SSD-Top-10-Liste

Die beliebtesten Solid State Disks

16.06.2012 von Christian Vilsbeck
Das Angebot an Solid State Disks wächst stetig. Immer mehr Hersteller drängen mit MLC- und SLC-NAND-SSDs auf den Markt. Auch die Formfaktoren nehmen zu: 2,5 und 3,5 Zoll sowie PCI Express-Karten. Der Griff zum richtigen Modell wird zunehmend schwieriger. Wir haben die zehn beliebtesten Flash-Laufwerke für Sie zusammengestellt.

Solid State Disks sind mit Preisen von zirka 100 bis weit über 500 Euro noch immer um ein Vielfaches teurer als Festplatten. Dennoch finden die Flash-Laufwerke zunehmend ihren Weg in Notebooks und PCs oder werden für Performance-kritische Anwendungen verwendet.

Bei der Performance von SSDs kommt es auf die verbaute Technologie an. So verpuffen die versprochenen Transferraten von über 500 MByte/s in der Praxis, also beim typischen Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlichster Größe, oft schnell, wenn die Technik nicht passt. Nur auf dem Papier unterscheiden sich die SSDs in der Performance oft gering. Entscheidend für die Leistungsfähigkeit einer SSD ist die verbaute Controller-/Cache-Kombination.

TecChannel hat aus seiner umfangreichen und detaillierten Produktdatenbank, die daraus meistabgerufenen Solid State Disks für Sie in der folgenden Übersicht aufgelistet. Auffällig ist die hohe Präsenz von SSDs des Herstellers OCZ. Weitere beliebte Hersteller sind Samsung und Intel.

Bildergalerie: Die Solid State Disks
Platz 1: OCZ Vertex 3
OCZs Vertex 3 zählt zu den Pionieren unter den SSDs, die auf dem SandForce-Controller SF-2200 aufbauen. Das Ergebnis ist eine sehr hohe Performance über alle Benchmark-Szenarien hinweg. Im Lesen und Schreiben kommen mit 509 MByte/s bzw. 446 MByte/s besonders hohe Werte zustande. Alle synthetischen Messungen beiseite, zählt die Vertex 3 auch im Alltagseinsatz zu den Top-SSDs. Den Mix aus Lesen, Schreiben und Kopieren von Daten meistert das Laufwerk flott. Neben dem SandForce-Controller trägt auch die SATA-Schnittstelle mit bis zu 6 GBit/s seinen Teil zur starken Gesamtleistung bei. OCZ bringt sein Produkt mit drei Speicherbestückungen auf den Markt: 120 GByte, 240 GByte und 480 GByte. Wie üblich handelt es sich um ein Produkt im Formfaktor von 2,5 Zoll. Weiterhin hat OCZ eine Enterprise-opmtimierte Variante der SSD im Programm: die Vertex 3 Max IOPS. Unter sntsprechenden Workloads sollen 36 bis 61 Prozent höhere IOPS möglich sein.
Platz 2: Samsung SSD 830
Samsung hat mit der SSD 830 Serie Solid State Disks im 2,5-Zoll-Formfaktor mit 64, 128, 256 und 512 GByte Kapazität im Angebot. Die Laufwerke gibt es auch als Kit für Desktop-PCs und Notebooks mit entsprechenden Zubehör. Die SSD 830 Serie verwendet MLC-NANDs aus Samsungs eigener Produktion. Auch der Triple-Core-Controller, der auf ARM basiert, wird von Samsung selbst produziert. Als Schnittstelle kommt SATA 6 Gb/s zum Einsatz. Bei den sequenziellen Lese- und Schreibraten liefert die SSD 830 sehr gute Werte, in den Praxistests dagegen nur gute Durchschnittskost. Dafür schafft die Samsung SSD 830 bei den für professionelle Anwendungen wichtigen IOPS sehr gute Werte beim zufälligen Lesen - wie es beispielsweise bei Webservern vorkommt. Sind Schreibanteile enthalten, so sinken die IOPS relativ stark ab gegenüber Solid State Disks mit SandForce-Controllern.
Platz 3: Intel 510 SSD
Die Intel SSD 510 Series verspricht neue Rekorde unter den hauseigenen MLC-basierten Solid Stage Disks aufzustellen. Der Grund hierfür ist die erstmals zum Einsatz kommende SATA-III-Schnittstelle, welche eine maximale Datenübertragungsrate von 6 GBit/Sekunde erlaubt. Alle Laufwerke der Serie erreichen nach wie vor den kompakten 2,5-Zoll-Formfaktor. Auch bei der Strukturbreite der NAND-Speicher ist Intel dem 34nm-Fertigungsprozess treu geblieben. Die SSD 510 Series wird in den beiden Kapazitäten 120 GByte und 250 GByte angeboten werden, die unterschiedliche Lese- und Schreibgeschwindigkeiten aufweisen. Als Controller kommt der 88SS9174 von Marvell zum Einsatz. Dieser findet bereits in der Plextor M2S Verwendung. Durch Intels eigene Firmware arbeiten die SSDs der 510er Serie jedoch einen Tick schneller als die Plextor Konkurrenz.
Platz 4: OCZ Synapse
OCZ bietet mit der Synapse eine Solid State Disk mit 2,5-Zoll-Format mit SATA 6 Gb/s an. Dabei fungiert die Synapse nicht als normale SSD, sondern als schnelle Caching-Lösung für die Festplatte. Im Zusammenspiel mit der Software Dataplex werden häufig benötigte Programme und Daten im schnellen SSD-Cache vorrätig gehalten. Damit wird die Performance der Festplatte im Prinzip auf SSD-Niveau gehoben. Die Synapse kann mit einer im PC bereits installierten Festplatte zusammenarbeiten, auf der Windows 7 installiert ist. Eine Neuinstallation des Betriebssystems ist nicht notwendig. Allerdings unterstützt die Synapse bisher nur Windows 7, für Linux oder Mac OS X gibt es keinen Support. Im Test überzeugt die Synapse von OCZ: Sie hievt die Performance normaler Festplatten bei alltäglichen Aufgaben auf das Niveau typischer Durchschnitts-SSDs.
Platz 5: Intel SSD 520
Die Solid State Disks der Serie 520 von Intel setzen nicht mehr auf den aus dem Vorgängermodell 510 bekannten Marvell-Controller, sondern verwenden stattdessen den SandForce SF-2281. Dieser soll die Performance der SSDs deutlich steigern. Die Firmware wurde in enger Zusammenarbeit mit SandForce entwickelt, damit alle Komponenten optimal angesprochen werden können und somit die optimale Leistung erzielt werden kann. Neben dem TRIM-Befehl unterstützen alle SSD 520 Series Modelle nun auch eine AES-256-Bit Verschlüsselung. Die Garantie wurde bei den Laufwerken der SSD 520 Series auf fünf Jahre erweitert. Die verwendeten MLC-NANDs sind in 25 nm Strukturbreite gefertigt und kommen aus eigenem Haus. Intel bietet die SSDs mit den Kapazitäten 60, 120, 180, 240 und 480 GByte an. Für die Topversion mit 480 GByte Speicherplatz werden rund 900 Euro fällig (Stand: 09.02.12). Die Entscheidung auf den SandForce Controller zu setzen, scheint nach unseren Test richtig zu sein. Die SSDs der 520 Series schneiden in allen Benchmarks sehr gut ab.
Platz 6: SanDisk Extreme
Die Extreme Serie von SanDisk stellt die ersten 2,5-Zoll SSDs der Marke nach SATA 6Gb/s-Standard dar. Die Festplatten setzen Toggle-NAND-Flash-Module ein und verwenden den SandForce-2281-Controller. Damit sollen die Modelle der Extreme Serie gegen die Intel SSD 520 oder die OCZ Vertex 3 bestehen. Die Speicherbausteine der SSDs stammen aus eigener Produktion. Der Controller wird über eine von SanDisk angepasste Firmware angesteuert. Als Kapazitäten sind 120, 240 und 480 GByte verfügbar. Ein klassischer Cache-Baustein fehlt den SSDs, sie setzen für hohe Schreiperformance auf einen DuraWrite getauften Algorithmus. Als Mean Time Before Failure (MTBF) gibt SanDisk 1.000.000 Stunden an, das entspricht etwa 114 Jahren. Auf alle Geräte der Extreme Serie gewährt SanDisk drei Jahre Garantie. Die Testergebnisse der SanDisk Extreme Modelle überzeugen. Einzig die sequenzielle Schreibrate könnte besser sein. Die IOPS-Werte sind gut, hier gibt es allerdings einige andere SSDs wie etwa die OCZ Vertex 3 MaxIOPS, welche die Extreme Modelle schlagen.
Platz 7: SanDisk Ultra
SanDisk hat mit der Ultra eine Solid State Disk im 2,5-Zoll-Formfaktor auf dem Markt. Die SSD ist zum Aufrüsten von Notebooks und PCs gedacht, deren Festplattengeschwindigkeit für heutige Verhältnisse nicht mehr ausreichend ist. Da gerade in diesen älteren Systemen meistens nur eine SATA-II-Schnittstelle vorhanden ist, stattet SanDisk die Ultra auch nur mit dem 300 MByte/s schnellen Interface aus. Beim Controller verwendet die SanDisk Ultra den bewährten SandForce SF-1200. Dessen Zusammenspiel mit den verbauten MLC-NANDs verschafft der SanDisk Ultra im Segment der 2,5-Zoll-SSDs mit SATA-II-Schnittstelle eine Performance nahe am theoretischen Maximum - nach Herstellerangaben soll sie bei sequenzieller Verwendung bis zu 280 MByte/s an Lesedaten liefern und bis zu 270 MByte/s schreiben. Im Test entspricht die Leserate diesem Wert mit durchschnittlich 255 MByte/s annähernd, lediglich die Schreibrate fällt mit 164 MByte/s deutlich geringer aus. In der Praxis jedoch entfällt dieses Manko, und die SanDisk Ultra zeigt die versprochene Leistung. Überraschenderweise ist bei der Consumerplatte auch der IOPS-Wert mit über 26.000 recht gut. Außerdem ist der Preis aufgrund der langsameren Schnittstelle deutlich geringer als bei ähnlich großen Konkurrenz-SSDs mit SATA III, wenn diese auch in der Leistung weit davonziehen. Wer also einen alten PC aufrüsten möchte und nur SATA II zur Verfügung hat, für den ist die SanDisk Ultra eine gute Wahl - wer hingegen überlegt, bald das ganze System auszuwechseln, ist wohl mit einer etwas teureren SATA-III-SSD besser beraten.
Platz 8: OCZ Vertex 3 Max IOPS SSD
OCZ bietet für Einsatzszenarien mit besonders häufigen Schreibzugriffen nun die Vertex 3 Max IOPS an. Gegenüber der bereits sehr guten Vertex 3 offeriert die Max-IOPS-Variante in Enterprise-Szenarien nochmals 36 bis 61 Prozent höhere IOPS. Nach wie vor kommt der SandForce 2281-Controller zum Einsatz und auch die Speicherbestückung mit MLC-NANDs ist gleich geblieben. Allerdings verwendet die Max IOPS-Version Toshiba Chips im 32nm-Fertigungsprozess anstatt der bisher genutzten intel-Pendants. Die SSD bezieht ihren Geschwindigkeitsvorteil eher aus den neuen Chips als aus der Firmware, diese ist nämlich identisch zu den anderen OCZ Vertex 3 Laufwerken. Die stärkste Konkurrenz stellen Intels SSDs aus der 510er Serie dar. Die OCZ Vertex 3 Max IOPS unterstützt TRIM und wird in den Kapazitäten 120 GByte und 240 GByte angeboten. Laut Herstellerangaben liegt die Mean Time before Failure (MTBF) bei circa 2 Millionen Betriebsstunden.
Platz 9: OCZ Agility 3
Bei den sequenziellen Transferraten sowie den wichtigen Praxistests beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien überzeugt die OCZ Agility 3 mit hervorragenden Transferraten. Einen „spürbaren“ Unterschied zur zirka acht bis 17 Prozent teureren Vertex 3 (je nach Kapazität) gibt es nicht. Insofern lässt sich beim typischen Einsatz in Notebooks oder Desktop-PCs die Agility 3 mehr empfehlen als die Vertex 3 - weil sie ohne wirkliche Performance-Einbußen etwas günstiger ist. Gegenüber den weit verbreiteten SSDs mit SandForce-1200-Controller gibt es mit der Agility 3 zirka 45 bis 80 Prozent mehr Performance bei den alltäglichen Praxis-Szenarien. Wird viel Wert auf hohe IOPS gelegt, was beispielsweise beim Einsatz der SSD in Datenbank-, Web- oder Fileservern wichtig ist, so sollte eher zur Vertex 3 gegriffen werden. Die Agility 3 liefert bei den professionellen Workloads zirka zwölf Prozent geringere IOPS als die Vertex 3.

Nicht mehr in der Top10-Liste vertreten sind folgende Laufwerke (Aufzählung mit letzter Platzierung am 30.03.2012):

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In unserem Ratgeber SSD-Kaufberatung - Große Unterschiede bei Solid State Disks geben wir hilfreiche Tipps, was Sie beim Kauf von Flash-Laufwerken beachten müssen. (cvi)

Die Reihenfolge der beliebtesten SSDs basiert auf den Abrufzahlen der Produkte durch unsere Leser in den letzten drei Monaten.