Vor ein paar Jahren war es noch unvorstellbar, das Festplatten bis zu 4000 Gigabyte speichern können. Man konnte sich damals auch nicht vorstellen, was man auf solchen Monster-Laufwerken speichern sollte. Inzwischen sind Terabyte-Festplatten nicht nur für die NSA unentbehrlich, auch zu hause steigt der Speicherbedarf, um die Unmengen an Daten der eigenen Foto-, MP3- und Videosammlung zu sichern.
Sie können natürlich nach wie vor Ihre privaten Daten den unzähligen Cloud-Diensten anvertrauen - sofern Sie ihnen noch vertrauen. Oder Sie nehmen die Datensicherung selbst in die Hand und kaufen sich eine große Festplatte. Die muss dann nicht ständig mit dem Internet verbunden sein. Und Sie können die Dateien auch eigenhändig verschlüsseln.
In diesem Vergleichs-Test stellen wir Ihnen fünf ausgewählte 3,5-Zoll-Festplatten der aktuell höchsten Kapazitätsklasse ausführlichen vor, die erst einmal Platz genug für alle Ihre Daten bieten.
Einsatzzweck definieren
Fragen Sie sich zunächst, für welche Zwecke Sie das Dickschiff einsetzen wollen. Für NAS-Systeme empfiehlt sich ein Modell mit Dauerbetriebszulassung wie die HGST Deskstar 7K4000 4000GB. Oder Sie greifen gleich zu einem speziell für diesen Zweck konzipierte Variante wie der Seagate NAS HDD oder der Western Digital Red.
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Festplatte |
Testnote |
Straßenpreis (Stand: 4.7.2013) |
GB-Preis |
1 |
HGST Deskstar 7K4000 4000GB |
1,85 |
4,4 Cent |
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2 |
Toshiba Enterprise 4000GB |
2,21 |
8,9 cent |
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3 |
Seagate Desktop HDD.15 4000GB |
2,31 |
3,9 Cent |
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4 |
Western Digital Black 4000GB |
2,58 |
6,3 Cent |
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5 |
HGST Deskstar 5K4000 4000GB |
2,94 |
5,9 Cent |
Legen Sie Wert auf einen stromsparenden und leisen Betrieb, sollten Sie tendeziell eher zu einem Laufwerk mit 5400 Umdrehungen pro Minute greifen. Stehen häufige Datentransfers großer Datenmengen an, lohnt sich ein schnelleres 7200er-Laufwerk. Wollen Sie auch sensible Firmendaten zuhause sichern oder zumindest sicher aufbewahren, sind die Mehrkosten in ein Modell mit integrierter Verschlüsselungstechnik wie beispielsweise der Toshiba Enterprise 4000GB sehr gut angelegt.
Leistungsaufnahme
Die sparsamste 4000-GB-Festplatten des Testfeldes ist die Seagate Desktop HDD.15 4000GB mit rund 6 Watt unter Last sowie die Hitachi Deskstar 7K4000 4000GB, die maximal fast 7 Watt aus dem Netzteil zieht. Beide Laufwerke arbeiten mit reduziertem Drehtempo. Entsprechend klettert die maximale Leistungsaufnahme der Modelle, die Ihre Magnetscheiben mit bis zu 7200 Umdrehungen pro Minute rotieren lassen, um bis zu 60 Prozent auf rund 10 Watt.
Betriebsgeräusch
Gleiches gilt für das Betriebsgeräusch, Festplatten mit geringeren Drehgeschwindigkeiten arbeiten leiser als die schnell rotierenden Varianten. Allerdings lassen sich durch clevere Dämpfungsmechanismen die akustischen Nachteile eines hohen Drehtempos teilweise kompensieren. Deswegen sind die Unterschiede bei modernen 3,5-Zoll-Laufwerken im Alltagseinsatz kaum noch wahrnehmbar. Im Leerlauf pendelt das Testfeld zwischen 0,1 und 0,3 Sone, unter Last steigt der Geräuschpegel auf Werte zwischen 0,3 und 0,5 Sone - unterm Strich macht sich damit das Betriebsgeräusch aller 4000-GB-Festplatten im Test nicht störend bemerkbar.
Geschwindigkeit
Tempo im Praxiseinsatz: In unserem ersten Praxistest schreiben, lesen und kopieren wir wenige große Dateien (DVD-Kopie mit insgesamt 4,2 GB) sowie viele kleine Dateien (1000 MP3s mit insgesamt 5 GB). Die Unterschiede zwischen schnell und langsam drehenden Modellen ist hier nicht so groß wie erwartet. So verschafft sich beispielsweise die Seagate Desktop HDD.15 wegen der höheren Datendichte auf ihren Magnetscheiben einen Tempovorteil, der sie auf Augenhöhe mit den 7200er-Laufwerken bringt.
Der zweite Praxis-Benchmark PC Mark Vantage simuliert eine alltagsnahe Nutzung der Festplatte in den Anwendungstests "Windows Defender aktivieren", "Spielen", "Bildern in Windows Photo importieren", "Start von Windows", "Videobearbeitung mit Windows Movie", "Windows Media Center nutzen", "Musik-Stücke in den Windows Media Player laden und abspielen" sowie "eine Anwendung laden". Hier schneidet die HGST Deskstar 7K4000 mit einem Bestwert von über 8000 Punkten ab, während die Seagate Desktop HDD.15 mit rund 6000 Punkten fast 30 Prozent schlechter abschneidet.
Die sequenziellen Datenraten spielen eine wichtige Rolle, wenn Sie kontinuierlich große Datenmengen transferieren, etwa beim Backup einer Betriebssysteminstallation oder der Sicherung einer umfangreichen MP3- oder Foto-Sammlung. Die besten 4000-GB-Festplatten im Test kommen hier auf durchschnittliche Datenraten von über 130 Megabyte pro Sekunde bei Lesen. Das Niveau des Schreibtempos ist hingegen nicht ganz so hoch. Hier erreichen nur die Toshiba Enterprise 4000GB und die Western Digital Black 4000GB die 130-MB/s-Marke, während der Rest des Testfeldes nur auf Transferdatenraten zwischen 95 und 119 Megabyte pro Sekunde kommt.
Wie schnell Sie Daten auf der Festplatte finden, sortieren und indizieren können, bestimmt die Zugriffszeit. Hier haben Modelle mit schnell rotierenden Magnetscheiben klare Vorteile und erzielen durchschnittliche Zugriffszeiten von circa 5 Millisekunden, während 5400er-Laufwerke im Mittel knapp 7 Millisekunden benötigen
(PC-Welt/ad)