz schnell sind. Sie reichen für die meisten Anwendungen noch aus - topaktuelle Spiele in hohen Auflösungen einmal ausgenommen. Auf den GHz-Pentium-III für den Slot 1 muss man im freien Handel noch warten, so dass derzeit ohne Übertaktungen maximal 850 MHz für den aussterbenden Slot 1 bei einem Board für 100 MHz FSB machbar sind. Das beste Preis/Leistungsverhältnis in dieser Kategorie bietet im Moment der Pentium III mit 800 MHz, der um 630 Mark kostet.

Auch hier werden die Varianten für einen FSB von 100 MHz immer rarer, so dass schnelles Zugreifen lohnt. Wie schnell dieselben Basissysteme mit unterschiedlichen CPUs laufen, zeigen unsere CPU-Benchmarks. Über die Testkonfiguration mit Intel-CPUs informiert diese Tabelle.

Prozessoren: AMD

Im Preis/Leistungsverhältnis schlägt der "Billig-Chip" Duron Intels Celeron eindeutig. Er ist mit 650 bis 800 MHz zu haben, am meisten Leistung fürs Geld gibt es bei 700 MHz für rund 200 Mark. Allerdings muss man immer noch einen neuen Socket-A-Kühler, ein Mainboard und eventuell PC-133-Speicher einkalkulieren.

Das gleiche gilt für AMDs Spitzenmodell Athlon in der Variante für den Socket A, die auch unter dem früheren Codenamen Thunderbird bekannt ist. Sie wird von Versendern oft als Athlon/TB bezeichnet. Hier liegt der Sweet Spot derzeit bei 900 MHz, die um 550 Mark zu haben sind. Der Sprung zum Gigahertz ist mit 700 Mark unverhältnismäßig teuer, was auch für die noch schnelleren Modelle bis 1,2 GHz gilt. Noch nicht im Handel gesichtet wurden die Athlon-CPUs für einen FSB von effektiv 266 MHz. Sie sind erst im Januar mit der Verfügbarkeit von AMDs DDR-Chipsatz 760 zu erwarten, der den schnellen FSB auch unterstützt - und auch DDR-SDRAM muss erst noch den Weg in die Läden finden.

Genau wie Intels erster Celeron wird auch der erste Athlon im Slot-A-Gehäuse allmählich rar. Im Handel sind fast nur noch die Versionen mit Thunderbird-Kern anzutreffen, die aber - wie bereits berichtet - nicht in allen Mainboards laufen. Ein bestehendes Athlon-System bis 600 MHz sollte man also lieber unangetastet lassen und erst 2001 zugunsten eines neuen Komplettrechners in Rente schicken.

Wie sich die verschiedenen AMD-CPUs bei unterschiedlichen Taktraten und im Vergleich zu Intel-Prozessoren schlagen, zeigen unsere CPU-Benchmarks.

Mainboards für Socket A

Wer sich beide Weihnachtsfeiertage für eine Aufrüstung freihalten kann, wird wohl am ehesten über eine Herz-/Lungen-Transplantation nachdenken: altes Board raus und neues samt AMD-CPU rein. Intels 815-Chipsatz bringt allein zu wenig Mehrleistung gegenüber älteren Lösungen, und bei nur 200 Mark für AMDs Duron mit 700 MHz nimmt man die Mühe gern auf sich.

In unseren Tests hatten die Socket-A-Boards mit VIA-Chipsatz zwar noch einige Kinderkrankheiten - die gröbsten Schnitzer sind aber längst beseitigt, weitere BIOS-Updates erscheinen regelmäßig. Die Socket-A-Boards laufen jetzt schon wesentlich stabiler als die ersten Slot-A-Platinen.

Stellvertretend für die sehr ähnlichen Produkte, die alle auf demselben Chipsatz basieren, seien hier zwei Boards mit besonderen Features vorgestellt.

Das Asus A7V bietet einen zusätzlichen IDE-Controller, so dass bis zu acht IDE-Geräte damit betrieben werden können. Gerade bei komplexen Systemen machen sich die umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten bezahlt, auch das oft problematische Routing der IRQ-Leitungen auf den PCI-Slots ist dokumentiert.

Asus lässt sich seinen guten Markennamen teuer bezahlen: Knapp 400 Mark kostet das Board. Das gilt auch für das vergleichbare KT7-RAID von Abit, das für seine 420 Mark aber noch einen zusätzlichen PCI-Slot und sogar einen ISA-Steckplatz bietet.

Günstiger gelingt der Einstieg in die Welt von Athlon und Duron mit dem AK74-SC von DFI. Es kostet nur um 280 Mark, fiel aber in unseren Tests durch mangelhafte Qualität des Onboard-Sounds und Probleme mit einigen Speichermodulen auf.

Letzteres ließ sich jedoch durch Einstellungen im BIOS beheben, was wieder einmal die zwei generellen Regeln beim Boardwechsel unterstreicht: schriftlich Rückgaberecht vereinbaren und zu Anfang immer die langsamsten Einstellungen im BIOS wählen.

Daneben empfiehlt es sich bei derartigen Upgrades, vorher für Zugriff auf einen Rechner mit Internet-Zugang zu sorgen. Nur so lassen sich im Problemfall BIOS-Updates und neue Treiber besorgen, ohne das umgebaute System zuerst wieder in den Ausgangszustand zu versetzen.

Grafikkarten

Ähnlich wie beim Gigahertz-Rennen unter den CPUs hat hier Marktführer NVIDIA den Takt der Grafik- und Speicherchips im Jahr 2000 auf bis zu 500 MHz hochgetrieben. Das Resultat ist eine Vielzahl von GeForce-2-Produkten, deren Chips auf die Namen GeForce2 MX, GeForce2 GTS, GeForce2 Pro und GeForce2 Ultra hören. In dieser Reihenfolge steigt auch der Takt der Grafikkarten, deren Chips bis auf den MX identisch sind.

Der abgespeckte GeForce2 MX verfügt nur über 2 Rendering-Pipelines, während es bei allen anderen GeForce2-Karten 4 sind. Weitere Details zur GeForce-Architektur finden sich hier.

Dafür sind GeForce2-MX-Karten aber deutlich billiger als die GTS-, Pro- oder Ultra-Modelle, und ihre Leistung reicht für beinahe alle Spielsituationen aus, wie unsere Benchmarks zeigen. Bei Preisen ab 300 Mark bieten GeForce2-MX-Karten ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis. Neben den Markenanbietern tummeln sich derzeit auch NoName-Grafikkarten mit dem MX in den Läden, die schon für 250 Mark zu haben sind.

Abstriche muss man aber bei den Videofunktionen (Stichwort DVD) der MX-Karten machen: Manche Hersteller, wie beispielsweise Elsa, bieten sogar nur einen Videoausgang zum Nachrüsten an. Beim GeForce2 MX ist ein Videoeingang generell nicht vorgesehen. Das bieten nur die größeren Modelle, bei denen Karten mit dem GeForce2 GTS inzwischen mit Preisen zwischen 700 und 900 Mark gerade noch akzeptabel sind.

Als Alternative zum NVIDIA-Einerlei hat sich ATIs Radeon-Chip gemausert, der je nach Ausführung zum MX oder dem GTS vergleichbare Leistung bietet. Insbesondere die größte Radeon-Karte bietet mit 64 MByte DDR-Speicher und 183 MHz Takt einiges an Leistung. Dazu kommt noch ein komplettes Videoangebot mit Eingang (nur Composite) und Y/C- und Composite-Ausgang samt Software zum Videoschnitt und Videorecorder-Betrieb des PC. Für 800 Mark ist die Radeon 64 MB DDR ein umfangreiches, wenn auch luxuriöses Spielzeug für die Feiertage.

CD-RW-Brenner

Im Jahr 2000 ist bei den CD-Brennern eine alte Schranke gefallen: Statt nur mehr mit 4x dürfen neue Versionen der wiederbeschreibbaren CD-RWs jetzt mit bis zu 10facher Geschwindigkeit gefüllt werden. Noch wichtiger war die Einführung von BURN-Proof, was die gefürchteten Buffer-Underruns und dadurch "verbrannte" Rohlinge verhindert.

Damit wird es für intensive Nutzer von CD-Brennern doppelt interessant, sich ein neues Gerät anzuschaffen, zumal die schnellsten Modelle jetzt auf CD-Rs mit bis zu 12facher Geschwindigkeit schreiben und eine 74-Minuten-CD so in gut sechs Minuten füllen.

Die schnellsten Geräte für die IDE-Schnittstelle, die tecChannel.de bisher testen konnte, sind der Plextor 1210TA, der AOpen CRW1232 und der TDK CyClone AI121032. Alle drei Geräte beschreiben CD-Rs maximal mit 12facher Geschwindigkeit, und können auf den neuen HiSpeed-CD-RWs mit 10x aufzeichnen. Die Modelle von Plextor und TDK beherrschen darüber hinaus auch BURN-Proof. Diese Geräte dürfen als zukunftssicher gelten, da mit 12x das Schreiben mit konstanter Winkelgeschwindigkeit ausgereizt ist und damit insgesamt der Brennvorgang nur noch wenig schneller werden dürfte. Jüngste Ankündigungen von noch schnelleren Brennern und deren Arbeitsweise belegen das. Die aktuellen 12x-Brenner haben mit 550 bis 600 Mark aber auch ihren Preis.

Die bisher ultimativen 8x-Brenner werden durch die neuen Geräte rasant billiger. Wer also nur gelegentlich CDs erstellt und seinen PC dabei in Ruhe lassen kann, kann auch zu einem Recorder ohne BURN-Proof greifen.

So ist beispielsweise der PCRW804 von Philips ohne Software schon um 300 Mark zu haben, sein größtes Manko in unserem Test war eine Verminderung der Schreibgeschwindigkeit bei 80-Minuten-Rohlingen. CD-Brenner, die maximal mit 4x aufzeichnen können, sind heute als überholt anzusehen.

Festplatten

Wer seinen Rechner als echter High-Ender vor zwei Jahren komplett auf SCSI umgestellt hat, darf sich nun kräftig ärgern: Der damalige Billig-Trend bei SCSI-Platten hat sich ins Gegenteil verkehrt. Heute sind SCSI-Platten wieder um ein mehrfaches teurer als IDE-Platten gleicher Kapazität.

Das unter SCSI-Fans oft geäußerte Argument, die teuren Platten würden dank intelligentem Host-Adapter den System-Bus und die CPU entlasten, stimmt nur noch für RAID-Konfigurationen. Dank der Ultra-ATA -Modi von IDE-Festplatten werden heute bis zu 100 MByte pro Sekunde bei geringer CPU-Last übertragen.

Um einige Dutzend Gigabyte nachzulegen, sollte man zu einer IDE-Platte greifen. Da auch die schnellste bisher von tecChannel.de vermessene IDE-Platte, IBMs Deskstar 75GXP nur eine maximale Datentransferrate von 36 GByte/s erreicht, sind die modernen Datendreher auch in älteren PCs mit Ultra-ATA/33 ohne nennenswerten Performance-Verlust einsetzbar. Die Ausnahme stellen RAID-Systeme dar, bei denen mehrere schnelle Platten an einem Strang hängen.

Der Preis pro MByte hat sich im vergangenen Jahr fast halbiert: Nur noch rund 1 Pfennig pro MByte sind zu bezahlen. Da macht es Sinn, keine Platten unter 30 GByte mehr anzuschaffen. Ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis bietet beispielsweise Maxtors Serie DiamondMax 40, die mit 40 GByte um 360 Mark zu haben ist.

Diese schon etwas ältere Platte dreht zwar nur mit 5400 U/Min, ist aber durch den mit 2 MByte großen Cache in der Praxis noch ziemlich flott. Wie sie im Vergleich mit anderen Modellen abschneidet, zeigen unsere ausführlichen Benchmarks.

Andere IDE-Modelle, etwa Seagates Barracuda ATA II drehen auch mit 7200 U/Min, sind aber in der Praxis nicht immer schneller.

Schneller als 7200 U/Min rotiert derzeit keine IDE-Festplatte - für 10.000 U/Min und mehr muss man weiterhin zu SCSI greifen. Auch für diese professionellen Festplatten steht ein ausführlicher Test bereit. Geräte mit 15.000 U/Min wie Seagates Cheetah X15 stellen die derzeitige Leistungsspitze dar. Trotz der heute mit 18 GByte knapp zu nennenden Kapazität ist diese Platte mit über 1200 Mark aber sehr teuer.

Schwer zu finden: Die richtige Platte per Versandhandel

Alle Festplatten werden im Handel unter verschiedenen Bezeichnungen geführt. Oft wird beispielsweise für IBM-Platten nur der Familienname "Deskstar" und die Kapazität angegeben. Diesen Namen verwendet IBM aber seit Jahren, so dass man unter Umständen ein völlig veraltetes Gerät erhält. Um das zu vermeiden, sollte man nach der genauen Modellnummer der Festplatte fragen.

Diese Bezeichnungen haben wir im Beitrag Festplatten-Bezeichnungen entschlüsselt in übersichtlichen Tabellen zusammengefasst, die Sie auch nach eigenen Kriterien sortieren können.

Farbdrucker

Wenn sich unter dem Christbaum eine Digitalkamera findet, ist der Gedanke ans eigene Fotostudio nicht weit - doch nicht jeder farbige Tintenstrahldrucker eignet sich auch, um Digitalbilder in Fotoqualität auszugeben.

Vor allem die neuen Billig-Modelle unter 200 Mark eigenen sich für Foto-Ausgabe kaum, und nerven durch teilweise sehr lange Druckzeiten. Gute Allround-Geräte wie Epsons Stylus Color 880 sind immer noch rund 400 Mark teuer, bieten dafür aber auch deutlich mehr.

Reine Foto-Drucker bieten heute vor allem mehr Features - wie integrierte Slots für CompactFlash-Karten oder andere Speichermedien. In der Druckqualität und auch der Geschwindigkeit liegen sie mit aktuellen Mittelklasse-Modellen nahezu gleichauf.

Für das Heim-Büro mit umfangreichem Text-Aufkommen empfiehlt sich eher ein sehr schneller Drucker mit Duplex-Einheit, die das Papier automatisch wendet um auch die Rückseite zu nutzen. Eines der interessantesten Modelle ist hier HPs DeskJet 990 Cxi, der aber dank umfangreicher Ausstattung (u.a. IRDA-Schnittstelle, hohes Tempo) mit 700 Mark nicht mehr ganz billig ist.

Ein Thema ist heute die Zukunftssicherheit: Fast alle Modelle sind mit Parallel- und USB-Anschluss ausgestattet. Drucker ohne USB sollte man nicht mehr in Erwägung ziehen, denn die PC-Hersteller wollen die "Legacy-Schnittstellen" (Parallel, Seriell, PS/2) definitiv abschaffen. Spätestens 2002 werden Rechner damit rar werden.

Monitore

Ganz oben auf dem Wunschzettel von Technik-Fans steht oft ein TFT-Display. Preise von über 2000 Mark für vernünftige 15-Zoll-Geräte dämpfen den Enthusiasmus dann aber schnell.

Vernünftiger ist heute ein guter 19-Zoll-Monitor, der zwischen 700 und 2000 Mark kostet, und ein wesentlich größeres Bild bietet - teilweise auch mit planer Bildröhre. Diese ebenen Monitore reduzieren zwar Reflexionen des Umgebungslichtes, bietet aber nicht immer bessere Bildqualität als gekrümmte Röhren, wie unser Test zeigt. Die planen Bildschirme lassen sich die Hersteller außerdem etwas teurer bezahlen, so kostet beispielsweise der Philips' Brilliance 109 P um 1400 Mark.

Deutlich günstiger geht es bei Einsteiger-Modellen mit "krummer" Röhre. Der Samtron 95P plus kostet unter 800 Mark, und bietet dafür gute Bildqualität bei etwas zu geringer Helligkeit.

Wer deutlich mehr Geld ausgeben will und dabei auch den Aufpreis für einen renommierten Markennamen nicht scheut, kann weiterhin zu Geräten wie dem FlexScan T761 von Eizo für knapp 2000 Mark oder dem Sony Multiscan G400 für 1400 Mark greifen.

An den Sony lassen sich auch zwei PCs anschließen, zwischen denen an der Front umgeschaltet werden kann, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Dafür ist das sonstige Bedienungskonzept mit einer Kreuzwipptaste reichlich gewöhnungsbedürftig, die Bildqualität stimmt jedoch.

Bei der Wahl eines jeden Monitors sollte man sich wenn möglich das Gerät im Fachgeschäft hinsichtlich Bedienung und Bildeindruck ansehen, und am besten dann genau dieses Exemplar mitnehmen. Die Serienstreuung bei Monitoren sorgt immer noch für sichtbare Unterschiede in der Darstellung.

Auch die Bedienung ist auf den zweiten Blick gesehen nicht unwichtig: Immerhin überlebt ein Monitor technisch gesehen mindestens zwei PC-Generationen und noch mehr Grafikkarten, sodass man sich unter Umständen jahrelang festlegt.

Für wenig Geld: Speicher aufrüsten

Im Herbst 2000 sind die Preise für SDRAM auf neue Tiefststände gefallen. Und so sind NoName-Module nach PC-133 schon für 80 Mark je 64 MByte zu haben - zumindest ein Slot sollte in jedem PC dafür noch frei sein.

Mehr Speicher beschleunigt jedes System, vor allem bei längerer Arbeitszeit macht sich mehr RAM in einem flüssigeren Arbeiten durch größeren Festplatten-Cache bemerkbar. Unmittelbar zu spüren ist ein derartiges Upgrade zum Beispiel bei Manipulationen an großen Bilddateien, da das System dann weniger Speicher auf die Festplatte auslagern muss.

Bei den gegenwärtigen RAM-Preisen sollte man jeden Rechner so weit auffüllen, wie Slots und Geldbeutel das zulassen. Unter 128 MByte sollte heute kein PC mehr haben. Auch einfache Rechner die nur für den Internetzugang benutzt werden, profitieren davon, sobald mehr als ein Browserfenster geöffnet ist.

Bis zu 256 MByte sind für Profi-PCs, auf denen ständig mehrere große Anwendungen laufen, zu empfehlen, wie auch unsere Skalierungstests mit Windows 2000 belegen. Noch mehr Speicher macht nur bei Spezialanwendungen wie professioneller Bildverarbeitung, CAD und aufwendigen Multimedia-Projekten (z.B. Mehrspur-Recording mit Filtern) wirklich Sinn.

Ein Mythos ist jedoch, dass der digitale Videoschnitt von Speichermengen im Gigabyte-Bereich profitieren würde: 256 MByte sind für üppige Programm wie Adobes Premiere und Uleads Videostudio zwar nicht zu viel, aber auf das eigentliche Rendering hat das RAM wenig Einfluss. Der Festplattencache macht sich nur dann wirklich bemerkbar, wenn die Quell- und Zieldatei komplett in den Cache passen - und das ist bei Videos von einigen Gigabyte Größe nie der Fall. Schnelle Festplatten und CPUs machen hier mehr Sinn, da sie die Zeit bis zum Darstellen des Videos im Schnittfenster verkürzen und auch das "Blättern" durch den Film beschleunigen.

Da erfahrungsgemäß nicht jedes Speichermodul in jedem System läuft, sollte man beim Kauf von NoName-Produkten schriftlich ein Rückgaberecht vereinbaren. Daneben empfiehlt sich nur noch der Kauf von PC-133-Modulen. Die sind zwar per se in einem PC-100-System nicht schneller als PC-100-Module. Die Wahrscheinlichkeit, sie bei 100 MHz Speichertakt auch mit dem schnellsten 2-2-2-Timing betreiben zu können, steigt aber gegenüber PC-100-Modulen. Details dazu verrät ein eigener Artikel.

Fazit

Bereits ab 80 Mark lässt sich der PC über die Feiertage verwöhnen, zum Beispiel mit einer Speicheraufrüstung um 64 MByte. Wer mehr Geld ausgeben will, sollte einen Boardwechsel samt AMD-CPU in Betracht ziehen - die Aufrüstmöglichkeiten von Intel-Systemen sind derzeit arg eingeschränkt und gemessen an ihrer Leistung obendrein zu teuer.

Die interessanteste und langlebigste Erweiterung bei den Laufwerken ist ein CD-Brenner mit BURN-Proof und maximal 12facher Schreibgeschwindigkeit - hier sind keine großen Innovationen mehr zu erwarten.

Wesentlich schneller dreht sich die Performance-Schraube bei den Grafikkarten. Mit dem Erscheinen des GeForce3-Chips Anfang 2001 gehören die jetzt schon luxuriösen GTS-, Pro- und Ultra-Chips von NVIDIA zum alten Eisen. Die Vernunftlösung ist hier der GeForce2 MX oder ATIs Radeon.

Festplatten mit 40 GByte sind schon unter 400 Mark zu haben und erweitern das Einsatzspektrum des PC: Endlich lassen sich mit solchen Gigabyte-Riesen auch mehrere DVD-Videos oder Image-Dateien für's CD-Brennen problemlos speichern.

Bei den Peripherie-Geräten gilt es genau auf den Einsatzbereich zu achten. Ein Billigdrucker bringt keine schönen Fotos aufs Papier, und der vermeintlich top-moderne Monitor mit planer Bildröhre wird oft von einem billigeren Modell mit gekrümmter Röhre in der Bildqualität geschlagen. (nie)