Top 10 mit HP, Lenovo, Dell und Fujitsu

Die beliebtesten Server des Jahres 2012

23.01.2013 von Bernhard Haluschak
Diese Server stießen bei den TecChannel-Lesern 2012 auf das meiste Interesse. Dabei haben wir die verschiedenen Systemkategorien Tower-, Rack- und Blade-Server zusammengefasst. Vorab: Auf sehr große Resonanz unserer Leser stießen Tower-Systeme im kleinen Gehäuseformfaktor.

Analog zu unseren zyklischen Auswertungen der Tower-, Rack- und Blade-Server mit drei Monaten Messzeitraum haben wir auch bei der Jahresliste die Seitenabrufzahlen der Produkte durch die Leser in der TecChannel-Produktdatenbank ermittelt. Im Fall der beliebtesten Serversysteme des Jahres wurde der gesamte Jahreszeitraum in die Auswertung einbezogen.

Wir haben bei der Auswertung nicht zwischen den unterschiedlichen Systemen unterschieden, sondern einfach die am meisten abgerufenen Server ermittelt. Das Ergebnis überrascht: Obwohl Rack-Server-Systeme in puncto Marktanteile den Servermarkt dominieren, interessieren sich viele unserer Leser für kleine Tower-Systeme. Im Gegensatz zu Rack-Systemen, die Serverschränke benötigen und auch überwiegend in entsprechenden Serverräumen mit Klimatisierung stehen, können Tower-Systeme wesentlich flexibler eingesetzt werden. Sie lassen sich durch den Gehäuseformfaktor leicht mit vielerlei Zusatzkomponenten erweitern, sodass sie nahezu eine gesamte IT-Infrastruktur abbilden können.

Zusätzlich besitzen diese Systeme Management-Tools, die speziell auf den Einsatz in kleinen Unternehmen zugeschnitten sind. Darüber hinaus finden sie überall Platz - sogar im Büro. In dieser Umgebung müssen sie allerdings besondere Anforderungen in Bezug auf akustische Emissionen erfüllen. Beliebt ist diese Servergattung daher überwiegend bei kleinen Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung oder große IT-Infrastruktur.

Bildergalerie:
Platz 2: HP ProLiant MicroServer
Die Stärken des HP-ProLiant-Micro-Systems liegen nicht in der Performance und Skalierbarkeit. Auch in puncto Energieeffizienz - Performance pro Watt - kann der Mini-Server nicht überzeugen - aber er kann durchaus mit den "Großen" mithalten. Der Käufer erhält einen schicken, kleinen und leisen Mini-Tower-Server für den Einsatz im Kleinbüro - mehr nicht. Das Gerät hat in Bezug auf Performance, Flexibilität, Handhabung und Erweiterbarkeit entsprechende Defizite, die beim Kauf beachtet werden müssen. Laut HP ist das Gerät für den Einsatz in Unternehmen mit weniger als zehn Bildschirmarbeitsplätzen gedacht. Für Storage-Devices bietet der Tower-Server Platz für vier Laufwerke. Standardmäßig laufen die verbauten 250-GByte-Festplatten in einem RAID-1-Verbund. Hot-Plug-fähig ist das System nicht.
Platz 3: Lenovo ThinkServer TS130
Der Lenovo ThinkServer TS130 - der Nachfolger des ThinkServer TS200v - soll trotz niedrigen Energiebedarfs und geringer Lautstärke die Server-Bedürfnisse kleiner Unternehmen erfüllen. Der TS130 findet in einem kompakten Midi-Tower-Gehäuse Platz und ist somit auch in engen Büros gut unterzubringen. Die Fernwartung wird über Intels Active Management Technology durchgeführt. Der Lenovo ThinkServer TS130 bietet RAID-Funktionalität auf den Leveln 0 und 1 und kann mit entsprechenden Enterprise-Festplatten (SAS) ausgestattet werden. Der maximale Speicherplatz beträgt 4 TByte. Zudem kommt registrierter ECC-Speicher zum Einsatz. Maximal werden 32 GByte Arbeitsspeicher unterstützt. Ausgebaut werden kann der Tower-Server mit vier PCI-Karten und zehn USB-Anschlüssen. Von diesen liegen zwei innen, beispielsweise um ein internes Tape-Laufwerk anzuschließen. Der Lenovo ThinkServer TS130 ist ein Single-Socket-Server, ausgestattet mit Intel-Xeon-Prozessoren der E3-1200-Serie. Als geeignete Anwendungsgebiete gibt Lenovo E-Mail, Dateimanagement und Druck an. Die avisierte Kundschaft setzt sich damit hauptsächlich aus kleineren Betrieben und externen Firmenniederlassungen zusammen, die nicht genügend Geld ausgeben wollen, um sich ein Serverrack zu beschaffen. Wer höhere Ansprüche stellt, könnte sich für den Lenovo ThinkServer TS430 als größere Variante des TS130 interessieren.
Platz 6: Dell PowerEdge T110
Der Dell PowerEdge T110 ist ein Unternehmensserver für kleine und mittlere Unternehmen, verpackt in einem kompakten Gehäuse, das sogar unter dem Schreibtisch untergebracht werden kann. Dell stattet das System mit maximal 32 GByte RAM aus und verwendet im Maximalausbau Prozessoren der aktuellen Intel-Xeon-Serie. Das System ist laut Hersteller der ideale Einstiegsserver, der zudem zu einem günstigen Preis erhältlich ist. Darüber hinaus sind optinale Erweiterung wie Server-Management-Karten oder Netzwerk-Controller erhältlich. Standardmäßig erstreckt sich die Garantie des Tower-Servers über zwölf Monate; gegen Aufpreis kann sie auf bis zu drei Jahre erweitert werden.
Platz 7: Fujitsu Primergy TX150 S7
Der Fujitsu Primergy TX150 S7 ist Mitglied der siebten Generation der Primenergy-Serie. Der Tower Server ist auf SMB-Anforderungen zugeschnitten, zeichnet sich also durch Energieeffizienz und leisen Betrieb aus und kann somit ohne eigenen Serverraum betrieben werden. Er verfügt über einen CPU-Sockel, der mit Produkten der Intel Core i3-, Pentium-, Xeon L3400- oder Xeon X3400-Reihe bestückt werden kann. Als flüchtiger Speicher werden maximal 32 GByte DDR3 unterstützt, der Speicherschutz erfolgt durch ECC. Dies soll genau wie die bis zu zwei redundanten Hotplug-Netzteile mit 350 oder 450 W Leistung die Laufzeit maximieren. Bis zu acht SAS- oder SATA-Festplatten in diversen Konfigurationen werden von Fujitsu zum Einbau angeboten, sie können über den integrierten RAID-Controller oder über einen als zusätliches Zubehör erwerbbaren betrieben werden. Dieser belegt allerdings einen der drei PCIe-Steckplätze, von denen einer als PCIe 2.0 x4 in voller Größe ausgeführt ist, zwei als PCIe 2.0 x8 mit halber Länge. Zwei herkömmliche PCI-Schnittstellen sind zusätzlich vorhanden. Der Einbau optischer Laufwerke wird bei Bedarf ebenfalls angeboten. Schnittstelle nach außen ist eine integrierte GBit Ethernet-Karte. Zusammen mit dem entsprechenden Umbau-Kit lässt sich der Tower auch im Rack einsetzen. Dort belegt er dann fünf Höheneinheiten. Die Administration geschieht über die gewohnte ServerView-Suite von Fujitsu beziehungsweise den iRMC S2.
Platz 9: Dell PowerEdge T710
Der Dell PowerEdge T710 zeigt bei der CPU-Performance sein hohes Leistungspotenzial. Auch bei den Beurteilungskriterien Installation, Handhabung und Verwaltung des Systems bietet das Dell-System keine gravierenden Gründe für Beanstandungen. Für die nötige Ausfallsicherheit sorgen ein SAS-Raid-Storage-Subsystem mit Akku-Pufferung und die ECC-Sicherheitsoption beim Hauptspeicher sowie redundant ausgelegte Lüfter beim Kühlsystem des Servers. Zusätzlich kann der Server optional mit redundanten Netzteilen bestückt werden. Darüber hinaus liefert Dell umfangreiche Management-Tools für das System mit. Auf Wunsch bietet der Hersteller weitere Management- und Support-Services an, falls Sie Unterstützung bei diesen Aufgaben benötigen. Der Dell PowerEdge T710 ist besonders für kleine bis mittlere Unternehmen mit Wachstumspotenzial geeignet. Er skaliert recht gut und kann einfach in sich vergrößernde IT-Infrastrukturen eingebettet werden. Als Einsatzzweck gibt Dell insbesondere SQL-Datenbank-Handling, Oracle-Database-Verwaltung und Virtualisierung an. Auf der Website von Dell finden Sie mehr Informationen zu den Services.
Platz 10: HP ProLiant BL460c
Die Server-Blades der Familie HP ProLiant BL460c ist für mittelgroße Unternehmen konzipiert, die über verteilte Standorte oder Zweigstellen verfügen. Die Blades werden von Intel-Xeon-Prozessoren angetrieben und können bis zu 192 (Variante G6) beziehungsweise 384 GByte (Variante G7) fassen. Im c3000-Gehäuse finden acht Blades in halber Bauhöhe Platz - im c7000 entsprechend 16. Der Hersteller legte bei dieser Serverserie besonderen Wert auf Leistung, Skalierbarkeit und Erweiterbarkeit, sodass mit einer einzigen Plattform nahezu alle Business-relevanten Anwendungen betrieben werden können.

Rack- und Blade-Server sind in mittelständischen Unternehmen bevorzugte Arbeitsmaschinen. Gerade in Bezug auf Technologien wie Virtualisierung, Cloud Computing und Big Data benötigen viele Firmen eine hohe und flexible Rechenleistung auf kleinstem Raum. Aktuelle Rack- und Blade-Server können diese Kriterien erfüllen - zumal die Serverprozessorhersteller wie Intel und AMD den Serverherstellern immer leistungsfähigere CPUs der Serie Xeon und Opteron zur Verfügung stellen.

In diesem Jahresüberblick tun sich Server, die bereits zu Beginn des Jahres erschienen sind, naturgemäß etwas leichter. Denn diese Geräte haben mehr Zeit, Klicks der TecChannel-Leser einzufahren. So können sich auch einige renommierte Klassiker in die Liste einreihen, die bereits seit geraumer Zeit auf dem Markt sind. (hal)